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Referat: 17/ 18 Jh. Französische Literatur

Alles zu Epochen

1. Begriffserklärung


2. französische Klassik
2.1 Historischer Hintergrund
2.2 Merkmale der Literatur
2.2.1 allgemeine Merkmale
2.2.2 Merkmale der Lyrik
2.2.3 Merkmale der Epik
2.2.4 Merkmale der Dramatik
2.3 Autoren und ihre Werke
2.3.1 allgemein
3. Aufklärung in Frankreich
3.1 Historischer Hintergrund
3.2 Merkmale der Literatur
3.2.1 allgemeine Merkmale
3.2.2 Merkmale der Lyrik
3.2.3 Merkmale der Epik
3.3.3 Merkmale der Dramatik
3.3 Autoren und ihre Werke
3.3.1 allgemein

3.3.2 Voltaire mit dem Werk:
( „Mahomet der Prophet oder der Fanatismus“
* 17/18. Jahrhundert französische Literatur *
- Literaturepochen zur Zeit des 17/18. Jahrhunderts in Frankreich waren
( französische Klassik (17. Jahrhundert -1715)
- Vorklassik 1630-60/ Kernklassik1661-85/ Nachklassik 1685-1715
( Aufklärung in Frankreich (17-18 Jahrhundert)
französische Klassik
Historischer Hintergrund
- Literaturepoche begann mit der Berufung François de Malherbe (Schriftsteller) an den Hof (1605)
( forderte jene Klarheit der Sprache und Strenge der Form, die für die französische Klassik
kennzeichnend werden sollte
- Richelieu (1. Minister Ludwig XIII.) setzte auf dieser Grundlage Sprache und Literatur
bewusst ein, um die absolute Monarchie zu stärken
- er förderte die Gründung der „Académie française“
- Literatur sollte den Verhaltenskodex (»bienséance= Anstand, Höflichkeit«) der absolutistischen
Gesellschaft propagieren
- gefordert waren Wahrscheinlichkeit der Handlung sowie Einhaltung der 3 Einheiten
(Einheit der Zeit, des Ortes und der Handlung)
allgemeine Merkmale der Literatur
- Kennzeichen der Literatur = Klarheit der Sprache und Strenge der Form
- beherrschende Gattung ist das Theater, das durch seine öffentlichen Charakter dem Staat die
beste Möglichkeit zur Selbstdarstellung und zur Vorbereitung seiner Ordnungsvorstellungen gibt
- propagieren die Dramen des Pierre Corneille, sprich die Idee des Verzichts im Dienste des Staates
Merkmale der Lyrik
- war das angesehenste Genre zu der Zeit in Frankreich
- man wollte eine für alle verständliche lyrische Sprache verwenden, ohne Fremdwörter
- die Anwendung literarischer Figuren, wie Metapher... wurde begrenzt um die Klarheit des
Ausdrucks nicht zu beeinträchtigen
- der Satzumbruch am Zeilenende und Assonanz-Reime wurden verboten

- neue Themen gegen die Einschränkung der dichterischen Freiheit wurden entgegengesetzt:
Leidenschaft, Tragik, Mystik, Vergänglichkeit des Lebens...

- Nicolas Boileau verwirklichte ähnliches Konzept, wie bei der Dramatik -> 3 Prinzipien:
die Souveränität des Geistes, die Nachahmung der Natur und die Erfurcht vor der Antike
- auf der Basis dieses Normen wurde sie Lyrik eindeutig klassifiziert, mit genauen Vorschriften
für jede Gattung
- Lyrik wurde nun in 2 Hauptkategorien unterteilt: lyrische und nicht-lyrische Dichtung
- ein typischer Vertreter war Jean de La Fontaine
Merkmale der Epik
- wichtiges Merkmal ist die geschickte und gut durchdachte Satzkonstruktion, ohne durch
Konjunktionen und Relativpronomen verschachtelte Sätze
- die Epik wurde klarer, harmonischer, rhythmischer und die stilistischen Feinheiten zeigten
durch die elegante Satzkonstruktion mehr Wirkung auf den Leser
- die klarere Form forderte adäquaten Inhalt, der nach und nach zu einem wichtigen
Bestandteil des Textes wurde und machte das Eintreten von Philosophie, Moral, Religion und
Geschichte in die Literatur möglich
- Beginn 17 Jh. entstanden die Romane (waren lang, mehrbändig und meist nicht glaubwürdig)
- der Roman entwickelte sich zum realitätsfernen idealistischen Schäferroman (z.B.: Astrée)
- zweiten Hälfte des 17. Jh. wurde der Umfang der Romane gekürzt, manchmal bis zur Größe
einer Novelle
- der Inhalt wurde auch realitätsbezogener und handelte nicht mehr von unwahrscheinlichen
Abenteuern, sondern von persönlichen Erlebnissen
- Schwerpunkt nicht mehr Handlung, sondern die psychologische Analyse der Charaktere
- die Ich-Form und die glaubhafte Darstellung bewirkten nun eine breite Identifizierung der
Leser mit der Hauptfigur des Romans
Merkmale der Dramatik
- ist die beherrschende Gattung dieser Epoche
- teilt sich auf in Komödien, Tragödien und (Tragikomödie später dafür Oper)
- Bühne gilt für Richelieu als ein Medium der Propaganda, das mit seinen Stücken eine
Ideologie der Ordnung zu etablieren und zu bewahren hatte

- es gibt 3 berühmte Einheiten des Dramas:
Einheit der Zeit (max. 24 Std.)
Einheit des Ortes (kein Orts- und Kulissenwechsel)
Einheit der Handlung (darf nur eine Haupthandlung geben)
- dargestellte Handlung hat den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit zu genügen und die Natur
nachzubilden (eine von allen Hässlichen und Unedlen gereinigte und somit stilisierte Natur)
- auch die Sprache sollte den guten Gebrauch entsprechen
- Forderung war die Darstellung dessen, was die höfische Gesellschaft im 17. Jahrhundert als
angemessen und „schicklich“ empfand
- das Publikum bildete die gehobene bürgerliche Schicht (Kaufleute, Beamte....) und der
politisch von Monarchen domestizierte Adel
- wichtig war vor allem ihre angestrebte Wirkung: Vergnügen am Dargestellten und Rührung
über die miterlebten Schicksale sollten eine sittlichen Besserung bewirken
- das Theater zur Schule der Rechtschaffenheit, Anständigkeit umfunktionieren
- die Tragödien sind zu der Zeit in einer poetischen und majestätischen Sprache geschrieben
- alles Kreatürliche darf nicht gezeigt werden z.B. Tod Alter, Geld, Kinder
- die Handlung spielt sich außerhalb der Bühne ab
- das Körperliche spielt keine Rolle - es wird die psychische Ebene gezeigt
Aufklärung in Frankreich

Historischer Hintergrund:
- nach den Tod Ludwig XIV. entwickelte sich eine geistige Kultur in Paris
( wahrte zwar noch die Formen des 17. Jahrhunderts, erhob aber unter englischem
Einfluss auch die Vernunft zum Maßstab des Wertesystems
- das aufstrebende Bürgertum wurde nach der Französische Revolution zur dominanten Kraft
- zweite Hälfte 18. Jahrhundert erscheinen der Encyclopédie
( durch erscheinen dieses Sammelbandes war das literarische Leben nun durch
Zensur, Verboten und Verfolgungen bestimmt

Merkmale allgemein:
- das Bürgertum, das Ende des 17 Jh. noch ins lächerliche gezogen wurde, bekam nun eine
breite Anerkennung und wurde nach der Französischen Revolution dominante Kraft
- die Vernunft wurde zum tragenden Pfeiler der Gesellschaft und siegte über die
kirchlichen Dogmen und die Autorität der Staatsgewalt
- die Literatur als Instrument der Aufklärung spielte in diesen Prozessen eine
entscheidende Rolle
- die großen Schriftsteller dieser Periode versuchten die Gesellschaft zu verändern und
schlugen politische und soziale Reformen vor
- dabei verloren sie jedoch ihr Publikum nicht aus den Augen und schufen keine theoretischen
Abhandlungen, sondern verpackten ihre Ideen in gefällige Werke
- um dies Ziel zu erreichen war die Gattung der Prosa am Bestem geeignet
Merkmale der Lyrik
- das 18 Jh. ist das große Jahrhundert der Philosophen, welches auch in der Dichtung Einzug
hält
- ein religiöses Lehrgedicht von Louis Racine löst eine Welle von didaktischen Dichtungen aus
- die leicht verdauliche Form erleichterte das Verständnis der komplizierten
philosophischen Ideen
- diese Form konnte sich nicht durchsetzten
- mehr Erfolg hatte die deskriptive Dichtung, die sich mit dem Thema Natur befasste
- sehr beliebt waren die auf ausgezeichnete Weise kritisch satirischen Kurzgedichte z.B.
von Voltaire, die in leichter und frivoler Form verfasst waren
- zur Zeit der Französischen Revolution vereinigte sich die Dichtkunst mit der Musik, sodass
zu der Zeit viele politische Lieder entstanden
Merkmale der Epik
- Epik dieser Zeit verzichtet auf globale Betrachtungsweise, sondern stellt Individuum in den
Mittelpunkt der Handlung
- es rücken die subjektiven Ansichten und Gefühle der handelnden Person in den Mittelpunkt
der Erzählung und ermöglichen eine kritische Sichtweise der Gesellschaft
- vorzugsweise wurde die Erzählung in Ich-Form verwendet (Briefromane ...) um die
Authentizität noch zu verstärken
- mit komisch-satirischen Elementen werden die herrschenden gesellschaftlichen und
politischen Zustände in Frankreich verdeutlicht
- Montesquieus Beschreibungen der Gesellschaft enthalten tiefgreifende Ideen über
Willkürherrschaft, Krieg, Adelsprivilegien ....
- im Gegensatz wollte Rousseau, das sich die Menschen von ihren Gefühlen leiten lassen
(öffnete seines Lesern eine Gefühlswelt mit Zärtlichkeit, Liebe und Trauer)
- es entstand die berühmte französische Enzyklopädie der Wissenschaften, Künste und Gewerbe
- die Romane zeigen realitätsnah die gebräuchlichen Sitten in der Gesellschaft ohne sich sozialen

Konventionen zu unterwerfen
Diese Überwindung der gesellschaftlichen Konventionen in der Literatur und die Öffnung zur realitätsnahen Darstellung der Gesellschaft beeinflusste nicht nur die zeitgenössischen Schriftsteller, sondern prägte auch zum Teil die Entwicklung der Prosa des 19. Jh.s.
Merkmal der Dramatik
- die 3 Einheiten des Theaters des 17. Jh. standen im Widerspruch zur hoch angesehenen
Vernunft und wurden durch eine realistische Darstellung ersetzt
- man wollte die guten Helden am Ende des Stückes nicht mehr sterben lassen, jedoch gab es
Kritiken, dass ohne dramatischen Ausgang die Stücke langweilig wären
- deshalb wurden nur noch wenige Tragödische Stücke geschrieben
- nur Voltaire blieb der klassischen Form der Tragödie treu, passte aber die Inhalte seiner
Stücke dem aufklärerischen Zeitgeist an
- die Komödie hingegen bewegte sich vom ausschließlich komischen weg und bewegte sich
zum einfühlsamen Theater hin
- einen wichtig Schritt in diese Richtung machte Pierre de Marivaux, der eine analytische
Komponente in die Komödie einführte (die Liebe, die er mit übertrieben, galantem Stil
In allen Schattierungen beschrieb)
- dadurch entstand die Comédie larmoyante- rein rührseliges Stück, das zwischen Tragödie
und klassischer Komödie angesiedelt ist
- es wurden nicht die Charaktere, sondern die Lebensumstände der handelnden Person
mit eindeutig moralisierender Absicht beschrieben
- nach dem Niedergang des Ancien Régime wurde das Theater auf Grund der allgemeinen
gesellschaftlichen Politisierung zur politischen Tribüne u. zum Instrument der
revolutionären Propaganda
- die Autoren griffen auf Ereignisse in der römischen Republik oder in der französischen
Geschichte zurück

Autoren und ihre Werke:
Französische Klassik: - Pierre Corneille (1636, Der Cid)
- Jean Racine (1665, Alexander der Große)
- Marie-Madeleine de La Fayettes (Die Prinzessin von Clèves)
- Jean de La Fontaine (1674, Daphné)
- Molière (Die Schule der Frauen)

Aufklärung :
- Montesquieu (1748, Über den Geist der Gesetze)
- Voltaire (philosophischen Essays,1748 Das Jahrhundert Ludwig XIV. ...)
- Jean-Jacques Rousseau (1750 Abhandlung über die Wissenschaften und die Künste)
- Jean Le Rond d'Alembert (1751, Vorrede zur Enzyklöpadie)
- Denis Diderot & Alembert ( das Programm der berühmten „Encyclopédie, ou
dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des meétiers) -> frz-sprachige Enzyklöpadie
Voltaire
- richtiger Name = François Marie Arouet
- geboren am 21. November 1694 in Paris
- 1704 Aufnahme in das berühmte Jesuitenkolleg (katholisches Kollege) Louis-le-Grand
- sollte wie sein Vater Jurist werden
- betätigte sich jedoch hauptsächlich als Verfasser eleganter und geistreicher Verse
- 1716 wird er nach Sully-sur-Loire geschickt, wegen seiner satirischen Gedichte gegen
Phillippe d Órléans ein Jahr später verhaftet und in der Bastille eingekerkert
- wird am 10.04.1718 aus der Haft entlassen, ist jedoch aus Paris verbannt
- Mai 1726 für 4 Monate Inhaftierung in die Bastille, danach 2 Jahre Emigration nach England
- 1728 Rückkehr nach Frankreich u. 1729 nach Paris
- flieht nach Cirey sur Blaise, weil seine Berichte aus England von der Monarchie verboten
und auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden
- 1735 Haftbefehl gegen ihn, wegen des satirischen Werkes (Jungfrau von Orleans) , erneute Flucht
aus Paris, nach Cirey -> 3 jähriges Exil
- 1740 erstes Treffen mit Friedrich II., eine zeitlang auch gute Freunde
- 1746 Aufnahme in die Académie Francaise
- stirbt am 30. Mai 1778
Werke von Voltaire
Essay über den Geist und die Sitten der Nationen
Jungfrau von Orleans
Philosophische Briefe
Über die Toleranz
CANDIDE oder der Optimismus
Philosophisches Taschenwörterbuch
Mahomet der Prophet oder der Fanatismus
- ist eine Tragödie
- Uraufführung am 25.4.1741 in Lille

- Handlung:
Der Prophet Mahomet liebt Palmire. Er lässt, um Palmire für sich zu haben, ihren Bruder und ihren Vater vergiften. Als sich angesichts dieser Bluttaten und ihres eigenen Schicksals Palmire  das Leben nimmt, lässt Mohammed alle Spuren verwischen, um weiterhin als tugendhafter Prophet dazustehen.
- Voltaire legt die Wurzeln des religiösen Fanatismus bloß und zeigt die Verlogenheit der
Priester, angefangen mit den Religionsstiftern selbst, deren Absichten ganz weltlich
diesseitig sind
- versteckt hinter der Kritik am Islam ist der eigentliche Gegner das Christentum
- wurde von Goethe auf Anraten von Herzog Carl August 1802 in Deutsche übertragen
Begriffsklärung
- Académie française = eine französische Gelehrtengesellschaft
- propagieren = werben für, einführen, verbreiten,
Satzumbruch am Zeilenende = bezeichnet das Übergreifen des Satzes auf die nächste Verszeile
Aus Tränen in schwerer Krankheit von Andreas Gryphius
Und tausend fürcht' ich noch; die Kraft in meinem Herzen Verschwindt, der Geist verschmacht', die Hände sinken mir
- Assonanz-Reime = "unreiner reim" bei dem nicht die Konsonanten übereinstimmen sondern
nur die vokale also wie z.B. bei sagen und Raben oder Kiste und Hilfe
- Souveränität = Selbstbestimmungsrecht, Unabhängigkeit,
- Schäferroman = Romanform aus der Zeit des Barocks
- Novelle = kurze Erzählung in Prosaform
- Tragikomödie = ist ein Drama, in dem Tragik und Komik eng miteinander verknüpft sind

- Propaganda = Webung
- kirchlichen Dogmen = versteht man eine festlegende Definition, um einem Glauben, eine Übereinstimmung mit der Wirklichkeit voraussetzend, einen unumstößlichen Wahrheitsgehalt zuzuschreiben
- didaktisch = lehrhaft, methodisch
- deskriptive Dichtung = beschreibende Dichtung
- Authentizität = Echtheit, Zuverlässigkeit, Glaubwürdigkeit
- Konventionen = Übereinkunft, Zusammenkunft
- Ancien Régime = alte Regierungsform
- gesellschaftlichen Politisierung = gesellschaftliche Erziehung der Menschen zum ständigen kritischen Nachdenken über das gesellschaftliche
- Fanatismus = im engeren Sinn das Besessensein von einer Idee, Vorstellung oder Überzeugung
- Religionsstiftern = werden historisch überlieferte Personen bezeichnet, die den Anstoß zur Gründung einer Religion gaben
Fabelbuch von Jean de La Fontaine
Philosophische Briefe von Voltaire
Encyclopédie von Denis Diderot & Alembert (und weiteren bekannten Schriftstellern)
L'Astree von Honoré d'Urfé
Pierre Corneille
Molière
Jean de La Fontaine
Richelieu (1. Minister Ludwig XIII.)
Jean Racine
Montesquieu
Jean-Jacques Rousseau
Voltaire
Jean Le Rond d'Alembert
Denis Diderot
Inhalt
Gliederung/Inhlt:

- Begriffsklärung
- frz. Klassik: Historischer Hintergrund/ Merkmale der Literatur, der Lyrik, Epik u. Dramatik/ allgemein Autoren und ihre Werke
- frz. Aufklärung: Historischer Hintergrund/ Merkmale der Literatur - allgemein, der Lyrik, Epik u. Dramatik/ allgemein Autoren und ihre Werke, speziell Voltaire mit "Mahomet der Prophet oder der Fanatismus" (2142 Wörter)
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