gentrifizierung verstaendnissfrage
Frage: gentrifizierung verstaendnissfrage(9 Antworten)
eigl ist es so bzw habs so verstanden. der staat renoviert die gegen bzw den viertel und macht die miete teuwr somit koennen die armen es sich nicht leusten und muessen ausziehen nun koennen reiche dort wohneen ist es so korrekt? |
GAST stellte diese Frage am 22.03.2012 - 20:00 |
Antwort von GAST | 22.03.2012 - 20:06 |
den begriff hatte ich noch nie gehört, |
Antwort von GAST | 22.03.2012 - 20:10 |
waere ddie definition korrekt? |
Antwort von GAST | 22.03.2012 - 20:17 |
warum laesst es der staat eigl zu?interessiert es denen nicht was mit den menschen pssiert? |
Antwort von Mathe3 | 22.03.2012 - 20:29 |
Sind nur Vermutungen: 1. Höhere Steuereinnahmen durch hohe Mitpreise durch Steuern. 2. Ist es wirklich der Staat, der das macht oder sind es private Firmen? Wenn es private sind, wird sich der Staat wohl nicht unbedingt in jede Angelegenheit einmischen. Vielleicht hat die Stadt viele andere Sorgen hohe Verschuldung, schlechte Wirtschaft, relativ hohe Arbeitslosigkeit...? |
Antwort von krissy09 (ehem. Mitglied) | 22.03.2012 - 21:38 |
ich glaube es ist zum teil insofern falsch, dass die wohlhabenderen Menschen in diese Gegenden ziehen / Wohnungen bzw häuser kaufen und die selbst rennovieren / ausbauen um dort zu leben..... das machen mehrere wodurch der mietspiegel u.a. steigt und die weniger gut situierten menschen verdrängt werden, weil sie es sich dann nicht mehr leisten können dort zu leben |
Antwort von cleosulz | 22.03.2012 - 21:40 |
Gentrifizierung = Austausch von einer statusniedrigeren durch eine statushöhere Bevölkerung einfach ausgedrückt .....arme durch wohlhabere Bevölkerung austauschen Funktioniert durch "Aufwertung" von innerstädtischen Wohngebieten. Dadurch, dass der Wohnraum saniert wird, wird er teurer. Dadurch ziehen andere Mieter/Bewohner ein, die sich von der bisherigen Einwohnerschaft unterscheidet (höheres Einkommen, anderes soziales Umfeld). Dadurch werden sozio-kulturelle Entwicklungen und damit Lebens- und Freizeitsprozesse angestoßen. Die Folge ist dann wiederum eine veränderte Infrastruktur und veränderte Konsummöglichkeiten (Beispiel: Feinkostladen statt Tante Emma, Wellnesstempel statt Hallenbad usw.), aus Altbauwohnungen werden Büroräume für Invetoren, Kanzleien usw. Die soziale Infrastruktur ändert sich ebenso: Kindergarten, Schulen, Krankenhäuser, Bibliotheken usw. ________________________ e-Hausaufgaben.de - Team |
Antwort von algieba (ehem. Mitglied) | 23.03.2012 - 00:17 |
Zitat: Mir ist letztens schon aufgefallen, dass du immer vom Staat geredet hast. Aber wenn dem Staat die Häuser nicht gehören und er sie auch nicht vermietet, warum sollte er dann die Häuser renovieren? Eben, hat er keinen Grund zu. Die Häuser werden von denen saniert, denen sie gehören, und das mag zwar mal ein kommunales Wohnungsunternehmen sein, aber in den meisten Fällen sind es doch eher nicht-staatliche Hausbesitzer und Investoren. Was in deiner Erklärung fehlt, ist der Schritt, warum jemand auf die Idee kommt, die Häuser in einem abfuckten Viertel zu kaufen und für nicht wenig Geld hübsch zu machen, in der Hoffnung, dass dann lauter Leute einziehen, die unbedingt in dem hübsch gemachten Viertel wohnen wollen (und die sich die erhöhten Mieten leisten können). Ein Investor muss für sowas viel Geld in die Hand nehmen, d.h. er muss sich relativ sicher sein, dass diese Mieter dann auch kommen. (Ich kann dir in meiner Stadt wunderschöne Häuser zeigen, in denen ständig Wohnungen leer stehen bzw. deren Wohnungen immer nur relativ kurz vermietet sind, weil die Häuser einfach in der falschen Gegend stehen, in der man nur übergangsweise wohnen möchte bzw. in der man nur eine Wohnung anmietet, wenn man eh nur zum Schlafen zu Hause ist.) Also, langer Rede kurzer Sinn: 1. Warum nimmt jemand Geld in die Hand, saniert die Häuser und vertreibt die angestammte, sozial schwächere Bevölkerung - woher weiß derjenige, dass sich das lohnen könnte? 2. Warum sind gewisse, nicht sozial schwache Leute total heiß darauf, dahin zu ziehen? |
Antwort von cleosulz | 23.03.2012 - 08:46 |
Beachte: Angeblich (?) 70 % der Bevölkerung leben in Städten. Soziale Problme sind meist ein Problem der Stadtbevölkerung. Die hohe Bevölkerungskonzentration hat auch eine Wandlung der städtischen Struktur zu Folge, so dass die Städte ihr Bild schrittweise/ständig verändern. Hieraus resultieren konkurrierende Ansprüche: Bevölkerungsgruppen verdrängen einander aus den Stadtgebieten, welche für sie einen besonderen Reiz ausstrahlen. Aber nicht alle renovierten Wohnungen finden einen finanzstarken Abnehmer. Das aufgewertete Wohngebiet wird nur dann aufgenommen, wenn ein entsprechender Anreiz besteht, dort auch zu wohnen. Es gibt durchaus renovierte Objekte in Wohngebieten, für die sich kein finanzstarker Mieter findet, weil die Attraktivität im Viertel fehlt. Die Folge: leer stehende Objekte. Beim Verdrängungswettbewerb entstehen Probleme, besonders bei benachteiligten Bevölkerungsschichten, wie etwa älteren Bewohnern oder bestimmten ethnischen Gruppen. Gentrification stellt eine Gestaltungsrichtung des Invasions-Sukzessions-Prozesses dar. = http://regulategentrification.wordpress.com/tag/invasions-sukzessions-zyklus/ Gentrification wird als Phänomen der Aufwertung innenstadtnaher Wohngebiete beschrieben. Es gibt aber auch noch: Bevölkerungsabwanderung => in Randzonen (ruhiger, schöner, anders wohnen = Einfamilienhaus im Grünen statt Eigentumswohnung in der City) => suburbs = Abwanderung in die Vorstädte Ungleichmäßig räumliche Verteilung von Personen(gruppen) kann verschiedene Ursachen haben: *Status (Einkommen, Bildungsstand, Beruf) *ethnische Zugehörigkeit (Nationalität, Religion, Kultur) *Alter bzw. Stellung im Lebenszyklus Es gibt Abwertung und Aufwertung in der Stadtentwicklung Statusabstieg eines städtischen (Wohn-)Gebietes oder ein Statusanstieg (Gentrifizierung) Die Frage wäre doch auch: Wem gehört die Stadt(mitte)? Städteplanung ist nicht einfach und einem ständigen Wandel unterworfen. Wo vor 20 Jahren Studenten und Künstler (Pioniere) wohnten, können jetzt kinderlose Yuppies (Gentrifiers) hausen und in 20 Jahren wird daraus eine Gegend mit gut verdienenden Eltern, deren Kinder Internate besuchen. => innenstadtnahes Wohnen für junge Familien ist ein anderes Thema der Städtebauplanung. In Berlin z. B. gibt es für Viertel, die einen "besonderen Entwicklungsbedarf" ausweisen insgesamt 34 Büros für Quartiermanagements (QM). Sie sollen helfen soziale Spannungen abzubauen (u.a. durch Förderung von sozialen Projekten, die helfen ein besseres Wohnumfeld zu schaffen), durch eine Art Vermittlerrolle zwischen den verschiedenen Bevölkerungsschichten, Wirtschaftsinteressen, Kulturschaffenden und der Verwaltung, und vor allem auch um die Verteilung von Fördergeldern. Insgesamt sollen damit die Lebensbedingungen und Chancen der Bürger verbessern, die in einem bestimmten Kiez wohnen. Als Stadtentwicklungsinstrument befördert das QM die Gentrifizierung, soll aber gleichzeitig dafür sorgen, dass die Aufwertung den Kiezbewohnern zu gute kommt und die Entwicklung nicht an den Bewohnern vorbeigeht. => gesteuerte Stadtteilentwicklung (mit den ursprünglichen Bewohnern). Sanierung von heruntergekommenen Stadtteilvierteln ist also nicht grundsätzlich schlecht, vor allem dann, wenn es den bisherigen Bewohnern möglich ist, dort weiterhin zu wohnen. (Aber dann spricht man ja auch nicht von Gentrifizierung ) Dem steht meist jedoch der Provitgedanke der Renovierer entgegen, die eine solche Sanierung als finanzielle Investition tätigen, die entsprechenden Provit bringen soll und nicht als "gute Tat", mit der Folge eben, dass die Preise für renovierte Wohnungen in nun "gesäuberten" Vierteln steigen. Zitat: ________________________ e-Hausaufgaben.de - Team |
Antwort von GAST | 23.03.2012 - 17:00 |
warum laesst es der staat eigl zu?interessiert es denen nicht was mit den menschen pssiert? in den staaten wo soetwas im großen stil passiert zb in brasilien oder südafrika oder anderen schwellenländern ist es dem staat reichlich egal, was mit den armen passiert, da wird auch schon mal ein slum 20km weiterverlegt. das interesse aller anstrebenden industrie- / 1. weltnationen war immer erst die bildung einer gesunden mittelschicht auf kosten der unterschicht. auch in deutschland und anderen ländern wurden menschen aus ihren slums bzw. heruntergekommen vierteln vertrieben um diese wieder aufzuwerten und das bis ende des letzten jahrhunderts und teilweise sicher noch drüberhinaus. heute sind wir, aber zumindest in d. auf einem ungefähr gleich hohem wohlstandsniveau angekommen, weshalb es nicht mehr so auffällt, wenn leute wegen zu hoher mieten wegziehen. deutlich erkennt man soetwas auch an meiner heimatstadt vor 20 jahren war hier alles zerfallen und die mieten waren vergleichsweise niedrig und heute sieht hier alles aus wie geleckt und die mieten sind eindeutig gestiegen (früher lebten wir mitten in der innenstadt in so ziemlich einem der besten häuser mussten, aber aufgrund von hoher miete wegziehen bzw. sind deswegen mit weggezogen (wir/meine familie hatten schon seit anfang der 80iger ein haus gesucht und naja die niedrigen preise nach 90 und die mieterhöhung waren mit ein auslöser (uns persönlich hätte die mieterhöhung nicht so stark getroffen, aber bei ärmeren menschen wäre es durchaus schwierig geworden sich solche eine wohnung noch zu leisten))). keine zeit mehr! |