Handlungsweise
Frage: Handlungsweise(2 Antworten)
Ich habe 3 Aggressionssituationen aus dem Kindergarten, die ich selber beobachtet habe. Mir fällt es nur schwer dazu ne Handlungsweise zu schreiben, besonders weil ich in manchen SItuationen mit einbegriffen bin. Ich saß am Frühstücksstisch, dort saß auch Celine. Plötzlich fragte sie mich, ob sie auf die Toilette gehen darf. Ich antwortete mit ja und da ging sie auch. Da bemerkte ich, dass Marie auch auf die Toilette gingh. Marie ist die beste Freundin von Celine, doch sie haben sehr viele Streitigkeiten, weil sie sich gern eifersüchtig machen. Marie machte sich auf den Weg, bevor sie mit Zoe nach draußen ging. Celine rief Marie hinterher. Kurz danach hörte man Geschreie. Ich lief dort hin um nachzuschauen. Die Mädchen schrien sich gegenseitig an. Ich ging sofort dazwischen und fragte nach was los sei. Seline sagte nur: ,,Marie geht mit Zoe raus und mit mir nicht!‘‘ Ich antwortete: ,,Aber sie kann doch rausgehen mit wem sie will. Sie ist für alle Kinder da, nicht nur für dich.‘‘ Marie sagte nur: ,,Genau. Außerdem kannst du auch rausgehen mit wem du willst.‘‘ Ich und Celine gingen wieder zurück, während sich die beiden für draußen angezogen haben. Als wir und gerade setzten sprang Celine auf und rannte auf Zoe zu und schlug mit der rechten Hand auf sie ein und trat sie mit beiden Füßen. Sie blockierte auch dach Fach von Zoe, indem sie davor stand und ihre Arme zur Seite streckte. Ich und ene Erzieherin bekamen es mit und gingen dort hin. Als Zoe anfing zu weinen, ging Celine noch zu Marie und trat sie mit ihrem rechten Fuß. Die Erzieherin nahm Celinedirekt zur Seite und hielt sie fest. Sie nahm Celine an sich und gingen gemeinsam zur Küche. Situation 2: Wir hatten einen Stuhlkreis gemacht, um zu singen und damit wir später raus gehen konnten. Alle saßen auf ihren Plätzen und sangen. Ich schaute mich im Kreis um und bemerkte, dass Celine Luca nervte, indem sie ihn versuchte zu küssen. Es gefiel ihm nicht, denn er neigte seinen Kopf zur Seite bzw. er drehte sich weg und verschränkte seine Arme dabei. Eine Erzieherin bekam die Situation mit und schaute es sich von hinten an. Die andere Erzieherin bemerkte es zufällig, während sie die Kinder beim Singen anstimmte, da Luca schon öfters zu Celine im lauten Ton sagte, dass sie aufhören sollte. So setzte sie Luca weg und setzte dort Leon hin. Celine verschränkte die Arme und ihre Augenbrauen zogen sich in der Mitte zusammen. Kurz danach befand sie sich in der Situation und fing an Leon zu küssen. Leon drehte sich auch für die ersten Momente zur Seite weg und die Erzieherin bekam es wieder mit und fragt Celine: ,,Was soll das?‘‘ Celine antworte: ,, Wenn Jungs neben mir sitzen kann ich mich nicht abhalten!‘‘ Die Erzieherin seufzte. Kurz darauf machte Celine weiter. Da kam Leon langsam mit der Situation klar, denn er wandte sich nicht mehr ab und machte auch mit. Er spitze auch seine Lippen und richtete sie in Celine’s Richtung. Beide hatten Spaß, denn sie hatten die Mundwinkel weit nach oben im Gesicht gerichtet gehabt. Doch plötzlich kehrte Celine um schrie: ,,Lass mich in Ruhe!‘‘oder wie: ,, Haus ab!‘‘. Da Celine angefangen hatte, wollte Leon diese Situation weiterführen. Sobald Leon sich näherte, bekam er einen Schlag in den Bauch oder wurde getreten. Dann eskalierte dieses, denn Celine schubste Leon vom Stuhl, schmiss auch seine Hausschlappen weg und zu letzt kippte er seinen Stuhl um, was den Leon traf und daraufhin anfing zu weinen. Die Erzieherin hatte es satt und ließ sie zu Strafe im Garderobenraum sitzen. Trotz all dem tobte sie dort rum, da andere Kinder im Flur waren und auch Zugang zum Garderobenraum hatten. Situation 3: Ich habe eine Bastelaktion am Maltisch gemacht und jeder sollte etwas basteln. Ein Kind war noch nicht dran und es war …. Ich fragte sie: ,, Kannst du dich bitte an den Maltisch setzen, denn du musst auch noch was basteln, denn alle sind schon fertig bzw manche sitzennoch am Tisch und ein Platz ist frei geworden?‘‘ Sie antwortete laut: ,, Kann man nicht eine Sekunde warten!‘‘ Sie guckte mich mit bösen Blicken an und hatte ihr Mund leicht offen mit zusammengebissenen Zähnen. Ich hatte vorerst eine höfflichere bzw zumindest eine andere Antwort erwartet wie zum Beispiel ,,Ja, warte kurz.‘‘. Ich sagte darauf: ,, Natürlich, aber man kann sich netter ausdrücken!‘‘ Sie schrie nur: ,,Halt dein Schnabel!‘‘ Ich war geschockt und wusste nicht was ich antworten sollte. Doch dann sagte ich: ,, Erst, wenn du dich eingetragen hast.‘‘ Mit verschränkten Armen ging Celine mit mir zum Tisch. Sie brüllte: ,, Gib mal Stifte her!‘‘ Ich bat sie dieses netter zu sagen, doch sie weigerte sich und sagte: ,, Halt dein Schnabel!‘‘ Sie hatte schon dabei ihre Hand zum ausholen bereit, doch auf einmal ließ sie diese runter. Ich fragte sie: ,, Warum sollte ich meinen Schnabel halten? Nenn mir ein Grund.‘‘ Sie antwortete nicht und sagte nur: ,,Lass mich hier weiter machen!‘‘ Ich sagte ihr dann: ,, Ja, das solltest du ganze Zeit tun, genau wie alle anderen Kinder, die aber nicht so meckern wie du.‘‘ Sie machte ihr Werk fertig und hatte kein Wort bis dahin gesagt. Als sie ging sagte sie nur: ,,Ich bin fertig und hau ab!‘‘ Daraufhin dreht sie sich um und rannte zum Bauteppich. |
Frage von karinchen. (ehem. Mitglied) | am 18.10.2011 - 23:00 |
Antwort von ANONYM | 19.10.2011 - 00:56 |
Hi, ich bin kein Experte für Pädagogik und ich bin mir auch gar nicht sicher, was du jetzt hören möchtest, aber ich habe zum Thema Gewalt eine recht interessante Seite gefunden. Die Farbwahl ist grauenhaft, aber wenn man es sich in z.B. http://www.wilhelm-griesinger-institut.de/veroeffentlichungen/erziehung.html Der Autor sagt darin unter anderem, dass Aggressivität davon kommen kann, dass die Kinder keine Grenzen gezeigt bekommen. Man lässt wegen der tabuisierung der Gewalt (wozu anschreien scheinbar auch schon zählt) mit viel "bitte, bitte" zu viel durchgehen und zeigt damit nur, dass die Kinder machen können was sie wollen. Kein Wunder, dass sie einem dann auf der Nase herumtanzen. Ich persönlich bin auch der Meinung, dass eine völlig antiautoritäre Erziehung nur in der Katastrophe enden kann. Kinder bauen nunmal Mist und wenn sie lernen, dass sie jedes mal damit durchkommen, warum sollten sie dann damit auföhren? Man muss eben, wie auf der Seite beschrieben, einen Mittelweg finden, der den Kindern klare Grenzen setzt, ihnen aber auch ausreichend Zuneigung bietet. Ich hab auch die ein oder andere Ohrfeige gefangen und ich hab sie jedes mal verdient. Ich kann nicht sagen, dass mir das geschadet hat. Ich liebe meine Eltern trotz oder vielleicht auch gerade deswegen und sie mich auch, daran habe ich keine Zweifel. Das Problem bei dieser Celine liegt gewiss nicht bei dir, sondern bei ihren Eltern... da hilft nur noch klares durchgreifen. Ihr damit zu drohen, ihr Verhalten den Eltern zu erzählen, ist garantiert sinnlos. Ich kann mir die Eltern, die sowas "vollbringen", nur zu gut vorstellen. Wenn du noch keine großen Geschütze auffahren willst, hilft eventuell eine Streitschlichtung/Mediation, bei der auf die Gründe für solches Verhalten eingegangen wird. Ansonsten könnte man sie auch zeitweise vom Spiel ausschließen oder auf den heißen Stuhl setzen. Bei letzterem wird sie in der Mitte eines Stuhlkreises mit Fragen und Vorwürfen von ihrer Gruppe konfrontiert, die sie beantworten bzw. rechtfertigen muss. Da sie in dem Fall hilflos allen anderen ausgeliefert ist, kann das ziemlich heftig werden und ist deswegen schon ein eher drastisches Mittel. Es würde ihr aber immerhin mal vor Augen führen, was die anderen von ihr halten. Vielleicht reicht es ja schon sie zu fragen, ob sie denn genauso behandelt werden möchte, wie sie andere behandelt, aber ich kann mir bei ihr vorstellen, dass sie ganz frech fälschlicherweise mit ja antwortet und dann hast du auch nichts gewonnen. Was du letztendlich tust, ist deine Sache und ich möchte mich da gewiss nicht einmischen, sondern dir eher ein paar Denkanstöße liefern ;) Wegen dem heiklen weil tabuisierten Thema Gewalt als Anonym. Ist ja bei Kritik zur Sozialpolitik das gleiche... man ist immer gleich ein Nazi -.- scheiß Vergangenheit die wir Deutschen da haben. |
Antwort von karinchen. (ehem. Mitglied) | 19.10.2011 - 15:33 |
Danke, hat mir schon sehr geholfen. Ich muss eine Handlungsweise pro Situation schreiben, in der ich erkläre, was ich besser hätte machen können oder wie man hier als Erzieher hätte handeln können bzw wie man sich hier einmischen hätte können. |