Wirtschaftsethik

Und wenn du dich über Markt und Moral informieren willst.
Dieser Artikel hält uns den Spiegel vor: www.fr-online.de
Es ist sehr einfach über Moral und Verantwortung zu diskutieren, solange es nicht den eigenen Geldbeutel betrifft.
Wer bezahlt den Näherinnen in Indien und China schon freiwillig 3 EUR mehr, damit sie menschenwürdig bezahlt werden, arbeiten und leben können?
Ich habe noch an keiner Kasse von Billig-Klamotten eine Spendenbox stehen sehen.
Würde eine solche Spendenbox überhaupt die Situation ändern oder nur unsere Geiz-ist-geil-Mentalität bersänftigen? Ist der Flug zum Einkaufsbummel in Mailand zwischen Mittagessen und Gute-Nacht-Sagen ethisch vertretbar? Ist der Tierschutz finanzierbar, wenn es um Nachtcremen geht oder nur, wenn es um Tierversuche zur Medikamentenherstellung geht? Das Schreddern von Küken geht vorerst weiter - war der Vorstoß der Politiker vor den Wahlen werbewirksam angekündigt oder ernst gemeint? Und wo bleibt die Moral des Verbrauchers? Isst du noch Eier von Tieren, deren Mutter-Ei industriell ausgebrütet wurden oder gibt es in deinem Garten glückliche männliche Hühner, die in Frieden nach den letzten Körner picken dürfen, bis sie letztendlich als dürres Suppenhuhn unter der Henkersaxt sterben? Oder wie ist das mit dem Gen-Mais, der mit Hilfe von "ttip" in unseren Lebensmitteln landet? Den will niemand. Gleichzeitig will jeder, dass die landwirtschaftlichen Produkte möglichst ohne Pestizide produziert werden und aber niemand mehr als 55 Ct für den Liter H-Milch ausgeben. Egal, ob die Kuh glücklich oder lila war.
Wirtschaft, Moral, Wirtschaftlichkeit und ethischer Konsum - das geht nur über den Geldbeutel.
Das heißt: Nur moralisch korrekte Waren sind billig, alles andere ist teuer.
Nur erkläre das einmal denjenigen, die die Preise diktieren, solange Vielflieger Preisrabatte bekommen und diejenigen, die ihr Auto nur wenig nutzen, genau so viel Kfz-Steuer bezahlen, wie derjenige, der zur Fahrt zum Kippenautomaten um den Block das Auto benutzt.