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Facharbeit: Die Geschichte Kölns

Alles zu Städte

Die Geschichte der Stadt Köln


Ist die historische Bedeutung Kölns heute noch erkennbar?

Ist die historische Bedeutung Kölns heute noch erkennbar?

1.Einleitung
1.1 Köln als viertgrößte Stadt Deutschlands S. 3
1.2 Wahl der Stadt Köln für meine Facharbeit S. 4
1.3 Ziel der Facharbeit und methodisches Vorgehen S. 4

2.Geschichte der Stadt Köln
2.1 Das vorrömische Köln (ca. 4500 v. Chr.) S. 5
2.2 CCAA (57 v. Chr. - 455 n. Chr.) S. 6
2.3 Mittelalter (455 - 1475) S. 8-11
2.4.1 Frühmittelalter S. 8- 9
2.4.2 Frankenzeit S. 8-9
2.4.2.1 Merowinger S. 8
2.4.2.1 Karolinger S. 9
2.4.2 Hoch-/Spätmittelalter S. 9
2.5 Freie Reichsstadt Köln (1475 - 1794) S. 11
2.6 Einmarsch der Franzosen (1794 - 1814) S. 12
2.7 Unter Preußens Herrschaft (1815 - 1918) S. 13
2.8 Bürgermeister Adenauer (Weimarer Republik) (1919 - 1932) S. 13
2.9 Drittes Reich (1933-1945) S. 14
2.10 Köln nach Kriegsende S. 14
3.Abschließendes Fazit S. 15

4.Anhang S. 16-26

5.Erklärung S. 28
1.Einleitung
1.1Köln als viertgrößte Stadt Deutschlands
Köln gilt als einer der ältesten Städte Deutschlands. 2050 wird Köln genau 2000 alt. Eine jahrtausendealte Geschichte die auch heute noch in vielen Bereichen Kölns erkennbar ist. Um die Größe und Bedeutung Kölns in Zahlen darzustellen hier erstmal ein paar Fakten zu dieser Stadt.
Die Fläche Kölns beträgt ganze 405,17 km² . Damit ist Köln größer als München ( 310,43km² ), wenn auch nur halb so groß wie unsere Hauptstadt Berlin (891,85 km² ), welche aber auch als die flächengrößte Stadt Deutschlands zählt und ebenfalls als zweitgrößte Stadt der Europäischen Union.1
Köln hat 1.007.119 Einwohner, dass sind knapp 300.000 Einwohner weniger als in München und ungefähr die Hälfte der Einwohnerzahl Berlins (3.460.725). Somit also die viertgrößte Stadt Deutschlands, wobei Köln erst seit 1852, genauso wie München, als Großstadt bezeichnet wird.2
Um die Definition einer Großstadt deutlicher zu machen, wurde 1887 beschlossen, jede Stadt als Großstadt zu bezeichnen, deren Einwohnerzahl mehr als 100.000 beträgt.3 Wobei Köln seit Ende Mai 2010 sogar als Millionenstadt gilt.4
Auch als Rheinmetropole ist Köln sehr bedeutend . Die Stadt zählt durch ihre Lage zu den wichtigsten Binnenhäfen Europas. Sie ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen Ost-West und Nord-Süd-Verbindungen, es werden jährlich mehr als 13 Millionen Tonnen Güter in Köln umgeladen. 40 000 verschiedene Unternehmen, egal ob Medien oder Industrie betreffend, haben sich in Köln niedergelassen. Weiterhin ist die Stadt jährlich für ca. zwei Millionen Touristen durch ihre Geschichte, den Rhein und den großen Kaufhäusern mit zahlreichen Angeboten ein interessantes und immer wieder anerkanntes Reiseziel.5

1.2 Wahl der Stadt Köln für meine Facharbeit
Zugegebenermaßen Köln war nicht meine erste Wahl für mein Facharbeitsthema. Meine erste Wahl war aber auf jeden Fall das Fach Geschichte. Es war für mich schwer vorstellbar in einem anderen Fach mehr als zehn Seiten verfassen zu können.
Nachdem ich nun das Fach gewählt hatte wusste ich, dass ich ein Thema behandeln will mit dem ich mich wirklich auseinandersetzen möchte. Als erstes dachte ich darüber nach, mir Gebäude oder historische Überreste in Köln näher anzusehen. Für ein Facharbeitsthema wäre dies jedoch zu knapp und somit bleib ich bei der Stadt Köln als Thema. Je mehr ich darüber nachdachte, desto einsichtiger wurde mir, dass es wirklich am besten passt und zwar aus mehreren Gründen:
Als ersten Grund ist auf jeden Fall die Lage zu nennen. Da ich selbst in Köln wohne, sind alle Bauwerke, sowie auch jegliche Information natürlich sofort vorhanden.
Weiterhin ist Köln eine Stadt die einen beeindruckenden geschichtlichen Hintergrund aufzuweisen hat. Somit bietet sie sich nahezu an über sie eine Facharbeit zu schreiben, denn an Fakten wird es, nach einer 2000 jährigen Geschichte, wahrscheinlich nie mangeln. Ein weiterer Grund ist eher ein persönlicher. Ich wohne schon seit mehreren Jahren in Köln und doch fällt mir immer wieder auf, wie skizzenhaft und ungenau ich die Geschichte von Köln doch eigentlich kenne. Daher finde ich die Wahl meines Themas recht sinnvoll, da ich mich nun viel intensiver mit der Stadt auseinandersetze und dies somit für mich selbst einen Vorteil mitbringt, da ich mein Wissen erweitern kann und nun nicht mehr völlig achtlos an den historischen Bauwerken in der Stadt vorbei laufen werde.
1.3 Ziel der Facharbeit und methodisches Vorgehen
Die Ziele von fast jeder geschichtlichen Arbeit sind meistens einfach nur das Ansammeln von Wissen, um somit ein überschaubares Weltbild für sich selbst und andere zu erstellen. Das Ziel meiner Facharbeit ist natürlich weniger bedeutend, denn eine ganz neue Erkenntnis über Köln, die ein neues Bild von der Stadt aufzeigt, werde ich wohl kaum erzielen, nichtsdestotrotz werde ich für mich selbst sicherlich eine neue Erkenntnis gewinnen und für mich selbst auch ein ganz neues "Kölnbild" erstellen. Das Köln schon fast 2000 Jahre alt ist war mir zwar immer bewusst, doch über die Bedeutung dieser langjährigen Geschichte für die heutige Stadt habe ich nicht wirklich nachgedacht. Aus diesem Grund setze ich mir das Ziel, soviel wie möglich über Köln zu erfahren und besonders viel über die Überreste, die auf die Geschichte verweisen, herauszufinden.
Mein methodisches Vorgehen ist ziemlich unkompliziert. In den nächsten Wochen nehme ich mir vor viele bedeutende Bauwerke und andere historische Überreste bewusst aufzusuchen. Natürlich bin ich überall schon einmal gewesen, doch dieses Mal möchte ich mit genug Informationen dort erscheinen und mir detailliert alles ansehen und verständlich machen. Außerdem habe ich mir mehrere Bücher über die Geschichte Kölns rausgesucht und werde nun versuchen alles so geordnet wie möglich niederzuschreiben, damit ich endlich ein genaues Bild von Kölns Geschichte habe, sowie von der Entwicklung der Stadt an sich, denn ein chronologischer Aufbau vereinfacht meistens das Verständnis und ist hilfreich um einen besseren Überblick zu erhalten.
Wie sich erkennen lässt, habe ich mir kein bestimmtes Vorgehen überlegt, ich möchte mir einfach Epoche für Epoche die Entwicklung Kölns näher ansehen und mir zum Schluss ein Bild von dem heutigen Köln machen, um endlich zu erfahren in welch einer bedeutenden Stadt ich eigentlich wohne und welche Wege ich Tag für Tag benutze, an welchen Gebäuden ich Tag für Tag vorbei gehe. Vielleicht ist auch Napoleon genau an diesem Bauwerk vorbei gegangen? Wie viele Römer vor 2000 Jahren haben wohl diese Steine in der Hand gehalten? Diese Art von Fragen werde ich mir von nun an stellen wenn ich durch die Stadt gehe, auf der gezielten Suche nach historischen Bauwerken und nicht einfach bloß daran vorbei laufen.
2. Geschichte der Stadt Köln
2.1 Das vorrömische Köln (ca. 4500 v. Chr.)
Vor ca. 30 Millionen Jahren begann die Entstehung des Rheins durch eine Tieferosion, es entstand eine immer tiefere Schlucht, in die das Meer eindringen konnte.6 Vorher gab es eine Verschiebung und Dehnung der Erdkruste, die zu einer Absenkung der Erdoberfläche führte und seinen Verlauf bestimmte.7 Das sind die anfänglichen Entwicklungen für den heutigen Rhein, was jedoch viel interessanter ist und näher auf die Stadtentwicklung hinweist, ist ein größerer Fund der 1930 bei Lindenthal gemacht wurde. Es wurde ein Dorf gefunden, welches aus der Zeit um 4500 v. Chr. stammt. Es war eine Bandkeramik Siedlung und dokumentiert die ersten Anfänge der Stadtentwicklung, als die Menschen anfingen sesshaft zu werden und Landwirtschaft zu betreiben. Der Name kommt daher, da außer Häusergrundrissen, noch Gefäße gefunden wurden die ein Bandmuster aufwiesen. Weitere Befunde stammen aus der sogenannten Bronzezeit. Aus der Zeit um 2000 v. Chr.
wurden verschieden Waffen und Schmuckgegenstände aus Kupfer und Zinn gefunden. Ungefähr 700 v. Chr. war der Beginn der Eisenzeit, denn die Menschen, vermutlich Kelten die aus dem Südwesten ins Rheinland kamen, stellten von nun an bessere Werkzeuge aus geschmolzenem Stein her.8 Auch anhand der Bestattungsformen ist eine Entwicklungsform zu erkennen, anstatt wie früher Hügelgräber auszugraben, wurden vermehrt Urnen zur Bestattung verwendet. Später wurde wieder die Totenverbrennung durchgeführt.9 Dass die Kelten nicht mehr in Köln geblieben sind, liegt daran, dass sich die Germanen um 300 v. Chr. in Köln ansiedelten. Es lebten verschiedene Stämme zu dieser Zeit im heutigen Köln : Die Eburonen, die Ubier, die Sugambrer und später kamen auch die Römer dazu. Gajus Julius Cäsar, ein uns heute gut bekannter römischer Feldherr, wollte das Römische Reich immer mehr erweitern. Um 58 v. Chr. ist er bis zum Rhein vorgedrungen, dort wurde das Land jedoch von den Eburonen verteidigt. Nach der Niederlage der Römer im Jahre 54 v. Chr. machte sich Cäsar das Gebiet der Eburonen nun endgültig zu eigen und 53 v. Chr. wurde das Volk links um den Rhein fast vollständig ausgerottet. Dieses Gebiet wurde nun von den Ubiern bewohnt, die sich den Römer angeschlossen hatten und sich mit denen auf der rechten Seite des Rheins lebenden Germanen verfeindeten und nach links zu den Römern umzogen. Unser heutiges Stadtzentrum wurde früher von eben diesen Ubiern bewohnt, die Siedlung nannte sich "Oppidum Ubiorum" und wurde im Jahre 38 v. Chr. gegründet.10
2.2 CCAA (57 v. Chr. - 455 n. Chr.)
Das römische Köln war wohl die wichtigste Periode für die Entwicklung des heutigen Köln, denn die Siedlung bekam im Jahre 50 n. Chr. endlich ihre Stadtrechte. Die Stadt erhielt den Namen "Colonia Claudia Ara Agrippinensium", benannt nach Augustus Urenkelin Agrippina. Sie wurde in dieser Siedlung geboren und überredete daher ihren dritten Ehemann Kaiser Claudius die römische Kolonie zu einer Stadt zu erheben.11 Der Name bedeutet: "Stadt römischen Rechtes und Stadt der Agrippinenser, unter Kaiser Claudius gegründet am Ort des Altars für den Kaiserkult" 12 In der Stadt haben sich meistens Veteranen niedergelassen. Es wurde ein rechtwinkliges Straßennetz entwickelt, die Infrastruktur wurde modernisiert. Viele verschiedene Bauten wurden veranlasst, wie
z.B. der Mercurius-Augustus-Tempel oder das Grabmal für den Veteranen Lucius Poblicius welches am heutigen Chlodwigplatz entstand und nun im Römisch-Germanischem Museum zu finden ist.13 Die Stadt wurde meistens von Veteranen bewohnt, im Zweiten Jahrhundert n. Chr. lebten in dem damaligen Köln schon fast 20.000 Menschen. Die Infrastruktur in CCAA nahm geordnete Züge an, die Straßen verliefen schachbrettartig und eine Stadtmauer wurde errichtet, von der heute auch Teile in Köln zu finden sind.14 Köln wurde immer bedeutender, 89 wurde sie sogar Provinzhauptstadt. Eine besondere Leistung waren damals die 95 Kilometer langen unterirdischen Wasserleitungen, die die Stadt mit dem nötigen Trinkwasser aus der Eifel versorgten. Auch wurden Kanalisationen errichtet die für die Abwasserbeseitigung der Stadt sorgten.15 Die Hohestraße war auch früher eine der wichtigsten Straßen in Köln, denn dort war der Handel und das Handwerk besonders oft anzutreffen. Glaswaren, Töpfe und Leder waren besonders beliebt und Köln hatte sich schnell einen Ruf als Handelsstadt gemacht.16 Noch war die Stadt nicht so groß wie heute, obwohl sie eine große Ausdehnung unter dem römischen Kaiser im Jahre 97-98 erfahren hatte, denn es lebten immer noch die Germanen auf der rechten Seite des Rheins. Im Jahr 259 wurde Köln Hauptstadt des Gallischen Sonderreiches (Gallien, Spanien, England, Germanien), nun musste also die rechte Seite auch an den Rest der Stadt angeschlossen werden. Somit wurde eine Brücke über den Rhein errichtet, natürlich wurde um die Brücke herum ebenfalls ein Fort zur Verteidigung gebaut, früher hieß es "Divitia" und heute kennen wir es unter dem Namen "Deutz".17
Den Anfang für das heute ziemlich religiöse Köln, besonders was das Christentum betrifft, machte Kaiser Konstantin, als er im Jahre 395 das Christentum endgültig zur alleinigen Staatsreligion erhob.18 Bereits 321 gab es jüdische Gemeinden in Köln, es heißt sogar es sei die älteste in Deutschland nachgewiesene Gemeinde.19 Eine der bekanntesten Geschichten zur Christenverfolgung ist wohl die Legende von der heiligen Ursula und den 11.000 Jungfrauen, was natürlich nicht ganz der Wahrheit entspricht, man hatte sich damals verlesen, denn es wahren nicht 11.000 sondern nur elf Jungfrauen. Der Legende zu Folge musste im vierten Jahrhundert die bretonische Königstochter Ursula Aetherius heiraten, den Sohn des heidnischen Königs von England. Sie war zwar einverstanden, doch nur wenn Aetherius zum christlichen Glauben wechselt und sie zusammen eine Pilgerfahrt nach Rom unternehmen. Das Schiff wurde auf der Heimfahrt von Hunnen angegriffen die die Stadt belagerten. Zunächst verschonten sie Ursula, da sie jedoch ablehnte den Hunnenkönig zu heiraten, weil er kein Christ war, wurde auch sie ermordet. Es erschienen daraufhin 11.000 Engel die die Stadt von den Hunnen befreiten. Aus diesem Grund spricht man heute auch vom Märtyrertod der Ursula und ihren Gefährtinnen. Noch heute erinnert das Stadtwappen mit den elf Blutstropfen an die 11.000 Gefährtinnen.20
Mit den Hunnen beginnt auch die Völkerwanderung und infolgedessen auch das Ende des "Imperium Romanum". Gleichzeitig verlor CCAA auch seine Truppen und konnte sich folglich nicht mehr gegen die Germanen verteidigen. Im Jahre 455 misslang der letzte Versuch die Stadt zu sichern und Aegiduis, der römische Feldherr, kapitulierte. Die Stadt wurde nun von den Franken erobert. Damit endet die Epoche des römischen Kölns, die Franken waren nun an der Macht.21
2.3 Mittelalter (455 - 1475)
2.4.1 Frühmittelalter
2.4.2 Frankenzeit
2.4.2.1 Merowinger
Im Jahr 497 beginnt die Christianisierung der Franken, besonders unter dem merowingischen Herrscher Chlodwig, der von 481-511 König von Köln war, war diese verstärkt zu spüren, denn der König ließ sich sogar christlich taufen. Später wurde Köln darüberhinaus Bischofssitz, 565 wurde Carentinus Bischof von Köln, er ist somit der erste nachweisbare Bischof seit Severinus. Die Verhältnisse in Köln sind jedoch wenig erfreulich, langsam verarmt die Stadt, da der Handel ausbleibt und die Wasser- und Abwasserleitungen nicht mehr genutzt werden. Nicht nur durch die Schlachten, sondern auch durch diese Verarmung und aufgrund der Pest, sinkt die Einwohnerzahl.22 Im Allgemeinem verlief die fränkische Herrschaft sehr unruhig. Die Nachfahren von Chlodwig stritten sich um Köln und die Stadt wurde in mehrere Kämpfe verwickelt. Diese Erbstreitigkeiten erleichterten es dem fränkischen Adelsgeschlecht der Hausmeier Köln zu übernehmen. Der Karolinger Pippin der Mittlere eignete sich alle fränkischen Hausmeierämter an, doch nach seinem Tod nahm seine Frau Plektrudis die politischen Angelegenheiten an sich. Dies missfiel aber Pippins Stiefsohn Karl Martell, er forderte sie auf von nun an in der uns heute bekannten Kirche St. Maria Kapitol zu leben, die als der erste Kölner Frauenstift gilt.23
Als im Jahre 751 der Hausmeier und Martells Sohn Pippin der Jüngere sich zum König erhebt, bedeutet dies das Ende der Merowingerherrschaft in Köln und die Karolinger übernehmen die Stadt.24
Karolinger
Der Sohn von Pippin dem Jüngeren war Karl der Große, dieser regierte als König von 771 bis 814. Durch zahlreiche Missionierungen im sächsischen Gebiet wurde Köln 795 zum Erzbistum. Der erste Kölner Erzbischof war Hildebold der bis 818 sein Amt bekleidete. In Köln wurden zu dieser Zeit viele Reliquien gesammelt, sowie mehrere Kirchen errichtet, wie der Bau des alten Doms, wo nun unser Kölner Dom steht. Als Karl verstarb teilte sich das Reich in das west- und ostfränkische Reich. Es gab vermehrt innerfränkische Machtkämpfe, die die Sicherheit der Stadt bedrohten und somit kam es zu einem der schlimmsten Überfälle in der Geschichte Kölns. 881 wurde die Stadt von Normannen angegriffen. Sie plünderten und zerstörten diese nahezu komplett. Allerdings haben die Kölner ihre Gebäude und Stadtmauern schnell wieder aufgebaut und bekamen neue Reliquien für ihre Kirchen.25 Die Erzbischöfe gewannen immer mehr an Macht, besonders nachdem Bruno im Jahre 953 von seinem Bruder, dem Kaiser Otto dem Ersten, zum Erzbischof von Köln gemacht wurde. Er war Stellvertreter des Kaisers und hatte nun vermehrte Befugnisse, besonders in finanzieller Hinsicht war er der oberste Leiter der alle Geldeinnahmen prüfte und Steuern einnehmen konnte. Es war nun unumstößlich, Köln wurde eine Stadt der Erzbischöfe.26
2.4.2 Hoch-/Spätmittelalter
Köln war im Mittelalter eine der größten und einflussreichsten Handels- und Kunstmetropolen im europäischen Raum. Die Stadt wurde um den heutigen Neumarkt und
Alter Markt erweitert.27 Obwohl "Coelln" nun deutlich reicher und bedeutender wurde, gab es dennoch weiterhin Auseinandersetzungen zwischen den Erzbischöfen und den Kölner Bürgern. Die Klöster standen im Konkurrenzkampf mit den Kaufleuten, da kirchliche Einrichtungen nicht versteuert wurden, konnte die Ware, die dort dargestellt wurde, zum Beispiel Brot oder andere Lebensmittel, viel günstiger verkauft werden.28 Die Bürger wollten mehr Mitbestimmungsrecht in der Politik und in der Verwaltung der Stadt. Infolgedessen wurde wahrscheinlich auch das heutige Rathaus errichtet, was zum ersten Mal 1135 in den Urkunden erwähnt und über die Jahre zusätzlich erweitert wurde. Außerdem besaß nun die Bevölkerung die Wehrhoheit, die Stadtverteidigung war somit die Angelegenheit des Volkes und nicht der Erzbischöfe.29 Später im Jahre 1180, als die Stadt erneut vergrößert wurde, wurde auch die Stadtmauer erweitert, sie war die größte mittelalterliche Stadtbefestigung im Heiligen Reich Deutscher Nation. Erhalten sind heute noch die Eigelsteintorburg, das Hahnentor, die Ulrepforte, die Severinstorburg und der Bayenturm.30 Köln gewann nicht nur zunehmend an Bedeutung durch den Handel, sondern auch als Pilgerstadt war Köln eine Station auf dem Weg zu den wichtigen christlichen Wahlfahrtsorten wie Jerusalem, Rom oder Santiago de Compostela. Zahlreiche Reliquien wurden in den Kölner Kirchen beherbergt. Die Gebeine der heiligen Ursula und ihrer Begleiterinnen, die heute in der Ursulakirche liegen, ebenso wie Gebeine des heiligen Gereon und mehrere andere, doch keine sind so bedeutend wie die Überreste der Heiligen Drei Könige. 1164 kam Erzbischof Reinald von Dassel mit den Särgen der Drei Heiligen Könige aus Mailand zurück, sie wurden daraufhin in den alten Dom gebracht, für die tausende von Pilgern jährlich Interesse zeigten. Es wurde sogar eigens dafür ein Schrein aus Gold errichtet.31 Die Heiligen Drei Könige nahmen eine beachtliche Stellung in der Kölner Stadtentwicklung ein. Die drei Kronen sind seit dem 12. Jahrhundert ein Emblem der Stadt. Zusammen mit den elf Tropfen die an die heilige Ursula erinnern und dem doppelköpfigen Adler, der darstellen soll, dass der deutsche König gleichzeitig Kaiser war, stellen sie das Wappen der Stadt Köln dar, welches aber erst an Bedeutung gewinnt, als Köln zur freien Reichsstadt wird. 32 Bevor dies jedoch geschieht, muss Köln einen Schritt in die Unabhängigkeit machen, einer dieser Schritte war die Schlacht von Worringen im Jahre 1288, in der sich das Volk die Freiheit für die Stadt erkämpfte und die Zeit als Erzbistum für Köln somit beendet wurde. Aber auch die Kurfürsten ließen sich immer weniger in Köln sehen, nichtsdestotrotz war Köln noch nicht offiziell eine Reichsstadt und daher regierten teilweise auch noch Erzbischöfe in der Stadt. Die Stadt entwickelte sich aber natürlich immer weiter. 1388 wurde unter Papst Urban VI. die Universität zu Köln gegründet, einer der ersten Schritte für Köln auf dem Weg zur heutigen Universitätsstadt. Auch das Ratshaus wurde des Öfteren benutzt, für die Verständigung in Sachen Handel wurde der Hansasaal genutzt. Die "Hanse" war ein Handels- und Wirtschaftsbündnis mit den norddeutschen Städten. Der Handel hatte weiterhin eine große Bedeutung für die Stadt Köln, zum größten Teil natürlich wegen der vorteilhaften Lage am Rhein. Die Kaufleute hatten viel Einfluss und fingen an Zünfte und Gaffeln zu bilden und verlangten mehr Mitsprachrecht. Es kam erneut zu Machtkämpfen zwischen den Patrizier, die zur Zeit in Köln herrschten und dem Volk. Um für alle Gerechtigkeit zu schaffen schlossen sich die Zünfte und Gaffeln zusammen und erstellten eine Verfassung. Der "Kölner Verbundbrief" trat 1369 in Kraft und war bis zum Jahre 1796 gültig. Mit dieser Verfassung konnten die Kölner Bürger den Rat der Stadt Köln wählen, wenn auch viele nicht wählen durften, wie z. B. Frauen oder Arme und Menschen mit anderen Religionen (z. B. Juden oder Protestanten). 33 Es entstand allgemein ein enormer Hass gegenüber der Judengemeinde, denn diese wurde für die Pest verantwortlich gemacht die in der Mitte des 14. Jahrhunderts ausbrach. Es starben wahrscheinlich viele Kölner, doch niemand hatte genug Zeit sie zu zählen, da man sich so eilig wie möglich bemühte die Leichen loszuwerden. Die Stadt jedoch erholte sich wieder von dem "schwarzen Tod" und das Weltbild veränderte sich allmählich, was auch Auswirkungen auf die Entwicklung Kölns hatte.34
2.5 Freie Reichsstadt Köln (1475 - 1794)
Die Jahre der freien Reichsstadt Köln sind von vielen religiösen Auseinandersetzungen geprägt, die besonders nach der Reformation, die Martin Luther begonnen hat, entstanden sind. Auf dem Domhof wurden z.B. seine Schriften verbrannt. Der Dombau hatte zwar im Jahre 1248 angefangen, musste jedoch 1560 eingestellt werden, da nicht mehr genug finanzielle Mittel zur Verfügung standen. Außerdem fanden viele Hexenverbrennungen statt und Menschen wurden vermehrt der Ketzerei bezichtigt. Enn Lennartz war 1655 das letzte Opfer der Hexenverfolgung in Köln, von insgesamt 37 Hinrichtungen.35 Der Handel in Köln ging langsam zurück, viele Waren wurden nun in besserer Qualität in anderen Städten angeboten. Nichtsdestotrotz gab es auch zu dieser Zeit besondere Exportgüter, zu nennen ist natürlich das "Eau de Cologne". 1709 beginnt Johann Baptist Farina mit seinem Handelsgeschäft für Luxusartikel in Köln. Als sein Bruder aus Italien dazustößt entwickeln sie einen neuen Duft, den sie zu erst "Farina aqua mirabilis" nennen, den Namen später jedoch in "Eau de Cologne" umändern. Das Duftwasser gelangte zur überregionalen Berühmtheit und wurde auch an Fürstenhöfen geschätzt. Das "Kölnisch Wasser" heißt heute jedoch "4711", der Grund für diesen Namen liegt in der französischen Übernahme Kölns 1794, denn die Häuser bekamen Hausnummern und da das Firmengebäude die Zahl 4711 hatte, wurde auch das Produkt so benannt. Es werden heute nach wie vor viele unterschiedliche Düfte des "Eau de Cologne" produziert und noch heute steht das Haus mit der Nummer "4711" in der Glockengasse und die traditionellen "Eau de Cologne" Fläschchen werden dort angeboten .36
Nichtsdestotrotz war die Stadt dem Verfall nahe, es gab keine Kanalisationen, keine Abfallbeseitigung und keine erhaltenen Straßen mehr. Den Bürgern in Köln wurde langsam erkennbar, das die Selbständige Verwaltung als freie Reichsstadt nur in den Ruin führte, daher gab es auch keine großen Einwände als die Franzosen 1794 in Köln einmarschierten.37
2.6 Einmarsch der Franzosen (1794 - 1814)
Köln wurde seit 881 von keinen fremden Truppen besetzt, bis die Franzosen 1794 einrückten. Der Bürgermeister übergab die Stadt jedoch friedlich und bot den französischen Truppen sogar den Stadtschlüssel an. Der Einzug brachte aber, trotz vieler positiver Aspekte, auch viele Nachteile mit sich. Die Bürger mussten die Truppen versorgen, der Verbundbrief wurde aufgelöst und die Kölner waren auch dazu verpflichtet das Papiergeld der Franzosen anzunehmen, was für sie enorme Verluste bedeutete. Ebenfalls beanspruchte Frankreich nun mehrere Kunstgegenstände und kirchliche Schätze für sich. Die positiven Veränderungen, die die französische Übernahme mit sich brachte, waren zum einen die Säuberung der Stadt, das Ende der Zunftherrschaft, sowie die Akzeptanz anderen Religionen gegenüber wurde eingeführt. Die Kirchen und Klöster wurden verstaatlicht und der Raum als Fabriken oder anderes genutzt. Es wurden Hausnummern, Straßennamen, wie auch Adressbücher eingeführt. Die Stadt nahm wieder Strukturen an. Nach Napoleons Niederlage konnten seine Truppen die Stadt jedoch nicht mehr halten und das preußische Heer marschierte in Köln ein.38
2.7 Unter Preußens Herrschaft (1815 - 1918)
Die Hoffnung auf die Wiederaufnahme der Verfassung und der Rückkehr zu einer Reichsstadt wurde nicht erfüllt, stattdessen wurde vieles was die Franzosen begonnen hatten fortgeführt. Es gab auch nützliche Veränderungen, wie die Erneuerung des Schulsystems und die Einführung der Schulpflicht.39 1823 wurde auch der erste Rosenmontagszug veranstaltet. Der Bau des Kölner Doms wurde wieder aufgenommen. Von Vorteil für die heutige Medienstadt Köln war auch der Erfolg der "Rheinischen Zeitung" deren Chefredakteur Karl Marx war. Das Eisenbahnnetz wurde ausgebaut und der Kölner Hauptbahnhof wurde fertiggestellt. Ebenso wurden viele öffentliche Einrichtungen, wie der Kölner Zoo und mehrere Krankenhäuser eröffnet.40 Der Handel und die Industrie wuchs ebenfalls. Die Einwohnerzahlen stiegen zwischen 1815 und 1914 von 48.000 auf 600.000, somit wurde auch erneut das Stadtgebiet erweitert.41 Trotz der Tatsache, dass die Revolution gescheiter war, war nicht alles umsonst gewesen, denn es wurde der preußische Landtag eingeführt und die Menschen waren erneut dazu berechtigt Parteien zu wählen. Köln gewann wieder an Bedeutung, es war die zweitgrößte Stadt in ganz Preußen.42 Zu Beginn des ersten Weltkrieges freuten sich die Kölner Bürger, doch als die Mittel zur Versorgung immer knapper wurde, war auch die Freude getrübt. Köln wurde nach Kriegsende von den Briten besetzt. 1917, ein Jahr früher, wurde Konrad Adenauer Bürgermeister der Stadt. 43
2.8 Bürgermeister Adenauer (Weimarer Republik) (1919 - 1932)
Eine neue Verfassung, die Weimarer Verfassung, wurde 1919 eingeführt. Zum ersten Mal durften auch die Frauen mitwählen. Die Besatzung der britischen Truppen endete 1926.44 Adenauer bewirkte viele Veränderungen in Köln. Es gelang ihm die Kölner Messe zu eröffnen, ebenso die Universität neu zu gründen, den Grüngürtel anzulegen und die Ford-Werke nach Köln zu holen. Die guten Zeiten nahmen jedoch schnell ein Ende, die Weltwirtschaftskrise brach aus und obendrein bekamen die Nationalsozialisten immer mehr Macht, sodass 1933 Adenauer gezwungen war die Stadt zu verlassen. Adenauer war der berühmteste und erfolgreichste Bürgermeister den Köln je hatte, so beliebt, dass er sogar von 1949 bis 1963 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland war.45
2.9 Drittes Reich (1933-1945)
Der Antisemitismus breitete sich auch langsam in Köln aus. Den Juden wurden alle Rechte genommen, sie durften nicht mehr in den selben Läden einkaufen, nicht mehr die selben Schulen besuchen, auch wurden sie von allen öffentlichen Diensten entlassen. Die Juden waren ein Spottobjekt, besonders in dem heute so beliebten Kölner Karneval verkleideten sich die Bürger als Juden und schrieben beleidigende Sprüche auf ihre Wägen. Proteste wurden verboten, die Kölner Zeitungen durften nichts mehr verfassen. In der "Reichskristallnacht" 1938 wurden alle Synagogen in Köln zerstört. Insgesamt wurden in der NS-Zeit allein in Köln elftausend Juden ermordet. Im Jahre 1938 besuchte auch Hitler Köln zum zweiten Mal. Er wohnte zu dieser Zeit im Dom Hotel. Im Verlauf des Krieges versank Köln immer stärker in Trümmern. Es gab vermehrt Luftangriffe auf die Stadt, auch der Kölner Dom wurde mehrfach getroffen. Die Gestapo quartierte sich im EL-DE Haus in Köln ein, das heute noch am Appellhofplatz steht und für Besucher offen ist. Hier wurden mehr als tausend Menschen ohne Gerichtsverfahren hingerichtet. 1945, nachdem Deutschland den Krieg endgültig verloren hat, wurde Köln von Amerikanern besetzt.46
2.10 Köln nach Kriegsende
Adenauer wurde für kurze Zeit wieder als Bürgermeister eingesetzt, bevor er von Pünder ersetzt wurde. Schnell begann Köln mit dem Wiederaufbau der Stadt. Der Verkehr wurde wieder errichtet, Brücken konstruiert und neue Wohnungen mussten erbaut werden. Die Amerikaner verließen die Stadt. Außerdem kam die Wirtschaft wieder voran, die Messe wurde wieder veranstaltet. Die 700-Jahrefeier des Kölner Doms 1948 zeigte den Aufschwung der Stadt. Kölner gewann wieder an Bedeutung, viele prominente Gäste konnte die Stadt für sich beanspruchen, wie z.B. mit dem Besuch der Queen oder den von J.F. Kennedy. Der Karneval wurde ebenfalls wieder gefeiert und der Stolz der Bürger auf ihre Sprache, wie auch ihre Fußballmannschaft kehrte allmählich zurück.47 Bald wurde auch Köln zu der Stadt, die wir heute kennen: Zur Millionenstadt.
3. Abschließendes Fazit
Nachdem meine Facharbeit nun mehrere Wochen Zeit für sich beansprucht hat, wurde mir Tag für Tag bewusster, dass Köln wirklich 2000 Jahre alt ist. Die Geschichte ist lang, teilweise unüberschaubar und hat einen immensen Einfluss, nicht nur auf die heutige Stadt, sondern auch auf andere Städte in Deutschland. Jede Kleinigkeit, die vor hunderten von Jahren passiert ist, hat die Struktur des heutigen Kölns bestimmt. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst wie bedeutend Köln als heutige Wirtschaftsmetropole und als Kultur- und Medienstadt ist. Es gibt zahlreiche Museen die man besichtigen kann, doch sobald ich ein Museum betrat, musste ich fast immer feststellen, dass es fast völlig leer ist. Nur die Einkaufsgassen sind überfüllt von Menschen, natürlich ist aber auch das ein Pluspunkt für die finanzielle Lage Kölns. Obwohl ich ziemlich enttäuscht bin, dass so viele Bürger so wenig mit ihrer Heimatstadt in Verbindung stehen und kaum was über ihre Geschichte wissen, musste ich auch erfreut nach einem Interview feststellen, dass es trotzdem ältere Einwohner gibt, die wohl etwas mit der langjährigen Geschichte anfangen können und ebenso erfreut sind in der Stadt zu wohnen und sich an die Ereignisse zu erinnern, bei denen sie selbst dabei waren. Ich bin froh, dass ich nun viel mehr mit all den Bauwerken und den Schlagworten wie "CCAA" anfangen kann und ich finde es nicht in Ordnung, dass Köln seine Denkmäler und historischen Bauwerke so wenig präsentiert und für die Touristen kaum bemerkbar macht, wenn nicht gar ganz in den Hintergrund rückt und sich mehr auf Geschäfte und Werbereklamen konzentriert. Köln ist historisch eine sehr bedeutende Stadt und das sollte auf jeden Fall deutlich gezeigt werden.


Interview mit einer älteren Frau (anonym) die ihr Leben lang in Köln lebt und mir ihre Ansichten zu der Stadtentwicklung und zu Kölns Geschichte erzählt, ebenso berichtet sie mir von ihren eigenen Erinnerungen an die Nachkriegszeit in Köln.

1.Wie lange leben sie schon in Köln?
Ich lebe hier seid ich geboren wurde, also seit 80 Jahren in Köln. In dem Haus, indem ich zur Welt kam. (1932)
2.Leben sie gerne in Köln?
Ja, sehr gerne.
3.Was gefällt ihnen am meisten in dieser Stadt?
Im Moment gefällt mir am besten, der neu gestaltete Rheinauhafen. Mit vielen neuen Kaffees und Orten, wo alte und junge Menschen wieder zusammen kommen. Außerdem gefällt mir natürlich das Severinsviertel, indem ich schon mein ganzes Leben lang lebe und natürlich noch viele Leute kenne, obwohl ich auch sagen muss, dass sich in den 80 Jahren sehr viel verändert hat.
4.Was hat sich in Köln besonderes verändert seit dem sie her wohnen?
Heute stört mich am meisten, dass man heutzutage sehr anonym in Köln ist. Früher hat man mit den Nachbarn hauptsächlich auf der Straße gelebt und viele Feiern ausgerichtet. Außerdem gibt es kaum noch Grünflächen, weil über all riesige Hotels und Bürogebäude gebaut werden, dadurch spielen auch kaum noch Kinder auf der Straße. Das war bei meinen eigenen Kindern noch anders, die sich jeden Nachmittag mit ihren Freunden auf der Straße zum spielen getroffen haben. Natürlich hat sich auch die Verkehrslage verändert heute fahren viel mehr Autos durch Köln und das ganze Leben ist hektischer geworden. Aber es gibt natürlich auch positive Veränderungen so kommt man heute mit öffentlichen Verkehrsmittel überall schneller hin und auch das Problem mit dem Hochwasser ist nicht mehr so schlimm, dadurch die neuen Gebäude am Rhein spezielle Hochwassersicherungen gebaut wurden. Aber ein ganz großer Unterschied ist noch, dass die Stimmung nach dem Krieg einfach sehr viel besser war, weil jeder Arbeit hatte und alle zusammen gehalten haben.

5.Was haben sie während der Nachkriegszeit in Köln mitbekommen?
Meine erste Erinnerung an den Krieg ist, dass ein Tapetenladen bei uns in der Straße von Nazis abgebrannt wurde. Ein paar Tage später bekam ich auf dem Weg zur Schule mit, wie unsere Nachbarn aus ihren Wohnungen ausziehen mussten, damit Nazi dort einziehen konnten. Und auch in der Schule veränderte sich einiges. Vor dem Krieg haben wir immer Volkslieder auf dem Schulhof gesungen, während der Kriegszeit mussten wir immer Nazi -Lieder singen und den Hitler-Gruß machen. Außerdem bekamen wir bei guten Noten ein Nazi-Buch zur Belohnung. Eines Tages wurde Köln dann bombardiert. Meine Oma, meine Mutter, kleine Schwester und ich versteckten uns im Keller. Obwohl ich das laute Einschlagen der Bomben hörte, wollte ich unbedingt aus dem Keller raus und in unser Haus unser Hab und Gut retten. Doch meine Oma hielt mich fest und schrie mich an, dass es viel zu gefährlich sei. Als ich am nächsten Tag auf die Straße ging, sah ich das ganze Ausmaß des Angriffs. Vier von zwölf Häusern aus unserer Straße waren voll kommen abgebrannt und auch unsere Haus hatte einiges abbekommen. Da die Bombenangriffe immer mehr wurden, sollten alle Frauen und Kinder aus Köln evakuiert werden. Als meine Oma meine Schwester und mich an die Hand nahm und mit uns zu den Lkws, die uns nach Leverkusen bringen sollten, sahen wir in den Straßen von Köln das ganze Ausmaß, der Angriffe. Überall auf der Straße lagen schwerverletzte Menschen und auch verkohlte Leichen. Wir mussten über die Leichen drüber steigen und immer weiter gehen. Als wir dann in Leverkusen ankamen, ging es weiter mit dem Zug nach Weißenfels. Dort lebten wir mit vielen anderen Familien bei Bauern. Und obwohl meine Oma unser ganzes Geld mit hatte, gaben die Bauern uns nichts zu essen, so mussten wir hungern. Doch dann kamen Amerikaner in das Dorf. Sie besorgten uns essen und im Gegenzug wusch meine Oma ihre Wäsche. Eines Tages gingen wir wieder zurück nach Köln, wir hatten eine andere Familie aus Köln-Kalk kennen gelernt, die einen kleinen Pferdewagen hatten. Sie nahmen unser Gepäck mit und wir gingen den ganzen Weg zu Fuß nach Köln. In Köln angekommen, wohnten wir zu zwölft in zwei Räumen. Damit wir was zu essen hatten "knüggelte" meine Mutter mit Schiffsleute am Rhein. Einer der schönsten Tage meiner Jungend war 1947. Da gab es den ersten Karnevalszug in Köln, bei dem Obst und Gemüse anstelle von "Kamelle" geworfen wurde. Man muss sagen, dass die Nachkriegszeit, keine schlimme Zeit mehr war. Alle Menschen hatten Arbeit und gute Laune, und so ging der Wiederaufbau sehr schnell. Außerdem schweißte die schlimme Kriegszeit die Nachbarschaft immer fester zusammen.
6.Wissen sie wie alt die Stadt ist?
Die Kölner Geschichte ist schon sehr alt. Ich würde meinen um die 2000 Jahre.
7.Über welches Bauwerk wissen sie am meisten in Köln?
Am meisten habe ich mich mit dem Kölner Dom beschäftigt, denn ich denke, dass der Dom das schönste und wertvollste Wahrzeichen von Köln, vielleicht von ganz Nord-Rheinwestfalen, ist. Der Kölner Dom ist eine römisch-katholisch, nach dem gotischen Baustil errichtete Kirche. Und die Bauzeit betrug mehr als 600 Jahre, dadurch wurde in Köln ein Spruch verbreitet " wenn der Dom fertig gebaut ist, geht die Welt unter"
8.Wie alt ist der Kölner Dom? Wann wurde er errichtet?
1880 wurde der Dom fertig gestellt
9.Was stört sie am meisten an der Stadt?
Mich stört ab und zu die Hektik und der Lärm in der Stadt und dass Köln an manchen Orten wirklich ziemlich verschmutzt ist. Außerdem hat man das Gefühl, dass es nicht mehr so viele hilfsbereite Menschen gibt.
10.Was würden sie gerne ändern?
Leider kann ich an der momentanen Lage in Köln nichts ändern, dennoch wünsche ich mir oft die alten Zeiten zurück. Wir hatten vielleicht nicht viel Geld und viele Wertsachen, aber wir hatten eine tolle Gemeinschaft, in der sich alle gegenseitig geholfen haben. Aber es ist nun mal der Lauf der Zeit, dass die Welt schneller und vielleicht auch einsamer wird.
11.Sind die Menschen in Köln anders als der Rest der Menschen in Deutschland?
Ich denke, dass viele Menschen in Köln sehr offen und fröhlich sind. Diese Fröhlichkeit kommt meiner Meinung nach auch von unserem "Dialekt". Aber zu einer Zeit sind die Menschen in Köln einfach nur verrückt, an Karneval!
12.Welche Museen kennen sie in Köln? Und welche davon haben sie besucht?
Da ich schon mein Leben lang in Köln lebe, habe ich schon viele Museen besucht. Ich war im Ludwig-Museum, im Sport- und Olympis Museum, im El-DE Haus, im Kölnischem Stadtmuseum,im Römisch-Germanischem Museum, im 4711-Museum und im Wallraf-Richartz Museum. Da ich mein ganzes Leben im Severinsviertel verbracht habe, war ich natürlich auch im Museum "Geschichte im Vringsveedel". Und natürlich war ich mit meinen Enkeln im Schokoladen-Museum.

13.Würden sie umziehen? Wenn ja, weshalb?
Aus Köln weg ziehen, könnte ich niemals. Ich bin hier tief verwurzelt und wohne schon mein Leben lang hier, in derselben Straße, in dem Haus, in dem ich auch geboren wurde. Außerdem leben in Köln auch meine Kinder und Enkelkinder. Und auch viele Freunde von früher treffe ich oft noch beim Einkaufen. So hektisch und laut die Stadt auch geworden ist, hat Köln seinen Charme behalten und ist für mich einer der schönsten und bedeutendste Städte in Europa.




Römerturm: nordwestlicher Eckturm der Stadtmauer des römischen Kölns (ca. aus dem 2. und 3. Jahrhundert) Foto: 17. März 2012 (Anastasia X)
Seitenportal des römischen Nordtores, um 50 n. Chr. Foto: 17. März 2012 (Anastasia X)
Römische Hafenstraße, 2. Jahrhundert Foto: 20. März 2012 (Anastasia X)

Teil der römischen Wasserleitung, nach 50 n. Chr. Foto: 17.März 2012 (Anastasia X)
Neu errichtetes Stammhaus 4711 (1963) Foto: 17. März 2012 (Anastasia X)
Verbundbrief von 1396, Kölner Stadtmuseum. Foto: 1. März 2012 (Anastasia X)

Siegestempel der verschiedenen Gaffeln, Kölner Stadtmuseum. Foto: 1.März 2012 (Anastasia X)
Kölner Rathaus, um 1330. Foto: 17 März 2012 (Anastasia X)
Burgmauer, ca. 50 n. Chr. Foto: 1 März 2012 (Anastasia X)
Kölner Dom, Baustart: 1248, Vollendung: 1880. Foto: 20. März 2012 (Anastasia X)

Colonia Claudia Ara Agrippinensium. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. 28.02.2012.
http://de.wikipedia.org/wiki/Colonia_Claudia_Ara_Agrippinensium (Stand: 20.03.2012)

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Plum, Yvonne: Das Kölner Stadtwappen. 2007. In: http://cologneweb.com/wappen.htm (Stand: 19.03.12)

Prof. Dr.theol. Manfred Becker-Huberti: Die Ursula-Legende. http://www.heilige-ursula.de/legende/index.html (Stand: 19.03.12)

Stadtmauern. In: Köln.de http://www.koeln.de/tourismus/sehenswertes/stadtmauern (Stand: 19.03.12)
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