Facharbeit: Wirkungen und Nebenwirkungen ausgewählter Halluzinogene
Christian Krummel
Leistungskurs Biologie
Jahrgansstufe 12
Wirkungen und Nebenwirkungen ausgewählter Halluzinogene
an konkreten Fallbeispielen
Fach: Biologie
Betreuungslehrer: Herr Schelte
Schule: Franz-Stock-Gymnasium
Jahr: 2006
1. Einleitung 3
2. Methodik 4
3. Grundlagen
3.1 Was sind Halluzinogene? 6
3.2 Wie wirken Halluzinogene?
3.2.1.1 LSD 7
3.2.1.2 Psilocybin
3.2.2 Was bewirken Halluzinogene pathologisch? 8
3.2.2.1 LSD 8
3.2.2.2 Psilocybin 9
3.3 Übertragung von Signalen an Synapsen 9
3.4Wirkungsweise von Halluzinogenen an Synapsen 10
3.4.1 Allgemein 10
3.4.2 LSD 10
3.4.3 Psilocybin 10
4. Ergebnisse der Befragung 12
4.1 Einleitung 12
4.2 Darstellung der Fragebögen und Ergebniszusammenfassung 12
4.3 Vergleich 13
5. Kritik 15
6. Anhang 16
6.1 Tabelle 16
6.2 Fragebögen 17
6.3 Bilder 18
6.4 CD mit Literatur 19
7. Erklärung 23
1. Einleitung
Im Rahmen dieser Facharbeit werde ich mich mit dem Thema Wirkung und Nebenwirkungen von Halluzinogenen auseinander setzen. Das Thema der Signalübertragung an zentralnervösen Synapsen hat mich während des Unterrichts besonders angesprochen. Insbesondere die Wirkungsweise von Giften, z.B. E 605, Curare, Atropin, Botulin u.a., an diesen Stellen des Nervensystems hat mich interessiert. Da Atropin sowohl als Gift als auch als halluzinogene Droge - abhängig von seiner Dosis - betrachtet werden kann, will ich mich mit der Frage beschäftigen, wie andere Halluzinogene wirken und vom Konsumenten subjektiv wahrgenommen werden.
Dem Hauptteil vorangestellt sind die Grundlagen der Übertragung von Signalen über das Zentrale Nervensystem (ZNS), mit deren Hilfe ich die molekulare Wirkung der Halluzinogene erklären will.
Das Hauptaugenmerk der Facharbeit liegt auf dem Vergleich der in Büchern und in Erfahrungsberichten beschriebenen Wirkung der Halluzinogene mit eigenständig erhobenen Daten. Ich beschränke mich auf die Halluzinogene LSD und Psilocybin, da ich nur zu diesen Halluzinogenen genügend Materialien finden konnte.
2. Methodik
Das Thema meiner Facharbeit lautet Wirkung und Nebenwirkungen ausgewählter Halluzinogene an konkreten Fallbeispielen.
Um die Wirkung und Nebenwirkungen von Halluzinogenen im Allgemeinen sowie an einzelnen Beispielen aufzeigen zu können, ist es nötig, Literatur zu sammeln, die sich mit diesem Thema auseinandersetzt. Dies geschieht durch Recherche im Internet und den in dem Literaturverzeichnis angegebenen Büchern.
Mithilfe der Literatur erstelle ich zu Beginn eine Definition des Begriffs Halluzinogene, um ihre Gruppe klar von anderen Drogen, die trotz ähnlicher Wirkung, zu anderen Gruppen gezählt werden, abzugrenzen.
Die Darstellung der Signalübertragung an Synapsen ist für diese Arbeit notwendig, da die Stoffe die zur Gruppe der Halluzinogene gezählt werden, an den Synapsen im Gehirn ansetzten und ihre psychotrope Wirkung entfalten.
Die in der gesammelten Literatur beschriebene Wirkungsweise der Halluzinogene wird benötigt, um die Fragestellung, die im Mittelpunkt dieser Facharbeit steht, wie Halluzinogene wirken und welche Nebenwirkungen sie haben können, in einem hinreichenden Maß beantworten zu können.
Der Literatur entnehme ich die verschiedenen Wirkungen, die die Einnahme der Stoffe auf kurz oder lang nach sich ziehen kann, um den Fragebogen für die Konsumentenbefragung zu erstellen.
Ich teile die Wirkungen in erwünschte Wirkungen nach der Einnahme, unerwünschte Wirkungen nach der Einnahme (Nebenwirkungen) und Langzeitschäden, entstanden durch regelmäßigen Gebrauch ein, um bei der Befragung der Konsumenten konkretere Fragen stellen zu können.
Des Weiteren werde ich die von mir mithilfe eines selbst erstellten Fragebogens gesammelten Daten mit den Daten aus der Literatur vergleichen und versuchen, etwaige Unterschiede oder Übereinstimmungen herauszuarbeiten. Der Fragebogen umfasst nicht alle möglichen subjektiven Erfahrungen. Depressionszustände und Suizidabsichten erfasse ich ebenso wenig, wie nur medizinisch feststellbare Daten, z.B. Blutdruckveränderungen.
Um die benötigten Informationen von Konsumenten sammeln zu können, werde ich Kontakt mit der Westfälischen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Warstein aufnehmen, um mit dem Einverständnis der Patienten die Befragung durchzuführen. Die Erhebung der Daten erfolgt selbstverständlich anonym.
Die Ergebnisse der Befragung werde ich tabellarisch darstellen, um einen Vergleich leichter vornehmen zu können.
Abschließend erfolgt eine kritische Auseinandersetzung mit den Ergebnissen und der angewandten Methode.
3. Grundlagen
3.1 Was sind Halluzinogene?
Als Halluzinogene werden verschiedene psychoaktive Stoffe (halluzinogene Indolalkaloide) bezeichnet, die verschiedene und unterschiedlich stark auftretende Wahrnehmungsveränderungen auslösen. Optische und akustische Reize, ebenso wie die Wahrnehmung von Raum und Zeit werden stark verändert, auch bekannt sind die Vermischung der Sinneseindrücke, wie z.B. gehörte Farben oder geschmeckte Töne (Synästhesie).
Halluzinogene haben je nach Region eine mehr oder weniger große kulturelle und religiöse Bedeutung. Bei den meisten Naturvölkern werden auch heute noch pflanzliche Halluzinogene als Grundlage religiöser Rituale und medizinischer Behandlungen benutzt.
Es gibt natürlich vorkommende Halluzinogene wie Muscimol (Fliegenpilz, enthält auch Muscazon und Ibotensäure), Meskalin (verschiedene Kakteen), Atropin (Tollkirsche), Psilocybin (versch. Pilze, z.B. Spitzkegeliger Kahlkopf [Psilocybe semilanceata]), Tropan-Alkaloide, wie sie z.B. in Alraunen, Bilsenkraut oder Engelstrompete vorkommen, halb synthetische, wie z.B. LSD (Lysergsäure ist ein Alkaloid des Mutterkorns, es wird lediglich Diäthylamid angehängt) und synthetische wie PCP (Phenyl-Cyclidin-Piperidin). Cannabis und Ecstasy (MDMA) können auch zu den Halluzinogenen gezählt werden, wobei die Wahrnehmungsveränderungen wesentlich geringer sind und Ecstasy im Gegensatz zu den klassischen Halluzinogenen dafür sorgt, dass mehr Serotonin ausgeschüttet wird.
Ihre Wirkung erklärt sich durch ihre, den der Neurotransmitter ähnlichen Struktur, durch welche sie die Neurotransmitter hemmen, verstärken oder ersetzen können. Die Halluzinationen treten auf, da vor allem der Teil des Gehirns, welcher die Sinnesinformationen sammelt und verarbeitet, betroffen ist.
Halluzinogene haben kein physisches Suchtpotenzial, allerdings ist die psychische Abhängigkeit nicht zu unterschätzen.
Bei prädisponierten Konsumenten können sie eine dauerhafte Psychose auslösen.
Die Hauptgefahr liegt in der psychischen Wirkung und der Beeinträchtigung des Urteilsvermögens, was zu riskanten Entschlüssen und Unfällen führen kann.
3.2 Wie wirken Halluzinogene?
3.2.1 Wie werden Halluzinogene subjektiv erfahren?
3.2.1.1 LSD
Die Wirkung von LSD ist abhängig von der Umgebung (setting) und der psychischen Verfassung (set) des Konsumenten zum Zeitpunkt der Einnahme, sowie von der Dosis. Vorhandene Gefühle, wie z.B. Euphorie oder Angst, werden verstärkt.
LSD verändert nach der Einnahme das Denken und die Gefühle des Konsumenten. Die Wahrnehmung optischer und akustischer Reize wird verstärkt. Auch die Geruchswahrnehmungen und die Tastwahrnehmungen werden intensiviert, dadurch kann es zu Überlagerungen mehrerer Wahrnehmungen kommen, z.B. Farben schmecken oder ähnliches. Die Verstärkung von Sinneswahrnehmungen geht oft Hand in Hand mit Bewusstseinsspaltungen (ein Teil wird bewusst erlebt, ein anderer Teil als passiver Beobachter miterlebt). Die Empfindung der Zeit kann auch gestört werden.
Aufgrund dieser Veränderungen in der Wahrnehmung können Beunruhigungen oder Ängste ausgelöst werden, welche zusammen mit schon bestehenden Ängsten und Depressionen in einem Horror-Trip enden können.
LSD oder ein LSD-Rausch selber sind ungefährlich, es können jedoch Gefahren dadurch entstehen, dass der Konsument die Realität verkennt und nicht für real, aber Sinnestäuschungen für real hält.
3.2.1.2 Psilocybin
Psilocybin wird im Magen-Darm-Trakt durch die Abspaltung einer Phosphatgruppe in Psilocin umgewandelt, welches die eigentliche halluzinogene Substanz ist.
Die Struktur von PsilocybinPsilocin ist, genau wie die von LSD, der von Serotonin ähnlich, daher ist ein Psilocybinrausch mit dem von LSD vergleichbar, ist jedoch kürzer und weniger intensiv.
Hauptsächlich wird das optische Erleben der Umwelt verändert, so ruft Psilocybin z.B. eine deutlich erhöhte Empfindlichkeit für Farbkontraste und Muster hervor.
Auch Veränderungen in der Körperwahrnehmung sind möglich, so z.B. Spaltungserlebnisse, Gefühle der Schwerelosigkeit und Depersonalisations-eindrücke, welche die Grenze zwischen der Person und der Situation verschwimmen lassen.
Es sind Schlafzustände und Horror-trips möglich, ebenso wie ein Verlust des Raum-Zeit-Gefühls. Jedoch ist auch bei Psilocybin die Wirkung abhängig von der Dosis, der Umgebung und der psychischen Verfassung während der Einnahme.
3.2.2 Was bewirken Halluzinogene pathologisch?
3.2.2.1 LSD
Neben den subjektiven Wirkungen können verschiedene weitere Wirkungen eintreten, wie zum Beispiel erweiterte Pupillen.
Aufgrund der Ähnlichkeit von LSD und Serotonin kann LSD auch an Serotoninrezeptoren andocken und so Reize auslösen.
Da Serotonin Einfluss auf das Zentralnervensystem, Darmnervensystem und Herz-Kreislauf-System hat, kann LSD zum Beispiel einen Blutdruckanstieg, einen Anstieg der Körpertemperatur, eine Erhöhung der Pulsfrequenz, einen Blutzuckerspiegelanstieg, Zittern, Übelkeit und Muskelschwäche auslösen.
Neben diesen Effekten kann LSD außerdem Schwindelgefühle, Benommenheit oder Krämpfe auslösen, wobei diese Effekte auch durch Abbauprodukte ausgelöst werden können, da LSD eine instabile Verbindung ist und leicht in Iso-LSD abgebaut wird, welches leichte Lähmungserscheinungen in den Gliedmaßen auslösen kann.
Es besteht die Gefahr, dass eine latente drogeninduzierte Psychose entsteht und auch noch längere Zeit (mitunter Monate) nach dem Konsum kann es zu Flash-Backs kommen.
3.2.2.2 Psilocybin
Da auch Psilocybin eine dem Serotonin ähnliche Struktur besitzt, muss auch hier mit Übelkeit und Schwindel gerechnet werden.
Außerdem kann Psilocybin Bewusstseinsstörungen auslösen und die Neigung zur Epilepsie kann erhöht werden. Es können Erregungszustände und auch Depressionen ausgelöst werden, sogar Selbstmordgedanken sind nicht auszuschließen.
Eine Beeinträchtigung der Gedächtnisleistung ist in den meisten Fällen des wiederholten Konsums möglich.
Der Konsument kann abwesend und zerstreut wirken, ist jedoch bei Kontaktaufnahme sofort wieder präsent.
Auch bei Psilocybin kann es zur Auslösung einer drogeninduzierten Psychose kommen.
3.3 Signalübertragung an Synapsen
Nervenzellen leiten einen Reiz in Form eines Aktionspotenzials (AP) vom Axonhügel bis zur Synapse weiter. Ein AP entsteht durch einen Einstrom von Na+ und einem kurz darauf folgenden Ausstrom von K+. Das AP wird durch die elektrotonische Ausbreitung weitergeleitet.
Erreicht ein Nervensignal die Synapse, öffnen sich spannungsabhängige Calciumkanäle. Da im intrazellulären Raum eine relativ geringe Ca2+ Konzentration und im extrazellulären Raum eine relativ hohe Ca2+ Konzentration vorliegt, strömen nach Öffnung der Kanäle Ca2+ entlang des Konzentrationsgradienten in die Synapse ein. Durch diesen kurzfristigen Ca2+-Einstrom verschmelzen einige der synaptischen Bläschen, welche die Neurotransmitter enthalten, mit der präsynaptischen Membran, was zur Folge hat, dass der entsprechende Neurotransmitter (Acetylcholin, Serotonin, Noradrenalin, Adrenalin, Dopamin,...) in den synaptischen Spalt ausgeschüttet wird.
Dieser Neurotransmitter durchquert den synaptischen Spalt und öffnet Ionenkanäle in der postsynaptischen Membran einer anderen Nervenzelle, indem er sich an die Rezeptoren der Proteine, welche die Ionenkanäle bilden, anlagert. Dort entsteht ein so genanntes postsynaptisches Potenzial. Am Axonhügel dieser Nervenzelle kann so ein neues AP entstehen.
Die Neurotransmitter werden von spezifischen Enzymen aus den Rezeptoren gelöst und aufgespalten. Die aufgespaltenen Neurotransmitter werden von der präsynaptischen Membran resorbiert und gelangen dann wieder in die synaptischen Vesikel.
3.4 Wirkungsweise von Halluzinogenen an Synapsen
3.4.1 Allgemein
Die Wirkung von Halluzinogenen erklärt sich durch ihre, denen der Neurotransmitter (hauptsächlich Serotonin) ähnlichen Struktur, durch welche sie die Neurotransmitter hemmen, verstärken oder ersetzen können. Die Halluzinationen treten auf, da vor allem der Teil des Gehirns, welcher die Sinnesinformationen sammelt und verarbeitet, betroffen ist.
3.4.2 LSD
Die Struktur von LSD ist der von Serotonin ähnlich, wodurch LSD an serotoninspezifischen Rezeptoren „andocken“ und Serotonin imitieren kann.
LSD aktiviert die Serotoninrezeptoren 5-HT1A, welcher für neuronale Hemmung im Zentralen Nervensystem (ZNS) und Verhaltenseffekte wie Schlafen, Essen, Wärmeregulation und Angst zuständig ist, 5-HT2A, welcher für neuronale Erregung im ZNS und Verhaltenseffekte zuständig ist und in glatten Muskeln, die Kontraktion und Ausdehnung regelt, 5-HT 2B, welcher die Magenkontraktion regelt und 5-HT2C.
Neben diesen aktiviert LSD auch den Dopamin D2-Rezeptor.
3.4.3 Psilocybin
Psilocybin kann aufgrund der Ähnlichkeit zu Serotonin wie LSD an serotoninspezifische Rezeptoren binden. So bindet sich Psilocybin hauptsächlich an den Rezeptor 5-HT2A, welcher für neuronale Erregung im ZNS und Verhaltenseffekte zuständig ist und in glatten Muskeln die Kontraktion und Ausdehnung regelt und den Rezeptor 5-HT2C.
4. Ergebnisse der Befragung
4.1 Einleitung
In diesem Teil der Arbeit setze ich mich mit den Ergebnissen der Befragung auseinander. Um die Ergebnisse zu erheben, telefonierte ich mit Herrn Dr. Rüdiger Holzbach, Chefarzt der Abteilung Suchtmedizin der Westfälischen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Warstein, in Verbindung.
Er bat mich, ihn am 27.12.05 noch einmal zu kontaktieren und bot mir an diesem Tag an, am 28.12.05 die Befragung durchzuführen. Am 28.12.05 fuhr ich nach Warstein, um ehemalige Konsumenten mit ihrem Einverständnis anonym zu befragen.
Ich werde, wie oben erläutert, die tabellarisch zusammengefassten Ergebnisse mit den Angaben aus der Literatur vergleichen und so versuchen, die Wirkungen und Nebenwirkungen von LSD und Psilocybin konkret zu überprüfen.
4.2 Darstellung der Fragebögen
-TABELLE- (im Anhang 6.1)
4.2 Ergebniszusammenfassung
Obwohl alle Befragten teilweise unterschiedliche Halluzinogene zu sich genommen haben, beschrieben sie ähnliche Wirkungen.
So beschreiben alle eine Veränderung im Erleben von Raum und Zeit, jedoch nur Patient 2 und 3 eine Veränderung der Körperwahrnehmung mit Spaltungs-erlebnissen und nur Patient 1 beschreibt Depersonalisationseindrücke.
Ein Gefühl der Schwerelosigkeit hatten nur Patient 1 und 3, eine verschärfte Wahrnehmung optischer und akustischer Reize beschreiben jedoch wieder alle Patienten, ebenso eine Intensivierung des Farbensehens, Halluzinationen und Euphorie.
Das Gleiche findet sich bei den Nebenwirkungen. Dort gaben alle Patienten Schwindel, Hyperaktivität und innere Unruhe, starke Störung der Artikulationsfähigkeit/Irrereden, Koordinationsstörungen, Übelkeit, Zittern und Verwirrtheit als Nebenwirkungen an. Nur von Patient 1 wurden eine Zunahme der Herzfrequenz, apathische Zustände, Bauchschmerzen und Muskelschwäche genannt.
Patient 2 berichtete von Muskelzuckungen und Patient 3 einem schlafähnlichen Zustand. Patient 1 und 3 hatten nach Einnahme der Halluzinogene leichte Vergiftungserscheinungen und Erbrechen.
Als Langzeitschäden gaben Patient 2 und 3 eine Abnahme der Gedächtnisleistung an, während Patient 1 Flash-Backs nannte.
4.3 Vergleich zwischen Angaben der Patienten und der Literatur
Mit den Wirkungen, die in der Literatur beschrieben werden, stimmen die Angaben der Patienten teilweise überein. So beschreibt die Literatur z.B. eine Veränderung im Erleben von Raum und Zeit, eine verschärfte Wahrnehmung optischer und akustischer Reize, Zittern, Übelkeit, Schwindel, eine erhöhte Empfindlichkeit für Farbkontraste und Muster, Hyperaktivität und innere Unruhe. Dies trifft für alle befragten Konsumenten zu.
Apathische Zustände, bzw. Beunruhigung und Angst, eine Zunahme der Herzfrequenz, Muskelschwäche und Flash-Backs, die in der Literatur alle als mögliche Wirkungen genannt werden, gab allerdings nur Patient 1 an.
Ein Gefühl der Schwerelosigkeit erlebten nur Patient 1 und 3, während Patient 2 und 3 von Spaltungserlebnissen, von einer Intensivierung der Geruchs- und Tast-wahrnehmungen und Erinnerungsverluste berichteten Patient 2 und 3 in Übereinstimmung mit der Literatur. Erinnerungsverlust wurde übrigens nicht auf dem Fragebogen abgefragt. Patient 3 gab zudem noch Schlafzustände an.
Eine Veränderung des Denkens und von Gefühlen, Bewusstseinsspaltungen. Krämpfe und eine Veränderung im optischen Erleben der Umwelt sowie bleibende Psychosen (z.B. Paranoia) werden in der Literatur als Wirkungen beschrieben, von den Patienten jedoch nicht erwähnt.
Die auch noch in der Literatur beschriebenen Wirkungen wie Horror-Trips, erweiterte Pupillen, Verlust des Zeitempfindens, Wärmegefühl, Bewusstseinsstörungen, Depression und Selbstmordgedanken, Anstieg des Blutdruckes, Benommenheit, erhöhter Blutzuckerspiegel, Anstieg der Körpertemperatur und den Verlust des Raum-Zeit-Gefühls, wurden im Fragebogen nicht mit abgefragt, weshalb kein Vergleich zu diesen Wirkungen angestellt werden kann.
5. Kritik
Die aus der Befragung erzielten Ergebnisse besitzen keinen repräsentativen Charakter, da ich leider nur 3 Befragungen durchführen konnte.
Des Weiteren sind die Angaben der Befragten zu den Wirkungen und Nebenwirkungen der verschiedenen auf den Fragebögen genannten Halluzinogene vermischt, da jeder Befragte nur einen Fragebogen ausfüllte, wodurch keine eindeutige Zuordnung der einzelnen Wirkungen zu den einzelnen Halluzinogenen erfolgen konnte. Der erstellte Fragebogen differenziert nicht zwischen den verschiedenen Halluzinogen. Entweder müsste jeder Patient mehrere Fragebogen ausfüllen oder man müsste den Fragebogen so erweitern, dass eine eindeutige Zuordnung der Wirkungen und Nebenwirkungen zu den konsumierten Halluzinogen möglich ist.
Auffällig ist, dass Patient 2 von Wirkungen berichtete, die er aufgrund der Einnahme von Psilocybin nicht hätte haben dürfen. Hier sind mehrere Deutungsmöglichkeiten denkbar. Einmal kann der Patient die Einnahme bestimmter Stoffe verschwiegen haben, ebenso ist denkbar, dass er unwissentlich andere Drogen konsumiert hat. Auch ist es möglich, dass der Patient die Wirkungen verschiedener anderer Drogen mit denen der Halluzinogene in seiner Erinnerung vermischt hat. Solche Erhebungsfehler müssten durch eine größere Untersuchungsgruppe statistisch eliminiert werden können.
Als problematisch erwies sich bei der Suche von Wirkungen und Nebenwirkungen des Halluzinogens PCP die Bestimmung der Funktion der verschiedenen Rezeptoren, die PCP ansteuert, z.B. NMDA-Rezeptoren, Dopamin- Adrenalin und Sigma-Rezeptoren. Für das Verständnis an den Rezeptoren ist offensichtlich tiefer gehende medizinische, neurophysiologische Fachliteratur notwendig.
Anhang
6.2 Fragebögen
6.3 Bilder
Struktur von LSD (www.erowid.org) Struktur von Psilocybin (www.erowid.org)
Struktur von Psilocin (www.erowid.org) Struktur von Serotonin (www.wikipedia.de)
6.5 CD mit Literatur
6.5 Literaturverzeichnis
Parnefjord, Ralf (2005): Das Drogentaschenbuch. 4.Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart New York
Sahihi, Armann (1997): Designer-Drogen. 5.Auflage, Wilhelm Heyne Verlag, München
Stäudel, L./ Kremer, A.(Hrsg.) (1991): Materialien zum Thema Halluzinogene. In: Weltmacht Drogen. Materialien zu einer Unterrichtsreihe. Marburg, S.65-95
Rätsch, Christian (1999): "Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen. Botanik, Ethnopharmakologie und Anwendung"
Raetsch - Psychoaktive pflanzen.pdf
Volmer, M. (05/2001): Was sind Halluzinogene?
http://www.drogen-aufklaerung.de/texte/sachtext/psychedelisch08.htm
(11.01.05)
Halluzinogene(drogen-aufklaerung)04.März.06.pdf
Wikipedia (23.07.03): Halluzinogene
http://de.wikipedia.org/wiki/Halluzinogene
(11.01.06)
Halluzinogene(wikipedia)11.Januar.06.pdf
Stefan Mooslechner: Halluzinogene und ihre Wirkung auf das
Zentralnervensystem
http://coronet.iicm.edu/wbtmaster/ threads/esamain/0430995_ESA0430995.pdf (25.12.05)
Halluzinogene(Stefan Mooslechner)25.Dezember.05.pdf
Essl GmbH: Halluzinogene - Allgemeines
http://www.thema-drogen.net/Drogen/Hallu/Halluzinogene.html
(28.02.06)
Halluzinogene(thema-drogen)4.März.06.pdf
Suchtzentrum Leipzig gGmbH: Zauberpilze, Psilos, Magic Mushrooms
http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/dsv3/stoff/pilze.html
(10.02.06)
Psilocybin(drugscouts)04.März.06.pdf
Suchtzentrum Leipzig gGmbH: LSD
http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/dsv3/stoff/lsd.html
(10.02.06)
LSD(drugscouts)04.März.06.pdf
Harrach, T./ Howitt, D./ Kollwitz, S./ Lintlahr, P.: Die LSD-Broschüre
http://www.gruene-berlin.de/drogen/LAG-Drogen/lsd.html
(28.02.06)
Die Grünen lsd broschüre.pdf
Schwarting, R.(2005): Halluzinogene
http://staff-www.uni-marburg.de/~semihirn/psychpharm/halluzinogene.htm
(28.02.06)
halluzinogene.pdf
Hans Cousto (23. Mai 2005): Fachinformation: Psychedelika (LSD und Zauberpilze) – Mischkonsum
http://www.drogenkult.net/?file=Psychedelika
(28.02.06)
Psychedelika(drogenkult)28.Februar.06.pdf
Glennon, R. A./ Dukat, M./ Westkaemper, R.B. (2000)[engl.]: Serotonin Receptor Subtypes and Ligands
(01.03.2006)
http://www.acnp.org/g4/GN401000039/Ch039.html
Serotonin Receptor Subtypes and Ligands.pdf
Wikipedia (25. Sep 2001): Serotonin
http://de.wikipedia.org/wiki/Serotonin
(01.03.2006)
Serotonin - Wikipedia.pdf
Wikipedia (19. Mai 2004):5-HT-Rezeptor
http://de.wikipedia.org/wiki/5-HT-Rezeptor
(01.03.2006)
5-HT-Rezeptor - Wikipedia.pdf
Wikipedia (19. Juni 2004)[engl.]: 5-HT receptor
http://en.wikipedia.org/wiki/5-HT_receptor
(01.03.06)
5-HT receptor - Wikipedia (engl).pdf
gsw? (1999): Neurotransmitters and other chemical signalling agents
http://www.beatcfsandfms.org/html/neurotransmitters.html
(01.03.06)
Neurotransmitters.pdf
7. Erklärung
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst und keine anderen als die im Literaturverzeichnis angegebenen Hilfsmittel verwendet habe.
Insbesondere versichere ich, dass ich alle wörtlich und sinngemäßen Übernahmen aus anderen Werken als solche kenntlich gemacht habe.
____________________den _________ _______________________
Ort Datum Unterschrift
18
Inhalt
Diese Facharbeit beschäftigt sich mit dem Thema Wirkungen und Nebenwirkungen von ausgewählten Halluzinogenen an konkreten Fallbeispielen. Speziell LSD und Psilocybin werden behandelt bezüglich ihrer Wirkung an Synapsen, Vergleich zwischen Literatur und Konsumentenberichten (selbst erhoben in der Psychiatrie Warstein), Signalübertragung an Synapsen, subjektive und pathologische Wirkung und weiteren Bereichen. Des Weiteren sind Abbildungen der Struktur von LSD, Psilocybin, Psilocin und Serotonin vorhanden.
Gliederung:
1. Einleitung
2. Methodik
3. Grundlagen
3.1 Was sind Halluzinogene?
3.2 Wie wirken Halluzinogene?
3.2.1 Wie werden Halluzinogene subjektiv erfahren?
3.2.1.1 LSD
3.2.1.2 Psilocybin
3.2.2 Was bewirken Halluzinogene pathologisch?
3.2.2.1 LSD
3.2.2.2 Psilocybin
3.3 Übertragung von Signalen an Synapsen
3.4 Wirkungsweise von Halluzinogenen an Synapsen
3.4.1 Allgemein
3.4.2 LSD
3.4.3 Psilocybin
4. Ergebnisse der Befragung
4.1 Einleitung
4.2 Darstellung der Fragebögen und Ergebniszusammenfassung
4.3 Vergleich
5. Kritik
6. Anhang
6.1 Tabelle
6.2 Fragebögen
6.3 Bilder
6.4 CD mit Literatur
6.5 Literaturverzeichnis
7. Erklärung
(Biologie, , 19 Seiten) (2782 Wörter)
Gliederung:
1. Einleitung
2. Methodik
3. Grundlagen
3.1 Was sind Halluzinogene?
3.2 Wie wirken Halluzinogene?
3.2.1 Wie werden Halluzinogene subjektiv erfahren?
3.2.1.1 LSD
3.2.1.2 Psilocybin
3.2.2 Was bewirken Halluzinogene pathologisch?
3.2.2.1 LSD
3.2.2.2 Psilocybin
3.3 Übertragung von Signalen an Synapsen
3.4 Wirkungsweise von Halluzinogenen an Synapsen
3.4.1 Allgemein
3.4.2 LSD
3.4.3 Psilocybin
4. Ergebnisse der Befragung
4.1 Einleitung
4.2 Darstellung der Fragebögen und Ergebniszusammenfassung
4.3 Vergleich
5. Kritik
6. Anhang
6.1 Tabelle
6.2 Fragebögen
6.3 Bilder
6.4 CD mit Literatur
6.5 Literaturverzeichnis
7. Erklärung
(Biologie, , 19 Seiten) (2782 Wörter)
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LSD | Psilocybin | Psilocin | Serotonin | Halluzinogene | Wirkung | Nebenwirkung | Drogen | Facharbeit | Biologie
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