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Fachausdrücke für Textinterpretationen und Textanalysen

Alles zu Anleitung: Textanalyse, Erörterung, etc.

Textinterpretationen und Textanalysen: Begriffe und Erklärungen


Parabel

Bedeutet Nebeneinandergestelltes, Gleichnis.
An einer beispielhaften Handlung wird eine allgemeine Ansicht oder Verhaltensregel sinnfällig.
Die Parabel regt den Leser anhand eines bildhaften Beispiels an, einen entsprechenden allgemeinen Sachverhalt zu finden.
Ziel der Interpretation ist es, Bild- und Sachteil deutend miteiander zu verknüpfen.

Schlüsselwörter und sprachliche Besonderheiten

Schlüsselwörter erlauben den Zugang zum Bedeutungszentrum eines Textes. Sie sind auf vielfältige Weise miteinander zu einem Bedeutungsfeld verbunden.
Häufig werden Schlüsselwörter stilistisch zu rhetorischen Figuren verknüpft:
· Metaphern (Bedeutungsübertragungen)
· Symbole, Vergleiche
· Wiederholungen (Wörter, Siuationen)
· Steigerung (Zunahme an Intensität, z. B. von Gefahr und Angst)
· Parallelen (Verwendung identischer Satzbaumuster oder Vorkommen gleicher oder ähnlicher Verhaltensweisen)
· Kontrast, Gegensatz bezogen auf Verhaltensweisen, Eigenschaften von Figuren, Begriffen und Situationen

Erzählerformen

1) Auktorialer (allwissender) Erzähler:
kennt und beschreibt das gesamte Geschehen und auch die Gedanken und
Gefühle sämtlicher Figuren.
2) Ich- Erzähler:
tritt im Text in Erscheinung, teilt das Geschehen nicht nur mit, sondern lässt es
auch aus seiner Sicht deutlich werden.
3) Personaler Erzähler:
beschreibt das Geschehen aus der Sicht einer Person, meist in der "Er/Sie- Form".

Der Erzähler ist die vermittelnde Instanz zwischen Autor als realer Urheber des Textes und der erzählten Geschichte sowie zwischen der erzählten geschichte und dem Leser.
Er darf nicht mit dem Autor des Textes verwechselt werden.

Erzählformen

Eine Geschichte kann aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden.
Ich- Erzählung: Sie hat einen Ich- Erzähler, der nicht identisch mit dem Autor ist (Ausnahme Autobiografie), sondern eine fiktive Figur ist.
Die Perspektive der Darstellung ist auf die des Ich- Erzählers festgelegt.
Er/Sie- Erzählung: Diese kann vermittelt werden aus der Sicht eines auktorialen und personalen Erzählers, wobei der Erzähler selbst nicht in Erscheinung treten muss. Die Erzählperspektive kann wechseln, weil jede Person zur Perspektivfigur werden kann. Der perspektivische Ausgangspunkt (Poini of View) kann auch ausserhalb der Figuren sein.

Erzählzeit/Erzählte Zeit

Die Erzählzeit ist die Zeit, welche man braucht, um einen Text zu lesen.
Die erzählte Zeit umfasst die Zeiträume, über die erzählt wird.

Zeitveränderung

Als Zeitraffung bezeichnet man das Zeitverhältnis, bei dem längere Ereignisfolgen gerafft erzählt werden.
Von Zeitdeckung wird gesprochen, wenn szenisch erzählt wird und eine innere Handlung z. B. als erlebte Rede oder als innerer Monolog dargestellt wird.
Als Beispiel für Zeitdehnung, wobei die erzählte Zeit (also die äussere Handlung) stillsteht, werden beschreibende Passagen und Reflektionen der Personen oder des Erzählers angeführt.

Innerer Monolog

Erzähltechnik, mit der innere Vorgänge von Personen, ihre Gedanken, Gefühle, Assoziationen usw. in Präsens und Ich- Form mitgeteilt werden.
Ausgedrückt wird die Wiedergabe von Augenblicksregungen, wobei das möglichst vollständige Verschwinden der Erzählers angestrebt wird mit dem Ziel, eine Identifikation des Lesers mit dem Romanhelden zu bewirken.

Kurzgeschichte

· Punktualität (setzt direkt ins Geschehen ein, Alltagsmoment)
· Offenheit (Anfang und Ende)
· Nur ein bis zwei Hauptpersonen
· Situation, die die Person nur schwer bewältigen kann
· Kürze (Umfang, Knappheit des Stils, Alltagssprache, Kommentarlosigkeit)

Interpretationsformen



· Werkimmanente Interpretation:
Beschäftigt sich nur mit dem Text.

· Biografische Interpretation/Ansatz:
Beschäftigt sich mit dem Autor.

· Rezptionsbezogener Ansatz:
Schildert die Wirkung des Textes auf den Leser.

· Geistesgeschichtliche Methode:
Untersucht, wie sich Vorstellungen und Werke von Philosophen, Künstlern, anderen Dichtern etc. in einem dichterischen Werk ausgewirkt und weiterentwickelt haben.

· Literaturgeschichtliche Methode:
Grenzt die Betrachtung geistesgeschichtlicher Zusammenhänge auf literarisches
ein und untersucht, wie stark Autoren von dem ihnen zugeordneten
Epochenkontext beeinflusst werden und in wie fern ihr Werk typisch für eine
(ihre) literarische Epoche ist.

· Literarsoziologische Methode:
Betrachtet das Verhältnis von Literatur und Gesellschaft.
Diese Analysen versuchen u.a. zu ergründen, wie der Autor die von ihm erfahrene gesellschaftlicheWirklichkeit in seinem Werk dichterisch gestaltet hat, wie er seine eigene soziale Lage gesehen hat, wie er mit seinem Werk in soziale und politische Konflikte und Problemlagen seiner Zeit eingegriffen hat und wie gesellschaftliche Marktträger auf das Werk und seine Wirkung reagiert haben.


Parataxe

Verknüpfung von Hauptsätzen

Ellipse

Satzverkürzung

Anapher

Satzanfang wird mehrmals wiederholt

Arbeitsmöglichkeiten

1) Lineares Verfahren:
Zeile für Zeile bzw. Abschnitt für Abschnitt

2) Aspektorientiertes Verfahren
Es werden nacheinander einzelne Aspekte bearbeitet, der Zugriff auf das gesamte Textmaterial ist möglich.


Literarische Gattungen


Lyrik

Der Begriff "Lyrik" findet seinen Ursprung im griechischen Wort "lyrikos" = zum Spiel der Lyra gehörend.
Die Lyrik wird häufig als die subjektivste Art der Dichtung bezeichnet, da lyrische Texte in besonderem Maß Ausdruck der Empfindungen des Dichters darstellen.
Man kann sie als Einzelrede in Versen definieren, d.h. in Zeilen, die nicht den Satzspiegel einer Buchseite ausfüllen. Diese Zeilen sind oft durch ein Versmaß (Metrum) gegliedert, durch Reim miteinander verbunden und zu Strophen zusammengefaßt.
Nach Form und Inhalt kann man vier Arten von Gedichten unterscheiden:
· Liedartige Gedichte (Lied)
· Preisende, feierliche Gedichte (Hymne, Ode)
· Lehrhafte Gedichte (Gedankenlyrik)
· Erzählende Gedichte (Ballade)
Auf die Thematik bezogen sind Sammelbegriffe wie Erlebnis-, Liebes- und Naturlyrik üblich.

Epik

Unter dem Begriff "Epik" fasst die Literaturwissenschaft den gesamten Bereich der erzählenden Dichtung zusammen.
Alle fiktionalen Texte, die als Erzählung für Zuhörer oder Leser angelegt sind, gehören unter diese Gattungsbezeichnung, unabhängig von ihrer Länge, ihrem Bezug zur Wirklichkeit oder ihrer Wirkungsabsicht.
Die Urform, von der die Gattungsbezeichnung abgeleitet wurde, ist das Epos, die in Versen abgefaßte erzählerische Großform. In der "Ilias" und der "Odyssee" des Homer sind uns die ersten europäischen Epen überliefert.
Beispiele aus dem deutschen Sprachraum liegen uns vor in den Ritterepen des Mittelalters.
Inhalt
Einige Begriffe und ihre Erklärungen zum leichteren Einordnung von Texten und Textabschnitten, hilft bei Interpretationen und Inhaltsangaben

(Parabel, Schlüsselwörter, Erzählerformen, Erzählformen, Erzählzeit, Zeitveränderungen, Innerer Monolog, Kurzgeschichte, Interpretationsformen, Parataxe, Ellipse, Anapher, Arbeitsmöglichkeiten) (875 Wörter)
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