'Frühling' - Gedichtanalyse
Hausaufgabe Deutsch: 16.05.00
Gedichtsanalyse!
Das Gedicht Frühling von Stefan George (1920) gehört zum Bereich der Naturlyrik. Es thematisiert den Beginn des Frühlings und seine Wirkung, speziell auf den Menschen. Das Gedicht gliedert sich in vier Strophen, von denen die ersten drei aus jeweils drei Versen bestehen und die letzte besteht aus einem einzigen Vers. Die einzelnen Strophen werden durch Terzine in Verbindung gebracht, was dem Reimschema aba-bcb-cdc entspricht. Auch wenn es sich bei dem Vorliegenden Gedicht um ein sehr ungewöhnliches Schema handelt, so lässt sich die Struktur trotzdem schnell durchschauen. Im Folgenden werde ich nun erst die einzelnen Strophen und Verse analysieren und dann abschließend meine Ergebnisse in einen Gesamtzusammenhang stellen und eventuell meine Sinnvermutung korrigieren. Zu diesem Zeitpunkt meiner Analyse würde ich den Zweck des Gedichtes als Lob und Freude im Bezug auf den Frühling deuten. Dies wird schnell deutlich durch Substantive und Verben, wie zum Beispiel „sonnenstrahlen“ (Z.2), „ahnungsvollen träumen“ (Z.7) oder auch „lieblingsräumen“ (Z.9) und „frühlingsauferstehen“ (Z.10). Auch der Inhalt der einzelnen Strophen zeigt dies: In der ersten Strophe wendet sich das lyrische Ich an den personifizierten Frühling und lobt ihn als „mild“ (Z.1) und „warm“ (Vgl. Z. 2). Dies ist eine Definition des Frühlings, der „der welt ein neues dasein“ (Z.3) gibt. Die zweite Strophe gibt die Wirkung im Bezug auf den Winter an. Der Frühling „scheucht [...] die bangen qualen“ (Z.4) weg. Im Vergleich wird der Winter hier als „öde“ (Z.5) und „düster“ (Vgl. Z. 6) charakterisiert. Die dritte Strophe beschreibt die Wirkung auf den Menschen, der emotional beeinflusst wird, da „das herz mit ahnungsvollen träumen“ (Z.7) gefüllt wird. Im Frühling zählt die Natur daher zu den „lieblingsräumen“ (Z.9) des Menschen. Die Vierte Strophe gehört eigentlich zur dritten Strophe. Sie stellte eine Steigerung der bisherigen Aussagen dar, da sogar der „geist frohlockt in frühlingsauferstehen“ (Z.10). Nun werde ich die Aussage des Gedichtes anhand der einzelnen Verse analysieren: Wie der Leser bereits am ersten Vers erkennen kann, sind der Frühling und alle mit ihm verbundenen Dinge personifiziert. Im ersten Vers geschieht dies durch das direkte Ansprechen mit „Ihr Lüfte“ (Z.1) und das Prädikat „schwebet“ (Z.1). Da der Vers mit einem Doppelpunkt endet (S. Z.1) wird hier eine Verbindung mit dem nächsten Vers hergestellt, um zu zeigen, was „Frühling“ ist. Der zweite und der dritte Vers gehören zusammen, da sie nicht durch ein Satzzeichen voneinander getrennt sind. Auch hier sind alle Dinge, die mit dem Frühlingsbeginn in Verbindung stehen personifiziert. Sie werden auch wiederum mit „Ihr“ (Z.2 + 3) angesprochen und auch das Prädikat „gebet“ (Z.3) zeigt eine aktive Handlung an, die eigentlich nur von lebendigen Dinge durchgeführt werden kann. Was in der ersten Strophe auffällt, sind die Formen der Prädikate: schwebet und gebet. Diese Form gibt es grammatikalisch nicht. Dies soll an dieser Stelle nochmals die Personifikation unterstreichen. Auch die Alliteration „Ihr – Ihr“ (Z.1+2) in den ersten beiden Versen verfolgt diesen Zweck. Um eine Überleitung zwischen der ersten und der zweiten Strophe zu schaffen, steht am Ende des dritten Verses erneut ein Doppeltpunkt, der eine Art Wirkung, Folgerung oder Zusammenfassung anzeigt. In diesem Fall handelt es sich klar um eine Wirkung, da im folgenden die Wirkung des Frühlings im Bezug auf den Winter gezeigt wird. Auch hier wird die Personifikation fortgeführt, da der Frühling weiterhin mit „Ihr“ (Z.4) angesprochen wird. Auch der Winter wird bildlich dargestellt und personifiziert. Der Winter kann nämlich „düstre bilder malen“ (Z.6) und den „ödem winter säumen“ (Z.5). Die Macht des Frühlings wird durch die Wörter „mit einemmal“ (Z.4) stark betont, da der Frühling es angeblich schafft den Winter innerhalb kürzester Zeit zu verscheuchen (Z.4). Der Winter wird steht im krassen Gegensatz zum Frühling. Er wird dargestellt als „bange qualten“ (Z.4) und ist ansonsten „öde“ (Vgl. Z.5) und „düster“ (Vgl. Z.6). In der zweiten Strophe sind außerdem alle Verse nicht durch Satzzeichen voneinander getrennt. Dies zeigt, dass sie sich inhaltlich alle auf das selbe Thema beziehen, den Winter. Der negative Eindruck von Winter wird noch zusätzlich durch die Wiederholung negativer Adjektive verstärkt. So wird zum Beispiel „düster“ in zwei ähnlichen Formen zweimal innerhalb eines einzigen Verses wiederholt (Vgl. Z. 6). Die zweite Strophe endet auf einem Punkt, was sie eindeutig von den folgenden Strophen abgrenzt. Den nun folgt die Wirkung des Frühlings auf den Menschen. Auch hier wird der Frühling weiterhin personifiziert durch die Anrede mit „Ihr“ (Z.7). Die letzten beiden Strophen gehören Inhaltlich zusammen, was sich auch daran erkennen lässt, dass sie nicht Satzzeichen voneinander getrennt sind. Erst ein Punkt am Ende des letzten Verses beenden das Gedicht. Die letzten beiden Strophen stellen den Frühling als Erlöser dar, die Menschen von den psychischen Lasten des Winters befreit. Er „füllt das herz mit ahnungsvollen träumen“ (Z.7), lässt „alles drückende daraus verwehen“ (Z.8) und die Natur wird so zu den „lieblingsräumen“ (Z.9) der Menschen. Der letzte Vers bring die Wirkung schließlich auf den Punkt: der „geist frohlockt in frühlingsauferstehen“ (Z.10). Dies zeigt, dass die Vermutung richtig war, dass das Gedicht eine Art Lob und Bewunderung des Frühlings ist. Es soll dem Leser deutlich machen, wie schön der Frühling ist und wie schön es ist sich darauf zu freuen und ihn zu genießen. Auffällig ist, dass das Gedicht nicht einfach nur Assoziationen und Merkmale zum Thema Frühling aufzählt, sondern stattdessen die Wirkung darstellt, auf die der Mensch sonst kaum achtet. Es soll den Leser eventuell sogar darauf aufmerksam machen, dass er den Frühling nicht nur unter dem Aspekt des Wärmerwerdens, sondern auch unter dem Aspekt der psychischen Entlastung betrachten soll, da er einen gewissen Neuanfang darstellt. Dies lässt sich daran belegen, dass jeder Vers (bzw. jede Zeile) mit einem Großbuchstaben beginnt, während alle anderen Wörter mit Kleinbuchstaben beginnen. Dies verfolgt sicherlich die Absicht, den Leser zu Beginn jedes Verses auf den Neuanfang aufmerksam zu machen. Auch die Wortneubildungen, wie z.B. „lieblingsräumen“ (Z.9) und „frühlingsauferstehen“ (Z.10) unterstreichen dies, da diese Worte auf diesem Weg besonders betont werden. Insgesamt wird der beschreibende Charakter auch durch die vielen Adjektive betont, die nur dazu dienen Dinge zu beschreiben (Z.1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9). Nur nicht in der letzten Zeile, da diese Zeile lediglich eine Art Resümee des Autors ist.
Inhalt
Gedichtsanalyse des Gedichtes 'Frühling' von Steffan George! (1105 Wörter)
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Steffan George | Gedichtsanalyse | Frühling | Fruehling | Deutsch | Analyse | Lyrik | Interpretation | Erläuterung | Stefan
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