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London Ausschreitungen

Frage: London Ausschreitungen
(16 Antworten)


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Was sollte getan werden um die Ausschreitungen in London zu stoppen? Eurer Meinung nach .


--> Soldaten einsatz um die Polizei zu unterstützen?
-->Härtere Strafen

Was gibts noch:S?


Und glaubt ihr Deutsche Städte können auch so enden wie in London?



bin euch für die erste frage um ein paar punkte dankbar.
Frage von whiztor (ehem. Mitglied) | am 16.08.2011 - 23:19


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Antwort von auslese | 17.08.2011 - 00:05
Was man tun könnte?
Etwas für die Bürger_innen - auch die,
die benachteiligt sind.

Und sicher können deutsche Städte (das "deutsch" brauchst Du nicht groß schreiben) auch so enden. Schau Dir an, was in Berlin abgeht.


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Antwort von brabbit | 17.08.2011 - 00:12
Zitat:
--> Soldaten einsatz um die Polizei zu unterstützen?
-->Härtere Strafen


Damit bekämpf man nicht die Ursache. Wie auslese bereits erwähnt hat muss ein Umdenken bezüglich der unteren sozialen Schichten erfolgen.
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Antwort von matata | 17.08.2011 - 01:05
Ich möchte euch aber doch zu bedenken geben, dass die Erkenntnisse, die jetzt gewonnen werden bei der Analyse der Unruhen, der Plünderungen und Zerstörungen, eine ganz andere Sprache sprechen. Beim einem grossen Teil der Randalierer und Plünderer handelte es sich um Angehörige der Mittel- und Oberschicht. Die Waren, die gestohlen wurden, sind zum Teil seltsam:
In Apotheken wurde eingebrochen und die ganzen Vorräte eines bestimmtenen Medikamentes geklaut, ausgerechnet eines gegen Durchfall... Warum? Weil sich der Inhaltsstoff dazu eignet, eine andere Droge herzustellen. Alles andere wurde liegen gelassen! Ganze Geschäfte mit Kleidungsstücken und Schuhen bestimmter Marken wurden ausgeraubt. Diese Artikel tauchen nun auf den Märkten auf oder werden auf der Strasse verhökert. Lebensmittel wurden mit Ausnahme von Alkoholika praktisch keine gestohlen, dafür aber die Tiefkühltruhen ausgeleert, die Nahrungsmittel auf die Strasse geworfen oder ausgeleert und verschmutzt. Es ging in vielen Fällen wirklich nur um das Zerstören.

Quelle: BBC London
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Antwort von GAST | 17.08.2011 - 09:34
- Der Wunsch zur Zerstörung hat doch auch Gründe?
- Wenn Jugendliche randalieren ist sicherlich bei ihren Erziehern (und evtl. deren Erziehern) nach den Gründen dafür zu suchen.
- Der Diebstahl in Apotheken kann auch "Gunst der Stunde" gewesen sein: völlig andere Personen, völlig andere Motive - aber ein gefundenes Fressen für BBC.

- Dass viele Randalierer aus der Mittelschicht kommen (erkennt man das an der Frisur, an der Art-und-Weise des Steinewerfens, oder hat man die Randalierer vor Ort interviewt?), macht in meinen Augen Sinn, weil dort sicherlich eher systemrelevante Fragen gestellt werden. Vielleicht haben ja ein paar Leute erkannt, dass das unser Wirtschafts- und Sozialsystem nicht nachhaltig - und vor Allem unfair gegen Jugendliche (sowie alle anderen "Schwachen") - ist.

- Auch in Deutschland sehe ich einen Protest der Jugend als überfällig.
Was die letzten Generationen geschafft haben ist zwar beachtlich, aber in dieser Form weder zukunftsfähig noch nachhaltig noch fair. (z.B. Abhängigkeit von Erdöl; Zerstörung der Landschaft mit unzähligen Autbahnen und zig Millionen PKW; Stromgewinnung aus Kohle und Uran, dabei gleichzeitige Verschwendung des Stroms; Spekulation mit Nahrungsmitteln an der Börse bei gleichzeitgem Hunger von 1 Mrd. Menschen; etc.)
Politischen Einfluss - oder große Kaufkraft - hat die Jugend nicht. Stimmung machen kann sie aber - mal mehr und mal weniger vernünftig.


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Antwort von Harvard (ehem. Mitglied) | 17.08.2011 - 11:40
Zitat:
dass das unser Wirtschafts- und Sozialsystem nicht nachhaltig - und vor Allem unfair gegen Jugendliche (sowie alle anderen "Schwachen") - ist.


Was ist denn dein Vorschlag?


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Antwort von glubber202 | 17.08.2011 - 11:45
Die Armee ist dafür da die Feinde des Staates zu bekämpfen, der Einsatz im Innern macht leicht das eigene Volk zum Feind des Staates.

ich glaube allerdings, dass in einer funktionierenden Demokratie der Einsatz der Armee im Inneren durchaus möglich und teilweise auch sinnvoll wäre.
Die sinnlose Gewalt, die teilweise in London herrschte hätte man durch einen Militäreinsatz schneller beenden können, zumal die Armee durch die neuen Einsatzlagen stellenweise der Polizei in ihren "Crowd Controlling" Fähigkeiten in nichts nachsteht.

 
Antwort von GAST | 17.08.2011 - 13:45
Zitat:
Was ist denn dein Vorschlag?
Das is jetz noch mehr off_topic, aber:

Da gibt’s viele. Und alle sind (oder wirken) unfachmännisch. Weil ich kein Fachmann (Fachfrau) bin. Genauso wenig wie jede(r) andere Jugendliche:

- Ein Umstieg auf Bio-Landwirtschaft und Fairtrade wären ein guter Anfang. (Eigentlich dürfte in nem nachhaltigen System ja nichts anderes Standard sein)
- Ne Steuer auf CO2-Emissionen wäre auch toll - momentan werden groß-Emittenten sogar bevorzugt.
- Generell ein Blick auf ALLE Beteiligten an einem Prozess - nicht nur auf die, die einen Vorteil haben (dann wären Punkt 1 und 2 schon überflüssig, weil selbstverständlich)
- Artikel 20a GG: „Der Staat schützt …“ → „ALLE schützen…“ muss in die Köpfe
- „Geldgestehung aus dem Nichts“ gehört Verboten.
- privaten Grundbesitz finde ich höchstens auf Lebenszeit und höchstens mit Flächen-Höchstbegrenzung halbwegs vertretbar
- …

Ich hab noch ne ganze Menge weiterer Argumente im Kopf.
Aber das hier wird schon reichen um ausreichend oft „geht ja sowieso nicht“, „das war schon immer anders“, etc. in den Köpfen der User zu erzeugen.

Die Jugend hat in meinen Augen den Vorteil, dass sie ziemlich nahe bei „Null“ anfängt (keine finanziellen oder ideologischen Verpflichtungen, keine großer Besitz, keine Routine (im schlechten wie im guten Sinne), etc.). Das macht sie (eigentlich) unabhängig von dem, was vorangegangene Generationen geschaffen haben.
Trotzdem übernehmen viele gerne, was andere schon vorgedacht und vorbereitet haben. So lässt sich’s denkfaul und bequem durch die Welt kommen.

---
@ glubber:
die Armee ist, wie jede andere zentral gesteuerte Institution, nur dann effektiv, wenn große Massen auf kleiner Fläche Krawall machen. In Zeiten von Internet und Smartphones lässt sich Krawall doch auch anders organisieren.
„Die Jugend“ als gesamtes kann man doch nicht ohne weiteres bekämpfen (oder in Schach halten). Genauso wenig wie „die Weißen“ oder „die Männer“.


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Antwort von glubber202 | 17.08.2011 - 15:35
Privater Grundbesitz nur auf Lebenszeit ?

sry, das erinnert an Systeme, die grandioser versagten als das unsere jetzt ...


Natürlich ist eine große menge an asymmetrisch handelnden Krawallmachern nicht leicht zu bändigen.
Ich glaube auch nicht, dass man so diese Krawalle verhindern kann.
London hatte zu Hochzeiten der Krawalle ca 16000 Polizisten.
Ein Paar Bataillone hätten zumindest die zahlenmäßige Überlegenheit herstellen / vergrößern können ...
Wenns einmal kracht in diesem Ausmaß, kann man eh nur versuchen den Schaden zu minimieren.


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Antwort von Freezy | 17.08.2011 - 16:06
Zitat:
- Ein Umstieg auf Bio-Landwirtschaft und Fairtrade wären ein guter Anfang. (Eigentlich dürfte in nem nachhaltigen System ja nichts anderes Standard sein)

o.O Mit Bio-Landwirtschaft würdest du eine Angebotsverknappung erster Güte erzielen und dann wirds erst recht ungemütlich. Vielleicht sollte man ersteinmal dafür sorgen, dass auf Anbauflächen für Lebensmittel keine Pflanzen für Bioethanol mehr angebaut werden während in Afrika eine Hungerkrise die nächste jagd.


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Antwort von RichardLancelot | 17.08.2011 - 16:58
Zitat:
Vielleicht sollte man ersteinmal dafür sorgen, dass auf Anbauflächen für Lebensmittel keine Pflanzen für Bioethanol mehr angebaut werden während in Afrika eine Hungerkrise die nächste jagd.
Das ist doch viel zu kurz gedacht. Damit man damit etwas bewirken würde müssten sich ja erst einmal die Besitzer der Großgründe zur Humanität verpflichten und ihre Waren unter Umsatzeinbußen in ärmere Länder schaffen...klingt für mich nach Wunschdenken.


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Antwort von glubber202 | 17.08.2011 - 19:07
und um die KEtte fortzuführen ...
würden wir weiterhin oder sogar mehr in "ärmere Länder" exportieren würde das die ansässige Landwirtschaft derart schwächen, dass die nächsten Hungersnöte vorprogrammiert wären ;-)


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Antwort von Maia_eats_u (ehem. Mitglied) | 17.08.2011 - 19:35
Die bisherige Lösung (härtere Strafen und auch an kleinen Sachen dranbleiben) funktioniert doch ganz gut. Im Moment ist London ziemlich ruhig. Klar hört man noch oft Sirenen und zwar in der ganzen Stadt, aber das meist nur wegen kleiner Sachen, die sich quasi von selbst erledigen... Ich denke noch mehr muss man gar nicht tun.

 
Antwort von GAST | 17.08.2011 - 21:54
Zitat:
Privater Grundbesitz nur auf Lebenszeit ?

sry, das erinnert an Systeme, die grandioser versagten als das unsere jetzt ...
Da sieht man, dass man faire Ideen auch unglaublich schlecht umsetzen und vermarkten kann... ...Man kann aber auch daraus lernen...

Zitat:
o.O Mit Bio-Landwirtschaft würdest du eine Angebotsverknappung erster Güte erzielen und dann wirds erst recht ungemütlich. Vielleicht sollte man ersteinmal dafür sorgen, dass auf Anbauflächen für Lebensmittel keine Pflanzen für Bioethanol mehr angebaut werden während in Afrika eine Hungerkrise die nächste jagd.
Hier sieht man pahntastisch, zu welchen Aussagen unvollständige Informationen führen.

Hungersnöte in Afrika herrschen auch ohne dass Bioethanol gewonnen wird. Die energetische Nutzung landwirtschaftlicher Flächen macht z.B. in der BRD nur 1,6 Mio Hektar aus (das sind weniger als 10 % der landwirtsch. genutzten Fläche!). Der Ertrag von 10,6 mio Hektar landet dagegen direkt in Tiermägen. 4,5 Mio. Hektar werden zur Nahrung für Menschen.
Weil die letzten beiden Positionen zum richig-fett-werden nicht reichen, importieren wir noch fleißig Nahrungs- und Futtermittel z.B. aus Afrika. Weil auch das noch nicht reicht, fischen wir (die hochtechnologisierten Länder) zusätzlich noch die afrikanischen Küsten leer.
- Das schafft Hunger.

- In Afrika fehlt es übrigens nicht an landwirtschaftlichen Flächen, sondern an Möglichkeiten und Know-how, diese zu Nutzen. Die notwendige Entwicklung dazu ist unter anderem durch Kolonialmächte, Versklavung und Schaffung von Korruption und wirtschaftlicher Abhängigkeit (und Ausbeutung) stets (von uns) gehemmt worden.
- Da wären Fairtrade und Bio in der Tat kein schlechter Ansatz.

---
Nicht-Bio-Anbau geht hauptsächlich durch künstliche Düngemittel, die nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen (weil aus Erdöl / energetisch sehr aufwendig herzustellen).
Der Einsatz von Pestiziden ist ursache für jährlich hunderttausende Todesfälle.
Die Gentechnik als Alternative ist weder ausgereift noch ethisch nicht vertretbar (noch?).
Synthetische Düngemittel sind zudem Großverursacher von Stickoxid-Emissionen. Stickoxide sind starke und lang anhaltende Treibhausgase.


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Antwort von Harvard (ehem. Mitglied) | 18.08.2011 - 00:28
Zitat:
Die Gentechnik als Alternative ist weder ausgereift noch ethisch nicht vertretbar (noch?).
Na das möchte ich nun aber erklärt bekommen :)

 
Antwort von GAST | 18.08.2011 - 09:33
Zitat:
Die Gentechnik als Alternative ist weder ausgereift noch ethisch nicht vertretbar (noch?).
- das nicht ist zuviel. Sorry.

- das (noch?) soll bedeuten, dass sich ethische Vertretbarkeit mit der Zeit auch ändern kann.
- - Ich schätze, dass - wenn man die Menschheit nur lange genug einseitig informiert - die Gentechnik noch etwas Aufwind bekommen wird. Immerhin kann man da Geld mit verdienen. Und das ist mehr wert als Ethik.

Den Rest verstehst du aber? Oder sind noch paar Kleinigkeiten unklar?


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Antwort von Harvard (ehem. Mitglied) | 18.08.2011 - 13:19
Ich bin eigentlich für Gentechnik. Ich denke, dass man darüber noch sehr viel herausfinden kann und dadurch auch Sachen verbessern kann.
Aber natürlich kein Licht ohne Schatten, wie bei allem. Bin ich nun ein Monster?

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