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Facharbeit: Nachhaltigkeit und Weltumweltkonferenzen

Alles zu 19. - 20. Jahrhundert

Nachhaltige Entwicklung


und
Weltumweltkonferenzen
Schule: Bertolt-Brecht-Gymnasium Dresden
Schuljahr: 2003/2004
Thema: Nachhaltige Entwicklung und
Weltumweltkonferenzen
Name: Jan Dreyer
Kurs: Leistungskurs Geschichte I
Tutor: Frau Reif
Abgabe am: 26.02.2004
Inhaltsangabe
Einleitung
Nachhaltigkeit/ Nachhaltige Entwicklung
Begriffsklärung
Ölkrise 1973 als ein Signal für die Notwendigkeit von Veränderungen
Weltumweltkonferenzen
UNO-Konferenz zur menschlichen Umwelt 1972 in Stockholm
Der Brundtland-Report 1987
Der Erdgipfel in Rio de Janeiro 1992
Konventionen und Deklarationen der UNCED in Rio
Ergebnisse seit 1992
3.4. Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung 2002 in Johannesburg
Ergebnisse
Quellenverzeichnis
Selbständigkeitserklärung
7. Anhang

1. Einleitung
Ich habe „Nachhaltige Entwicklung und Weltumweltkonferenzen“ als Thema für meine Belegarbeit im Fach Geschichte gewählt, da ich mich auch außerhalb der Schule für weltweite Geschehnisse interessiere und von den derzeitigen Geschehnissen, wie zum Beispiel dem Treibhauseffekt und dem Klimawandel, der Bedrohung vieler Tier- und Pflanzenarten oder auch der Armut und den Hungersnöten in der Dritten Welt, sehr beunruhigt bin. Da dieses Thema sehr umfassend ist, werde ich versuchen, mich auf das Wichtigste zu beschränken. Ich denke, das wird mir schwer fallen, da es innerhalb dieses Themas im Prinzip nicht Unwichtiges gibt. Selbst kleine Details haben große Wirkung und sind daher erwähnenswert.
Bisher wusste ich nur, dass sich etwas ändern muss. Im Verlauf der Studien für meine Belegarbeit möchte ich mehr darüber erfahren, wie solche Änderungen vonstatten gehen sollen und was genau sich denn eigentlich ändern muss. Das ist auch der Grund, weshalb ich außer Nachhaltigkeit auch Weltumweltkonferenzen, wie den „Erdgipfel“ von Rio de Janeiro, untersuchen werde, um mir ein Bild davon zu machen, was für Entschlüsse getroffen und welche Ergebnisse erzielt wurden.
Zu Beginn werde ich versuchen, zu klären, was man eigentlich unter „Nachhaltigkeit“ versteht und warum eine nachhaltige Entwicklung für die Zukunft unverzichtbar ist.
In diesem Sinne möchte ich auch auf die Ölkrise von 1973 eingehen und zeigen, was einige Menschen zu nachhaltigem Denken veranlasst hat.
Danach werde ich mich mit den Zielen, Ergebnissen und Folgen der wichtigsten Weltgipfel und Konferenzen der letzten 50 Jahre auseinandersetzen und darstellen, inwiefern die Zielstellungen von Rio erfüllt wurden.
Mit den aus der Belegarbeit gewonnenen Kenntnissen möchte ich versuchen, mich im Rahmen der Schülerfirma bb-web dafür einzusetzen, sowohl Mitschülern als auch Erwachsenen die Notwendigkeit von Veränderungen zugunsten der Umwelt und der Erhaltung von Ressourcen für folgende Generationen nahe zu legen.
2.1 Begriffsklärung Nachhaltigkeit
Was eigentlich ist Nachhaltigkeit? Das ist eine Frage, die leider nicht allzu leicht zu beantworten ist, denn Nachhaltigkeit bzw. Nachhaltige Entwicklung ist ein komplexes und umfassendes Thema, sodass es nicht nur eine einzige richtige Antwort auf diese Frage gibt. Vielleicht können einige Beispiele verdeutlichen, worum es bei Nachhaltigkeit eigentlich geht.
Das einfachste Beispiel liefert uns die Forstwirtschaft. Seit der Antike bis ins letzte Jahrhundert wurden die Wälder im Mittelmeer nahezu vollständig abgeholzt. Die Folge war, dass dem Boden nun der Halt der Wurzeln fehlte und es zu Erosion und Deflation kam, sodass auf einigen Inseln des Mittelmeers heute nur noch der blanke Fels übrig geblieben ist. Bei dem Vorgang der schonungslosen Abholzung wurde das damals noch unbekannte Prinzip der Nachhaltigkeit missachtet. Speziell für die Forstwirtschaft lautet dieses nämlich: „ Schlage nur soviel Holz ein, wie der Wald verkraften und soviel, wie nachwachsen kann!“. Dieses Prinzip gewährleistet praktisch das endlose Vorhandensein des Rohstoffs Holz.
Auf dieses Beispiel bezieht sich auch die „Ur“ -Studie zur nachhaltigen Entwicklung, die Studie „Grenzen des Wachstums“ im Auftrag der Deutschen Volkswagenstiftung, die einen katastrophalen Niedergang der industrialisierten Welt und der Weltbevölkerung, verursacht durch weiteren ungebremsten Raubbau am Kapital des Planten und bei verstärktem Bevölkerungswachstum, voraussagte.
Wenn man dasselbe Prinzip nun auf die Erde und die menschliche Bevölkerung als Ganzes überträgt, wandelt sich dieses Prinzip nur ein wenig ab. Dann lautet es zum Beispiel: „Schont die Ressourcen, damit auch unsere die folgenden Generationen noch mit demselben Lebensstandard wie wir leben können!“
Eben diese Übertragung geschah in den letzten Jahren. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ steht heute für die zukunftsfähige Entwicklung der Menschheit ( „sustainable development“ ). Zur Lösung gegenwärtiger und zukünftiger Umweltprobleme setzen vor allem die Agenda 21 und die Lokale Agenda 21 auf das Prinzip der Nachhaltigkeit und inzwischen hat man sich weltweit auf dieses Leitbild verständigt. Alles Wirtschaften soll sich folglich unter Berücksichtigung sozialer und ökonomischer Dimensionen an der Tragfähigkeit des Planeten orientieren. Das heißt, dass sich die Produktions- und Konsummuster ändern müssen. Um eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, muss die Wegwerfgesellschaft der Industrieländer von einer umwelt- und zukunftsbewussten Gesellschaft abgelöst werden, die global denkt und nicht nach exponentiellem Wachstum der Wirtschaft und des (Geld-) Kapitals strebt.
Und dennoch muss man auch bei dem Begriff Nachhaltigkeit differenzieren, denn allein schon durch verschiedene Übersetzung des „sustainable development“ ergeben sich leichte Bedeutungsdifferenzen. So wird diese Entwicklung in der Literatur nicht nur als nachhaltig, sondern auch als dauerhaft umweltgerecht, umweltgerecht, ökologisch-dauerhaft, zukunftsverträglich, nachhaltig zukunftsverträglich oder zukunftsfähig bezeichnet. Dadurch wird der Sinn von Nachhaltigkeit an sich zwar nicht verzerrt, doch fällt es einem Leser von Fachliteratur bei dieser Fülle von Umschreibungen schwerer, genau zu erkennen, worum es sich bei Nachhaltigkeit eigentlich handelt.
Die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung definierte 1987 eine nachhaltige Entwicklung als eine Entwicklung, „ die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu
befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“
Das heißt, die Wirtschaft muss sich darauf ausrichten, den derzeitigen Lebensstandard zu erhalten, ohne durch übermäßigen Verbrauch der Ressourcen des Planeten (Öl, Gas, Kohle, Metalle, etc.) die (Über-)Lebensfähigkeit der folgenden Generationen zu gefährden. Ein nahezu natürliches Wachstum muss angestrebt werden. Nur in Bereichen, wie Energieeinsparung, Energieeffizienzsteigerung, Miniaturisierung oder Energie- und Materialforschung im Allgemeinen, ist ein eine hohe, anhaltende Wachstumsrate erwünscht. Zudem muss weltweit sowohl in den Entwicklungsländern als auch in Zukunft verstärkt in den Industrienationen gegen Probleme wie Massenarmut, Hungersnot, Epidemien, Desertifikation(Wüstenbildung) und Abnahme der Biodiversität(Artenvielfalt) vorgegangen werden. Denn schon jetzt kann man erkennen, dass eine geschätzte Erhöhung der Weltbevölkerung auf 9 Milliarden Menschen in dem nächsten halben Jahrhundert eine extreme Belastung der Umwelt darstellt und es bei Beibehaltung der derzeitigen Produktions- und Konsummuster spätestens, wenn die wichtigsten Rohstoffe zur Neige gehen, wahrscheinlich zu Kriegen, Plünderungen und Erpressungen kommen wird.
Daher muss man schon heute versuchen, sich von den herkömmlichen Rohstoffen zu lösen. Das Schlagwort hierzu heißt Innovation. Schon in den letzten Jahren hat man versucht, auf anderen Wegen als durch die Verbrennung von organischen Energieträgern wie Erdöl und Kohle Energie zu erzeugen. Folglich umfasst nachhaltige Entwicklung auch den Komplex von Energiewirtschaft und regenerativen Energien, denn die Schonung der derzeitig noch vorhandenen Ressourcen zugunsten der zukünftigen Weltbevölkerung ist ein Ziel von nachhaltiger Entwicklung. Logisch wäre es, z.B. die Sonne, die täglich scheinbar unendliche Mengen an Energie in Form von Strahlung und Licht auf die Erde strahlt, zu nutzen.
Problematisch bei regenerativen Energieformen sind allerdings die scheinbar hohen Kosten. Auch wenn der Club of Rome einen Kosten-Nutzen -Faktor von 1:100 ausgerechnet hat, bleiben dennoch die Zweifel der Menschen. Obwohl eine verstärkte Nutzung dringend notwendig wäre, wirken die Anschaffungskosten(bei einer 1kW PV- Anlage um die 10000 Euro) abschreckend, ohne dass der Verbraucher erkennt, dass eine Amortisierung meistens schon nach einigen Jahren gewährleistet ist.
In Deutschland war es bisher nur durch umfangreiche Förderprogramme, wie zum Beispiel das „100000 - Dächer-Programm“, möglich, regenerative Energien gesellschaftsfähig zu machen. Hier wird deutlich, dass es schon auf staatlicher Ebene Probleme gibt, die Menschen zu nachhaltigem Denken anzuregen.

Dem stellt sich die UNO als Staatenverbund entgegen. In der Präambel der Agenda 21, die auf dem Weltgipfel in Rio de Janeiro 1992 verabschiedet wurde, heißt es:
„Durch eine Vereinigung von Umwelt- und Entwicklungsinteressen und ihre stärkere Beachtung kann es uns jedoch gelingen, die Deckung der Grundbedürfnisse, die Verbesserung des Lebensstandards aller Menschen, einen größeren Schutz und eine bessere Bewirtschaftung der Ökosysteme und eine gesicherte, gedeihlichere Zukunft zu gewährleisten. Das vermag keine Nation allein zu erreichen, während es uns gemeinsam gelingen kann: in einer globalen Partnerschaft, die auf eine nachhaltige Entwicklung ausgerichtet ist.“ Das Zitat zeigt das Ziel der Agenda 21, das einer nachhaltigen Entwicklung für alle(!) entspricht. Denn neben dem ökologischen und ökonomischen Aspekten von Nachhaltigkeit verweist die Agenda 21 auch auf soziale Zusammenhänge. Alle, also auch die Entwicklungsländer, sollen ihre Wirtschaft nachhaltig gestalten. Weiterhin sollen die Industrieländer die ärmsten Länder der Welt bei dem Aufbau einer umweltschonenden Wirtschaft und durch Entwicklungshilfe unterstützen. Allerdings wurde und wird dies unter anderem durch die Welthandelsorganisation (WTO) behindert, denn diese verfolgt vor allem die Globalisierung und kommerzielles, expotentielles Wirtschaftswachstum, was der nachhaltigen Entwicklung entgegen wirkt. Zwar wird durch den Aufbau einer leistungsstarken Wirtschaft in Ländern der 3. Welt der Massenarmut kurzfristig entgegengewirkt, doch im Endeffekt kommt es zu einer Polarisierung zwischen Arm und Reich und das gesamte Kapital verteilt sich wie in den Industrienationen auf wenige Reiche und viele Arme.
Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass das Streben nach Kapital und Vermehrung des eigenen Besitzes, Profitgier und betriebswirtschaftliches Denken die größten Gegner einer nachhaltigen Entwicklung darstellen. Denn freiwillig stellen nur die Wenigsten ihre eigenen Ansprüche zurück, um das Leben von Menschen, die noch nicht einmal geboren sind, zu ermöglichen. Ein weiteres Problem ist, dass viele derer, die über die Zukunft nachdenken, nur nachhaltig denken, nicht aber leben. Erst wenn der Großteil der Menschheit, vor allem der in den Industrieländern lebenden Menschen, zu der Überzeugung gelangt ist, zukunftsbedacht zu handeln und handeln zu müssen oder durch erste direkte Anzeichen zum Beispiel einer Klimakatastrophe dazu genötigt wird, sich Gedanken zu machen, ist eine nachhaltige Entwicklung überhaupt erst möglich. Alles, was derzeit geschieht, liefert nur mögliche Lösungswege und Handlungsweisen. Da aber z.B. die Agenda 21 von Rio de Janeiro nicht verpflichtend für alle Staaten war, fühlen sich die meisten nicht dazu veranlasst, Änderungen vorzunehmen. Dazu kommen noch lokale Probleme, wie in der Bundesrepublik Deutschland das stagnierende Wirtschaftswachstum und die steigende Arbeitslosenzahl, sodass die Einwohner solcher Staaten zunächst genug eigene Probleme (in Form von steigenden Preisen, sinkenden Löhnen, „Steuerchaos“ und Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes und der Rente) haben und sich dadurch nicht in der Lage sehen, weit in die Zukunft vorauszudenken, geschweige denn an die folgenden Generationen zu denken.
Dennoch sind die derzeitigen Bestrebungen der UNO/ UNEP und lokaler Gruppierungen wie der Lokalen Agenda durchaus lobenswert, notwendig und zumindest ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, denn: „Steter Tropfen höhlt den Stein“.
2.2 Die Ölkrise 1973 als Signal für die
Notwendigkeit von Veränderungen
Als nächsten Punkt möchte ich die Ölkrise von 1973 ansprechen. Den meisten Nationen wurde klar, dass auch Erdöl nicht unendlich vorhanden ist und sie dennoch total davon abhängig waren.
Vor 1973 galt Erdöl praktisch als Wunderstoff, aus dem man nahezu alles herstellen konnte.
Nicht nur Diesel und Benzin wird in Raffinerien aus Erdöl gewonnen, auch sämtliche Kunststoffprodukte, Asphalt, Teer, Maschinenöle und sogar Futtermittel werden durch verschiedene Reaktionsreihen aus Erdöl hergestellt.
Erdöl war zugleich „Antrieb“ und Symbol des Wiederaufschwungs in Westdeutschland. Auch die anderen westeuropäischen Staaten und die USA waren von Erdölimporten abhängig, um einerseits den Transport von Waren im Staatsgebiet, als auch den Export von Waren zu gewährleisten. Mobilität war einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren. Des weiteren wurde mit Heizöl geheizt, die Maschinen in den Fabriken wurden mit Kraftstoff betrieben und auch im Privathaushalt konnte man über weite Strecken ohne einen benzinbetrieben Pkw nicht von Punkt A nach B gelangen. Wie heute noch wurden auch kleine Strecken mit dem Auto zurückgelegt und ein Leben ohne Fahrzeug und Mobilität war undenkbar.
Die USA haben zwar selbst riesige Erdölvorkommen auf ihrem eigenen Staatsgebiet, jedoch hatte deren Ölproduktion schon 1971 ihr Maximum überschritten und eine weitere Ausreizung der vorhandenen Fundstellen war nicht mehr möglich.
1973 kam es schließlich zum israelisch-arabischen Jom- Kippur- Krieg in dem die USA und die Niederlande eine proisraelische Haltung einnahmen. Infolgedessen verwendeten die arabischen Staaten das bis dahin billig an die Industriestaaten verkaufte Erdöl als politische Waffe und verhängen ein Embargo gegen die USA und die Niederlanden und drosselten die Exporte in die Industrienationen Westeuropas. Einige Staaten deckten ihren Erdölbedarf sogar zu 85% mit arabischem Öl und waren daher schwer betroffenen. Die Bundesrepublik deckte damals 55% des Energiebedarfs durch Erdöl, das wiederum zu 75 % aus arabischen Ländern stammte. Als Reaktion auf den Boykott verabschiedete der Bundestag am 9.11.1973 ein Energiesicherungsgesetz, das auch Sofortmaßnahmen zur Energieeinsparung vorsah. So verfügte zum Beispiel Bundeswirtschaftsminister Hans Friderichs für vier Sonntage im November und Dezember 1973 ein (Sonntags-)Fahrverbot. Außerdem wurde die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen und Landstraßen gesenkt. Aus dieser Zeit stammen auch die Bilder von verlassenen Autobahnen, auf denen manchmal Radfahrer verkehrten.
Nachdem sich die politische Lage im Nahen Osten wieder entspannt hatte, hob die OPEC die Ölproduktion zwar wieder an, jedoch wurden die Abgabepreise erhöht. So kam es, dass die Bundesrepublik 1974 17 Milliarden DM mehr als im Vorjahr zahlen musste. Weitere Folgen für die Bundesrepublik waren einerseits der Rückgang des Absatzes von Automobilen um 24 Prozent, aber andererseits eine kurzzeitige Erhöhung des Absatzes von Fahrrädern um 25 %. Es kam zu Konjunkturrückgängen in der Automobil- und Bauindustrie, was zu Massenentlassungen führte, wodurch die Arbeitslosenquote von 2,2 % 1973 auf 4,2% 1974 stieg.
Des Weiteren wäre zu nennen, dass man nun weltweit, vor allem in den USA, aber auch in den westeuropäischen Industriestaaten, nach Alternativen zum Erdöl suchte, um sich aus der totalen Abhängigkeit von den OPEC-Staaten loszulösen.
Man forschte intensiv auf dem Gebiet der regenerativen Energien. Aus dieser Zeit stammen unter anderem die ersten Photovoltaikzellen mit hohem Wirkungsgrad oder die ersten GROWIAN’s. In Deutschland konzentrierte man sich vor allem auf die Kernforschung. Schon nach kurzer Zeit gingen die meisten der heutigen Atomkraftwerke ans Netz, wodurch man zumindest eine teilweise Unabhängigkeit vom Erdöl erreichte.
Doch 1973 war nur eine Ölkrise, die schwerste und letzte steht uns noch bevor. Diese wird dadurch verursacht werden, dass alle Staaten mit Erdölquellen, einschließlich der OPEC-Länder und Norwegen, ihr Produktionsmaximum erreichen, der kapillare Druck in den Ölansammlungen sinkt und somit auch die Fördermengen stagnieren.
Der Beginn dieser Krise wird schon zwischen 2005 und 2020 erwartet, während einige Optimisten noch von 2050 ausgehen. Diese Experten vertreten die Meinung, dass außer den herkömmlichen Ölvorkommen auch noch große Ölvorräte in Form von Teersanden und geologischen Strukturen unerschlossen sind bzw. dass man durch neue Technik die bereits erschlossenen Vorkommen effizienter und länger nutzen kann.
Aber derartige Vermutungen sind wahrhaft optimistisch, denn in den letzten Jahren wurden die Statistiken immer unzuverlässiger, da einige Staaten der OPEC und der ehemaligen Sowjetunion schon seit einigen Jahren stets die selben Reservezahlen im Vergleich zum Vorjahr angeben, obwohl diese um die jährlich entnommene Menge an Erdöl sinken müssten. Der Ölgeologe Jean Laherrére kommentierte die Statistiken als „ein Scherz, im Jahre 2000 geben 81 Nationen unveränderte Reserven gegenüber dem Vorjahr an!“. Dabei wird deutlich, dass man inzwischen wirklich nur noch schätzen kann, wann genau es zu der letzten, finalen Ölkrise kommen wird. Doch die Folgen lassen sich schon heute erahnen. Was die USA meiner Meinung nach schon seit einigen Jahren betreiben, wird an der Tagesordnung stehen. Jede Macht wird versuchen, sich militärisch letzte verbleibende Ölvorkommen zu sichern, um den Preis für Erdöl angeben zu können. Die wichtigste Erkenntnis haben schon jetzt viele Politiker gewonnen. Auch Öl ist nicht in unendlichem Maße vorhanden. Doch es bleibt nur noch wenig Zeit, um die Wirtschaft eines Staates komplett von Erdöl unabhängig zu machen und auf regenerative Energiequellen umzuschwenken. Doch selbst wenn dies gelingen sollte, bleibt immer noch die Frage, wie man ohne Kunststoffe leben soll, ohne Kunstdünger, ohne Medikamente. Auch hier greift wieder die Ideologie der nachhaltigen Entwicklung ein. Man darf es eben gar nicht erst soweit kommen lassen, dass das globale Produktionsmaximum erreicht wird. Man müsste versuchen, den ständig und stark steigenden Erdölbedarf der Welt zu hemmen oder gar zurück zu drängen. Recycling ist nur eine der Erfindungen, die aus dieser Idee heraus entstanden sind. Auch durch Mehrwegflaschen und Tetra Paks wird ein gewisser Beitrag dazu geleistet, die ständig wachsende Nachfrage nach Kunststoffprodukten etc. etwas zu drosseln. Dennoch sehe ich auch viele weitere Probleme in der Zukunft, die nicht leicht und auf keinen Fall im Alleingang eines Staates gelöst werden können.
Ein globales Engagement ist nötig, um etwas zu bewirken und eben dieses zeigten die Teilnehmer an den verschiedenen Weltgipfeln der letzten 50 Jahre.
3.1 UNO-Konferenz zur menschlichen Umwelt 1972 in Stockholm
Auch vor dem Erdgipfel in Rio de Janeiro 1992 gab es schon rege Aktivitäten rund um Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung. Den vorläufigen Höhepunkt erreichte diese Entwicklung 1972 mit der UNO-Konferenz zur menschlichen Umwelt in Stockholm (kurz „Umweltschutzkonferenz“). Diese Konferenz war die erste ihrer Art überhaupt und stellte den eigentlichen Beginn der internationalen Umweltpolitik dar. Im Zeitraum vom 5.6. bis zum 16.6. versammelten sich etwa 1200 Vertreter aus 112 Staaten (ohne Staaten des Warschauer Pakts) und arbeiteten die sogenannte „Deklaration von Stockholm“ aus. Diese Deklaration beinhaltet einen Abschnitt, in dem 26 Prinzipien betreffs Umwelt und Entwicklung festgehalten wurden. So zum Beispiel soll die Nutzung von nicht nachwachsenden Rohstoffen reduziert, wenn ich gar ganz gestoppt werden, wohingegen die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen und regenerativen Energien ausgebaut und gefördert werden soll. Des Weiteren werden Ansätze geliefert, die den Entwicklungsländern helfen sollen, eine eigene umweltbewusste Wirtschaft aufzubauen. Dabei entstand auch der Ausspruch „poverty is the biggest polluter“- Armut ist der größte Verschmutzer. Den Entwicklungsländern wurde klar gemacht, dass eine Industrialisierung auf Kosten der Umwelt der falsche Weg war, da Dürren, Überschwemmungen, Desertifikation und schlechte hygienische Bedingungen die indirekten Folgen sein würden. Um jedoch eine umweltschonende Industrialisierung zu ermöglichen, sollten die Industrieländer allen Staaten den Zugang zu neuen Entwicklungen und Technologien ermöglichen, insbesondere den Entwicklungsländern. Dadurch würde zum Beispiel eine effizientere Nutzung von Rohstoffen ermöglicht, aber auch eine Erhöhung der Schadstoffemissionen zum Beispiel durch Filter, Katalysatoren, etc. gedämpft, wenn nicht sogar verhindert.
Auch die Reduzierung der Schadstoffemissionen, wie sie erst vor kurzem in Kioto angesprochen wurde, wurde schon damals gefordert.
Es wird darauf verwiesen, dass jegliche Umweltpolitik der Staaten in Hinsicht auf den Nutzen der derzeitigen und zukünftigen Generationen geschehen soll. Dennoch hat jeder souveräne Staat das Recht auf Selbstbestimmung über die eigenen Ressourcen, solange die Ausbeutung im Rahmen der weltweiten Interessen und des Umweltschutzes geschieht.
Das 26. Prinzip besagt, dass alle Atom- und Massenvernichtungswaffen auf der Erde zunächst reduziert werden, um später endgültig zerlegt zu werden. Hier fordert die Umweltschutzkonferenz etwas scheinbar Undenkbares inmitten der Zeit des Kalten Krieges. Sie fordert die Staaten auf, sich über Abrüstung zu verständigen. Jedoch waren Massenvernichtungswaffen ein Zeichen von Macht und weder die USA, noch die Sowjetunion wären zu diesem Zeitpunkt diesem Prinzip gefolgt, da es ein Zeichen von Schwäche gewesen wäre.
Die Umweltschutzkonferenz 1972 stellt nicht nur den Beginn der internationalen Umweltpolitik dar. Außerdem wurden Forderungen gestellt, die zu jener Zeit nahezu undenkbar waren. Man bemühte sich das erste Mal, auch grenzübergreifend für Umweltschutz zusammenzuarbeiten und versuchte, die Dringlichkeit von Veränderungen deutlich zu machen, auch wenn man zunächst größtenteils auf taube Ohren stieß. Man erkannte, dass die 1972 neu entdeckten Umweltprobleme wie Abholzung der Regenwälder, Meeresverschmutzung, Waldsterben, Ozonloch und Treibhauseffekt nicht ohne Berücksichtigung sozialer und wirtschaftlicher Herausforderungen der Menschheit zu lösen sein würden.
Außer den 26 Prinzipien beinhaltete die Deklaration aber auch einen Teil mit 109 Handlungsempfehlungen zur Umsetzung dieser Prinzipien und den dazugehörigen Aktionsplan, den „Action plan for the Human Environment“, der 1972 von der UN-Generalversammlung gebilligt wurde. Dieser Plan umfasste Maßnahmen zum Erfassen von Umweltdaten, zur Umweltforschung, zur Überwachung und zum Austausch von Informationen. Weiterhin ging er auf Übereinkommen zum Umweltschutz und den schonenden Umgang mit Ressourcen, sowie den Aufbau von Umweltadministrationen und die Bildung, Ausbildung und Information der Öffentlichkeit ein.
So wurde unter anderem ein Erdbeobachtungssystem „Erdwacht“ und ein UN- Umweltprogramm empfohlen. Um den Aktionsplan umzusetzen, kam es auf der UN- Vollversammlung 1973 zur Gründung des UNEP und der „Earthwatch“.
Heute hat Earthwatch die Aufgabe, quer durch das gesamte UN-System zu arbeiten, um die Aktivitäten zu koordinieren, zu harmonisieren und gegenseitig zu integrieren, um eine ständige Beobachtung der Erde in nahezu allen Belangen (Wetter, Wirtschaft, Gesellschaft, Umwelt, etc.) zu gewährleisten.
Das UNEP verfolgt noch immer eine grenzüberschreitende Umweltpolitik, scheint aber zu schwach, um alle seine Ziele zu erreichen. Daher schlug die Bundesregierung 1997 der UN die Gründung einer schlagkräftigen Weltumweltorganisation vor, womit eine zentrale Lücke in dem Geflecht internationaler Organisationen(UNEP, Earthwatch, WHO, WTO, WMO, etc.) geschlossen werden würde.
Zum Zeitpunkt meiner Nachforschungen konnte ich keine Quelle finden, in der eine Aussage getroffen wird, ob der Vorschlag angenommen wurde oder nicht.
3.2 Der Brundtland-Report 1987
1983 gründeten die Vereinigten Nationen auf der UN- Generalversammlung die „Weltkommission für Umwelt und Entwicklung“, zu deren Vorsitzenden die norwegische Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland gewählt wurde. Die Kommission setzte sich aus 19 Bevollmächtigten aus 18 Ländern (auch aus der Bundesrepublik Deutschland) zusammen und hatte die Aufgabe, einen Perspektivbericht zu langfristig tragfähiger, umweltschonender Entwicklung im Weltmaßstab bis zum Jahre 2000, zu erstellen.
Vier Jahre später, 1987, veröffentlichte die Kommission ihren Abschlussbericht „Our Common Future“ („unsere gemeinsame Zukunft“), der nach der ersten Vorsitzenden auch als Brundtland- Report bezeichnet wird.
Darin stellt die Weltkommission zwei zentrale Thesen auf. Zum einen stellte sie fest, dass eine globale Umweltkrise bereits Realität ist, eine Bedrohung für die gesamte Menschheit darstellt und daher Verhaltensänderungen unabdingbar sind. Als Gründe für die Umweltkrise wird wie in Stockholm Armut genannt, aber auch wachstumsbedingter Rohstoffverbrauch und die Wirtschaftskrise in den Entwicklungsländern.
Des Weiteren erkennt die Kommission die Möglichkeit, eine Zukunft mit größerer wirtschaftlicher und sozialer Sicherheit unter Berücksichtigung der natürlichen ökologischen Grenzen zu sichern. Probleme rund um Armut und Umwelt- bzw. Ressourcenzerstörung können und müssen gleichzeitig durch eine neue Qualität von Wachstum gelöst werden.
Aber man muss bei „Wachstum“ differenzieren, denn exponentielles Wachstum hätte Umweltzerstörung zur Folge, woraufhin die Kommission ein an Grenzwerten orientiertes, natürliches Wachstum forderte.
Während man in Stockholm beschlossen hatte, dass man vor allem Armut bekämpfen müsse, um Umweltprobleme zu lösen, bietet der Brundtland- Report auch alternative Lösungsansätze. Erstmalig wurde der Begriff der nachhaltigen Entwicklung („sustainable development“) gebraucht. Eine nachhaltige Entwicklung entspricht den Bedürfnissen der heutigen Generation, „ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen“. Der gesamte Bericht ist von diesem Leitbild geprägt. Eine Reihe von Elementen, die wichtig für die Definition der nachhaltigen Entwicklung sind, werden erwähnt, so zum Beispiel die Kontrolle des Bevölkerungswachstums, die Förderung des technologischen Wandels, die Veränderung der Wachstumsqualität, die Befriedigung der Grundbedürfnisse, die Verbesserung von Qualität und Quantität qualifizierter Arbeitsplätze, Schulung bzw. Bildung und die Beeinflussung des Produktions- und Konsumschemas. Früher als getrennt betrachtete Problembereiche, wie u.a. Umweltverschmutzung in den Industrieländern, globale Hochrüstung, Schuldenkrise, Bevölkerungsentwicklung und Desertifikation in der Dritten Welt wurden als ein übergreifendes Wirkungsgeflecht erkannt, das nicht durch Einzelmaßnahmen gelöst werden könnte.
Der Brundtland- Report schaffte es, das Thema „Umwelt und Entwicklung“ in das Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken und auf die internationale politische Tagesordnung zu schreiben.
Man muss jedoch auch erwähnen, dass die Strategie der „Nachhaltigen Entwicklung“ der Brundtland Kommission in etwa dem 1972 in Stockholm gefundenen Kompromiss der „Armutsbekämpfung im Süden und der Grenzwerte [Einschränkung des Wirtschaftswachstums und der Schadstoffemissionen] im Norden“ entspricht.
Letztendlich muss man sagen, dass die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung und deren Abschlussbericht ein wichtiger Punkt im Vorfeld des Weltgipfels 1992 in Rio de Janeiro war.
3.3 Der Erdgipfel in Rio de Janeiro 1992
Der Brundtland-Report hatte 1987 auf einen dringenden Handlungsbedarf der internationalen Völkergemeinschaft verwiesen. Um die darin genannten Forderungen und Vorschläge jedoch in die Tat umzusetzen und zu befolgen, mussten international verbindliche Verträge geschlossen werden. So beschloss die UNO eine Konferenz auszurichten, die genau 20 Jahre nach der ersten weltweiten Umweltkonferenz in Stockholm stattfinden sollte. Nach jahrelanger Vorbereitung, unter anderem durch ein eigens gegründetes Sekretariat in London und durch Berichte aus über 120 Ländern, wurde schließlich am 3.6.1992 in Rio de Janeiro die „Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung“ ( UNCED , auch „Erdgipfel genannt) eröffnet. Der Gipfel dauerte bis zum 14.6.1992 und etwa 10.000 Delegierte aus 178 Staaten und 108 Staats- und Regierungschefs (auch der damalige deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl) nahmen daran teil. Damit war es das größte internationale Zusammentreffen bis 1992.
Bereits vor der Rio-Konferenz und auch bevor wichtige Dokumente auf eben dieser verabschiedet wurden, kam es immer wieder zu Differenzen zwischen den verschiedenen Regierungen, doch schließlich standen am Ende des Erdgipfels Ergebnisse, die das Ziel der nachhaltigen Entwicklung von Empfehlungen einer unabhängigen Kommission zu politisch und rechtlich verbindlichen Handlungsvorgaben weiterentwickelten.
Gegenstand der Konferenz waren nicht nur umweltpolitische Probleme. Auch die globalen Entwicklungsprobleme sollten in umweltpolitischem Zusammenhang behandelt werden. Ziel des Erdgipfels war es, die Weichen für eine weltweite nachhaltige Entwicklung zu stellen. Dabei war insbesondere die Abhängigkeit des Menschen von seiner Umwelt und die Rückkopplung weltweiter Umweltveränderungen auf sein Verhalten bzw. seine Handlungsmöglichkeiten zu berücksichtigen.
Im Zuge dessen wurden verschiedene Verträge geschlossen, Deklarationen und Konventionen erarbeitet, auf die ich später noch genauer eingehen werde und die sich auch noch auf die heutige Entwicklung auswirken.
Man kann sagen, dass der Erdgipfel 1992 in Rio durchaus einen Meilenstein in der Geschichte des Umweltschutzes darstellt. Ein weiteres Mal, nur diesmal sehr intensiv, wurde nachhaltige Entwicklung auf die Tagesordnung gestellt und die Agenda 21, ein Aktionsplan für eine nachhaltige Zukunft, unterzeichnet. Es ist allgemein bekannt, dass die UNCED von Rio ausgesprochen erfolgreich das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Notwendigkeit einer umfassenden Integration umweltpolitischer und sozialer Überlegungen in die wirtschaftliche Entwicklungspolitik geöffnet hat. Noch heute orientieren sich Maßnahmen, z.B. der Lokalen Agenda in Dresden, an den in Rio ausgearbeiteten Richtlinien.
3.3.1 Deklarationen und Konventionen der UNCED in Rio
Wie ich bereits erwähnt habe, wurden auf der Weltumweltkonferenz 1992 in Rio de Janeiro verschienene Verträge geschlossen und Konventionen unterzeichnet. Letztendlich kamen fünf Dokumente zustande, die trotz Interessengegensätzen (z.B. beim Thema Wald) von vielen Seiten als erfolgreicher Schritt für eine weltweite Entwicklungs- und Umweltgemeinschaft angesehen werden. Diese wären wie folgt: Die Deklaration von Rio über Umwelt und Entwicklung, die Klimaschutz-Konvention, die Artenschutz-Konvention, die Walddeklaration und die äußerst wichtige Agenda 21.

Rio-Deklaration
Laut der Deklaration von Rio über Umwelt und Entwicklung ist eine wirtschaftliche Weiterentwicklung auf lange Zeit nur in Verbindung mit Umweltschutz möglich. Dazu müssten die Staaten der Welt jedoch eine neue und gerechte Partnerschaft unter Einbeziehung der Regierungen, der Bevölkerung und der Schlüsselelemente der Gesellschaft eingehen. Das heißt, es sollten internationale Vereinbarungen zum Schutz der Umwelt und des Entwicklungssystems getroffen werden, ohne die Umweltpolitik dabei in ungerechtfertigter Weise zur Einschränkung des internationalen Handels zu missbrauchen. Auch in Rio wurden, wie auch schon in Stockholm, Prinzipien verfasst. In den 27 Grundsätzen der Rio-Deklaration wurde erstmalig in der Geschichte der Umweltpolitik das Recht auf nachhaltige Entwicklung formuliert. Weiterhin erkannte man das Vorsorge- und das Verursacherprinzip als Leitprinzipien an. So heißt es im Prinzip 15, dass die Staaten zum Schutz der Umwelt ihren Möglichkeiten entsprechend den Vorsorgegrundsatz anwenden. „Drohen schwerwiegende oder bleibende Schäden, so darf ein Mangel an vollständiger wissenschaftlicher Gewissheit kein Grund dafür sein, kostenwirksame Maßnahmen zur Vermeidung von Umweltverschlechterungen aufzuschieben.“ Auch wenn allen Staaten das eigenständige Recht über ihre Ressourcen zugestanden wird, sind sie zu umweltschonendem Verhalten verpflichtet.
In Bezug zur nachhaltigen Entwicklung werden als dringend notwendige Vorraussetzungen die Bekämpfung der Armut, eine angemessene Bevölkerungspolitik, Verringerung und Abbau nicht nachhaltiger Konsum- und Produktionsweisen und die umfassende Einbeziehung der Bevölkerung in politische Entscheidungsprozesse genannt.
Sowohl die Rechte der heute lebenden Menschen als auch die Rechte der zukünftigen Generationen werden in der Rio-Deklaration in den Mittelpunkt gerückt. In der Gegenwart haben die Menschen das Recht auf ein gesundes und produktives Leben im Einklang mit der Natur, die Entwicklungs- und Umweltbedürfnisse der heutigen und zukünftigen Generationen dürfen aber nicht durch die heutige Entwicklung untergraben werden.
Des Weiteren wird erstmalig verlangt, dass auch unterdrückte Gruppen mit weniger Rechten und Möglichkeiten (z.B. einer Karriere oder eines sozialen Aufstiegs), wie Frauen, Jugendliche und Eingeborene, nicht weiter benachteiligt werden dürfen. Frieden, Umweltschutz und Entwicklung sind laut Prinzip 25 voneinander abhängig und untrennbar.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Rio-Deklaration einige der Punkte von Stockholm noch einmal aufgreift, aber auch neue Erkenntnisse einbezieht und so auch einige neue Grundsätze formuliert. Die Rolle der Frau zum Beispiel wurde noch nie zuvor angesprochen. Erneut werden wichtige Zusammenhänge dargestellt und Verhaltensrichtlinien gegeben.

Klimaschutz-Konvention
Um zunächst den Anlass für die Klimaschutz-Konvention zu verstehen, muss man kurz vom Thema abweichen und auf das Problem der Klimaveränderung eingehen. Nicht nur das Ozonloch ist für eine Veränderung des Weltklimas verantwortlich, vor allem der sogenannte Treibhauseffekt muss dabei mit in Betracht gezogen werden. So erhöhten sich zum Beispiel die mittleren Temperaturen auf der Erde seit Ende des 19. Jh. um 0,3°C, während der Meeresspiegel durch das Abschmelzen der Polkappen und Binnengletscher im letzten Jahrhundert um 10 bis 25 cm anstieg.
Die Hauptursache für diese Entwicklung und diese Erwärmung ist die drastisch zugenommene Freisetzung von Treibhausgasen, wie CO2, Methan, Lachgas oder FCKW. Diese Gase verhindern, dass die auf die Erde eingefallene Sonnenenergie als Wärme in den Weltraum abgegeben wird. Diese Wärmeenergie wird zurückgehalten und führt schließlich zum Treibhauseffekt.
Besonders Kohlendioxid, dass zwar nicht so stark wirkt wie FCKW, ist für die zur Zeit spürbar beginnende Klimaerwärmung zuständig. Dieses Gas wird vor allem bei der Verbrennung organischer Stoffe, also Kohle, Erdgas, Erdöl, Treibstoff ( Benzin) oder Holz, freigesetzt. Bis Mitte der 90er Jahre wurde die Atmosphäre mit 60 Millionen Tonnen CO2 belastet. Zudem ist auch der tropische Regenwald, der größte Kohlendioxidverbraucher und Sauerstoffproduzent, permanent von Brandrodung und Abholzung bedroht.
Doch zurück zur Klimaschutz-Konvention. Sie stand nicht im Mittelpunkt der Verhandlungen und ist daher nur eine Randkonvention. Es wird gefordert, dass die Belastung der Atmosphäre durch Treibhausgase auf einem Level gehalten wird, das eine gefährliche Störung des Weltklimas verhindert. Dies würde jedoch eine drastische Reduzierung der Freisetzung von Treibhausgasen voraussetzen.
Weiterhin verpflichtet die Konvention die Unterzeichnerstaaten dazu, nationale Treibhausgas-Inventare zu erstellen und Maßnahmepläne zur Reduzierung, unter anderem der CO2-Emissionen, zu entwickeln.
Es ist Fakt, dass der Großteil der globalen Treibhausgasemissionen von den Industrieländern stammen. Folglich nimmt die Klimaschutz-Konvention insbesondere diese Staaten in die Verantwortung und verpflichtet sie, die Entwicklungsländer mit neuen und zusätzlichen Finanzmitteln bei der Durchführung der Konvention, bei der Schaffung umweltgerechten Know-hows und bei der Entwicklung eigener Technologien zu unterstützen. Außerdem sollten die Industrieländer die Freisetzung von Treibhausgasen bis 2000 auf den Stand von 1990 senken.
Die Klimaschutz-Konvention wurde getrennt von den Vorbereitungen im Vorfeld des Erdgipfels ausgearbeitet und bis Konferenzende von 159 Nationen unterzeichnet. Wegen der enormen Belastung der heimischen Wirtschaft unterzeichneten die USA damals nicht. Auch einige OPEC- Staaten verweigerten die Unterschrift.
90 Tage nachdem die 50. Ratifizierungsurkunde vorlag, trat die Klimaschutz-Konvention am 21.März 1994 in Kraft.
Durch diese Konvention wird ein Teilbereich nachhaltiger Entwicklung abgedeckt, nämlich der des zerstörerischen Klimawandels, den es zu verhindern gilt. Des Weiteren wird durch sie die Zusammenarbeit zwischen Industrie- und Entwicklungsländern gefördert, was eine Voraussetzung einer globalen nachhaltigen Entwicklung ist.

Artenschutz-Konvention
Klimaerwärmung und Veränderungen der Umwelt bedrohen die Menschheit, doch wen bedrohen wir? Die richtige Antwort wäre: Sämtliche Arten von Lebewesen dieser Welt! Während der Mensch Umweltkatastrophen wie Fluten, Dürren, Stürme, Tornados, El Niño inzwischen am eigenen Leib erfährt und so einige Folgen seines Handelns erkennt, vollziehen sich einige andere tiefgreifende Veränderungen eher unbemerkt. Dazu gehört auch der rapide weltweite Artenschwund. Man schätzt, dass täglich etwa 100-200 Pflanzen- und Tierarten unwiderruflich verschwinden und aussterben. Bis heute lässt sich nur erahnen, welche globalen Auswirkungen dieses Verschwinden hat und haben wird. Von dem Artensterben sind aber nicht nur die bekannten Elefanten-, Tiger-, Wal- oder Nashornarten betroffen, sondern vor allem unauffällige, kleine Lebewesen, die meist weit unten in einer Nahrungskette stehen, deren Ausrottung ein ökologisches System schädigen und das ökologische Gleichgewicht stören würde.
So fordert die Artenschutz-Konvention den Schutz der Biodiversität und erkennt aus ökologischen, genetischen, sozialen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Gründen den hohen Wert der biologischen Vielfalt an. Deren Erhaltung und nachhaltige Nutzung ist von essentieller Bedeutung, unter anderem, um die Gesundheits- und Nahrungsbedürfnisse der Erdbevölkerung zu befriedigen und gleichzeitig die Stabilität der weltweiten Ökosysteme zu gewährleisten. Durch eine nachhaltige und umweltschonende Nutzung der biologischen Ressourcen würde die biologische Vielfalt auf lange Sicht nicht weiter gefährdet. Die Konvention verlangt den weltweiten Schutz von Tier- und Pflanzenarten, derer durch Raubbau und Umweltverschmutzung bedrohten Lebensräume und des dort vorhandenen genetischen Potentials.
Mit ihrer Unterschrift verpflichten sich die Unterzeichnerstaaten, selbst Gesetze zum Schutz gefährdeter Arten auszuarbeiten (Deutschland: Erlassung des Bundesnaturschutzgesetzes), Schutzgebiete und Reservate zu schaffen, schon geschädigte Ökosysteme zu rehabilitieren und wiederherzustellen und die Erhaltung gefährdeter Arten durch die Unterstützung lokaler Gruppen zu fördern. Fischer auf den Komoren werden zum Beispiel in neuen Fangtechniken geschult, um den stark gefährdeten Quastenflosser, der fast nur in den Gewässern um die Komoren herum vorkommt, zu schützen.
Die Unterzeichner verpflichten sich außerdem, Projekte, die die Biodiversität gefährden, einer öffentlichen Umweltverträglichkeitsprüfung zu unterziehen, um Schäden zu vermeiden oder wenigstens zu reduzieren. Allerdings zeigte sich erst vor kurzem, als ein deutscher Holzlieferant Holz aus russischem Raubbau verkaufte und sogar das Siegel „aus nachhaltigem Anbau in Deutschland“ aufklebte (N24-Reportage vom 18.2.2004), dass auch dort noch Verbesserungen notwendig sind.
Die Konvention strebt einen Austausch von Erkenntnissen aus Forschung, Entwicklung und der Nutzung der Genressourcen zwischen den Industrie- und den Entwicklungsländern an. Außerdem soll es zu einem Technologietransfer kommen, sodass auch die Entwicklungs- länder die Möglichkeit erhalten, ihre biologischen Ressourcen zu schützen und umwelt-bewusst zu nutzen. Nach ihrer Ratifizierung durch 30 Staaten (darunter auch Deutschland) trat die Artenschutz-Konvention am 29.12.1993 in Kraft. Inzwischen haben sich 178 Vertragsstaaten verpflichtet, die biologische Vielfalt zu schützen und sie nachhaltig zu nutzen.

Die Walddeklaration
Obwohl man 1972 in Stockholm die Problematik der schonungslosen Regenwaldabholzung erkannte, gingen in den 80er Jahren pro Jahr im Mittel 15,4 Mio. Hektar an tropischem Regenwald verloren. Von 1981 bis 1990 wurden insgesamt über 150 Mio. ha abgeholzt, im gleichen Zeitraum jedoch nur knapp 44 Mio. ha neu gepflanzt. Nur etwa 31 Mio. ha gelten als erfolgreich aufgeforstet. Allein an diesem Beispiel erkennt man, wie das nachhaltige Prinzip der Forstwirtschaft verletzt wurde und auch jetzt noch verletzt wird.
Die Ursachen und Folgen der Abholzung der Tropenwälder sind sehr vielseitig. Zum einen werden in den Entwicklungsländern die Wälder in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt, um die wachsende Bevölkerung zu versorgen. Des Weiteren werden Waldflächen abgebrannt und gerodet, um Weideflächen für das Vieh zu schaffen, ebenfalls zur Versorgung der Bevölkerung, aber auch, weil z.B. bei einigen Stämmen Afrikas Rinder als Statussymbol gelten. Je mehr Rinder eine Herde hat, desto schwerer wird die Regeneration der spärlichen Vegetation beeinträchtigt. Es kann zu Desertifikation(Verwüstung) kommen.
Außerdem dehnen sich Städte und Industriegebiete immer weiter aus. Einige Städte in Brasilien grenzen direkt an den Dschungel, sodass es auch oft zu unliebsamen Begegnungen zwischen Mensch und Tier kommt. In Afrika muss der Regenwald dem Diamanten und Manganbergbau weichen. Außerdem werden die vorhandenen Wälder zum Teil schlecht bewirtschaftet, man spricht von Raubbau. Dabei werden die Bäume gefällt und mit schwerer Maschinerie abtransportiert, ohne dabei das Unterholz zu schützen. So kann ein ganzes Ökosystem vom Boden über die Sträucher bis hin zu den Baumkronen mit einem Mal zerstört werden.
All diese Gründe führen dazu, dass immer mehr Wälder zugunsten der Landwirtschaft oder anderer Zwecke schonungslos abgeholzt werden. Ohne fremde Hilfe aus dem Ausland (auch aus Ländern, die vom Raubbau profitieren), können die Tropenwaldländer diese Spirale der Zerstörung ihrer wirtschaftlichen und ökologischen Grundlagen und der wirtschaftlichen Abhängigkeit nicht beenden. Zudem ist der weltweite tropische Regenwald der größte Kohlenstoffdioxidkonsument und Sauerstoffproduzent der Erde und spielt daher die wohl bedeutendste Rolle für das gesamte Weltklima. Je weniger Regenwald vorhanden ist, desto weniger Kohlendioxid wird abgebaut und desto mehr sammelt sich in der Atmosphäre an, worauf im Endeffekt wieder eine Verschärfung des Treibhauseffekts folgen würde.
Die Walddeklaration von Rio (Waldgrundsatzerklärung) stellte Leitsätze für die Bewirtschaftung, Erhaltung und nachhaltige Entwicklung der Wälder der Erde auf. Laut dieser eher unverbindlichen Absichtserklärung sollen Wälder nach ökologischen Maßstäben bewirtschaftet, erhalten und geschützt werden. In diesem Sinne einigte man sich auf eine Reihe von Grundsätzen. Alle Länder sollen sich an der „Begrünung der Welt“ beteiligen, indem sie Wälder wieder aufforsten und erhalten. Jedes Land soll eine umweltgerechte Forstplanung erarbeiten, die auf dem Grundsatz der Umweltverträglichkeit beruht. Jedoch sollen nicht nur die Wälder an sich, sondern auch die daran grenzenden Gebiete geschützt und gepflegt werden.
Die Industriestaaten forderten eine verbindlichere Konvention, was jedoch an dem Widerstand der Entwicklungsländer scheiterte, für die der Tropenwald nicht nur einen ökologischen, sondern vor allem einen wirtschaftlichen Faktor darstellt. Für einige Staaten macht die Tropenholzausfuhr den größten Teil des Exportgutes aus.
Die Walddeklaration wurde in weiteren Verhandlungen konkretisiert, wobei auch die wirtschaftlichen Interessen der Staaten der Dritten Welt stärker berücksichtigt wurden.

Agenda 21
Auf der Rio-Konferenz erkannte man, dass eine nachhaltige Entwicklung nur durch ein weltweites Aktionsprogramm ermöglicht werden kann. Die in Rio verabschiedete Agenda 21 gibt detaillierte Handlungsaufträge, um einer weiteren Verschlechterung der Situation der Menschheit und der Umwelt entgegenzuwirken und eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen sicherzustellen.
Laut der Agenda 21 sind es vor allem die Regierungen aller Staaten, die auf nationaler Ebene die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklung mit Strategien, nationalen Umweltplänen und nationalen Umweltaktionsplänen ermöglichen sollen. Dabei sind auch NGO’s und andere Institutionen zu beteiligen. Damit die Maßnahmen und Projekte erfolgreich sind, muss die breite Masse der Öffentlichkeit bzw. der Bevölkerung informiert und angesprochen werden, da nachhaltige Entwicklung auch in den Köpfen der Beteiligten Einzug finden muss.
Bei der Aktivierung der Öffentlichkeit wird den Kommunalverwaltungen eine große Verantwortung übertragen. Diese sollen für ihren Bereich die Umsetzung der „Lokalen Agenda 21“ in Wechselwirkung mit ihren Bürgern herstellen.
Auf internationaler Ebene müssen die Bestrebungen der einzelnen Staaten für eine nachhaltige Entwicklung durch Organisationen wie die UNO koordiniert werden. Besonders die Entwicklungsländer und die Nationen, deren Wirtschaft gerade im Umbruch begriffen ist, wie die GUS-Staaten und die Staaten des ehemaligen Jugoslawiens, müssen stärker beachtet und unterstützt werden.
Der Agenda 21- Aktionsplan für das 21. Jahrhundert besteht aus 40 Kapiteln, in denen praktisch alle Bereiche der Politik und zugehörige Handlungsmaßnahmen angesprochen werden. Thematisch kann man hier drei Bereiche unterscheiden: die ökonomischen, die ökologischen und die sozialen Ziele.
In verschiedenen Kapiteln findet man Formulierungen von ökonomischen Zielen. Das Kapitel 30 widmet sich ausschließlich dem Handel und der Industrie. Unter der Überschrift „Stärkung der Rolle von Handel und Industrie“ wird die zentrale Rolle der Privatwirtschaft für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung eines Landes geschildert. Außerdem wird die Privatwirtschaft als einer der wichtigsten Akteure für die Umsetzung der Agenda 21 anerkannt. Ziele sind die Förderung einer umweltverträglichen Produktion sowie einer verantwortungsbewussten Unternehmerschaft. Um diese zu erreichen, soll eine Partnerschaft zwischen Wirtschaft und Staat (nicht zu verwechseln mit Planwirtschaft) geschlossen werden, um geeignete wirtschaftspolitische Instrumente und ordnungsrechtliche Maßnahmen einzuführen bzw. um nachhaltig geführte Unternehmen weiter zu beraten.
Des Weiteren sollen Kooperationsverträge zwischen Unternehmen der Industrie- und der Entwicklungsländer ausgearbeitet werden, damit nachhaltige Produktionstechniken schnell weltweit Verbreitung finden und auch in der Dritten Welt gefördert werden. Außerdem soll sowohl in den Industrienationen, als auch in den Staaten des Südens intensiver auf dem Gebiet nachhaltiger Technologien geforscht werden. Die Privatwirtschaft und die einzelnen Unternehmen sind zum größten Teil selbst dafür verantwortlich, dass diese Maßnahmen umgesetzt werden. In Kapitel 2 der Agenda werden diese zur „Schaffung dynamischer und kooperativer internationaler wirtschaftlicher Rahmenbedingungen“ erforderlichen Maßnahmen noch einmal näher beschrieben. So zum Beispiel sollen den Entwicklungsländern finanzielle Mittel bereitgestellt werden, damit diese ihre Schuldenprobleme lösen können. Gefordert wird auch eine Liberalisierung des Handels.
Des weiteren sei eine Abschaffung unnötiger Subventionen notwendig(Zum Beispiel stehen neuseeländische Milchbauern aufgrund der Einfuhr von subventioniertem Milchpulver vor dem Ruin.), während mehr Mittel für die Investition in nachhaltige Entwicklungsformen bereitgestellt werden sollen. In Kapitel 4 geht es um „die Schaffung nachhaltiger Konsumgewohnheiten“ mittels einer Einschränkung des verschwenderischen Verbrauchs im wirtschaftlichen Wachstumsprozess (hinzu kommt die „Wegwerfgesellschaft“). Auch durch die Schaffung von Produktions- und Konsumgewohnheiten, die bei Verringerung der Umweltbelastungen dennoch zu gleichzeitiger Befriedigung der Grundbedürfnisse führen und durch die Entwicklung nationaler Strategien, die wiederum einen Umstieg auf nachhaltige Produktions- und Verbrauchsgewohnheiten begünstigen(u.a. das „100000-Dächer-Programm“) soll dieses Ziel erreicht werden. Diese Änderung der Produktions- und Konsumgewohnheiten bedeutet eine Effizienzsteigerung in der Industrie (weniger Verpackung und Energieverbrauch) und umweltbewussteren Konsum(nur Kauf von Produkten aus umweltgerechtem Anbau, mit wenig Verpackung oder eben Kauf von Recycling- oder wiederverwertbaren Produkten).
Ökologische Ziele und dazugehörige Maßnahmen lassen sich in den meisten Kapiteln der Agenda finden. Insbesondere in den Kapiteln 4, 6, 7, 9,11, 12 und 14 werden die Zielvorstellungen zum Komplex Energie, Luftverschmutzung und Klimaschutz angesprochen.
Als eines der wichtigsten ökologischen Ziele ist in Kapitel 9 und in der Klimaschutz-Konvention die Stabilisierung der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre auf einem ungefährlichen Niveau genannt. Dadurch würde vor allem eine weitere menschbedingte Störung des globalen Klimasystems verhindert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, fordert die Agenda 21 Energieeinsparung, eine Erhöhung der Energieeffizienz, den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien und eine allumfassende Planung von Energie-, Umwelt- und Wirtschaftspolitik. Weitere ökologische Ziele findet man Kapitel 11 und 18. Das 11. Kapitel behandelt wie auch schon die Walddeklaration vor allem die Bekämpfung der Entwaldung. Eine weitere Zerstörung der Urwälder soll durch die Vermeidung von Monokulturen, die Erhaltung der Multifunktion eines Waldes(als Ressource, als Erholungsgebiet, für ökologische Belange wie Verhinderung von Deflation), die Verbesserung der Bewirtschaftungsmethoden, Wiederaufforstung und eine effizientere Nutzung des Rohstoffs Holz verhindert werden. Durch die Erhaltung der Regenwälder wiederum würde Bodenerosion vermieden und eine Abnahme der Artenvielfalt könnte gestoppt werden. Außerdem erhält man durch eine nachhaltige Nutzung diese Holzreserven auch für spätere Generationen und gewährleistet den ständigen Abbau von Kohlendioxid aus der Atmosphäre, was zu einer Stabilisierung des Klimas führt. Auch der Ökotourismus soll in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen. Kapitel 18 handelt von „Schutz und Nutzung von Süßwasser“. Der Grundbedarf des Menschen an Wasser und Hygiene muss gedeckt und bis 2025 eine angemessene weltweite Wasserversorgung geschaffen werden. Bis zum Jahre 2000 sollten in städtischen Regionen pro Einwohner und Tag 40 l sauberes Wasser zur Verfügung und vor allem in Ballungsgebieten mit Epidemiegefahr für mindestens 75% aller Einwohner ausreichend Wasser für Hygienezwecke bereit stehen. Des Weiteren fordert die Agenda hier eine Intensivierung der Anstrengungen rund um Wiederverwertung, Recycling, sodass bis 2000 hätten Ÿ aller täglichen festen Stadtabfälle gesammelt und umweltschonend beseitigt werden sollen. Ein weiteres Ziel bis zur letzten Jahrtausendwende war die Eindämmung bzw. Ausrottung von durch unsauberes Wasser verursachten Krankheiten, wie Cholera, Flussblindheit oder die Guineawurm-Infektion. In Bezug auf den zur Zeit noch nicht so weit verbreiteten Wassermangel, der jedoch im Nahen Osten schon akut ist(in Israel wird rund 1 œ mal mehr Wasser verbraucht, als sich wieder neu ansammelt; Wasser ist zwar billiger, aber dennoch wertvoller als Erdöl), ruft die Agenda zum Schutz und zur Erschließung von Wasserreserven auf und verlangt die Erschließung von alternativen Süßwasserquellen (Meerwasserentsalzungsanlagen, etc. ; Kuwait deckt seinen gesamten Wasserbedarf durch Meerwasserentsalzungsanlagen, jedoch können sich nur die reicheren OPEC- Länder diese leisten).
Neben diesen ökologischen Zielstellungen enthalten einige Kapitel der Agenda 21 aber auch soziale Zielstellungen. Eines der wichtigsten Themen ist dabei wie in Stockholm 1972 der Kampf gegen die Armut. In Kapitel 3 ist die Rede von „Nachhaltige[r] Sicherung der Existenzgrundlagen armer Bevölkerungsgruppen - Armutsbekämpfung“. Die Verantwortung dafür wird allen Ländern, den Vereinten Nationen und den NGO’s übertragen. Zudem macht die Agenda 21 deutlich, dass die Armutsbekämpfung nur in Verbindung mit einer auf nachhaltige Bewirtschaftung der Ressourcen ausgerichteten Entwicklungspolitik möglich ist.
Da es keine alleinige Lösung für die Probleme aller betroffenen Länder gibt, fordert die Agenda 21 in Kapitel 3 die Erarbeitung von länderspezifischen Programmen zur Armutsbekämpfung und die Schaffung von günstigen internationalen Rahmenbedingungen. Allen Menschen soll die Möglichkeit gegeben werden, ihre Existenz nachhaltig zu sichern. Das heißt, alle Menschen müssen befähigt sein, sich ihren Lebensunterhalt auf menschenwürdige Weise über längere Zeit selbst zu verdienen. Die Abhängigkeit einiger Staaten von ausländischer Hilfe und Lebensmittellieferungen soll ein Ende haben. Zudem werden auch wichtige Themen wie die Gleichberechtigung von Mann und Frau und Bildung bzw. Ausbildung angesprochen. Weitere soziale Ziele findet man u.a. in den Kapiteln 6 und 24. Zum „Schutz der menschlichen Gesundheit“ ist es unabdingbar, für eine zuverlässige Versorgung der Menschen mit sauberem Trinkwasser, einwandfreien Nahrungsmitteln(daher auch Kontrolle des Einsatzes von Pestiziden), Hygiene und Basismedikamenten zu sorgen.
Die Gesundheitserziehung muss ausgebaut werden, um unter anderem die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten wie z.B. AIDS (v.a. in Afrika) einzudämmen oder ganz zu verhindern. Des Weiteren soll die Kindersterblichkeitsrate sinken und die durch Umweltverschmutzung (z.B. SMOG in Großstädten) bedingten Gesundheitsrisiken reduziert werden. Wie schon erwähnt, werden erstmalig die Rechte der Frauen angesprochen. So findet man in Kapitel 24 den „Globale[n] Aktionsplan für Frauen zur Erzielung einer nachhaltigen und gerechten Entwicklung“. Es wird gefordert, dass Frauen an der Bewirtschaftung von Ökosystemen und am Umweltschutz im eigenen Land teilnehmen und nicht benachteiligt werden. Außerdem muss man sie stärker als politische Entscheidungsträger berücksichtigen. Besonders Mädchen soll die Möglichkeit gegeben werden, eine normale Bildung zu
erreichen(höchste Analphabetenrate unter der weiblichen Landbevölkerung). Um all diese sozialen Zielstellungen zu erfüllen, ist es notwendig, die NGO’s in diesem Prozess zu beteiligen, die Kultur und Rechte von Eingeborenen zu berücksichtigen, ein nachhaltiges Wachstum zu fördern und somit auch Arbeitsplätze zu schaffen.
Auch wenn ich die Agenda 21 jetzt schon sehr ausführlich behandelt habe, war dies nur ein Teil der über 1000 Ziele und Handlungsempfehlungen.
Zu Recht wird die Agenda 21 auch als Leitfaden für das 21. Jahrhundert bezeichnet, denn kaum ein Themenbereich blieb unangesprochen und kaum eine Konvention oder Deklaration hatte solch positive (zum Teil jedoch unter Vorbehalt) Auswirkungen. Noch heute richten sich lokale Organisationen wie die Lokale Agenda 21 (inzwischen über 6000 Städte mit eigener Agenda vertreten, so auch Dresden und Freiberg) nach den 1992 festgelegten Richtlinien.

3.3.2 Ergebnisse seit 1992
Ohne Frage war die UNCED von Rio de Janeiro ein Meilenstein in der Geschichte des Umweltschutzes. Doch inwiefern wurden die Deklarationen und Konventionen im letzten Jahrzehnt in die Tat umgesetzt?
Seit Rio wurden große Anstrengungen unternommen, um nachhaltige Entwicklung zu verwirklichen. Die handelnden Kräfte waren dabei vor allem die Regierungen der Staaten, internationale Organisationen, NGO’s und zum Teil auch engagierte einzelne Bürger.
Jedoch wurden die Ziele der Agenda 21 bis 2002 nicht vollkommen umgesetzt und man wusste, dass die Anstrengungen verdoppelt werden müssten, um nachhaltige Entwicklung und nachhaltiges Denken durchzusetzen. Wie bereits erwähnt, die Ziele von Rio wurden nicht ganz erfüllt, dennoch gab es wesentliche Fortschritte.
Nicht nur, dass inzwischen weltweit mehr als 6000 Städte über eine eigene „lokale Agenda“ verfügen, einige Staaten haben sogar länderspezifische Agenden 21 für die Umsetzung der internationalen Agenda 21 auf nationaler Ebene ausgearbeitet. Nach und nach verfolgen auch immer mehr Wirtschaftsunternehmen das „dreifache Fazit“(Berücksichtigung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Faktoren) und einige wichtige Wirtschaftsorganisationen(z.B. der Weltunternehmerrat), die sich für nachhaltige Entwicklung einsetzen, haben zunehmend an Bedeutung gewonnen. Seit 1993 trat die für die Umsetzung der Vereinbarungen von Rio verantwortliche UNO-Kommission für nachhaltige Entwicklung jährlich zusammen und fand innovative Wege, die zivile Bevölkerung in die UNO-Verhandlungen einzubeziehen. Nach dem Erdgipfel fanden verschiedene Konferenzen statt, die sich hauptsächlich mit der Armutsbekämpfung und der sozialen Entwicklung auseinandergesetzt haben, das Bekenntnis zu nachhaltiger Entwicklung erneut bekräftigten und neue Aktionsprogramme zum Aufbau bestimmter Bereiche der Agenda 21 annahmen.
Des weiteren versammelten sich im September 2000 147 Staats- und Regierungschefs auf dem Millenniumsgipfel, um Entwicklungsziele zu vereinbaren, die für die Agenda 21 sehr bedeutsam sind. Nach dem Erdgipfel wurde die Globale Umweltfazilität (GEF) neu organisiert. Heute bildet sie die wichtigste Kreditquelle für globale Umweltprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern. Seit 1992 wurden insgesamt bereits 15 Mrd. US-Dollar für Projekte bereitgestellt oder für Co-Finanzierungen aufgebracht. Zuletzt sagten 1998 36 Länder der GEF insgesamt 2,75 Mrd. Dollar zu. Eine erneute Wiederauffüllung ist derzeit in Diskussion. Auf der Internationalen Konferenz für Entwicklungsfinanzierung im März 2002 in Mexiko bekräftigten die Regierungen erneut ihr Bekenntnis zu nachhaltiger Entwicklung. Des weiteren versprachen die Geberländer zusätzliche Mittel von 30 Mrd. US-Dollar im Zeitraum bis 2006.
Die Klimarahmenkonvention von 1992 trat 1994 in Kraft und hat derzeit 186 Vertragsparteien. Jedoch haben die meisten Industrienationen das Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2000 auf das Level von 1990 zu senken, nicht erreicht.
Im Dezember 1997 wurde das Kiotoprotokoll ausgearbeitet, das die Industriestaaten nach Inkrafttreten rechtverbindlich dazu verpflichten würde, den Treibhausgasausstoß bis 2008/2012 auf ein Niveau von etwa 5% unter den Wert von 1990 zu senken. Allerdings tritt es erst nach der Ratifizierung durch 55 Staaten in Kraft, die 55% der Emissionen in den Industriestaaten verursachen. Da die USA und Russland zur Zeit die Unterschrift verweigern, ist es unmöglich, diese Grenze von 55% zu erreichen. Dadurch wird das Inkrafttreten des Protokolls verhindert.
Die Artenschutzkonvention wurde inzwischen von 183 Nationen ratifiziert und verpflichtet die Staaten, Pflanzen- und Tierarten u.a. durch den Erhalt der Lebensräume zu schützen. Dazu kam 2000 noch das Protokoll von Cartagena, das von 22 Nationen ratifiziert wurde und die Sicherheit von grenzüberschreitenden Transporten von genetisch veränderten Organismen und von Biotechnologien im Allgemeinen gewährleisten soll.
Schon vor dem Erdgipfel hatten die Staaten für das Auslaufen ozonschädigender Substanzen gesorgt und 1987 das Protokoll von Montreal unterzeichnet. Dieses wurde 1996 noch einmal verschärft, sodass man heute bei dem Rückgang von 1,1 Mio. t FCKW 1986 auf 156000 t 1998 durchaus als ein Erfolg betrachtet werden kann( wenn man davon absieht, dass die Produktion von Bromiden, die die Ozonschicht noch stärker angreifen, steigt). Das waren zunächst die im Wesentlichen positiven Entwicklungen. Jedoch gibt es auch Themenbereiche, die umstritten sind. So wird das Bevölkerungswachstum auf der Welt zwar langsamer, ist aber längst nicht gestoppt. Im Jahr 2000 wurde die 6 Mrd.- Marke überschritten und bis 2050 wird die Bevölkerung auf etwa 9,3 Mrd. ansteigen, bevor sie sich bei 11 Milliarden stabilisiert. Während in den Entwicklungsländern die Geburtenrate hoch ist, sinkt sie in den Industrienationen, wo die Bevölkerung abnimmt und die Probleme für die Sozialkassen sich verschärfen. In Bezug auf die Armut konnte man Erfolge verbuchen, nur nicht in Afrika. Der Anteil der Menschen in den Entwicklungsländern, die von weniger als einem Dollar pro Tag leben müssen, ist von 29 auf 23%( = 1,2 Mrd. Menschen) gesunken. Jedoch leben in Afrika noch immer 40 % der Haushalte in „absoluter Armut“. Landflucht und Slumbildung sind ein wachsendes Problem. Das Ziel der UNO, die Zahl der Hungernden bis 2015 zu halbieren, rückt in weite Ferne. Etwa 815 Mio. Menschen weltweit sind unterernährt. Im Jahre 2000 kam es zum ersten Mal dazu, dass gleich viele Menschen ( je 1,1 Mrd.) an Über- wie Unterernährung litten. Und das, obwohl die Produktion von Nahrungsmitteln stark gestiegen und der Preis gefallen ist. Das liegt u.a. daran, dass die Produktivität der afrikanischen Landwirtschaft extrem gering ist. Der wachsende Bedarf der Landwirtschaft an Wasser, der Industrie und der Megastädte verschärft weiterhin die Trinkwasserprobleme. 1,1 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und 2,4 Mrd. keine Möglichkeit, ihre Abwässer klären zu lassen. Jedoch konnte auch etwas Positives erzielt werden. Der Anteil der mit Trinkwasser Versorgten stieg von 55 auf 60 %. Aber der Blick in die Zukunft ist ernüchternd. Der Wasserverbrauch wird in den nächsten 20 Jahren um weitere 40% steigen und 2025 werden wahrscheinlich 2/3 aller Menschen in Ländern mit mittlerem bis schwerem Wassermangel leben. Am Rohstoffhunger des Nordens hat sich seit Rio wenig geändert. Noch immer sind 15% der Weltbevölkerung für 56% des weltweiten Konsums verantwortlich. Dabei sind die Industrieländer schon auf dem richtigen Weg. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit hat sich verstärkt und die Energieeffizienz ist um nahezu 25% gestiegen. Zudem findet ein Wandel von material- und energieintensiver Wirtschaftswiese zu Dienstleistungen hin statt. Jedoch verlagern die Unternehmen die dreckige Industrie lieber ins Ausland, wo die Umweltschutzbestimmungen nicht so streng sind, um Kosten zu sparen und so mehr Umsatz zu machen. Dadurch wird der Erfolg zunichte gemacht. Auch die Schadstoffemissionen, die Produktion und der Konsum steigen weiter an.
Auf dem Gebiet der Krankheitsbekämpfung wurden auch größere Erfolge erzielt. So wurde zum Beispiel die Polio nahezu ausgerottet. Die Kindersterblichkeit sank und die Lebenserwartung verlängerte sich. Auf der anderen Seite nimmt die Zahl der AIDS-Kranken jedoch in hohem Maße zu. Heute sterben sechsmal so viele Menschen an dieser Immunschwächekrankheit als noch vor 10 Jahren. Laut der UNO hat die Krankheit „die junge Erwachsenengeneration Afrikas zerstört“ und in den betroffenen Ländern sank die Lebenserwartung um 6,3 Jahre.
In der Bildung wurden die Ziele teilweise erreicht. In den 5 Jahren nach Rio stieg die Zahl der Grundschüler weltweit von 615 auf 668 Millionen und in den Entwicklungsländern gehen nun 80% der Kinder zur Schule. Alphabetisierungskampagnen haben erreicht, dass inzwischen 85% der Männer und 74% der Frauen lesen und schreiben können. Dennoch ist Bildung nach Ansicht der UNO ohne Aussicht auf große Veränderung „chronisch unterfinanziert“.
Knapp 4 Milliarden Hektar Wald gibt es auf der Erde. Davon wurden in den 90er Jahren jährlich 15 Millionen vor allem in den Tropen abgeholzt. Im Gegensatz dazu wuchsen in den Industrieländern jährlich 5 Mio. Hektar zusätzlicher Wald nach. 10% aller Wälder stehen inzwischen unter Schutz. Dennoch gebe es laut der UNO „sehr wenig Fortschritt, die Entwaldung in den Entwicklungsländern zu stoppen“. Zwischen 1990 und 2000 verschwanden 4% der weltweiten Wälder und gleichzeitig nahm auch die Artenvielfalt ab. Bisher sind 800 bekannte Pflanzen- und Tierarten ausgestorben und weitere 11000 bedroht. Jedoch wird geschätzt, dass jährlich 10000 bis 30000 Arten, die zum Großteil unbekannt sind, verschwinden. Auch in den Ozeanen geht das Sterben weiter. 75% der globalen Fischbestände werden entweder voll ausgebeutet oder sind bereits stark reduziert. Illegale und unregulierte Fischzüge bleiben laut den Vereinten Nationen „eines der kritischsten Probleme der Fischerei“. 1992 waren erst 11% der Korallenriffe aufgrund der Klimaerwärmung und durch menschliche Eingriffe abgestorben, heute sind es 27%.
Im Großen und Ganzen kann man tatsächlich von einer „Bilanz der Halbherzigkeit“ sprechen. Obwohl es durchaus viele Bemühungen gab, nachhaltige Entwicklung durchzusetzen und
Inhalt
Die Datei enthält meine Geschichtsjahresarbeit zum Thema "Nachhaltigkeit und Weltumweltkonferenzen von 1972 bis 2002"

Meine Facharebit erläutert den Begriff der Nachhaltigkeit und gibt einen Überblick über die Entwicklung der Umweltpoitik und des Umweltbewusstseins in den letzten 30 Jahren. Außerdem gehe ich auch noch auf das Problem der Ölkrise von 1972/73 und der finalen Ölkrise in spätestens 50 Jahren ein. Der Text ist zum Teil sehr sachlich und mit Fakten überfüllt, also auch nciht unbedingt einfach zu lesen. Aber falls jemand alles über die Themen erfahren will, findet ers hier ;-).

1. Einleitung
2. Nachhaltigkeit/ Nachhaltige Entwicklung
2.1 Begriffsklärung
2.2 Ölkrise 1973 als ein Signal für die Notwendigkeit von Veränderungen
3. Weltumweltkonferenzen
3.1 UNO-Konferenz zur menschlichen Umwelt 1972 in Stockholm
3.2 Der Brundtland-Report 1987
3.3 Der Erdgipfel in Rio de Janeiro 1992
3.3.1 Konventionen und Deklarationen der UNCED in Rio
3.3.2 Ergebnisse seit 1992
3.4. Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung 2002 in Johannesburg
4. Ergebnisse
5. Quellenverzeichnis
6. Selbständigkeitserklärung
7. Anhang (8741 Wörter)
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