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Determinismus und Ethik

Frage: Determinismus und Ethik
(2 Antworten)

 
"Wie stellt sich die Ethik, als Wissenschaft, im Lichte des Determinismus und seines Gegenteils dar?"- Zu dieser Frage darf ich nen Referat halten DX

Ich hab mir dazu Gedanken gemacht und die Frage zerpflückt und Begriffe geklärt:
Ethik- Sittenlhre(Bewertung von Handlungen oder nicht?)
Determinismus- Vorbestimmtheit des Menschen =D
dein gegenteil- Indeterminismus- eben halt nicht vorbstimmter Mensch...
So nun bereiten mir zwei dinge ein ungutes gefühl...
zum einen- Ethik, als Wissenschaft- ist für mich ein widerspruch, weil die Ethik an sich ja keine eindeutigen Ergebnisse hervorbringt sondern nur Spekulationen...oder nicht? Vielleicht messe ich dem aber auch zuviel Bedeutung bei
ABER... Problem 2: Wie soll ich dazu nen Referat reichen... es reichen 5 Minuten um zu sagen, dass ein Mensch aufgrund ethisch nicht vertretbarer Taten nicht verurteilt werden kann, wenn es eh vorbestimmt war (wie der Determinismus es nun halt sagt) und das ein Mensch für alles was er tat (egal ob schlechte Kindheit oder unter Alkohol stehend) dafür voll und ganz zur Rate gezogen werden kann, wenn man vom Indeterminismus ausgeht...
Hab ich da jetzt einen Fakt völlig unterschlagen oder so? helft mich p.p
GAST stellte diese Frage am 19.05.2007 - 12:36


Autor
Beiträge 687
2
Antwort von tina12 | 20.05.2007 - 17:56
ethik befasst sich mit dem handeln der menschen,
dabei soll man zum entschluss kommen, ob ein mensch moralisch richti ghandelt oder nicht....

vllt. hilft dir das was!

 
Antwort von GAST | 27.01.2008 - 23:24
Interessant auch wenn schon wieder etwas älter... aber ich glaube vergleichsweise einfach zu lösen. Ich bin eher ein Gegner des Determinismus, und ich denke ich kann auch erklären, warum der Täter dennoch verurteilt werden muss (oder warum zumindest der Determinismus nicht als Ausrede gelten kann).

Dazu schauen wir uns den Determinismus einmal an: Ich versuch das mal stark zu vereinfachen. Wir betrachten den Kosmos gesamt und reduzieren alles auf meschanische Elemente. Ein Spiel von Zahnrädern (gestellt von den kleinsten Teilchen) und somit - angeblich - berechenbar. Determinismus also als philosophischer Bereich, der seine Wurzeln in der Physik sucht. Doch genau dort finden wir Fehler Nr. 1. (Physikspezialisten mögen mir bitte ggf Ungenauigkeiten und mangelhaftigkeiten in meinen Formulierungen verzeihen):

Die heisenberg`sche Unschärferelation. Lapidar gesagt ist die `Natur` ab einer gewissen Ebene einfach `unscharf`. Das heißt es gibt keine Wechselwirkung mehr zwischen Teilchen, ein Teilchen kann schlichtweg keinen bestimmten Punkt in der Raumzeit mehr einnehmen. Anders: Wir können also niemals Ort und Impuls dieser kleinsten Teilchen gleichzeitig bestimmen. (Und das nicht etwa, weil wir es nicht messen könnten, nein, es handelt sich hierbei um etwas Grundlegendes. Des Weiteren lassen sich im Bereich der Physik viele weitere Mängel herrausstellen, auf die ich hier nicht weiter eingehe)
Fehler Nr. 2:
Kausalität betrachtet stets nur rückblickend, niemals aber vorrausschauend. Punkt 1 zeigt uns, dass Zukunftsvorraussagungen nicht möglich sind, da wir `das kleinste Zahnrad` nicht kennen. Das einzige, was wir können, ist im Nachhinein zu sagen, dass ja nur diese eine Möglichkeit möglich gewesen wäre - was aber in anbetracht der Sachlage wieder nur eine - plausible aber womöglich dennoch falsche - Theorie(!) ist. Und Theorien sind keine Beweise, wenngleich sie auch bestimmte Gültigkeiten Aufweisen. Er kann sich also mit dieser Theorie nicht freisprechen. (Der Täter kann zwar sagen, dass alles vorherbestimtm ist, er kann es aber niemals beweisen; er könnte niemals etwas zu 100% Sicherheit vorraussagen, was er aber müsste, um seine Position zu verteidigen.)

Fehler 3. - Spielt es überhaupt eine Rolle, dass ich vlt doch wirklich nur eine Möglichkeit für mein handeln haben könnte? Die einfache Antwort darauf lautet meiner Meinung nach `nein`. Ignogieren wir mal Punkt 1 u 2, und sagen einfach mal, eine Vorbestimmung wäre möglich, und auch davon abgesehen, dass etwas vorhersehbares ja eigentlich abgewendet werden könnte. Um Nachfolgendes in Einklang mit dem Determinismus zu bringen nennen wir das, worauf ich hinaus will einmal `die Illusion des freien Willens`. Wenn auch viele darauf beharren, dass das den Determinismus stützt bin ich geneigt zu sagen, dass auch diese Illusion dem Determinismus zum Verhängnis wird. Denn ganz gleich ob etwas vorbestimmt ist oder nicht, kann dem Täter eine Abwägung seiner Tat in der kausalen Kette vor der eigentlichen Tat unterstellt werden, und somit auch das Wissen, dass das, was er tun will (z.B. ein Mord) definitiv zu verurteilen wäre (moralische Werte hierbei beachten). (Dieser letzte Punkt ist noch nicht fertig durchdacht, aber ein möglicher Ansatz.)

Man könnte noch - was leider aber zur Esoterik neigt - die `Seele` und damit das `Ich` als entkoppeltes System betrachten, was zu Entscheidungen entgegen kausaler Ketten befähigt ist. Wäre aber auch nur eine Theorie, und allenfalls als Indiz zu gebrauchen.

In dem Sinne

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