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Erdkunde: Militärdiktatur

Frage: Erdkunde: Militärdiktatur
(13 Antworten)


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hallo

kennt jemand ein land mit einer militärdiktatur?
welche probleme hat sowas
Frage von Kuchenfreak (ehem. Mitglied) | am 09.09.2012 - 15:42


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Antwort von Metall-Punk-Wuschel (ehem. Mitglied) | 09.09.2012 - 15:59

http://www.gutefrage.net/frage/welche-laender-stehen-heute-noch-unter-diktatur


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Antwort von Kuchenfreak (ehem. Mitglied) | 09.09.2012 - 16:19
auf dieser seite stehen nur 3 länder mit eine rmilitärdiktatur
die haben aber mittlerweile schon eine republik

trtz danke dass du helfen wolltest :D


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Antwort von Lukas_Jochum (ehem. Mitglied) | 09.09.2012 - 16:21
„kennt jemand ein land mit einer militärdiktatur?
welche probleme hat sowas“

Schöne Fragen.
Zunächst bringt eine Militärdiktatur (MD) dieselben Probleme mit sich, die alle Diktaturen mit sich bringen. Unfreiheit, Korruption, Mißwirtschaft, Überrüstung um nur die folgenschwersten Übel zu nennen.
Paradebeispiele für MD heute sind Birma und Nordkorea (wobei Nordkorea noch etwas komplizierter ist, worauf ich hier nicht eingehen möchte), früher Argentinien und Paraguay unter Stroessner.
Eine Mischform zwischen einer Partei- und MD ist heute China, wobei wirtschaftliche Reformen und reiche Bodenschätze die negativen wirtschaftlichen Folgen in anderen Ländern deutlich kompensieren.
Die Streitkräfte unterliegen keiner sinnvollen Kontrolle in diesen Ländern, sondern sie sind vielmehr der Garant für Einnahmen und Einfluß hoher Offiziere. Die Streitkräfte dieser Länder haben also einen ganz anderen Auftrag als in demokratischen Staaten. Sie sind an wirtschaftlichen Aktivitäten der jeweiligen Länder beteiligt, sie sind im Besitz von Unternehmen, Hotelketten, Tankstellen und dominieren dadurch jene Bereiche, die zwingend marktwirtschaftlich organisiert sein sollten. Durch diese Dominanz im privatwirtschaftlichen Sektor entsteht eine enorme Staatsverschuldung und Korruption, wie am Beispiel Birmas schön abzulesen ist.

MD haben in gewissen Bereichen Kennzahlen, die sehr leicht ablesen lassen, ob es sich um eine MD handelt. Als Beispiel sei hier die Militarisierungsquote genannt (Zahl der aktiven Soldaten als v. H. der Bevölkerung) oder der relative Anteil der Rüstungsausgaben am gesamten BIP. (Hier gibt es nur einen demokratischen Staat, der von der üblichen Kennzahl abweicht, nämlich die USA).

Erwähnenswert ist jedoch noch, daß MD keineswegs schneller zu Kriegen neigen, wie man das als Laie meinen könnte. Auch die hohen Offiziere wissen das angenehme Leben zu schätzen, das ihnen ihre privilegierte Stellung bietet. Diese Stellung wäre durch einen Krieg zumindest gefährdet. MD sind daher i. d. R. sehr langlebig und durchaus nach außen friedlich, nach innen jedoch repressiv und bisweilen tödlich.


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Antwort von Kuchenfreak (ehem. Mitglied) | 09.09.2012 - 16:34
sind
- höhere kriminalität
- wirtschaftsbruch, da die meisten ausgaben an das militär gehen
- armut
- pol. instabilität
- verletzung der menschenrechte

probleme, die durch ein MD entstehen?


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Antwort von Lukas_Jochum (ehem. Mitglied) | 09.09.2012 - 16:44
"höhere kriminalität"
Die Kriminalität (die nicht vom System ausgeht), ist natürlicherweise niedriger, da die Todesstrafe zu einer sehr niedrigen Rückfallquote führt (nämlich 0%) und die Todesstrafe sehr großzügig verhängt wird.

"wirtschaftsbruch"
Das Wort gibt es nicht.

"- pol. instabilität"
Eher nicht. Eine gefestigte MD hält sich i. d. R. recht lange, bevor dem Staat das Geld ausgeht.

"- verletzung der menschenrechte"
Das ist systemimmanent.


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Antwort von Kuchenfreak (ehem. Mitglied) | 09.09.2012 - 16:53
"wirtschaftsbruch"
-> ich meinte das gegenteil von wirtschaftsaufstieg :/
wirtschaftskrise wäre zu übertrieben

"pol. ins."
-> das volk möchte demokratie und keine MD...die armee muss gegen das eigene volk kämpfen um sie gehorsam zu
machen


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Antwort von Lukas_Jochum (ehem. Mitglied) | 09.09.2012 - 17:03
"das volk möchte demokratie und keine MD...die armee muss gegen das eigene volk kämpfen um sie gehorsam zu machen"
Das kommt in der Tat vor, in der Regel wählt man aber subtilere Methoden (Geheimdienst), um sich vor dem Ausland keine Blöße zu geben.

"ich meinte das gegenteil von wirtschaftsaufstieg :/
wirtschaftskrise wäre zu übertrieben"

Das ist ein sehr interessantes und komplexes Thema. Vereinfacht gesagt ist es richtig und für jeden sichtbar, daß die Wirtschaftsleistung stagniert und im Laufe der Zeit sinkt. Eine Militarisierungsquote von 5% und Rüstungsausgaben (gemessen am BIP) zwischen 5% und 25% müssen bezahlt werden. (Vergleiche dies mit den entsprechenden deutschen oder französischen Kennzahlen.)


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Antwort von Prometheus700 | 09.09.2012 - 18:00
Vielleicht wären in diesem Zusammenhang Länder interessant, in denen vor kurzem geputscht wurde:

http://de.wikipedia.org/wiki/Putsch

Besonders in Afrika(Südamerka) dürfte es einige Staaten geben, die offiziell als Republiken firmieren, de facto aber nach unserem Verständnis eher Militärdiktaturen ähneln.


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Antwort von Prometheus700 | 09.09.2012 - 18:04
Zitat:
MD haben in gewissen Bereichen Kennzahlen, die sehr leicht ablesen lassen, ob es sich um eine MD handelt. Als Beispiel sei hier die Militarisierungsquote genannt (Zahl der aktiven Soldaten als v. H. der Bevölkerung) oder der relative Anteil der Rüstungsausgaben am gesamten BIP. (Hier gibt es nur einen demokratischen Staat, der von der üblichen Kennzahl abweicht, nämlich die USA).


Bei Griechenland dürfte die Quote für einen demokratischen Staat ziemlich hoch liegen.. ?!


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Antwort von Lukas_Jochum (ehem. Mitglied) | 09.09.2012 - 18:14
„Bei Griechenland dürfte die Quote für einen demokratischen Staat ziemlich hoch liegen.. ?!“

Korrekt!
(Aber immer noch unter dem amerikanischen Vomhundertsatz. Dieser ist grotesk überhöht für einen entwickelten Flächenstaat westlicher Prägung.)


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Antwort von Prometheus700 | 09.09.2012 - 18:19
D
Zitat:
as kommt in der Tat vor, in der Regel wählt man aber subtilere Methoden (Geheimdienst), um sich vor dem Ausland keine Blöße zu geben.


Ja, zunächst versuchen die herrschenden Eliten es aber mit subtiler Propaganda und Gehirnwäsche.
Dann folgt die totale Überwachung, so dass sich die Arbeit der Geheimdienste oft auf die Drohung damit reduziert.
Und schließlich sind alle Handlungen der Regierung "alternativlos"....

Dann haben sich die Bajonette des Militärs erübrigt - du darfst wählen und es ist völlig egal, wen du wählst.

Da wo früher böse Diktaturen und Militärdiktaturen herrschten, werden heute "zum Wohle Aller" ("demokratische")Marionettenregime eingesetzt --> Irak, Libyen,Syrien, Kongo etc. , damit Öl und Koltan fleißig weiter fließen.


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Antwort von Prometheus700 | 09.09.2012 - 18:45
K
Zitat:
orrekt!
(Aber immer noch unter dem amerikanischen Vomhundertsatz. Dieser ist grotesk überhöht für einen entwickelten Flächenstaat westlicher Prägung.)


Ja, erinnert mich an...... ach ja, das Alte Rom.
Wie hieß das noch mal: Pax Romana
Heute durch die Pax Americana ersetzt, wobei nur ein Teil des nördlichen Kontinents gemeint sein dürfte.
Die Vasallenstaaten müssen Tribute leisten, (liefern und produzieren--> Deutschland, China, Japan etc.), die Arbeit verrichten Sklaven(heißt heute Billiglohn-Leiharbeiter) und das römische Proletariat(heute Präkariat) wird mit Brot und Spielen(Fernsehen und Billigurlaub) bei Laune gehalten.

Und was sich damals Prokonsul nannte, ist heute der "amerikanische" Botschafter.


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Antwort von Lukas_Jochum (ehem. Mitglied) | 09.09.2012 - 18:48
Schön formuliert.
Das hätte ich selbst kaum besser schreiben können.

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