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Facharbeit: Kommunikationsmittel Körper - was er alles über uns verrät

Alles zu Psychologische Phänomene

2 Unbewusste Mimik und Gestik des Menschen


Gefühle in Worten auszudrücken ist für viele Menschen ein großer Schritt und kostet sie Überwindung. Doch in vielen Situationen weiß unser Gegenüber schon darüber Bescheid, was in unserem Körper vorgeht. Körpersignale machen es deutlich, ob wir fröhlich, traurig, müde oder interessiert sind. Jedem Teil unseres Körpers kommt in der nonverbalen Kommunikation eine bedeutende Rolle zu.

2.1 Das Gesicht - Das Zentrum der Mimik
Grundsätzlich kann man den Kopf in drei Bereiche einteilen: Den Stirnbereich (inklusive Augenbrauen), das Mittelgesicht (Augen, Nasen, Wangenbereich) und die Mund- und Kinnpartie.
Die Faltenbildung der Stirn gibt uns Aufschluss über die Prozesse des Denkens und Analysierens. Waagerechte Stirnfalten deuten an, dass die Aufmerksamkeit stark in Anspruch genommen ist, senkrechte Stirnfalten deuten darauf hin, dass die gesamte Aufmerksamkeit mit starker Konzentration auf etwas oder jemanden gerichtet ist. Aber diese Aufmerksamkeit kann verschieden interpretiert werden. Sie kann beispielsweise Schrecken, Angst, Staunen, Begriffsstutzigkeit, Verwunderung, Verwirrung oder auch Überraschung verkörpern. Es muss besonders auf das Zusammenspiel mit anderen Muskeln geachtet werden. Allein dem Hochziehen der Augenbrauen, und somit der Faltenbildung der Stirn, können mehrere Bedeutungen zukommen. In Verbindung mit einem Lächeln steht diese Mimik für eine freundliche Begrüßung. Wenn die Augenbrauen schnell, mehrmals und sehr übertrieben hochgezogen werden ist es eine typische Verhaltensweise des Flirtens. Durch das Berühren der Stirn mit der Hand oder einzelnen Fingern können ebenfalls zahlreiche Nachrichten übermittelt werden. Das wiederholte Antippen der Stirn mit dem Zeigefinger im mittleren Stirnbereich wird oft angezeigt in Verbindung mit dem Satz "Du bist doch verrückt!". Man drückt hiermit oft Empörung aus über eine nicht gut durchdachte oder schwachsinnige Idee. Berührt man die Stirn aber eher seitlich ist es eine Geste, mit der jemand ausdrücken will, dass er einen Vorschlag für sehr intelligent hält. Das Antippen mit mehreren Fingern beziehungsweise der ganzen Hand, was schon an einen leichten Klaps erinnert, signalisiert, dass jemand sein eigenes Verhalten verrückt oder beschämend fand. Ein horizontales Wischen über die Stirn wird benutzt um zu sagen, dass man etwas überstanden hat und es nun vorbei ist. Es wird sozusagen imaginärer Schweiß von der Stirn gewischt.
Das Mittelgesicht lässt sich ebenfalls in drei Abschnitte unterteilen: Den Augen, der Nase und dem Wangenbereich. Die Augen nehmen eine absolute Sonderstellung ein, denn unser Kopf folgt unserer Blickrichtung automatisch, sollten wir unsere Muskulatur nicht künstlich bremsen. In einem Gespräch wird als erstes Augenkontakt aufgenommen. Blickkontakt heißt Blickkontakt, weil er Kontakt schafft. Mit dem direkten Blick in die Augen erzwingen wir unbewusst eine Stellungnahme unseres Gesprächspartners. Das Erwidern eines Blickes gibt Auskunft darüber, dass er aktiv an der Unterhaltung teilnimmt und uns aufmerksam zuhört. Blickt unser Partner jedoch zur Seite möchte er die Konfrontation auflösen und zeigt damit Unsicherheit. Es wird von vielen Menschen behauptet, dass es unhöflich ist jemandem während einer Unterhaltung nicht in die Augen zu schauen. Aber der Blick in eine andere Richtung kann durchaus für gewisse Entspannung sorgen. Ist man sehr im Gespräch vertieft, das sich möglicherweise zu einem Konflikt entwickeln könnte, reicht nur ein kleiner wechselnder Blick aus, um die Situation kurz aufzulockern. Es gibt zwei Teile des Auges, die wir betrachten können: Zum einen die Pupille, zum anderen das Gesamtauge beziehungsweise die Bewegung der Augenlider. Starrt die Pupille auf einen beliebigen Punkt und bewegt sich minimal oder gar nicht, lässt es häufig darauf schließen, dass unser Gegenüber abwesend und mit den Gedanken nicht im Gespräch ist. Ein Blick, bei dem die Pupille ständig in Bewegung ist, zeigt uns dagegen an, dass er aktiv an der Unterhaltung teilnimmt. Welche Informationen übermittelt aber unser Auge? Hier wirken Mimik und Gestik zusammen. Zum Beispiel das Berühren des Auges mit einem Finger. Wischt man über das Auge kann dadurch Trauer ausgedrückt werden, auch wenn keine Tränen fließen. Reibt man mit dem Finger unterhalb des Auges wird zum Ausdruck gebracht, dass es sich bei einer Aussage nicht um die Wahrheit handelt. Häufig wird diese Geste viel zu übertrieben dargestellt, sodass jedes Mitglied der Gesprächsrunde es auch mitbekommen soll (Abb.1). Das Reiben der Augen mit beiden Händen signalisiert die Müdigkeit einer Person. Weit aufgerissene Augen deuten auf eine Drohung hin. Wird der starre Blick über längere Zeit nicht abgewandt, fühlt sich der Angestarrte zunehmend unwohler. Ein Klimpern mit weit aufgerissenen Augen dagegen lässt jemanden oft sehr unschuldig wirken. Diese Geste wird häufig von Frauen durchgeführt, die zeigen wollen, dass sie naiv und unschuldig sind, ihnen ein Wunsch also nicht abgeschlagen werden kann. Ein geheimes Einverständnis wird über das Zwinkern mit einem Auge ausgedrückt. Es ist eine bewusste Geste, bei der ein Auge der Welt zugewandt ist, das andere allerdings kurz geschlossen wird und man damit andere Personen aus der Vertrautheit ausschließt.
Eine Lüge kann man sehr häufig an einer einzigen Geste erkennen, dem Berühren der Nase. Der Grund für die Verbindung zwischen dem Lügen und dem Berühren der Nase ist allerdings unklar; möglicherweise fährt die Hand beim Aussprechen einer Unwahrheit unwillkürlich zum Mund, um ihn zu bedecken - und die Lüge zu verbergen -,bewegt sich dann aber weiter zur Nase. Das Ausweichen auf die Nase könnte darin begründet liegen, dass dem Gestikulierenden unterbewusst klar ist, dass das Bedecken des Mundes zu auffällig wäre - so verhalten sich Kinder wenn sie Unwahrheiten erzählen. Rümpft man die Nase, also werden die Muskeln um die Nase angespannt, ist es ein Zeichen der Abscheu. Oft ist diese Bewegung beim Riechen eines unangenehmen Dufts zu sehen, bei dem Gefühl von Ekel. Die für uns positivste Geste, die durch die Mund- und Kinnpartie ausgedrückt wird, ist das Lächeln. Es drückt Freude aus und das Gesicht lockert sich dabei vollständig. Weltweit ist das Lächeln zu verstehen. Es werden hierbei beide Mundwinkel gleichzeitig nach oben gezogen, auch in den Augen wird das Wohlbefinden deutlich. Zieht man die Mundwinkel jedoch nach unten ist Trauer zu vernehmen. Die Lippen sollten weich und leicht geöffnet sein, damit wir eine positive rezeptive Wirkung stimulieren. Das Zusammenspiel mit den Händen lässt neue Gesten entstehen. Das Zuhalten des Mundes mit der offenen Hand bedeutet so viel wie "das hätte ich nicht sagen sollen". Ein Spielen mit den Fingern an der Unterlippe signalisiert, dass der Handelnde überlegt, nachdenkt oder auch unsicher ist. Das Kinn kann dazu dienen eine andere Person darauf hinzuweisen, in welche Richtung sie sich bewegen soll. Es wird dabei kurz in eine bestimme Richtung gedreht. Wird das Kinn hoch in die Luft gestreckt, wobei die Augen entweder geschlossen sind oder über die Nase hinweg auf den anderen hinabschauen, bezeichnet man es als die sogenannte "Snobhaltung". Man macht seinen Standpunkt deutlich, einen gehobenen Status in der Gesellschaft zu besitzen. Heute wird diese Geste allerdings meist nur noch zum Spaß benutzt.



2.2 Haltung des Körpers
Die Füße sind es, auf denen der Mensch seinen gesamten Körper balanciert. In Körpergröße, Körpergewicht und Körperaufbau unterscheiden sich die Verhältnisse zu den Füßen. Tatsächlich hält der gesunde, bewegliche Fuß Kontakt mit allen Körperteilen und stimuliert sie. Der Fuß wiederum braucht sie, um richtig zu stehen. Barfuß im Sand oder über unebenen Boden zu gehen, macht solche Stimulation deutlich. Stehen heißt, dass die Füße Bodenkontakt haben und an ihm haften. Bodenkontakt wiederum bedeutet seinen Standpunt zu vertreten. Die Stellung der Beine ermöglicht eine freie Beweglichkeit des Körpers. Ein Mensch, der mit geschlossenen Beinen steht kann sich nicht frei bewegen. Er balanciert fast nur auf einem einzigen Punkt und es lässt ihn dadurch unsicher wirken. Jeden Moment könnte man ihn aus dem Gleichgewicht bringen und ihn zum Fallen bringen. Löst man aber ein Bein aus dieser Stellung, ein ungefähr beckenbreiter Abstand, lässt diese Bewegungen zu. Dieser Abstand der Beine signalisiert, dass man festen Bodenkontakt hat, seine Position aber jederzeit wechseln könnte und andere ihn aber nicht aus seiner Stellung bringen können. Nicht nur anhand des Stehens können Emotionen erkannt werden, auch am Gang und der Größe der Schritte. Das brave Kind steht mit geschlossenen Füßen. Es hat Bodenkontakt, kann sich aber nicht frei bewegen. Dazu müsste es einen Fuß aus dieser Stellung befreien. Ein guter Ausgangpunkt ist es, mit beiden Beinen beckenbreit zu stehen. Breiter als beckenbreit zu stehen, signalisiert schon Verteidigung und Territorialkampf. Die Stehgewohnheiten und die Gangart sagen über einen Menschen aus, welchen Standpunkt er vertritt. Eine sehr selbstbewusste Person bewegt sich stets mit großen Schritten fort. Kleine Schritte dagegen signalisieren Unsicherheit und die Angst vor Fehlern. Jeder Schritt bedeutet das Voranschreiten zu einer neuen Situation, er bringt neue Optionen und eventuelle unbekannte Risiken. Ein furchtloser Mensch, der sich seinen Kräften sicher ist, kann einen Fortschritt ohne weiteres akzeptieren. Wer Angst hat, wer nur kommerziell denkt, klammert sich an Standpunkte. Mit jedem Schritt meistern wir Balanceprobleme. Wer gut balanciert geht, zeigt auch Selbstsicherheit und die Fähigkeit, Probleme zu meistern. Man beschreitet mit Schritten aber nicht nur neue Orte, sondern auch weitere Ebenen im gedanklichen Bereich. Menschen bewegen sich häufig während eines Telefonats durch einen, oder sogar mehrere Räume, bewegen. Anhand der Beobachtung an mir selbst habe ich festgestellt, dass es sehr schwer fällt, während dem Telefonieren ruhig sitzen zu bleiben. Sich dabei zu bewegen, ermöglicht es neue Reize zu empfangen, die anschließend sofort verarbeitet werden können. Um eine Gedankenbewegung zu stoppen, müsste man lediglich stehen bleiben und sich einen Standpunkt suchen, um Ruhe zu finden.
Zwar gehen wir mit den Beinen, aber andere Körperteile müssen mit ihnen zusammen wirken. Ein nach vorne gerichteter Brustkorb zeigt den Ehrgeiz einer Person und dass sie kaum zu stoppen ist. Der Neugierige dagegen schiebt den Kopf vor, er will kommunizieren.
Wie beim Fingerspitzentrommeln, kann auch mit den Beinen Ungeduld ausgedrückt werden. Klopft der Fuß rhythmisch auf den Boden ist dies der Fall. Auch im Sitzen übermitteln die Beine Botschaften. Bei Frauen kann es dazu kommen, dass sie einer anderen Person zu übermitteln, dass sie diese attraktiv finden, indem sie die Beine übereinander schlagen und geistabwesend über das eigene Bein streicheln. Das Übereinanderschlagen der Beine steht im Allgemeinen für Entspannung und ist bei Geselligkeiten am häufigsten zu beobachten. Diese Geste wird sowohl von Frauen, als auch von Männern eingenommen.
Des Weiteren existieren auch ausdrucksstarke Arm- und Handstellungen. Arme und Hände können Schutzfunktionen, Offenheit und zum Beispiel auch Dominanz zum Ausdruck bringen. Befinden sich die Arme und Hände dicht am Körper dienen sie vordergründig zum Schutz. Die knochigen und durch die Armmuskulatur schlagkräftigen Ellbogen sind eine natürliche Waffe des Menschen. Wer die Ellbogen hebt, zeigt sich kampbereit. Verschränkte Arme, die im ersten Moment negativ aufgefasst werden könnten, können ebenso positiv interpretiert werden. In lockerer Haltung bleiben alle Optionen offen, wer sich jedoch in den eigenen Arm krallt, beweist große Unsicherheit. Die Arme können zur Übermittlung verschiedener Informationen eingesetzt werden. Schon bei der Begrüßung werden die Arme und Hände benutzt. In Deutschland ist es im geschäftlichen Bereich üblich sein Gegenüber mit einem Handschlag zu begrüßen. Eine Form der Begrüßung, hauptsächlich im freundschaftlichen Kreis, ist die Umarmung und das damit verbundene Ausstrecken der Arme. Häufig auf Demonstrationen zu beobachten ist das Ballen der Faust. Die Hand signalisiert somit Kraft und Stärke. Ein Redner oder eine Gruppe verleiht damit seinen Worten energisch Nachdruck. Auch siegreiche Sportler verwenden diese Geste gern als Zeichen des Triumphs.


2.3 Beweis der Theorien
In einem Gespräch mit einer Testperson, habe ich versucht zu beweisen, dass diese Theorien sich für bewahrheiten. Diese Person war Julia, eine gute Freundin meinerseits, die nicht wusste mit welchem Thema ich mich in meiner Seminarfacharbeit beschäftige. Ich ließ sie von meinem "geheimen" Interview nichts wissen, da sie sonst Einfluss auf ihre Bewegungen und Handlungen hätte nehmen können. Wir trafen uns zum Kaffeetrinken und ich versuchte ausgewählte Anmerkungen zu machen, um ihre Reaktion zu beobachten. Das Gespräch begann mit meiner Aussage in der letzten Woche meine praktische Führerscheinprüfung bestanden zu haben. Sofort war eine Vergrößerung ihrer Augen zu sehen, ihre Mundwinkel zogen sich nach oben und sie streckte ihre Arme aus, um mir zu gratulieren. Sie machte mir dadurch ihre Sympathie und Freude, die sie für mich empfand, deutlich. Ständig war eine Bildung waagerechter Stirnfalten ihrerseits zu sehen, was mir verdeutlichte dass sie mit voller Konzentration dem zuhörte, was ich zu sagen hatte. Nun versuchte ich etwas zu provozieren. Ich teilte ihr mir, dass ich dabei bin zu überlegen, ob ich einen Sprung mit dem Fallschirm wagen würde. Ihre verbale Reaktion darauf war der Satz "Du spinnst doch!", ihre nonverbale Reaktion äußerte sich in einem Antippen des mittleren Stirnbereichs mit ihrem Zeigefinger. Aber auch ohne Anmerkungen meinerseits konnte ich eine Vielfalt von Gesten beobachten. Häufig berührte Julia mit ihren Fingern die Lippe und das stets dann, wenn man ihr ansah, dass sie überlegte. Als wir das Café verlassen wollten, hob sie ihren Arm um dem Kellner verständlich zu machen, dass wir nun zahlen wollten. Sie machte mit ihrer winkenden Armbewegung aufmerksam auf sich, sodass man uns sofort bemerkte. Zum Abschied nickten wir freundlich dem Kellner zu, der dies erwiderte. Um zu beweisen, dass man mit dem Kinn eine bestimmte Richtung vorgeben kann, tat ich dies, um zu fragen in welche Richtung wir unseren Weg fortsetzen sollten. Man kann sagen, dass Julia meine Geste übernahm und verdeutlichte mir durch eine Bewegung mit dem Kinn in welche Richtung sie gehen wollte. Wir liefen noch eine Weile und ich sprach sie anschließend darauf an, ob sie bemerkt hatte, dass ich gezielt auf das geachtet habe, was sie tat und spezielle Aussagen traf. Aber sie äußerte sich dazu, in dem sie sagte ihr sei nichts Besonderes aufgefallen. Ich klärte sie auf, was geplant war von mir und was ich im Allgemeinen beobachtet hatte. Wir beide haben eine interessante Erfahrung damit gemacht. Ich denke, dass wir damit bewiesen haben, dass ein Gespräch von Körpersprache lebt. Aussagen werden verdeutlicht, Gedankenvorgänge können jemandem angesehen werden und man ist vor allem in der Lage Kontakt zu anderen Menschen aufzunehmen.


3 Getikuläre Unterschiede der Kulturen
Manchmal verstehen sich Menschen selbst dann nicht, wenn sie sich ohne Worte unterhalten. Die Welt der nonverbalen Kommunikation gliedert sich, wie auch die der verbalen Kommunikation, in verschiedene Bereiche. Schon in nahegelegenen Ländern um Deutschland kann man Unterschiede der Gesten erkennen.
Vor einigen Jahren besuchten meine Eltern das Land Kenia. Sie begegneten einer tollen Kultur, tollen Städten und auch sehr gutem Essen. An einem Abend ihres Urlaubs, aßen sie Abendbrot in einem typisch kenianischen Restaurant. Als der Chefkoch mit der Geste des Streichelns über den Bauch fragte, ob alle zufrieden seien, richtete mein Vater seinen Daumen nach oben, den Rest der Hand zur Faust geballt. Entsetzt verließ der Koch den Gästeraum und der Reiseleiter musste die Umstände schnell aufklären. In einigen Ländern, zum Beispiel Kenia, Afghanistan, Irak oder auch Iran steht diese Geste für eine Vulgäre Beleidigung. Ein Beispiel wie es auch jedem anderen Bürger in einem fremden Land mit anderer Kultur ergehen kann. Beginnend bei den Begrüßungszeremoniellen sind große Unterschiede aufzuweisen. In Deutschland ist dies üblich durch einen festen Händedruck. Allerdings ist es alles eine Frage der Perspektive. Für Deutsche ist nur ein fester Händedruck ein guter Händedruck. Das, was zum Beispiel Kongolesen machen, würden Deutsche schlaff und saftlos nennen. Umgekehrt halten die Bewohner vieler mittelöstlicher und afrikanischer Länder ihren eigenen Händedruck für vornehm zurückhaltend und den Deutschen für aggressiv und ungehobelt. Man sollte also in einer vorsichtigen Vorgehensweise andere Kulturen begrüßen. Generell sollte man sich mit einer Handbewegung eher zurückhalten. In vielen Ländern ist das Schütteln der Hände nicht angebracht. In Indien und vielen anderen asiatischen Ländern legen die Bewohner die Handinnenflächen an die Brust und beugen danach leicht den Kopf.  In arabischen Ländern reicht man, wenn man sich begrüßt, niemals die linke "unreine" Hand. Deshalb wird auch nur mit der rechten Hand gegessen. Mit Handschlag wird eine arabische Frau nur dann taktvoll begrüßt, wenn sie die Initiative dazu ergreift. Generell sollte man mit einer Berührung zur Begrüßung vorsichtig sein, denn in Saudi-Arabien zum Beispiel gilt der Händedruck als unangebrachte Annäherung.
Klassisch versteht man unter dem spreizen aller Fünf Finger der Hand eine Begrüßung oder eine Verabschiedung. Dies bietet eine gute Gelegenheit, neben Ländern auf ein paar weitere Kategorien einzugehen. Schließlich kann die Wahl einer Geste zum Beispiel auch davon abhängen, ob jemand jung oder älter, weiblich oder männlich, Großstädter oder Dorfbewohner ist. Von Männern beispielsweise wird zum "Hallo" sagen eher die gestreckte Variante der Hand verwendet. Frauen dagegen bewegen ihre Finger meist auf und ab um zu Grüßen, das heißt sie ballen ihre Hand für eine kurze Zeit zur Faust und öffnen diese dann wieder. Von sowohl Männern als auch Frauen wird die Geste des Winkens ausgeführt. Die gestreckte Hand wird hierbei hin und her bewegt, sodass eine als "winken" bezeichnete Geste entsteht. Als sehr förmliche Art der Begrüßung zählt das Schütteln der Hand, sie wird meist aus Höflichkeitsgründen von älteren Menschen benutzt. Bei Jungendlichen ist häufig zu beobachten, dass diese ihre Fäuste aneinander schlagen um sich zu begrüßen oder auch zu verabschieden. Vulkanier und auch "Star-Trek-Schwärmer" spreizen ihre gestreckte Hand zwischen Mittel- und Ringfinger um einen Gruß auszuführen. In Indien werden die Hände mit gestreckten Fingern vor dem Körper zusammengeführt, eine Geste, die zum Beispiel in Deutschland zum Beten verwendet wird. Versucht man beispielsweise in den Ländern Griechenland und Zypern sich nach europäischer Weise zu begrüßen, würde man dort mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Ablehnung und Aggression treffen, denn dort ist eine Hand, die jemandem gestreckt zugewandt wird, eine vulgäre Beleidigung
Zu einem anderen Problem im Ausland könnte das Bestellen von Getränken werden. Ist man mit der Landessprache nicht vertraut, kommen häufig die Finger zum Einsatz um dem Kellner die Anzahl der Getränke zu vermitteln. Von Land zu Land können sich die Gesten der Zahlen allerdings unterscheiden. Die größten Unterschiede existieren zwischen China und den europäischen Staaten. So wird in China zum Beispiel die Ziffer 1 durch Strecken des Zeigefingers dargestellt. In Frankreich, und auch anderen europäischen Ländern, dagegen mit dem gestreckten Daumen. Zwei, Drei, Vier und Fünf haben Ähnlichkeiten mit der europäischen Darstellung. Die chinesische Verkörperung der Zahl Sechs hingegen wäre in Europa etwas schwerer verständlich. Der kleine Finger wird zusammen mit dem Daumen abgespreizt. In Europa existiert eine ähnliche Geste, die aber in Verbindung mit dem Satz "Lass uns telefonieren" oder "Wollen wir was trinken?" benutzt wird. Touristen sollten diese Geste in jedem Fall bei spanischen Männern vermeiden, denn dort bezeichnet man sein Gegenüber als betrogenen Ehemann und verhöhnt ihn. In Hawaii ist diese Geste der so genannte "Shaka", eine Art des Grüßens die häufig von der Gemeinde der Surfer benutzt wird. Um die Logik der europäischen Zählweise zu erklären, könnte man sagen, dass Europäer beim Daumen beginnend immer einen weiteren Finger ausstrecken. So wird die Zahl Sechs durch Fünf gestreckte Finger der einen Hand und einem gestreckten Finger der anderen Hand dargestellt. Die chinesische Kultur verbildlicht die Zahl Sieben indem der Mittel- und Zeigefinger den Daumen berühren. Die chinesische Acht gleicht der europäischen Zwei, das heißt, dass Daumen und Zeigefinger einer Hand aus der Faust gelöst werden. Durch das Krümmen des Zeigefingers wird die Ziffer Neun ausgeführt. Ein Ausstrecken aller Finger ist für die meisten Europäern als Zahl Zehn zu verstehen, in China dagegen kreuzt man Zeige- und Mittelfinger einer Hand. Es ist also eindeutig zu erkennen, dass es zu Missverständnissen kommen kann. Natürlich können diese auch umgekehrt auftreten, wenn ein Nicht-Europäer sich zum Beispiel in Deutschland befindet.
Die auf Brusthöhe gegeneinander gepressten Hände werden fast inflationär in der Entertainmentbranche benutzt. Hollywoodstars, Musiker und Literaten demonstrieren ihrem Publikum mit dieser Geste gern ihren Hang zu spirituellem Leben und Bescheidenheit. Das soll wohl sympathisch wirken, und vergrößert im besten Fall die Fangemeinde. Es ist eine weitverbreitet Geste in Deutschland, Südafrika und den USA, um "Danke" zu sagen. Frauen in Zimbabwe, und auch in Kenia, legen zum Dank ihre Hände vor dem Körper aufeinander. Sie wölben sie dabei aber so, als ob sie eine Kugel damit formen wöllten. Die männlichen Zimbabwe Bewohner schlagen ihre Hände vor dem Körper zusammen, in Deutschland würde diese Geste zum Applaudieren verwendet.
Inhalt
Dies ist mein Teil der Seminarfacharbeit "Kommunikationsmittel Körper- was er alles über uns verrät". Wir haben diese Arbeit zu viert geschrieben. Dies ist nur ein Auszug, nämlich mein verfasster Teil, der von der allgemeinen Körpersprache handelt und deren Unterschiede in verschiedenen Kulturen. Ich hab auf diese Arbeit 12 Punkte bekommen. (3563 Wörter)
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