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Vertonungen des Erlkönigs

Alles zu Schubert, Franz

Alexander Esser Dienstag, 18. Oktober 2005


Stufe 12
Musik

Vertonungen des Erlkönigs
Johann Wolfgang von Goethes „Erlkönig“ eignete sich auf Grund seines Bekanntheitsgrades sehr gut für Vertonungen und Verballhornungen. Eine der vielen Vertonungen des Gedichts stammt von Corona Schröter. Sie komponierte ein durchgängiges Strophenlied zu dem Text Goethes. Dabei hält sie die Melodie recht einfach, was man beispielsweise daran erkennt, dass der Ambitus mit einer Oktav und einer Sekund geringer ist als bei den übrigen Vertonungen. Der Hörer legt durch die einfache Melodie das Augenmerk vor allem auf den Text. Außerdem hält sich Schröter an den Rhythmus im „Erlkönig“ und schreibt ihr Lied im ungeraden Takt. Dies könnten Gründe dafür sein, dass Goethe das Werk gefallen hat.
Kritisieren kann man, dass die Melodie zum Beispiel beim Tod des Jungen viel zu fröhlich klingt. Das Problem kommt dadurch zu Stande, dass das Lied ein Strophenlied ist und es so eine Einheitsmelodie für alle Strophen gibt.
Johann Friedrich Reichardt umgeht dieses Problem, indem er ein variiertes Strophenlied komponiert. Dabei gibt er dem Erlkönig eine eigene Melodie, in der eine Tonrepetition das Beharrungsvermögen des Erlkönigs ausdrücken soll. Er hält an dem ungeraden Rhythmus fest, verfasst aber eine wesentlich traurigere Melodie als Schröter. Dies erkennt man an der teilweise dissonanten Begleitung und vor allem an der Moll-Tonart.
Erst Franz Schubert löst sich vom Strophenlied und dem Rhythmus des Erlkönigs. Bei hm steht nicht mehr länger der Text, sondern die Melodie im Vordergrund. Diese ist kunstvoll gestaltet, worauf der große Ambitus und zahlreiche Crescendi bzw. Decrescendi hinweisen. Schubert verfasst ein ausgedehntes Vorspiel, einige Zwischenspiele und ein, wenn auch kurzes, Nachspiel. Neben dem Tonartwechsel hat vor allem die Begleitung große Beachtung verdient. Die Singstimme wird ostinat mit Triolen begleitet, die erst beim Tod des Knaben verstummen. Das Trauermotiv kurz vor Ende verstärkt die Intention.
Carl Loewe gestaltet den Schluss seiner Erlkönig-Vertonung vollkommen anders. Während bei Schubert die Begleitung verstummt und die letzten Akkorde a capella gesungen werden, lässt Loewe die Begleitung lauter und schneller werden, so dass Spannung erzeugt wird. Im Übrigen ist seine Melodie nicht so kunstvoll gestaltet wie Schuberts. Loewes Vertonung ist einem variierten Strophenlied ähnlicher als Schuberts. Auffällig bei Loewe ist die Wiederholung der mancher Reimwörter am Versende.
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Vertonung und Geschichte des Erlkönigs aus Johann Wolfgang von Goethes "Erlkönig" (369 Wörter)
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