Genmanipuliertes Essen
Frage: Genmanipuliertes Essen(20 Antworten)
Mein Frühstück hat heute mit einer heftigen Diskussion meiner Eltern angefangen, es ging dabei um die Gentechnologie und "manipuliertes" Essen. Die Sache geht mir nicht mehr aus dem Kopf,und mir ist ehrlichgesagt der Apettit vergangen :D |
GAST stellte diese Frage am 09.04.2009 - 10:22 |
Antwort von GAST | 09.04.2009 - 10:32 |
Ich glaub, man kann gar nichts mehr essen. Am besten gar nicht darüber nachdenken, denn essen muss man trotzdem. |
Antwort von GAST | 09.04.2009 - 10:32 |
Also es gibt einige Institutionen die die Lebensmittel prüfen, wenn es irgendwelche erkennbaren Risiken gibt, darf man die Sachen hier in Deutschland nicht mehr verkaufen. Unbekannte Risiken gibt es - wie bei unmanipuliertem aber auch - natürlich immer. Warum macht man es überhaupt? Nun durch die gen-"verbesserung" wachsen die Pflanzen schneller, sind unempfindlicher gegen Schädlinge und werfen mehr Ernte ab. Das hat zur Folge das das Essen nicht knapp wird und der Preis bezahlbar ist. Was ist in 10 Jahren? Ich denke das in 10 Jahren 50% aller Lebensmittel in irgendeiner Weise mit Genmanipulation oder zumindest Zellmanipulation erweitert wurden. (einfach mal geschätzt) welche negativen Folgen das hat weiß man leider nicht, wird man aber wohl oder übel noch merken. Welche Auswirkungen auf die Umwelt? Nunja das wird man auch sehen (müssen) "Apetit vergangen". Nun wie gesagt, wenn bekannte Risiken/Auswirkungen vorhanden wären, dürftest du es nicht essen. Und in der heutigen Welt kommst du nicht mehr umher irgendwas manipuliertes zu essen. Alternativ bleibt nur noch hungern ;-) |
Antwort von C. Baerchen (ehem. Mitglied) | 09.04.2009 - 10:36 |
ich glaube, es gibt noch keine großen studien, die tatsächliche ergebnisse gewonnen haben. die frage dabei ist denke ich, was diese pflanzen allgemein für auswirkungen im gesamten raum auf die anderen organismen haben. kennt man ja von fremden arten, die keine natürlichen feinde haben und dann selbst ales zerstören... |
Antwort von Heidi*17 (ehem. Mitglied) | 09.04.2009 - 10:49 |
Ich habe grade eine Facharbeit zu dem Thema geschrieben. Und ich bin der Meinung, auch wenn es gesetzliche Richtlinien gibt für den Schwellenwert von genetisch veränderten Organismen, dass sich viele "Firmen" nicht daran halten und die Lebensmittel nicht als solche kennzeichnen. Außerdem ist dieser Schwellenwert je festgelegt worden, weil sogar schon beim Anbau oder der Verarbeitung GVO in die Lebensmittel gelangen können. Also glaub ich kann man nicht sagen was man jetzt noch essen darf und was nicht. Am besten machte man sich wirklich keine Gedanken darüber, was wir eigentlich grade zu uns nehmen. |
Antwort von GAST | 09.04.2009 - 10:52 |
Ich habe von Tieren gehört, bei denen das genmanipuliertem Futter die Folge hatte, dass sie Fehlgeburten hatten, bzw. unfruchtbar geworden sind. Könnten sich solche Folgen auf den Menschen übertragen? |
Antwort von Heidi*17 (ehem. Mitglied) | 09.04.2009 - 10:56 |
Also so weit was ich gelesen habe, weiß aber nicht mehr genau wie das war können Tiere durch gen veränderte Futtermittel vergiftet werden, weil es sein könnte, dass die Pflanzen Giftstoffe produzieren. Auch der einfache Pollenflug von genetisch veränderten Pflanzen reicht da schon aus die Tiere zu vergiften. Und wenn man dann son vergiftetes Fleisch ist bin mir ja nicht so sicher ob das gut ist. |
Antwort von GAST | 09.04.2009 - 11:00 |
und was ist mit dem "Biofleisch" vom Bauernhof? |
Antwort von Heidi*17 (ehem. Mitglied) | 09.04.2009 - 11:02 |
Das weiß ich nicht. Aber wollen wir hoffen das da wo Bio draufsteht auch Bio drin ist. |
Antwort von GAST | 09.04.2009 - 11:09 |
Bio gibt es nicht. Alles Utopie. |
Antwort von Dominik04 (ehem. Mitglied) | 09.04.2009 - 12:01 |
eine direkte gefahr für den menschen geht von gen-veränderten lebewesen (planzen, bakterien...) bisher nicht aus. schließlich spritzen sich diabetiker zb insulin, das von gentechnisch veränderten bakterien "hergestellt" wurde usw. die gefahr ist, dass die artenvielfalt durch diese "super-organismen" verringert wird. das heißt, (übrigens durch "natürliche" selektion) würde das lebewesen ausgewählt/übrig bleiben, welches am besten an die umwelt angepasst ist (bzw angepasst wurde). das problem besteht dann darin, dass nur noch eine ganz geringe genvielfalt besteht, sodass diese pflanze auf veränderte umwelteinflüsse nicht mehr reagieren kann. sprich: gen-mais mag sich jetz prima anbauen lassen. andere sorten werden aufgegeben, allerdings ist dieser gen-mais auf seine spezielle umwelt "maßgeschneidert", wenn sich jetzt der ph-wert des bodens, die niderschlagsmenge, die temp. o.ä verändert, dann kann sich die pflanze (bzw ihre nachfahren durch selektion) nicht mehr natürlich anpassen, weil die genvielfalt fehlt. ein anderes, schwerwiegendes argument gegen gen-tec im lebensmittelbereich ist, dass viele genpflanzen nicht fortplanzungsfähig sind und die bauern das saatgut jährlich neu von den großen agrarunternehmen kaufen müssen. diese agrarunternehmen haben, wenn 90% der bauern von ihnen abhängig sind, die totale kontrolle über den lebensmittelmarkt. über kosten, darüber WAS angebaut wird, ob überhaupt etwas angebaut wird... sowas hat evtl. weitreichende folgen in entwicklungsländern: schlechte ernte -> wenig geld -> kein geld für neues saatgut -> überschuldung/hunger im ganzen land. |
Antwort von GAST | 09.04.2009 - 12:26 |
Danke für die vielen Infos! |
Antwort von Geissbock | 09.04.2009 - 21:42 |
Essen kann ein sich bewusst ernährender Mensch so langsam überhaupt nichts mehr was er nicht selbst angebaut hat. Genmanipulierte Produkte müssen nicht mal mehr gekennzeichnet werden. Und Bauern in aller Welt (vor allem natürlich in den ärmeren Ländern) werden immer mehr dazu gezwungen (auch per Gesetz) bestimmte Düngemittel, Unkrautvernichter u.ä. zu benutzen. Wer sich wirklich für das Thema interessiert, sollte mal "Monsanto - Mit Gift und Genen" auf google.video sehen. Das Thema allgemein ist übrigens sehr aktuell. Durch den `Codex Alimentarius` und das neue Gesetz HR 875 bekommen wir bald nämlich nur noch das Zeug, das die Regierung gut findet - und das kann meiner Meinung nach nicht positiv sein. |
Antwort von juxhurra (ehem. Mitglied) | 09.04.2009 - 22:18 |
Ich frage mich gerade, ob wir ohne genetisch veränderte Nutzpflanzen die Ernährung aufrechterhalten können. Wir haben zur Zeit fast 7 Mrd. Menschen auf diesem Planeten, meiner Meinung nah einfach zu viele, als das wir diese Menge ohne die genetisch veränderten und damit ertragreicheren Pflanzen ernähren könnten. Und dieser Trend wird weitergehen: Die Bevölkerung wächst exponetiell an und braucht gleichzeitig immer mehr Lebensraum, soll heißen, der Bedarf an Nahrungsmittel Ssteigt, die Anbaufläche wird kleiner, wie soll das ohne Labor gehen? |
Antwort von GAST | 09.04.2009 - 22:30 |
das geht ohne probleme, schau dir einfach nur mal an, wieviel überflüssige nahrungsmittel produziert und im gleichen zug wieder vernichtet werden. rein ressourcenmäßig ohne probleme machbar, wenn da nicht die wirtschaftliche seite wäre. angebot und nachfrage! wäre iwo ein zu hohes angebot, würde der preis rapide fallen und wer will das? niemand, also werden überflüssige produkte vernichtet. man könnte sie zwar auch als entwicklungshilfe entwicklungsländern zukommen lassen, aber das wäre unverhältnismäßig teurer. |
Antwort von auslese | 09.04.2009 - 23:52 |
Wenn dus dir finanziell leisten kannst, solltest du Bio-Produkte kaufen. Allerdings auch nur diese, welche auch das zertifizierte Biosiegel haben. Da kannst du wirklich sicher sein, dass keine Pestizide oder genveränderte Zellstrukturen auffindbar sind. Wenn man sich aber mal das gesamte Welthungerproblem ansieht, sollte -finde ich- sowieso jeder ersteinmal sein eigenes Konsumverhalten überdenken und auch ändern.. |
Antwort von GAST | 10.04.2009 - 00:01 |
dem ganzen biofrieden traue ich kein stück. mag sein, dass es bioprodukte gibt, die wirklich bio sind, aber große teile, am beispiel bananen, stammen von derselben plantage wie bananen, die mit pestiziden behandelt sind. auf der einen seite diese auf der anderen bio, getrennt durch: 1m luftlinie! und jetzt sag mir wer, dass die keine schadstoffe haben xD wer sicher gehen will geht zum bauernhof seines vertrauens oder aber er muss damit leben, dass seine milch aus lila kühen kommt. |
Antwort von Dominik04 (ehem. Mitglied) | 10.04.2009 - 00:14 |
mit bio-produkten (unser verratsschrank is auch damit voll..) kaufst du dir eigentlich nur ein reines gewissen. "gene" sind nicht schlecht, so wie es der filmtitel "monsanto - gift und gene" darstellt. gene sind viel mehr eine von menschen gewählte unterteilungseinheit um lange aminosäureketten zu strukturieren. gentechnik ist nicht grundsätzlich schädlich. es gibt bisher keine bekannten fälle in denen die gentechnische veränderung von pflanzen krankheiten bei mensch oder tier ausgelöst hat. schließlich sind die nährstoffe, die von den pflanzen gebildet werden (zb zucker) chemisch gesehen EXAKT die gleichen wie von den natürlichen pflanzen. außerdem hätten durch mutation und selektion eben genau diese gentechnisch veränderten pflanzen auch durch zufall entstehen können. (mit einer geringen wahrscheinlichkeit, aber möglich wäre es in den meisten fällen) ich finde gentechnik nicht prinzipiell schlecht, jedoch denke ich, dass man das problem der überbevölkerung damit nicht lösen kann, sondern die folgen (hunger) nur kurzfristig herauszögert. schlimm ist es, dass agrarkonzerne wie monsanto extreme politische macht erhalten, die sich sicherlich auch leicht missbrauchen lässt. aber "gefährlich" ist das, was in den lebensmitteln drinsteckt nicht, zumindest nicht gefährlicher als all das andere zeug was wir täglich in uns hineinschaufeln... wenn du keine "gen-tomaten" (blöde bezeichnung, jede tomate hat gene) mehr essen möchtest - ok. aber ich denke, dass ein einzelner kartoffelchip deine lebenszeit mehr verkürzen dürfte (acrylamid etc) |
Antwort von GAST | 10.04.2009 - 00:18 |
ich glaube kaum, dass es bei der gentechnikdiskussion primär darum geht, inwiefern diese produkte schädlich durch den bloßen verzehr sind. das größte problem sind die nicht absehbaren folgen, die diese veränderungen auf das komplette ökosystem haben werden. wieviele arten unmittelbar dadurch aussterben werden und vorallem welche. das ganze könnte große kreise ziehen, die man nicht unterschätzen sollte. und die intentionen der befürworter der genmanipulation etwas gegen hunger in der welt zu tun, halte ich für absurd. jeder mensch könnte ausreichend ernährt werden. es geht wie immer nur ums geld! |
Antwort von auslese | 10.04.2009 - 00:19 |
Es gibt auch viele Produkte, die sich z.B. "Biobanane" schimpfen, allerdings ohne irgendein Zertizikat sind. Du sprichst es selbst an, dass man (meist schon im selben Laden) bei einigen Produkten direkt erkennen kann, dass sich ein und derselbe Betrieb auf zwei verschiedene Herstellungs- /Produktionsverfahren spezialisiert hat. In sonem Moment ist es eben erforderlich, dass der Verbraucher mal sein Hirn anstellt und eben nur Produkte mit Original Biosiegel - und um ganz sicher zu gehen - ein Produkt, welches zusätzlich noch in einem Anbauverband wie Demeter oder Ecoland ist, kauft. Allerdings sprach ich deswegen in meinem vorherigen Post an, dass wir unser Konsumverhalten mal überdenken und verändern sollten. Es ist doch logisch, dass Bananen besonders mit Pestiziden belastet sind, wenn wir Mitteleuropäer solche mitten im Winter essen wollen.. Viele Menschen greifen nicht mehr zum Nahrungsangebot der entsprechenden Saison - das man regional decken könnte - zurück, sondern kaufen lieber Erdbeeren und Tomaten, die irgendwo in China oder Indien hergestellt wurden.. - Nur um mal ein Punkt zu nennen. |
Antwort von auslese | 10.04.2009 - 00:55 |
Zitat: Ja genau, das hätte passieren können - nur wäre es in so einem Fall auch durch Umwelteinflüsse und klimatische Gegebenheiten gerechtfertigt. In deinem anderen Post hast dus doch selbst benannt, dass eben dies die natürliche Selektion ist - ein elementarer Bestandteil der Evolution, denn auf diesem Mechanismus beruht sie ja letztlich. Das was wir Menschen allerdings machen, hat damit rein gar nichts zu tun. Konzerne wie Monsanto wollen lediglich Kohle machen. Das Welthungerproblem oder drohende Dürren und Hungersnöte im Zuge der Klimaerwärmung sind denen doch total banane, wobei die Chinesen ja gerade an Saatgut, was resistenter gegenüber Wassermangel bzw. generell Umwelteinflüsse ist arbeiten. Zumal steckt das ja alles noch in der Entwicklung, aber trotzdem heiße ich so etwas nicht gut. Weiterhin hast du geschrieben, genveränderte Pflanzen haben keinen Einfluss - zumindest empirisch nachgewiesen - auf Pflanzen- und Tierwelt. Das stimmt nicht. Es wurden bei Bienenvölkern, die in der Nähe von genveränderten Mais und Rapsfeldern ihren Stock hatten, nachgewiesen dass deren DNA Veränderungen in ihrer Struktur hatten - und diese Veränderungen waren sicher nicht das zu Anfang beabsichtigte Ziel der Forscher. Und das ist es auch schon, was ich kritisiere: dass mit dem Beginn solcher Praktiken das gesamte ökologische Gleichgewicht aus dem Ruder läuft - wobei ja eh schon so einiges irgendwie schief läuft - und wir dies irgendwann nicht mehr kontrollieren können. Die Situation ist doch folgende: durch die Klimaerwärmung und Überbevölkerung wirds zur Nahrungsmittelknappheit kommen - logische Konsequenz sollte eigentlich sein, dass wir versuchen Fortschritt der Klimaerwärmung bzw. dessen AUsmaße ein wenig einzudämmen, dass wir uns selbst ändern und evtl der Situation optimal anpassen. Dass wir gegebene Ressourcen effizienter nutzen und bspw. Ackerflächen nich in Monokulturen nur mit Sojapflanzen zuklatschen - welche dann am Ende in der Futtermittelproduktion für Nutztiere verfeuert werden - um evtl den wachsenden Wohlstand mit dessen höherer Nachfrage nach Fleisc in China zu dekcen. Der Mensch lernt irgendwie nicht draus, sondern tut genau das Gegenteil: Genverändertes Saatgut um kurzfristig Nahrungsangebot im Agrarsektor zu sichern wird erforscht. Länder wie China kaufen sämtliche Ländereien in Somalia auf, um dort überwiegend Rohstoffe für die Futtermittelproduktion anzubauen, um damit das Angebot für ihre eigene Bevölkerung zu sichern. Und auf der anderen Seite jeglicher Versuch ein solches Entwicklungsland auch nur irgendwie in der Form eines Agrarstaates aufzubauen sofort unterbunden wird..- aber das is wieder was anderes. Ich woltle auch eigentlich nur sagen, dass wir alle mal n bisschen klarkommen sollten. |
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