Facharbeit: Die "Deutsche Schrift" vom Anfang bis zum unmittelbarem Ende
Facharbeit
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1. Die Schrift
Die Schrift ist neben der Sprache eines der ältesten und gebräuchlichsten Kommunikationsmittel der Welt. Ihr Anfang ist schon vor Millionen von Jahren zu sehen, als die Menschen noch in Höhlen lebten und sich vom Jagen und Sammeln ernährten. Sie ist in nahezu jeder Kultur zu finden und aus dem heutigen Leben nicht mehr weg zu denken.
Sie wird mit einem Schreibmittel auf einen geeigneten Informationsträger gebracht um dann ganz einfach abgelesen zu werden. Dies dient zum Beispiel zum Informationsaustausch zwischen zwei Personen oder um bestimmte Dinge für einen späteren Gebrauch festzuhalten.
Bei Alphabetschriften steht jedes Zeichen für einen bestimmten Laut, wie in der lateinischen Schrift.
Die Silbenschrift beinhaltet Zeichen, die für einzelne Silben stehen. Dies ist beispielsweise bei der Schrift der Cherokee Indianer der Fall.
Die Wortschrift ist wohl eine der schwersten Schriften. Sie findet viel Verwendung im asiatischen Raum. Bei ihr steht jedes Zeichen für ein Wort.
1.1. Die Entwicklung der Schrift
Schon sehr früh in der Geschichte des Menschen wurden Versuche aufgestellt das Gesprochene festzuhalten. Zuerst waren es Bilder von Gegenständen, Zeichnungen von einer Jagd und vieles mehr. Sie sind heute noch in vielen Höhlen der Steinzeit zu sehen.
Diese Bilder entwickelten sich weiter zu Ideenschriften, die eine Vereinfachung der Bilder darstellt. Die Formen und Symbole waren allerdings nicht festgelegt und bedeuteten nicht nur Wörter, sondern auch Sätze und bestimmte Gedanken.
Eine Weiterentwicklung dieser Ideenschrift fand in der Sklavenhaltergesellschaft statt. Als sich im Zuge der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung in Mesopotamien bei den Ägyptern und Sumerern fast gleichzeitig Wortbildschriften entwickelten. Bei den Wortbildschriften wurden die Ideenschriften zu bildlichen Darstellungen vereinfacht, wobei jedes Zeichen für ein Wort stand. Zur Erleichterung des Lesens und Schreiben wurden diese Zeichen weiter vereinfacht und man benutzte für ähnlich klingende Wörter dasselbe Zeichen.
1.2. Schriftklassifikationen
Die Schriftklassifikation ist in DIN 16518 beschrieben. Danach gibt es folgende Einteilung der Schriftarten:
Venezianische Renaissance Antiqua
Französische Renaissance Antiqua
Barock-Antiqua
Klassizistische Antiqua
Serifenbetonte Linear-Antiqua
Serifenlose Linear-Antiqua
Antiqua-Varianten
Schreibschriften
Handschriftliche Antiqua
Gebrochene Schriften
Fremde Schriften
Die Schriftklassifikationen entsprechen der historischen Entwicklung und berücksichtigen dabei besonders die im Europäischen weit verbreitete lateinische Schrift.
2. Die „deutsche“ Schrift
Die deutsche Schrift hat sich seit 500 Jahren entwickelt. Doch der Begriff „Deutsche Schrift“ ist falsch. Sie besteht aus der Fraktur, als Druckschrift und der Sütterlin, als Handschrift. Heute wird sie oft als Nazischrift bezeichnet, was wahrscheinlich auch der Grund dafür ist, dass sie heute nur noch sehr selten zu finden ist.
2.1. Was ist Sütterlin?
Die Sütterlinschrift wird als die deutsche Schreibschrift gesehen. Sie ist eine Kurrentschrift, die im 19. Jahrhundert von dem Berliner Grafiker Ludwig Sütterlin (1865-1917) entworfen wurde. Er hatte im Jahre 1911 vom Land Preußen den Auftrag erhalten, eine einheitliche Deutsche Schrift zu entwickeln. Sie wurde ab 1924 verbindlich für den Schreibunterricht an preußischen Grundschulen. 1930 fand die Sütterlinschrift in den meisten deutschen Ländern im Schulunterricht Verwendung. Sie ist wohl eine der wichtigsten Handschriften in Deutschland, da in der Epoche von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wichtige Dokumente hauptsächlich in Sütterlin geschrieben wurden. Darunter fallen nicht nur Briefe oder Tagebücher, sondern auch Dokumente aus der Verwaltung oder dem öffentlichem Leben. Ihr Ende fand die Sütterlinschrift nach dem Zweiten Weltkrieg. Gründe dafür sind unter anderem die zunehmende Mechanisierung im täglichen Leben, aber auch der Schrifterlass von 1941, in dem die Sütterlinschrift verboten wurde. Die genaue Kenntnis dieser Schrift ist also für jeden wichtig, der Dokumente aus der damaligen Zeit beispielsweise zur Ahnenforschung nutzen möchte.
2.2. Die Verwendung der Sütterlinschrift
Die Sütterlinschrift ist keine Schönschrift. Die Strichbreite ist konstant, die Wörter werden in einem einzigen Linienzug geschrieben und alle Schmuckelemente fehlen. Sütterlin stellt daher nur die technische Basis für die Entwicklung einer persönlichen Handschrift dar. Die Sütterlinschrift fand jedoch in sehr vielen Bereichen des öffentlichen Lebens Anwendung. Die meisten Dokumente der damaligen Zeit sind in Sütterlin geschrieben. Bis auf Zeitungen und Bücher sind so gut wie alle Aufzeichnungen in Sütterlin geschrieben
2.3. Was ist Fraktur?
Der Begriff Fraktur wird in unterschiedlichen Bedeutungen verwendet. Zum einen sind damit Schriften gemeint, die seit dem 16. Jahrhundert entstanden sind und zum anderen ist Fraktur der Oberbegriff, mit dem alle gebrochenen Druckschriften bezeichnet werden. Der Name Fraktur kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Bruch, womit gemeint ist, dass die runden Linien der lateinischen Buchstaben gebrochen wurden. Wer genau die Fraktur entwickelt hat, ist bis heute nicht geklärt. Als mögliche Erfinder kommen der Sekretär Vinzenz Rockner oder aber der Mönch und Schreiber Leonhard Wagner in frage. Die erste Anwendung fand sie 1514 in einem Gebetbuch für Maximilian I. Die Fraktur wurde in ihrer Geschichte sehr oft ideologisch belastet. Sie drückte schon vor 1870 eine nationalistische Gesinnung aus, da sie eine der ersten einheitlichen Schriften im deutschen Sprachgebiet war. Die Verwendung der Frakturschrift ist an eine Reihe von Regeln gebunden, was etwa die Verwendung von Sonderzeichen, verschiedenen s-Formen und Ligaturen betrifft.
2.4. S-Laute in Fraktur und Sütterlin
Die Deutsche Schrift wird in drei verschiedene S-Laute eingeteilt. Das runde oder Schluss s „s“, das SZ „ß“, das lange S „(“.
Das Schluss s steht am Ende von Wörtern oder Silben, wie zum Beispiel bei Wachs oder Zeugnis.
Das ß steht als stimmloser S-Laut im Inneren eines Wortes nach einem langen Selbstlaut, wie beispielsweise bei Fußball oder gießen.
Das lange s sieht aus wie ein f ohne Querstrich und kommt häufiger vor als das runde Schluss s. Das lange s steht im Anlaut, also vorne oder in der Mitte des Wortes, wie zum Beispiel bei Wespe oder Stöpsel.
2.5. Ligaturen der „deutschen“ Schrift
Eine Ligatur ist eine Buchstabenverbindung. Sie hat sich historisch entweder durch schnelle Schreibweise häufig genutzter Zeichen gebildet oder wurde zur optischen Korrektur verwendet. Ein weiterer Grund für die Entwicklung von Ligaturen ist in den Wurzeln der typografischen Arbeit, im Bleisatz, einer Methode zur Herstellung von Drucken, zu finden. Hier wurden häufig verwendete Buchstabenkombinationen zu einem Buchstaben, also zu einem Schriftkegel zusammengefasst um Blei-Material, Zeit und Arbeit zu sparen. Die bekanntesten Ligaturen im klassischen Bleisatz sind: ch, ck, ff, fi, fl, ft, ll, sch, si, sl, ss, st, tt und tz.
Die im Deutschen am häufigsten verwendeten, früheren Ligaturen sind das w und das Eszett. Das w hat sich als Ligatur entweder aus zwei u oder zwei v entwickelt.
Das w wurde erst im Mittelalter entwickelt, um den Laut [ß] wiederzugeben. Grund dafür war, dass sich der Lautwert des V wieder zu [v] verschob. Im angelsächsischen wurde deshalb der Laut [ß] geschrieben, indem das v verdoppelt wurde. Im Französischen wurde dagegen das u verdoppelt. Allerdings konnten damals noch beide Buchstaben mit dem Symbol v geschrieben werden, das Aussehen des w war daher in beiden Sprachen dasselbe. Der Ursprung ist allerdings noch im englischen „double u“ erhalten geblieben. Das Deutsche verwendet den Laut [ß] allerdings nicht. Aus der Buchstabenverdopplung wurde bis zum 13. Jahrhundert eine Ligatur und diese Ligatur zu einem separaten Buchstaben.
Das deutsche ß hat sich als Ligatur aus langem s und z entwickelt. Es wird in keiner anderen Sprache verwendet und besteht nur als Kleinbuchstabe. In der alphabetischen Sortierung wird das ß wie ein ss eingeordnet. Betrachtet man die ursprüngliche Frakturschreibweise, bleibt die Bezeichnung Eszett für das deutsche ß angemessen, insbesondere weil es als solches in der Frakturschrift auch durchweg in Gebrauch blieb.
2.6. Der Antiqua-Fraktur-Streit
Historisch geht das Problem auf den unterschiedlichen Schriftgebrauch bei den meist gelehrten lateinischen Texten und sonstigen deutschsprachigen Texten zurück. Für Texte in deutscher Sprache wurde üblicherweise die Fraktur verwendet, für lateinische Texte verwendete man hingegen vorzugsweise Antiqua-Schriften. Ungefähr im Jahr 1800 kam ein Höhepunkt des Schriftstreits zustande. Zu dieser Zeit wurde zum ersten Mal versucht zu bestimmen, durch was Deutschland im kulturellen Teil vereinigt wurde. Antiqua-Schriften galten damals als undeutsch und sie verkörperten dies durch ihr mit Leichtigkeit, Unernsthaftigkeit und Seichtigkeit versetztes Schriftbild, wohingegen die Fraktur mit ihrem viel dunkleren und dichteren Schriftbild mit den angeblich deutschen Eigenschaften wie Tiefe, Ernsthaftigkeit, Dunkelheit in Verbindung gebracht wurde. Einen weiteren Höhepunkt erreichte der Streit am 4. Mai 1911, als in einer Abstimmung des deutschen Reichstags die Fraktur verboten werden sollte. Dieser Verbotsantrag wurde dann jedoch mit 85 zu 82 Stimmen abgelehnt.
2.7. Die „deutsche“ Schrift zur Zeit des Nationalsozialismus
Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde die deutsche Schrift politisiert. Sie wurde gegenüber der "nicht arischen" Antiqua bevorzugt. Juden war es sogar verboten in Fraktur oder Sütterlin zu schreiben. Mitten im Zweiten Weltkrieg änderten die Nazis jedoch ihre Meinung. In einem Rundschreiben, das nicht zur Veröffentlichung gedacht war, wurde die Fraktur am 3. Januar 1941 verboten und die Schrift auf Antiqua umgestellt. Somit verschwand dann, als Folge der Einführung der Antiquaschrift, auch die Sütterlinschrift. Das Motiv dafür war, dass die Fraktur angeblich eine Erfindung der Juden sei und ein Versuch war das Verlagswesen zu unterwandern, was jedoch falsch ist. Andererseits war die deutsche Schrift in den besetzten Gebieten wenig bekannt und somit sollte Antiqua auch als Besatzerschrift genutzt werden. Die Fraktur wurde also durch die Nazis und nicht, wie manche meinen, nach dem 2. Weltkrieg durch die Siegermächte abgeschafft. Hitlers Entscheidung griff tief in das deutsche Alltagsleben ein. Die Kinder lernten nicht mehr die deutsche Schrift und konnten somit die Briefe der Eltern nicht mehr oder nur noch schwer lesen. Genauso wenig konnten die Eltern, die in Antiqua geschriebenen Briefe der Kinder lesen.
2.8. Die „deutsche“ Schrift heute
Heute dient die deutsche Schrift nur noch als dekoratives Element. Dies ist oft bei Straßenschildern der Fall oder aber in Urkunden, wobei bei der Verwendung der deutschen Schrift in der heutigen Zeit nicht auf die Verwendung von Ligaturen oder den verschiedenen S-Formen geachtet wird.
3. Zusammenfassung
Die deutsche Schrift ist wohl mit eine der ältesten Alphabetschriften der Welt. Sie hat in ihrer Vergangenheit sehr starke Belastungen überstanden und trotzdem nicht an Schönheit verloren. Sie ist ein Muss für jeden der sich mit Schriften oder Urkunden aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg beschäftigen will oder soll.
3.1. Welche Zukunftschancen hat die „deutsche“ Schrift noch?
Rein gesetzlich wäre es möglich die deutsche Schrift wieder an den Schulen einzuführen, da der Schrifterlass vom 3. Januar 1941 mit dem Zerfall des Deutschen Reichs als nichtig erklärt ist, doch muss man sich fragen, ob es sinnvoll wäre sie wieder einzuführen. In der Zeit des Computers hat sich das lateinische Alphabet in so gut wie jedem Industrieland durchgesetzt und da heutzutage die internationale Zusammenarbeit wichtiger ist als je zuvor, wäre die deutsche Schrift nur ein Störfaktor. Jedoch könnte man versuchen, die Deutsche Schrift zumindest als kleinen Teil des Deutschunterrichts einzuführen. Allerdings ist dazu zurzeit leider kein Kultusminister bereit, da die deutsche Schrift immer noch mit dem Vorurteil einer Nazi-Schrift, was widerlegt wurde, behaftet ist.
Erklärung
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit vollständig und ohne fremde Hilfe verfasst und keine anderen als die im Literaturverzeichnis angegebenen Hilfsmittel verwendet habe.
Insbesondere versichere ich, dass ich alle wörtlichen und sinngemäßen Übernahmen aus anderen Werken als solche kenntlich gemacht habe.
Benneckenstein, 11.01.2005 fgdfhdddjhdzfujhdujhjddf
Ort, Datum Unterschrift
Literaturverzeichnis
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http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Schrift
19.12.2004
12
1. Die Schrift
1.1. Die Entwicklung der Schrift
1.2. Schriftklassifikationen
2. Die „deutsche“ Schrift
2.1. Was ist Sütterlin?
2.2. Die Verwendung der Sütterlinschrift
2.3. Was ist Fraktur?
2.4. S-Laute in Fraktur und Sütterlin
2.5. Ligaturen der „Deutschen“ Schrift
2.6. Der Antiqua-Fraktur-Streit
2.7. Die „deutsche“ Schrift zur Zeit des Nationalsozialismus
2.8. Die „deutsche“ Schrift heute
3. Zusammenfassung
3.1. Welche Zukunftschancen hat die „deutsche“ Schrift noch?
Die „deutsche“ Schrift,
vom Anfang bis zum unmittelbaren Ende
Inhalt
Die Datei enthält viele Informationen zur "Deutschen Schrift", auch Fraktur oder Sütterlin genannt. Sie behandelt die Entwicklung der Schrift, über die besondere Rechtschreibung bis hin zum Verbot der Schrift.
1. Die Schrift
1.1. Die Entwicklung der Schrift
1.2. Schriftklassifikationen
2. Die „deutsche“ Schrift
2.1. Was ist Sütterlin?
2.2. Die Verwendung der Sütterlinschrift
2.3. Was ist Fraktur?
2.4. S-Laute in Fraktur und Sütterlin
2.5. Ligaturen der „Deutschen“ Schrift
2.6. Der Antiqua-Fraktur-Streit
2.7. Die „deutsche“ Schrift zur Zeit des Nationalsozialismus
2.8. Die „deutsche“ Schrift heute
3. Zusammenfassung
3.1. Welche Zukunftschancen hat die „deutsche“ Schrift noch? (1996 Wörter)
1. Die Schrift
1.1. Die Entwicklung der Schrift
1.2. Schriftklassifikationen
2. Die „deutsche“ Schrift
2.1. Was ist Sütterlin?
2.2. Die Verwendung der Sütterlinschrift
2.3. Was ist Fraktur?
2.4. S-Laute in Fraktur und Sütterlin
2.5. Ligaturen der „Deutschen“ Schrift
2.6. Der Antiqua-Fraktur-Streit
2.7. Die „deutsche“ Schrift zur Zeit des Nationalsozialismus
2.8. Die „deutsche“ Schrift heute
3. Zusammenfassung
3.1. Welche Zukunftschancen hat die „deutsche“ Schrift noch? (1996 Wörter)
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