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Beer, Wolfgang - Politische Erwachsenenbildung

Alles zu Erziehung

Eine Rezession von „Politische Erwachsenenbildung“.


Der hier vorgestellte Titel „Politische Erwachsenenbildung – Ein Handbuch zu Grundlagen und Praxisfeldern“ ist von den drei Herausgebern Wolfgang Beer, Will Cremer und Peter Massing im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung beim Wochenschau-Verlag, Schwalbach/Ts. 1999 erschienen.
Im Vorwort weißt die Bundeszentrale für politische Bildung darauf hin, dass dieses Handbuch zur Diskussion über Rolle und deren Bedeutung von nicht-schulischer politischer Bildung anregen soll, dabei wird auf die „jahrzehntelange Erfahrung“ von einem breit gefächerten Feld agierender und geförderten Bildungsträgern verwiesen. Dabei soll anhand der hier dargestellten Information unterschiedlicher Autoren das Thema der Demokratieerhaltung in Zeiten des gesellschaftlich-ökonomischen Umbruchs im Mittelpunkt stehen. Daher stellen die einzelnen Beiträge keine Readersammlung im klassischen Sinne dar sondern sind vielmehr das Produkt einer einjährigen gemeinsamen Projektarbeit der Autoren.
In der Einleitung weisen die Herausgeber darauf hin, dass der Stellenwert der politischen Bildung und besonders der Erwachsenbildung außerhalb der staatlichen Institutionen in den Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs, wie der deutsch-deutschen Vereinigung zugenommen hat. Der gesellschaftliche Umbruch ist nicht von der Hand zuweisen und bedarf neuer Ansätze und Strategien. Nichtsdestotrotz reagiert dieses Handbuch nicht nur auf die Umbruchsproblematik der letzten Zeit sondern zeigt vielmehr eine Basis eines konstanten- und „unverzichtbarer Beitrags“ zum Erhalt und der Förderung der bestehenden Demokratie auf. Deshalb werden zusätzlich zu den Erneuerungsvorschlägen, Konstanten politischer Erwachsenenbildung vorgestellt, welche auch in Zeiten des gesellschaftlich-ökonomischen Wandels kontinuierliche Gewähr und Voraussetzungen darstellen: (1) Die politische Bildung ist der Vermittler zwischen Individuum und Kollektiv, daraus entsteht die Tatsache, dass die „politische Bildung“ stets auf das Individuum als Teil des gesellschaftlichen Prozesses anzusehen ist. (2) Weiterhin muss immer eine Pluralität politischer Erwachsenenbildung in Form von Ansätzen und Angeboten vorhanden sein. (3) Das Autonomieverhalten der politischen Bildung gegenüber dem Staat und deren Institutionen. (4) Außerdem sollte sie stets Handlungs- und Aktionsbezogen sein und eine Chancengleichung manifestieren. (5) Letztendlich muss die Dialogbereitschaft als Form der individuellen und kollektiven Kommunikation stets als Aushängeschild der politischen Bildung geführt werden. Die Zielsetzung beinhaltet die Möglichkeit auf entstehende und bestehende sozioökonomische Spannungen zu reagieren und diese Konflikte als Individuum lösen zu können. Da das demokratische Bewusstsein keine naturgegebene Eigenschaft ist, sondern vielmehr in jeder Generation neu erweckt und ausgeformt wird. Dieses Buch will daher Orientierung bieten in der politischen Erwachsenenbildung, in dem geschichtliche Entwicklungsstufen aufgegriffen und „Normativ-theoretische Grundlagen“ reflektiert werden, da diese für den Einsatz in der Praxis unabkömmlich sind. Dafür wird dies in elf Themenbeiträgen bearbeitet und erläutert.
Der ersten Beitrag (S.21-60) von Peter Massing handelt genau von dieser Normativ-theoretische Grundlage. Dabei wird der Schwerpunkt auf die Verknüpfung unterschiedlicher Institutionen gelegt, die sich mit politischer Bildung beschäftigen. Es wird weitläufig über eine Verknüpfung von Bürgerkonzepten und „normativen Demokratietheorien“ diskutiert. Schließlich soll dieser erste Teil der einleitende Beitrag zu den weiteren Themen in diesem Buch darstellen und diese mit einander inhaltlich verbinden.
Paul Ciupke (S.61-85) beginnt mit einem ersten historischen Rückblick und behandelt den politischen Bildungsprozess von der Aufklärung über das Kaiserreich und der Weimarer Republik bis hin in die Zeit des Nationalsozialismus. Daran knüpft Klaus- Peter Hufer (S.87-110) an und berichtet ausführlich von der Reeducation-Phase der Alliierten und stellt dann die unterschiedlichen geschichtlichen Schwerpunkte in der Bundesrepublik vor: Von den „mitbürgerlichen Bildung“ über die politische Entwicklung in den 70er-Jahren bis hin zur „Existenzsicherung“ auf dem Weiterbildungsmarkt in den späten 90er-Jahren. Analog dazu wird die Entwicklung der politischen Erwachesenenbildung in der DDR beleuchtet.
Daran anknüpfend erarbeiten Wolfgang Beer und Will Cremer (S.111-144) einen Überblick über die Pluralität außerschulischer Bildung und den sich dynamisch verhaltenen „Trägerlandschaften“. Dabei wird verstärkt auf Möglichkeiten und Techniken hingewiesen, und kritisch auf Versäumnisse und daraus resultierende Notwendigkeiten gezeigt. Wie im vorherigen Kapitel wird die Situation in der Ehemaligen DDR dabei ebenfalls betrachtet.
Nobert Reichling (S.145-165) bietet im fünften Kapitel einen Gesamtüberblick institutioneller Ziele und Erwartungen von politischer Erwachsenenbildung. Der Fokus wird hierbei besonders auf die Verwaltung und deren Teilnehmer gerichtet.
Die bildungsrelevanten Veränderungen werden von Heidi Behrens-Cobet und Dagmar Richter (S.167-203) unter dem Stichwort „Didaktische Prinzipien“ erläutert. An dieser Stelle wird versucht die fachlichen Inhalte mit dem pädagogischen Handeln zu verbinden. Dazu werden Planungsprinzipien im Zusammenhang zu den geschichtlich-didaktischen Beziehungen diskutiert. Günter Behrens (S.205-220) knüpft an dieses Thema an und beschäftigt sich schwerpunktorientiert mit den verschiedenen Zusammenhängen „methodische(r) Zugänge“ und deren realen Erfahrungen, dafür stellt er zwei Beispiele vor.
Von einer empirischen Sichtweise nähert sich Klaus Köber (S.221-255) der politischen Erwachsenenbildung und vermittelt einen umfangreichen Gesamteinblick anhand der Statistiken der Bundeszentrale für politische Bildung. Daher gelingt es ihm einen umfangreichen Einblick in das bundesweite Angebot der politischen Erwachsenenbildung in einem Zeitraum von 10 Jahre zugeben.
Die Teilnehmerinnen- und Teilnehmeranalyse bieten Paul Ciupke und Norbert Reichling (S.257-288) aufgrund von quantitativ-empirischen Materials in ihrem Beitrag an. Sie machen Aussagen über die Motivation, weisen auf Verbesserungen hin und regen dazu an die eigene Planung zu überprüfen. Anknüpfend daran beschäftigen sich Klaus-Peter Hufer und Klaus Körber (S.289-323) mit den Pädagoginnen und Pädagogen. Nach einem kurzen Rückblick in die 70er-Jahre beschreiben sie die aktuelle Situation verschiedener „Beschäftigungsformen“. Dabei stoßen sie auf Problemen innerhalb der verschiedenen Beschäftigten und wirken daraufhin, alternative Kooperationsmodelle zu entwickeln.
Als letztes Kapital schließt Wolfgang Beer und Will Cremer (S.325-351) mit der Thematik des Marketings in der Bildung ab. Zukünftig soll der ökonomische Faktor der Bildung stets aus sich selbst hervor gehen anstatt extern einzuwirken, da sonst die Unabhängigkeit und Objektivität nicht gewährleistet werden kann. Die Autoren verweisen darauf, dass der ökonomische Faktor nicht ignoriert aber auch nicht verdrängt werden darf. Eine sinnvolle Auseinandersetzung wird an dieser Stelle geboten.
Das Handbuch bietet am Ende eine Reihe wichtiger Adressen (S.355-366) außerschulischer politischer Bildungsträger, Trägerzusammenschlüsse und Einrichtungen – die als Partner des Bundeszentrale für politischen Bildung gelten - für die Bundesrepublik an.

Fazit:
Das „Handbuch politische Erwachsenenbildung“ bietet einen guten Überblickt über die historische Entwicklung bis zur heutigen Zeit. Die Beiträge sind informativ und knüpfen aneinander an. Sie bieten somit einem umfassenden Einblick in die außerschulische Bildung. Das Buch, enthält außerdem Dokumente, Übersichten und Bilder und ist somit eindrucksvoll gestaltet. Es richtet sich somit an Interessierte und besonders an Menschen, die in diesem Bereich tätig sind.
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S.167
S.202
S.299
Inhalt
Eine Inhaltsangabe zum Buch `Politische Erwachsenenbildung` von Wolfgang Beer (hrsg.), Will Cremer und Peter Massing (FU-Berlin). In dem Buch werden Methoden und Konzepte für den Unterricht `Poltische Bildung` in der Sekundarstufe I + II beschrieben . (1007 Wörter)
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