Antipädagogik
Frage: Antipädagogik(6 Antworten)
Hallo ich bräuchte eure Hilfe. ich weiß leider nicht was ich dazu schreiben soll. kann mir jemand helfen? oder hat dies sogar schon bearbeitet? Lieben Dank |
Frage von AnjaP | am 25.02.2021 - 15:28 |
Antwort von matata | 25.02.2021 - 16:09 |
Diese Texte liegen mir leider nicht vor.... Wo kann ich sie lesen? Stell einen Link ein oder ein gut lesbares Bild... Was verstehst du unter Antipädagogen? Bist du einverstanden mit der Idee, dass man die Erziehung abschaffen soll? ________________________ e-Hausaufgaben.de - Team |
Antwort von AnjaP | 25.02.2021 - 16:14 |
Text 2: Rene Spitz – Beziehungen Es gelang mir […], eine der ersten systematischen Vergleichsbeobachtungen in zwei Kinderheimen mit vier Beobachtungsstunden pro Woche und Kind über einen Zeitraum von etwa 5 Jahren durchzuführen. Der Vergleich war erschütternd. Anstalt Eins war eine Strafanstalt, in der straffällige Mütter ihre unehelich geborenen Kinder in der Kinderabteilung persönlich pflegten, fütterten und betreuten. Da die Mütter Häftlinge waren, konnten sie sich den ganzen Tag mit ihren Kindern beschäftigen. Ich beobachtete dort 360 Mütter mit ihren Kindern. Krankheiten waren selten, meist leichte Erkrankungen der Atmungsorgane und unter den 360 Kindern, die ich fünf Jahre hindurch zu sehen bekam, ergaben sich insgesamt 2 Todesfälle. Ihre Entwicklung war durchaus normal, es waren lebhafte, aktive, gesunde, intelligente Kinder. Anstalt Zwei beherbergte nur 92 Kinder, die während vier Jahren dort von mir beobachtet wurden. Doch im Gegensatz zu der ungewöhnlich geringen Anzahl von Todesfällen in Anstalt Eins starben in Anstalt Zwei im Laufe der ersten zwei Jahre unserer Beobachtungen bereits 34 der 92 Kinder. Eine horrende Zahl. [...] In Anstalt Zwei arbeiteten zehn Kinderkrankenschwestern für 92 Kinder, daher konnte jedem Kind nur ein Zehntel einer Mutter, ein Zehntel der normalen Gegenseitigkeitsbeziehungen, ein zehntel mütterlicher Fürsorge geboten werden. Die überforderten Kinderschwestern mussten den Kindern die Milchflasche in den Mund stecken und dann gleich weiterlaufen. Die Kinder wurden gebadet, hygienisch und rein gehalten und regelmäßig […] von einem Arzt besucht. Aber das war auch alles. Die Gegenseitigkeitsbeziehungen, und zwar sowohl positive liebevolle wie auch negative, aggressive, waren völlig ausgeschlossen. […] Die Kinder in Anstalt Zwei blieben in ihrer Entwicklung zurück, verfielen langsam, hatten keine Widerstandskraft gegen irgendwelche Infektionskrankheiten. Als wir sie zuletzt im Alter von etwa 4-4½ Jahren untersuchten, waren noch 22 Kinder im Heim. 34 waren – wie gesagt – gestorben, die anderen adoptiert worden. Von den 22 verbliebenen Kindern konnte kein einziges in Sätzen sprechen, acht konnten ein bis zwei Worte sagen. Die anderen waren stumm. Fünf von ihnen konnten selbstständig gehen, acht konnten sich an den Möbeln weiterhangeln, die übrigen blieben im Bettchen und nur einige konnten sich aufsetzen. |
Antwort von AnjaP | 25.02.2021 - 16:15 |
Text 1: Dieter Zimmer – Wilde Kinder Auf einer Missionsreise durch den Dschungel, einige hundert Kilometer westlich von Kalkutta, hörte der katholische Geistliche J.A.L. Singh 1920 in einem Dorf, in der Nähe spuke ein greulicher Geist. Er begab sich an den Ort des Spuks und wartete dort auf einem Hochstand. Tatsächlich erschien etwas höchst Sonderbares. Aber es war kein Gespenst, es waren zwei erwachsene und zwei junge Wölfe, die aus ihrem Bau kamen. Aber dann kam noch etwas. »Dicht hinter den jungen kam der Geist, ein schrecklich aussehendes Wesen: Es hatte Hand, Fuß und Körper wie ein Mensch; aber der Kopf war ein großer Ball von irgend etwas, was die Schultern und einen Teil des Oberkörpers bedeckte und nur die scharfen Umrisse eines Gesichts freiließ, und dieses Gesicht war das eines Menschen. Auf den Fersen folgte ihm ein anderes grässliches Geschöpf, das genau wie das erste aussah, nur etwas kleiner war ...« Gerade konnte Singh seine Begleiter noch davon abhalten, auf die Geister zu schießen. Eine Woche später kam er zurück, vertrieb die Wölfin aus dem Bau (sie wurde mit einem Pfeil getötet), fand darin zwei junge Wölfe (sie wurden verkauft), ängstlich zusammengekuschelt mit zwei kleinen Mädchen (sie nahm er mit in sein Waisenhaus in Midnapore). […] Das ältere der beiden Wolfsmädchen – Kamala genannt – war etwa acht, das jüngere – Amala – wurde auf anderthalb geschätzt. Amala starb nach knapp einem Jahr im Waisenhaus (und ihre Schwester zeigte sich bei ihrem Tod tief verstört), Kamala lebt dort noch neun Jahre und starb 1929 an Urämie [Nierenversagen], etwa siebzehn Jahre alt. Beide liefen anfangs nur auf allen vieren: langsam auf Händen und Knien, aber auf Händen und Zehen, wenn es schnell gehen sollte. Erst nach fast drei Jahren im Waisenhaus und unter größten Mühen lernte Kamala ohne Hilfe auf zwei Beinen zu stehen; wenn sie es eilig hatte, ließ sie sich bis zu ihrem Tod auf alle viere hinab. […] Zunächst hielten beide die Menschen offenbar nicht für Artgenossen, sondern fühlten sich viel mehr zu Hunden und anderen Tieren hingezogen. Menschen mieden sie; sie fauchten sie an, kratzten sie, bissen sie. Beide mußten regelrecht gezähmt werden. Erst ab 1927 rechnete sich Kamala eindeutig zu den Kindern. Insgesamt schien Amala, die jüngere, das Menschsein leichter und schneller zu lernen. Sehr langsam gewann Kamala etwas Sprache. Nach zwei Jahren sagte sie »bhu, bhu«, wenn sie Durst hatte. Nach vier Jahren verstand sie den Sinn von Fragen und benutzte selber sechs Wörter. Nach sechs Jahren war ihr aktives Vokabular auf etwa dreißig Wörter für die Dinge ihrer Umgebung angewachsen, nach sieben bildete sie Kurzsätze wie »bak-pu wo« (Puppen im Kasten). Damit brachte Kamala es immerhin weiter als die meisten wilden Kinder. Aber verglichen mit der normalen kindlichen Sprachentwicklung, verlief auch ihr Spracherwerb außerordentlich langsam und ineffektiv. […] |
Antwort von AnjaP | 25.02.2021 - 16:18 |
ich weiß was antipädagogen sind und könnte halt auch meine Meinung dazu schreiben ob es gut oder schlecht ist die Erziehung abzuschaffen aber irgendwie brauch ich paar Lösungsvorschläge was ich schreiben kann wenn ich mich auf die texte beziehen will. |
Antwort von matata | 25.02.2021 - 17:13 |
Gefunden habe ich folgendes Material https://www.herder.de/kiga-heute/fachbegriffe/antipaedagogik/ https://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/86895 ---> Besprechung des Buches von Braunmühl https://www.juraforum.de/lexikon/antipaedagogik ---> Besprechung und Kritik an der Antipädagogik https://de.wikipedia.org/wiki/Ren%C3%A9_A._Spitz ---> Besprechung der Theorie von Spitz https://docplayer.org/24721157-Bahnbrechende-forschungen-von-rene-spitz-zum-hospitalismus.html ---> Zusammenfassung der Arbeit von Spitz über Hospitalismus https://www.yumpu.com/de/document/read/2675172/wilde-kinder-dieter-e-zimmer ---> Text von Dieter Zimmer Erziehung ist eine besondere Art von Zuwendung. Eltern haben zum Beispiel das Ziel, dass ihre Kinder im Leben gut zurecht finden, dass sie glücklich sind, dass sie später für sich sorgen können, dass sie ihren eigenen Weg finden im Leben, materiell und emotional, dass sie Selbstsicherheit und Mut aufbringen und ihr Leben eigenständig gestalten, dass sie lernen mit Problemen umzugehen. Dafür leisten die meisten Eltern sehr viel... https://www.kita.de/wissen/was-ist-erziehung/ ---> Was ist Erziehung? Die Schule leistet eine andere Art von Erziehungsarbeit... Die Bespiele von Hospitalismus oder von den Wilden Kindern beweisen doch, dass Kinder ohne Zuwendung / liebevolle Betreuung / Vermittlung von Werten / Erziehung... nicht lebensfähig werden für die heutige Welt. Also ist Antipädagogik in meinen Augen nichts Anderes als eine Vernachlässigung der Kinder und ihrer Bedürfnisse. Such heraus, welche Art von Zuwendung man den Kindern geben darf nach den Regeln der Antipädagogik. Vergleiche dann mit den Beispielen aus den beiden Texten und beurteile sie. Gibt es Fachliteratur über die Auswirkungen von Antipädagogik? ________________________ e-Hausaufgaben.de - Team |
Antwort von AnjaP | 25.02.2021 - 18:51 |
danke für Ihre Hilfe :) |