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Referat: Der Mensch Ratzinger

Alles zu Christentum

DER MENSCH RATZINGER


1) Steckbrief des neuen Papstes
bürgerlicher Name Joseph Aloysius Ratzinger
päpstlicher Name Benedikt XVI.
akademische Titel Professor Doktor
Geburtsdatum 16. April 1927
Geburtsort Marktl am Inn
Eltern Maria Ratzinger, Köchin
Josef Ratzinger, Kommissar bei der Gendarmerie
Geschwister Maria Ratzinger, Sekretärin
Georg Ratzinger, ehemaliger Domkapellmeister in Regensburg
Besonderheiten/ Eigenschaften spricht 10 Sprachen, war nie besonders ehrgeizig, bevorzugt schlichte Lebensweise, komplizierte Persönlichkeit, verrichtet Arbeit mit großer Systematik, kann unglaublich konzentriert arbeiten und blitzschnell lesen
Zielpunkte seiner Sinnessuche Heideeger, Jaspers, Martin Buber, Augustinus
(Autoren)

2) Sein Leben
Im Rückblick wertete Joseph Ratzinger die Umstände seiner Geburt als eine Fügung: Er wurde Karsamstag geboren und war das erste Kind, das mit dem gerade geweihten Wasser getauft wurde. „Ein Zeichen des Segens“ sei das gewesen, sagt der Kardinal. Dass sein Leben von Anfang an „in das Ostergeheimnis eingetaucht war“, habe ihn jedenfalls „immer mit Dankbarkeit erfüllt“.

2.1. Kindheit und Jugend
Das Gehalt des Vaters war als Kommandant bei der Gendarmerie beschieden, deshalb führte die Familie Ratzinger ein sehr einfaches Leben. Die Zeit nach dem ersten Weltkrieg war von Arbeitslosigkeit geprägt, immer wieder kam es innerhalb der Familie zu Erkrankungen, durch diese Fügung sind Joseph Ratzinger bis heute die kleinen Freuden des Alltags in Erinnerung beblieben. Durch die häufigen Umzüge, bedingt durch die Beruf des Vaters, konnte Joseph in seiner Kindheit nirgendwo Fuß fassen, erst als sich der Vater zur Ruhe setzten und die Familie ein letztes Mal umzog, nach Hufschlag bei Traunstein, fühlte sich der jüngste der Familie Ratzinger endlich einmal zu Hause.
Die Folgen der Macht Übernahme Hitlers am 30. Januar 1933 gingen an dem idyllischen Ort vorbei. Josephs Bruder Georg wurde Ministrant und besuchte das Gymnasium in Traunstein, seine Schwester Maria besuchte die Mittelschule der Franziskanerinnen im Kloster Au am Inn.
Fester Bestandteil des Familienlebens waren regelmäßige Kirchgänge, sowie vorbereiten und gestalten der christlichen Feiern. Diese Aktionen prägten das religiöse Empfinden des kleinen Joseph.

2.2. Schulische Ausbildung
Ab 1937 besuchte Joseph Ratzinger das humanistische Gymnasium in Traunstein, dort genoss er eine klassische Ausbildung und lernte Griechisch und Latein.
Zu Hause wurden die Kinder dazu erzogen den bodenständigen katholischen Glauben zu praktizieren und sich dabei am einfachen Leben der Landbevölkerung zu orientieren.
Wegen dem „ergänzenden Erziehungsfaktor“ und „der systematischen geistlichen Ausbildung“, schickten Maria und Josef Ratzinger ihren Jüngsten ab Ostern 1939 auf ein katholisches Internat. Für den Achtjährigen war diese Schule die reinste Höhle. Er war zwar Klassenbester, aber in Sport konnte er mit keinem seiner Kameraden mithalten. Ebenfalls war er es nicht gewöhnt mit 60 gleichaltrigen zusammen zu lernen, auf dem Gymnasium in Traunstein hatte er stets alleine gelernt.
1941 kehrten Georg und Joseph Ratzinger an das Gymnasium in Traubstein zurück, weil die Räume ihres Internats zum Lazarett umfunktioniert worden waren.

2.3. Im Kriegsdienst
1943 wurden alle Internate in die Nähe von Flugabwehrbatterien verlegt, damit die Schüler in ihrer „Freizeit“ als Luftwaffenhelfer tätig werden konnten. Die Ratzinger Brüder kamen nach München, dort sollten sie eine Fabrik, in der Flugzeugmotoren hergestellt wurden verteidigen. Nach einiger Zeit wurden sie nach Unterföhring verlegt, weitere Einsatzorte waren Innsbruck und Gliching. Dort ging es um den Schutz der Dornier-Werke und die Abwehr alliierter Luftangriffe auf München.
Paradoxerweise hat Joseph Ratzinger seinen Aufenthalt in Gilching als eine herrliche Zeit eines weithin unabhängigen Daseins in Erinnerung.
Im September 44 beendet er seine Zeit als Luftwaffenhelfer, wird zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und wird ins Burgenland, an der österreichisch-ungarischen Grenzen versetzt. Im November kehr er zur Freude seiner Eltern unbeschadet nach Traunstein zurück, wird jedoch 3 Wochen später zum Militärdienst eingezogen. Bis Mitte Januar 45 bekommt er eine militärische Grundausbildung an ständig wechselnden Standorten in der näheren Umgebung. Anfang Mai begeht Ratzinger Fahnenflucht, gerät einige Tage später jedoch in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach 6 Wochen in Gefangenschaft wird er am 19. Juni 45 entlassen. Nach der Rückkehr nach Traunstein ist die Freude bei den Ratzingers groß, da beide Söhne unbeschadet aus dem Krieg zurückgekehrt sind.
Georg und Joseph helfen das Internat wieder aufzubauen. Während dieser Zeit liest Joseph sehr viel, er borgt mit allen nur erdenklichen Mitteln die letzten, noch zu habendenden, Bücher über Theologie und Philosophie.

2.4. Ausbildung zum Priester
Die Entscheidung Priester zu werden entwickelte sich während seiner Zeit im Kriegsdienst, die endgültige Entscheidung fiel jedoch erst mit dem Kriegsende 1945.
Weihnachten 1945 trat er dem Priesterseminar von Freising bei. Der gemeinsame Wunsch aller 120 Priesteranwärter war es, mit einer Wiederbelebung christlicher Werte und dem Dienst am Menschen ein Zeichen für den Neubeginn zu setzten.
Im Sommer 1947 beendete er sein 2 jähriges Studium in Freisingen und ging nach München. Dort bestand er 1950 an der freien Universität sein Examen. Durch den Gewinn eines Wettbewerbs hatte er die Möglichkeit zur Promotion.
Ende Oktober 1950 empfing er die Diakonatsweihe, am 29. Juni 1951 wird er Priester.

2.5. Kirchliche Laufbahn
Während seines Studiums zweifelte er an seinen Plänen Kardinal zu werden: Könne einer wie er, der sich als „eher schüchtern und recht unpraktisch“ einschätzt, „Zugang zu den Menschen finden“, mit Kindern, Alten und Kranken umgehen können, fragt sich der Student. „Würde er es schaffen, „ein Leben lang des Zölibat zu bestehen“? Irgendwann stand sein Entschluss fest. „Ich war überzeugt“, erklärt Ratzinger, „dass Gott etwas von mir wollte, das nur erreichte werden konnte, indem ich Priester wurde.“
2.6. Kaplan in der Pfarrei Heilig Blut
Als Kaplan in der Münchener Pfarrei Heilig Blut hält er ab August 1951 jeden Sonntag 2 Messen und 2 Predigten, sitzt morgens täglich von sechs bis sieben Uhr im Beichtstuhl, Samstags sogar 4 Stunden, hält Hochzeiten und Taufen und fährt zu Beerdigungen mit dem Rad „quer durch München“. Seine Hauptbeschäftigung: 16 Wochenstunden Religionsunterricht in sechs verschiedenen Klassen.
Am 1. Oktober wird er ans Freisinger Priesterseminar berufen, dort hält er Vorlesungen zu verschiedenen Themen, liest Gottesdienst im Dom zu Freisingen und Betreut eine Jugendgruppe. Gleichzeitig promoviert er.
Im Juli 1953 schließt er seine Promotion verfolgreich ab.
2.7. Habilitation mit Hindernissen
Ende des Sommersemesters 1953 erhielt Ratzinger das Angebot den Lehrstuhl für Dogmatik und Fundamentaltheologie neu zu besetzten, er lehnt seine Berufung ab um sich auf seine Habilitation mit dem Titel „Die Geschichtstheologie des Heiligen Bonaventura“ vorzubereiten, in der er sich mit dem Denken des mittelalterlichen Theologen und Franziskanermönchs Bonaventura (1217 – 1274) auseinander setzt. Die Habilitation lehnt der Zweitgutachter Professor Michael Schmaus trotz der positiven Bewertung von Professor Gottlieb Söhngen, wegen der Kritik an der mittelalterlichen Geschichte und Position ab.
3 Wochen später ging Ratzinger seine Arbeit noch einmal ab, er hatte den ersten kritikreichen Teil weggelassen und den zweiten ein wenig umgeschrieben. Diesmal wird die Arbeit angenommen. Am 21. Februar 1957 schließt er seine Habilitation ab.
2.8. Stationen in Freisingen, Bonn und Münster
Am 1. Januar 1958 geht Professor Doktor Joseph Aloysius Ratzinger als Professor für Dogmatik und Fundamentaltheologie an die Universität zu Freisingen. Am 15. April 1959 besetzt er den Lehrstuhl für Fundamentaltheologie an der Universität Bonn.
Mit Beginn des 2. Vatikanischen Konzils wird er 1962 wegen seiner Genialen Ansichten zum Berater des Kölner Kardinal Frings, geht mit ihm nach Rom und wird dort zum ordentlichen Konzilstheologen ernannt.
1963 verlässt er das Vatikanische Konzil und geht an den Lehrstuhl für Dogmatik in Münster, im selben Jahr stirbt seine Mutter, vier Jahre nach dem Tod seines Vaters.
2.9. Prägende Erfahrungen in Tübingen
Die Stundentenbewegungen während seiner Zeit in Tübingen lassen ich nicht unberührt. Die Elterngeneration wird angeklagt, für Mitschuld an Nazi-Terror und Judenmord, für Selbstabsolution und Spießigkeit. Die Nachkriegsgeneration träumt von freier Leibe und Autonomie. Neue Musik, neuer Lebensstil und sozialistische Ideen schaffen das Klima einer Kulturrevolution.
Durch dieses marxistische Denken wurde Gott durch den Menschen ersetzt, statt auf Erlösung im christlichen Sinne hätten sich nun alle Hoffnungen auf die Partei gerichtet.
Ratzinger hatte nie Schwierigkeiten mit seinen Studenten, es erschien ihm jedoch als Verrat sich in die Ruhe des Hörsaals zurückzuziehen, deshalb verlies er Tübingen.
2.10. Teilnahme an der Internationalen päpstlichen Theologenkommission
1969 wird Joseph Ratzinger an die neu gegründete Universität zu Regensburg berufen, dieser Wechsel fällt ihm im Vergleich zu den vorrausgegangenen leicht, weil sein Bruder Georg damals Domkapellmeister und Leiter der Domspatzen in Regensburg war. Kruze Zeit später wird er von Pius VI. nach Rom berufen, um an der internationalen päpstlichen Theologenkommission teilzunehmen.
Die Zielsetzung dieser Kommission war es, neuere theologische Ansätze rechtzeitig wahrzunehmen und die auf dem 2. Vatikanischen Konzil konstatierte Kluft zwischen offizieller Theologie und der Entwicklung in den Ortskirchen zukünftig zu vermeiden.
1972 Gründete diese Kommission die internationale Zeitschrift „Communio“.
2.11. Ernennung zum Erzbischof von München und Freisingen
1976 überbrachte der Nuntius Del überbringt ihm die Nachricht der Ernennung zum Erzbischof von München und Freisingen.
Am 28. Mai 1977 wird er zum Bischof geweiht, nur 1 Monat später, am 27. Juni, wird er Kardinal, 1980 legt er sein Amt des Bischofs nieder und wird am 25. November 1981 Präfekt der Glaubenskongregation in Rom.
2.12. Ratzinger als Präfekt in Rom
Nach der Ernennung zum Präfekten der Glaubenskongregation zog er nach Rom, in eine 300 Quadratmeter große Kardinalswohnung, mit 2 Arbeitzimmern und einer Hauskapelle. Er nahm lediglich einen verschnörkelten Nussbaumschreibtisch aus dem Familienerbe, ein Klavier und 2000 Bücher mit. Statt der 10.000 Mark Gehalt, die er als Erzbischof bezog, beläuft sich sein Salär als Kardinal auf 4300 Mark.
Ratzinger war ein enger Vertrauter von Papst Johannes Paul II., wöchentlich fanden offizielle Treffen zwischen dem Präfekt und dem Pontifex statt.
Durch den Fall Boff verlor Ratzinger sein Ansehen, sein Ruf ist seit dem ruiniert, jedes Thema gerät nun zum persönliche Angriff gegen den Glaubenshüter.
Mit dem Papst bildete der Kardinal ein kongeniales Team.
3) Theologische Position

3.1. Gott
„Er ist sehr an den Rand gedrängt. Im politischen Leben scheint es fast unanständig geworden, von Gott zu reden – geradeso, als wäre es ein Angriff auf die Freiheit der Ungläubigen. Eine Gesellschaft, wo Gott absolut abwesend ist, zerstört sich selbst. Das haben wir in den großen totalitären Experimenten des letzten Jahrhunderts gesehen.“

3.2. Die Kirche
„Vielleicht müssen wir von den volkskirchlichen Ideen Abschied nehmen. Möglicherweise steht uns eine anders geartete, neue Epoche der Kirchengeschichte bevor, in der das Christentum eher wieder im Senfkorn-Zeichen stehen wird, in scheinbar bedeutungslosen, geringeren Gruppen, die aber doch intensiv gegen das Böse anleben und das Gute in die Welt hineintragen...Die katholische Kirche hat immer noch eine Provokationsmacht, sie ist Stachel und Wiederspruch, oder wie der heilige Petrus es ausdrückt, ist Skandalon, ein Stolperstein.“

3.3. Das Paradies
„Meine Vorstellung ist, dass ich dann alle, die ich leibe und geliebt habe, wiedersehen werde, dass dies nun wirklich das aller Schranken und Sperren entledigte, freie Zueinander ist, das Glück, von Gott angeschaut zu werden, und somit ein Offensein aller in alle hinein.“
3.4. Die Pille und die Sexualität
„Die Pille hat die Sexualität von der Fruchtbarkeit abgekoppelt, und auf diese Weise hat sie die Auffassung des menschlichen Lebens überhaupt von Grund auf verändert. Der Geschlechtsakt hat seinen ursprünglichen Zweck und sein Ziel verloren, die vorher immer offenkundige und eindeutig gewesen war.“

3.5. Eheliche Unfruchtbarkeit
„Das Leiden der Eheleute, die keine Kinder bekommen können,...ist ein Leid, das alle verstehen und angemessen würdigen müssen. Freilich gewährt die Ehe den Gatten nicht das Recht, diejenigen natürlichen Akte zu vollziehen, die aus sich heraus auf die Fortpflanzung hin ausgerichtet sind. Allerdings ist die Sterilität freilich eine harte Prüfung. Die Eheleute, die sich in dieser schmerzlichen Lage befinden, sind aufgerufen, in ihr die Gelegenheit für eine besondere Teilnahme am Kreuz des Herrn zu entdecken, eine Quelle geistlicher Fruchtbarkeit.“

3.6. Homosexualität
„Die rechtliche Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften oder deren Gleichsetzung mit der Ehe würde bedeuten, nicht nur ein abwegiges Verhalten zu billigen und zu einem Modell in der gegenwärtigen Gesellschaft zu machen, sondern auch grundlegende Werte zu verdunkeln, die zum gemeinsamen Erbe der Menschheit gehören.“

3.7. Europa und Multikulti
„Europa braucht eine neue – gewiss kritische und demütige – Annahme seiner selbst, wenn es überleben will. Die immer wieder leidenschaftlich geforderte Multikulturalität ist manchmal vor allem Absage an das Eigene, Flucht vor dem Eigenen...Den Kulturen der Welt ist die absolute Profanität, die sich im Abendland herausgebildet hat, zutiefst fremd. Sie sind überzeugt, dass eine Welt ohne Gott keine Zukunft hat. Insofern ruft uns gerade die Multikulturalität wieder zu uns selber zurück. Europa sollte ganz bewusst wieder seine Seele suchen.“
3.8. Die Abtreibung
„Abtreibung und Tötung eines Kindes sind verabscheuungswürdige Verbrechen.“

3.9. Die Medien
„Heute ist die Wiedergabe des Ereignisses in den Medien wirksamer als das Ereignis selbst. Das Erscheinende löst die Wirklichkeit ab. Nicht das, was geschehen ist, gesagt, gedacht wurde, zählt, sondern das, was dann erscheint in den Medien. Und das ist ein Problem unserer heutigen, sagen wir: medialen Existenz, dass wir weitgehend durch den Schein, durch die Erscheinung nicht bis zur Wirklichkeit durchdringen können und damit in einer unwirkliche Wirklichkeit leben. Denn in dieser unwirklichen Wirklichkeit, die aber erschienen ist, die sich in Bildern gezeigt hat, die wird dann dich eine Macht und bestimmt weitgehend das Denken und Handeln der Menschen.“

4) Seine Familie
Die Kinder wurden streng katholisch erzogen. Religion war ein Grundthema der Familie. Als die HJ-Pflicht eingeführt wurde, weigern sich die Kinder einer solchen Vereinigung beizutreten, folglich muss die Familie „eisern sparen“, um das Schulgeld für 3 Kinder bezahlen zu können.

4.1. Seine Eltern
4.1.1. Sein Vater: Josef Ratzinger, geboren 26. April 1877, gestorben 1959, Kommissar bei der Gendarmerie, war gegen Nazis, trat keiner nationalsozialistischen Vereinigung bei und hielt seine Kinder von solchen fern, wird als rationaler Willensmensch mit scharfem Weitblick und als eher streng beschrieben
4.1.2. Seine Mutter: Maria Ratzinger, gestorben 1963, Bäckerstochter aus Tirol, gelernte Köchin, war eine „Alleskönnerin“, wird als warmherzig und innerlich stark beschrieben

4.2. Seine Geschwister
4.2.1. Sein Bruder: Georg Ratzinger, 3 Jahre älter, Besuch des Gymnasiums in Traunstein, Besuch des Internats, Luftwaffenhelfer, Reichsarbeitsdienst im Burgenland, Militärdienst, unbeschadete Rückkehr aus dem Krieg, Domkappellmeister und Leiter der Domspatzen in Regensburg (heute: pensioniert), enger Kontakt mit seinem Bruder, tägliche Telefongespräche
4.2.2. Seine Schwester: Maria Ratzinger, älter als Josef, galt als Heilige der Verwandtschaft, besuchte Mittelschule der Franziskanerinnen und wurde Sekretärin bei einem Rechtsanwalt, später fühlte sie sich berufen ihrem Bruder „ein Heim zu schaffen, die Manuskripte zu schreiben und seine Einbindung in die Familie aufrecht zu erhalten, 34 Jahre Sekretärin ihres Bruders, starb Allerheiligen 1991
4.3. So spricht Georg Ratzinger über seinen kleinen Bruder
„Sein ureigenes Dogma lautet: ‚die Kirche im Dorf lassen’. Hinzu kommt die Erfahrung von Nazi-Terror, Krieg und Völkermord – die Erfahrung einer von Gott getrennten, rein ideologisch und auf Macht und Gewalt ausgerichteten Gesellschaft. Der andere Schlüssel: eine Bindung, die ganz von der biblischen Schrift und den Vätern der Kirche geprägt ist. So habe er stets versucht einerseits mitzudenken mit den großen Meistern des Glaubens, andererseits aber nicht Halt zu machen in der alten Kirche, sondern unter den Verkrustungen den eigentlichen Glaubenskern freizulegen.

5) Der Fall Boff
Als ein Sprecher der südamerikanischen Befreiungstheologen hat der Brasilianer Leonardo Boff verkündet, die Kirche sei „als Institution nicht im Denken des historischen Jesus enthalten“ gewesen. 1984 wird ihm auferlegt, ein Jahr lang dieses Thema zu bedenken und zu schweigen. Ratzinger veröffentlicht die Instruktion über die christliche Freiheit und die Befreiung, worin Basisgemeinschaften als „Grund großer Hoffnung“ bezeichnet werden – der Akt gegen Leonardo Boff jedoch ist damit nicht aufzuwiegen. Es ist der entscheidende Wendepunkt. Von da an ist das Klima belastet, der Ruf ruiniert. Der ganze Kanon der Kritik – Zölibat, Frauenordination, Abtreibung, Papstdogma, Homosexualität –, jedes Thema gerät nun auch zum persönlichen Angriff gegen den Glaubenshüter.
Inhalt
1) Steckbrief
2) Sein Leben
2.1) Kindheit und Jugend
2.2) Schulische Ausbildung
2.3) Im Kriegsdienst
2.4) Ausbildung zum Priester
2.5) Kirchliche Laufbahn
2.6) Kaplan in München
2.7) Habilitation
2.8) Stationen an verschiedenen Universitäten
2.9) Seine Zeit in Tübingen
2.10) Internationale Theologenkommission
2.11) Ernennung zum Erzbischof von München
2.12) Als Präfekt in Rom
3) Theologische Position
4) Seine Familie (2535 Wörter)
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