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Multiple Sklerose - Was ist das?

Alles zu Gehirn und Nervensystem

Was ist MS?


MS ist eine chronische Erkrankung des Zentralen Nervensystems, betrifft also Gehirn und Rückenmark. MS tritt häufiger bei Frauen als bei Männern auf, im Alter zwischen 20 und 40 Jahren und kommt mit unterschiedlicher Häufigkeit in den einzelnen europäischen Ländern vor. Schätzungen zufolge erkranken in südeuropa 50 von 100.000 Menschen an MS, in teilen Schottlands sind es 200 von 100.00 Menschen und im restlichen Europa haben 100 bis 140 Menschen MS.
Das Nervensystem setzt sich aus drei Teilen zusammen: dem Gehirn und Rückenmark (zusammen das zentrale Nervensystem= ZNS) und den von dort ausgehenden Nerven (peripheres Nervensystem). Diese Nerven verbinden das ZNS mit den anderen Regionen des Körpers. Im ZNS sind die Nerven mit einer Schutzschicht überzogen, die als „Myelin“ oder „Myelinscheide“ bezeichnet wird. Myelin arbeitet wie eine Kabelisolierung, wodurch die schnelle und effektive Weiterleitung einer Botschaft (eines elektrischen Signals) aus dem Gehirn oder dem Rückenmark in den übrigen Körper möglich wird, zum Beispiel an einen Arme oder ein Bein, die als Reaktion auf die Botschaft eine Bewegung ausführen.
Das Krankheitsbild der MS entsteht aus einer Schädigung des Myelins. Der Ausdruck „Multiple Sklerose“ bedeutet genau: „viele Verhärtungen“ (lat. Skleros). Der Begriff „Verhärtungen“ beschreibt die Narben als Folge der Schädigung, die die Myelinscheiden trifft. Manchmal wird diese Veränderung auch als „Läsion“ bezeichnet. Wenn das Myelin geschädigt ist, wird die Weiterleitung der Signale verzögert oder sie erreichen einzelne Körperteile gar nicht mehr. Bei der MS werden die Myelinscheiden an unterschiedlichen Stellen durch einen Entzündungsvorgang geschädigt und können daher ihre Funktion nicht mehr erfüllen. Da diese Entzündung an unterschiedlichen Stellen auftritt, kommt es bei den betroffenen Patienten zu einer Reihe unterschiedlicher Symptome.

Der Krankheitsverlauf bei MS?
Die ersten Anzeichen für eine MS treten meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Der Verlauf, den die Krankheit dann nimmt, ist sehr unterschiedlich und hängt davon ab, wie schwer die Entzündung ist oder wie schnell das Mylin zerfällt. Die Entzündung kann sich im Auftreten neuer oder einer Verschlechterung bereits bestehender Symptome äußern. Halten diese Symptome mindestens 24 Stunden an, bezeichnet man das als Schub. Falls es innerhalb 4 Wochen zu einer Häufung neuer Symptome kommt, rechnet man dies im Allgemeinen nicht zu dem selben Schub. Sobald die Entzündung abklingt, klingen auch die MS- Symptome ab: diese Phase bezeichnet man als >Remmission< beziehungsweise >Rückblick<. Eine Remmission bezeichnet man allerdings nicht immer als eine Rückkehr zu dem Zustand vor dem Auftreten des Schubs. Einige Symptome können auch zurückbleiben.
Man unterscheidet drei Verlaufsformen der MS

Schubförmig- remittierender Verlauf:
Zunahme der Behinderung Bei dieser Verlausform kommt es
Zu Schüben mit z.T. nur unvollstän-
Digen Remissionen. Ein Teil der
Beschwerden bleibt bestehen.
Zeit
Zunahme der Behinderung

Sekundär progredienter Verlauf:
Diese Verlaufsform beginnt mit
Schüben und Remmissionen. Die
Rückbildung der Symptome wird
Immer unvollständiger und führt
Zu einer fortschreitenden
Zunahme der Bhinderung.
Zeit

Zunahme der Behinderung Primär progredienter Verlauf:
Bei dieser Verlaufsform kommt
Es von Beginn an zu einer
Ständig fortschreitenden
Behinderungszunahme ohne
Schübe
Zeit
Welche Symptome können auftreten?
Die durch MS hervorgerufenen Symptome sind sehr vielfältig. Das häbgt davon ab, wo die Entzündung und Demyelinisierung im Zentralen Nervensystem stattfindet. Manche Symptome treten sehr häufig auf, andere wiederum kommen nur selten vor.

Optikusneuritis
Hierbei handelt es sich um eine Entzündung des Sehnervs. Für ein oder mehrere Tage kann sich hierbei ein Nebel- oder Schleiersehen einstellen. Gelegentlich kommt es auch zu einer Schmerzempfindung hinter dem Auge, die bei Bewegungen des Auge stärker werden.
Dann stellt sich eine allmähliche Besserung ein, manchmal allerdings auch erst nach mehreren Wochen. Aber die Rückbildung ist nicht immer vollständig. In Zeiten mit viel Stress, bei Müdigkeit oder Fieber kann es vorkommen, dass wieder nebel- oder Schleiersehen einsetzt, obwohl dies nicht unbedingt bedeuten muss, dass die MS wieder aktiv ist.
Nachlassende Muskelkraft in Armen und Beinen
Das Zentrale Nervensystem enthält unzählige Nervenfasern, über die die Bewegungen, also motorische Funktionen, gesteuert werden. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die MS sich auf dieses System auswirkt. Viele Menschen mit MS verlieren im Laufe der Krankheit an Muskelkraft. Der Verlust kann von verminderter Geschicklichkeit z.B. der Finger, bis zu einer echten Lähmung reichen. Der Verlust der Muskelkraft tritt nicht nur schubweise auf, sondern auch als langsam fortschreitender Vorgang ohne Rückbildung. Die allmählich einsetzende Muskelschwäche tritt häufiger in den Beinen als in den Armen auf. Je nach schwere der Muckeschwäche kann der Betroffene auf die Benutzung von Gehstock, Krücken oder sogar auf einen Rollstuhl angewiesen sein. Jedoch sollte man daran denken, dass 80% der MS- Patienten auch noch zehn Jahre nach der Diagnose keinen Rollstuhl brauchen.

Sensibilitätsstörungen
Es gibt ebenfalls eine Vielzahl von Nervenfasern im Zentralen Nervensystem, über die der Tastreize vermittelt wird. Genauso wie das Symptom der Muskelschwäche können Gefühlsstörrungen vorrübergehender Natur sein oder eher progredient verlaufen. Eine Ausprägungsform dieses Symptoms ist das Taubheitsgefühl. Weitere Symptome sind Missempfindung wie Brennen, Ameisenlaufen oder Kribbeln. Diese Symptome können an verschiedenen Teilen des Körpers auftreten: manchmal in einem Arm oder Bein, manchmal in der unteren Körperhälfte unterhalb eines bestimmten Punktes, und zuweilen können auf dem ganzen Körper nur ein paar taube Stelen auftreten.

Schmerzen
MS kann von verschiedenen Schmerzen begleitet werden. Gefühlsstörungen können schon an sich schmerzhaft sein. Darüber hinaus kann MS in Einzelfallen auch Schmerzen in den Gesichtsnerven bewirken, ein Zustand, der als >Trigeminusneuralgie< bezeichnet wird. Wenn der Kranke an Gangstörungen leidet, kann dieses auch durch Überbeanspruchung von Rücken und Beinen ebenfalls Schmerzen verursachen. Parallel zum Verlust der Muskelkraft in Armen und Beinen kann es ebenfalls zu zusätzlicher Spannungen den Muskeln kommen: dieser Zustand wird als
Muskeln, die Blase und Darm kontrollieren
Viele Menschen mit MS haben zu irgendeinen Zeitpunkt Probleme beim Wasserlassen oder Probleme, die Blase vollständig zu entleeren. Häufig tritt jedoch der Fall ein, dass der Harndrang sofort bei den ersten Anzeichen einer vollen Blase einsetzt. Ebenfalls möglich ist eine Kombination dieser Symptome. Es kommt seltener zur Störungen der Darmkontrolle. Da sich MS- Patienten jedoch oft weniger bewegen, können sie eher an Verstopfung leiden.

Sexuelle Problem
Eventuell haben sie auch Probleme im sexuellen Bereich, besonders wenn ein Patient die Kontrolle der Blase oder des Darms als schwierig empfinden. Männer mit MS können es als schwierig empfinden, eine Erektion zu bekommen bzw. aufrechtzuerhalten. Bei Frauen führt MS oft zu einem Verlust der Empfindungsfähigkeit in den Geschlechtsorganen, zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Orgasmusunfähigkeit oder einer verringerten Produktion von Schleim während des Geschlechtsverkehrs. Dies kann für eine Beziehung zur Belastung werden.
Gleichgewichts-/ Koordinationsstörungen
Ein Teil unseres Gehirns, das so genannte Kleinhirn, kontrolliert und koordiniert unsere Bewegung im Raum. Störungen in diesem Ablauf können zu Schwierigkeiten beim Gleichgewicht oder bei er so genanten Feinmotorik führen. Es können beispielsweise Schwierigkeiten beim greifen nach kleineren Gegenständen auftreten. Dies geht oft einher mit zitternden Händen. Eventuell fängt man auch an zu taumeln beim gehen oder man empfindet es plötzlich als schwierig einen Stift zu halten und deutlich zu schreiben. Auch diese Probleme können vorrübergehende Natur sein oder sich bei einer allmählichen progredienten MS- Verlaufsformen länger halten.

Ermüdbarkeit
Leichte Ermüdbarkeit und Antriebsminderung ist ein sehr Häufiges und bekanntes Symptom für die MS. Aber da Müdigkeit ebenfalls ein Zeichen für eine andere Erkrankung sein kann, wird sie nicht oft ursächlich für MS in Zusammenhang gebracht. Die Müdigkeit äußert sich häufig über Zeiträume von bis zu einigen Monaten, in denen die Energie für den Tag schon durch kleinere Anstrengungen verbraucht wird.
Nachlassende geistige Leistungsfähigkeit
Es können Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis entstehen, insbesondere bei Patienten, die schon längere Zeit an MS leiden. Eventuell haben diese auch Konzentrationsschwierigkeiten: das macht es Ihnen schwer, mehr als eine Aufgabe gleichzeitig zu erledigen. Es können auch andere Probleme entstehen, beispielsweise nachlassende Leistung im Kopfbereich.

Stimmungsschwankungen
Man ging früher davon aus, MS gehe mit einer pathologischen Form der gehobenen Stimmung und Heiterkeit einher. Doch eigentlich kommen Depressionen viel häufiger vor und hängen manchmal direkt mit der MS zusammen, allerdings häufiger als Reaktionen in der Bewältigung der MS. Depressive Gefühle können ebenfalls hinter einer scheinbaren Heiterkeit versteckt sein. Die Auswirkung all dieser Symptome auf die Lebensqualität sind recht unterschiedlich. Vielfach hängt es davon ab, wie der Betroffene die Symptome erlebt und wie gut er damit umgehen kann. Im Laufe der Zeit wird man lernen mit der Krankheit zu leben und bestimmte Unzulänglichkeiten durch andere Dinge auszugleichen. Das geht selbstverständlich nicht von heute auf morgen, sondern ist ein Prozess, der Anstrengung und Zeit erfordert- und das nicht nur von dem Betroffenen sondern auch von allen die Ihm nahe stehen.

Wie wird Ms diagnostiziert?
Man weiß noch nicht viel über die Ursache von MS. Sie kann nur durch die Symptome und den Krankheitsverlauf diagnostiziert werden.
Leidet jemand schon seit Jahren an MS- bedingten Problemen, ist die Diagnosesicherheit relativ einfach. Eine Diagnose wird viel schwieriger, wenn man bisher relativ wenig beeinträchtigt ist oder man sich in dem Anfangsstadium der Krankheit befindet. Diese Art der Symptome und ihr bisheriger Verlauf sind die wichtigsten Faktoren der Diagnostizierung. Doch neben einer Erfassung der Symptommuster gibt es noch einige medizinische Untersuchungsmethoden, die hierbei nützlich sein können.
Medizinische Untersuchungsmethoden
Die Magnetresonanz- Tomographie
Die Magnetresonanz- Tomographie (kurz: MRT) verwendet starke Magnetfelder, um sowohl das Gehirn als auch das Rückenmark abzubilden. Bei der MRT werden Veränderungen in der weißen Substanz dargestellt. Bei dieser Art der Untersuchung konnte ebenfalls nachgewiesen werden, dass MS- Patienten Bereiche mit entzündetem Mylin ohne Ausprägung von Symptomen haben können. Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem Ausprägungsgrad im Magnetresonanz- Tomogramm und dem Fortschreiten der Krankheit, doch dieser Zusammenhang ist nicht in jedem Fall eindeutig. Das bedeutet, dass es leider nicht möglich ist, anhand der Ergebnisse der MRT den weiteren Verlauf der Krankheit zu prognostizieren.

Lumbalpunktion
Bei der als >Lumbalpunktion< bezeichneten Untersuchung wird mit einer langen Hohlnadel eine Probe der Flüssigkeit entnommen, die das Gehirn und das Rückenmark umgibt. Diese Flüssigkeit weißt bei den meisten MS- Patienten charakteristische Veränderungen auf, die sich mit dem Vorhandensein einer Entzündung decken: leicht erhöhter Anteil an Zellen des Immunsystem sowie erhöhter Anteil an Proteinen, die auf eine Entzündung hindeuten. Etwa 20 % der Patienten, an denen eine Lumbalpunktion vorgenommen wird, klagen anschließen über Kopfschmerzen oder Schwindelanfällen, die jedoch in der Regel innerhalb weniger Stunden wieder verschwinden.

Evozierte Potentiale
Durch Messung der so genannten >evozierten Potenzialen< bzw. >evozierten Reaktionen< kann die Leitfähigkeit der Nervenfasern geprüft werden. Das bedeutet, dass es bei Vorliegenden von MS möglich ist, festzustellen, ob bestimmte Nervenimpulse in den Nervenfasern verlangsamt überprüft werden. Je größer die Demyelinisierung* , desto langsamer ist die gemessene Impulsübertragung. Eine Untersuchung mit VEP ( Visuell Evoziertes potential) prüft die Geschwindigkeit, mit der der Sehnerv Signale überträgt. Der Untersuchte wird aufgefordert, sich ein Muster auf einem Fernsehbildschirm anzuschauen. Elektroden, die an seinen Hinterkopf befestigt sind, könne dabei sehr genau messen, wie schnell der Sehnerv die Signale weiterleitet. Bei der Untersuchung mit SEP ( Somatosensible Evozierte Potentiale) werden dem Patienten schwache elektrische Reize an Fuß- oder Handgelenk gegeben. Auch hierbei wird die Übertragungsgeschwindigkeit der Signale über die Elektroden aufgezeichnet, die am Kopf befestigt werden. Die Untersuchung mit FAEP ( Frühe Akustische Evozierte Potentiale) arbeitet mit dem gleichen Methoden (akustischer Reiz), um zu messen, wie schnell die Signale durch die Gehörnerven und das Gehirn weitergeleitet werden. Die Untersuchung mit MEP ( Motorisch Evozierte Potentiale), zeigt, wie das motorische System funktioniert (das System, dass die Körperbewegungen steuert). Für diese Untersuchung wird ein Magnet über dem Kopf platziert. Sobald der Magnet eingeschaltet wird, löst er eine sehr kurze Anspannung der Arm- bzw. Beinmuskeln aus. Die Geschwindigkeit, mit der die Muskeln auf den magnetischen Reiz reagieren (der durch das Gehirn und Rückenmark übertragen wird), lässt sich anhand der Technik sehr genau messen.
*Unter einer Demyelinisation wird eine Entmarkung der Nervenfasern verstanden, d.h. dass die Myelinscheide geschädigt oder zerstört wird, die die Nervenzelle oder deren Axon umgibt. Sind mehrere Nervenzellen betroffen, kann dies diffus oder herdförmig geschehen. Die Erkrankungen, bei denen dieses Phänomen auftritt, werden somit auch als Entmarkungskrankheiten bezeichnet.

Wie wird MS behandelt?
Bei MS handelt es sich um eine chronische Krankheit, sie nicht geheilt werden kann. Aber das bedeutet nicht, dass sie nicht behandelt werden kann. Derzeit ist der Wissensstand zur Behandlung der schubförmigen- remittierenden Verlaufsform am größten.

Kortikosteroide
Kortikosteroide (>Kortisone<)- das sind Stoffe, die mit den in unserer Nebennierenrinde produzierten Hormone verwandt sind- werden schon seit langem ale eine der wichtigsten Behandlungsformen zur Verkürzung der MS- Schübe eingesetzt. Kortikosteroide sind bekannt für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften. Sie wirken sich jedoch nicht aus den Verlauf der MS aus. Allerdings verkürzen sie die Dauer eines Schubes. >> Es wird Zeit für die Rückbildung gewonnen<<. Kortikosteroide können auf verschiedene Arten verabreicht werden. Üblicherweise wird z.B. Methylprednisolon mit einer Infusion bzw. Tropfeninfusion langsam verabreicht (das Medikament gelangt direkt in die Blutbahn). Im Algemeinen dauert die Behandlung drei bis fünf Tage. Die Langzeitanwendung von Kotikosteroiden führt zu Nebenwirkungen. Die durch Kortikosteroide erzielte Wirkung ist bei einem plötzlich auftretenden MS- Schub am deutlichsten sichtbar- innerhalb weniger Tage! Ihre Wirkung aus Symptome wie nachlassende Muskelkraft, oder Symptome die das Auge beeinträchtigen, ist oftmals besser als auf Symptome, die die Sensibilität oder den Gleichgewichtssinn betreffen. Nicht jeder akute MS- Schub wird mit Kortikosteroiden behandelt. Leichte Schübe werden oft unbehandelt gelassen: der Patient muss dann ruhen und abwarten bis wieder eine Besserung eintritt. Neben Ruhe und der Verwendung von Kortikosteroiden haben sich einige Entwicklungen aus jüngster Zeit als in der Lage erwiesen, das Auftreten eines erneuten Schubes zu verhindern oder die Schwere des Schubes zu mindern.

Interferon beta
Interferone sind Proteine, die der Körper bei auftretenden Entzündungen freisetzt und die die Entzündungen entweder dämpfen oder stimulieren können. Es gibt drei Gruppen von Interferonen: Interferon alpha, beta und gamma. Interferon beta scheint am besten geeignet zu sein, die Entzündungsaktivität bei MS zu dämpfen.
Interferon beta beeinflusst den natürlichen Verlauf der MS, insbesondere des Fortschreiten der Behinderung kann verlangsamt werden. Die Behinderung kann hierbei sowohl körperliche Funktionen ( wie z.B. Bewegungen oder Sinneswahrnehmungen) als auch die allgemeine Hirnleistung betreffen.
Es gibt zwei Arten von Interferon beta: Interferon beta-1a und Interferon beta- 1b. Beide reduzieren die Schubrate um etwa 30%. Im Durchschnitt ist die Schwere jedes einzelnen Schubes geringer, und die Defekte in der weißen Substanz sind gemäß Nachweis im Magnetresonanz- Tomogramm wesentlich weniger ausgeprägt. Die mit Interferon beta- 1a durchgeführte Studie zeigte auch eine günstige Wirkung auf das Fortschreiten der Behinderung: es wird verlangsamt.
Im Verlauf der MS kann es auch einen Verlust an Gehirnsubstanz kommen, der mit Hilfe von MRT auch nachgewiesen werden kann. Durch die Anwendung eines der beiden Interferon beta- 1a Präparate konnte dieser Umgang von Gehirngewebe deutlich verringert werden. Dieses Präparat zeigte ebenfalls eine deutlich positive Wirkung auf die geistige Leistungsfähigkeit des Gehirns, vor allem im Bereich der Gedächtnisleistung und der Informationsverarbeitung
Kinderwunsch und Multiple Sklerose
Es wurde bereits herausgefunden, dass das Risiko bei Familienmitgliedern eines MS- Patienten geringgradig höher ist, von dieser Krankheit befallen zu werde. Die meisten Menschen sind der Meinung, dass das Risiko so gering ist, dass keine Veranlassung besteht, auf die Verwirklichung des Kinderwunsches zu verzichten. In der zweiten Frage geht es um die Auswirkung der Schwangerschaft auf die MS. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die MS während einer Schwangerschaft weniger aktiv ist. Es kommt zu deutlich weniger Schüben. Doch in den ersten drei Monaten nach der Schwangerschaft kann sich die Schubrate erhöhen. Aber diese Tatsache allein stellt bei MS keinen Grund gegen eine Schwangerschaft da. Eine völlig andere Frage ist die Betreuung des Kindes unter den von der Krankheit erschwerten Bedingungen. Dies können beispielweise Phasen sein, in denen sich die Patientinnen aufgrund der Multiple Sklerose nicht so wohl fühlen oder einfach nur müde sind falls die Krankheit in Zukunft schneller fortschreitet. Diese Frage des Kinderwunsches ist viel Schwieriger zu beantworten und hängt größtenteils von den persönlichen Lebensumständen ab, der Persönlichkeit und der eigenen Erfahrung. Doch für die meisten Menschen ist MS kein Grund für den Verzicht auf die Verwirklichung des Kinderwunsches, und wenn die Menschen in den unmittelbaren Umfeld (Partner, Familie) bereit sind, sich mit einzubringen, spricht nicht gegen ein ganz normales Familienleben.
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Inhalt
Zusammenfassung mit allen Infos über MS (Multiple Sklerose):

- Krankheitsverlauf
- Symptome
- Diagnostizierung
- Untersuchungsmethoden
- Methoden
- Kinderwunsch
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