Referat: Gentechnik
Was ist Gentechnik
Unter Gentechnik, auch Gentechnologie fasst man sämtliche Erkenntnisse zur Untersuchung und Manipulation von Erbgut zusammen.
Auszugrenzen sind künstliche Befruchtung und Klonierung, da keine Veränderungen am genetischen Material stattfinden. Somit hat das Schaf „Dolly“ genau genommen gar nichts mit der Gentechnik zu tun, obwohl es man oft glaubt.
Das älteste Gebiet dessen, was wir heute Gentechnik nennen, ist die Pflanzen- und Tierzüchtung. Solange der Mensch sesshaft ist, hat er durch konsequente Selektion versucht, die ihm geeignet erscheinenden Nutzpflanzen und Nutztiere herauszuzüchten.
Gen- und Biotechnik werden oftmals gleichgesetzt, doch meinen die Begriffe längst nicht dasselbe:
Gentechnik ist der Biotechnik vorgelagert: War die Biotechnik bislang auf die natürlichen Eigenschaften von Organismen angewiesen, so eröffnet die Gentechnik ihr neue Wege. Gentechnische veränderte Bakterien können bakterienfremde Eiweiße wie z.B. das menschliche Hormon Insulin produzieren. Die Gentechnik kreiert also Lebewesen mit neuen Eigenschaften, die dann biotechnisch ausgenützt werden können.
Exkurs: Genetik
An dieser Stelle möchte ich noch einmal kurz zusammenfassen was wir im Unterricht schon behandelt haben.
Jede individuelle Form des Lebens wird von spezifischen, individuellen Proteinen gesteuert. Proteine sind hochmolekulare Eiweißkörper, die aus Aminosäuren aufgebaut sind. Sie bestimmen u. a. als Enzyme, Hormone oder Rezeptoren sämtliche Vorgänge des Lebens. Sie sind die Träger des Lebens.
Die Natur kommt mit 20 Aminosäuren aus. Die Anordnung der Aminosäuren im Makromolekül (Großmolekül) weist den Proteinen ihre bestimmte Funktion zu. Im menschlichen Organismus rechnet man mit ca. 50 000 Proteinen, aber nur rund 500 davon sind bekannt.
Jeder lebende Organismus, vom Einzeller bis zum höchstentwickelten Warmblüter, dem Menschen, hat ungeheure Leistungen zu vollbringen:
Die Speicherung und Verschlüsselung der Informationsmenge (von 50 000 Proteinen beim Menschen, wobei jedes Protein aus tausenden Aminosäuren bestimmter Anordnung besteht)
Die immer wieder identische Reproduktion dieser Informationen (Zellteilung)
Aber auf die Zellteilung will ich nicht weiter eingehen, da wir sie schon ausführlich im Biounterricht besprochen haben.
Anwendungsbereichen der Gentechnik
Gegenwärtig wird die Gentechnologie in der Medizin hauptsächlich zur Gewinnung von Arzneimitteln durch gentechnisch veränderte Mikrooganismen oder Zellen und zur Entwicklung diagnostischer Möglichkeiten angewandt (z.B. DNA-Analyse). Als Ergebnis weltweiter Bemühungen in den verschiedensten Laboratorien konnten die ersten menschlichen Proteine aus Bakterien erhalten werden: Humaninsulin, Wachstumshormone, Glucagon etc. und auch Impfstoffe wie z.B. für Hepatitis B.
An einem Impfstoff für AIDS arbeitet man fieberhaft.
Des Weiteren hat man mit Hilfe der Gentechnik die Ausbeute bei Antibiotika produzierenden Bakterien und Pilzen um das 1000fache gesteigert und unerwünschte Nebenwirkungen eleminiert.
In den letzten 10 Jahren wurden große Fortschritte auf dem Gebiet der Krebsforschung gemacht, wahrscheinlich ist dank der Gentechnik Krebs künftig vielleicht heilbar.
In der Landwirtschaft hat man großes Interesse daran, Gene für die Aufnahme und Verwertung von Luft-Stickstoff aus Bakterien in Nutzpflanzen zu übertragen. Wenn dieses Vorhaben gelingt sollte, wird man auf jegliche Art von Düngen verzichten können und somit die Umweltbelastung und Kosten stark reduzieren.
In der modernen Tierzucht sind die extrakorporale Befruchtung, die Gefrierkonservierung von Embryonen und die Geschlechtsselektion bereits Alltagspraktiken. Das Klonieren von Säugern und Genaustausch auf molekularer Basis sind vorerst Zukunftsmusik, weniger wegen den technischen Möglichkeiten, vielmehr aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen, die dies nicht ganz zu unrecht einschränken.
Risiken der Gentechnik
Die Gentechnik fordert von dem Menschen, über moralische und soziale Konsequenzen naturwissenschaftlicher Forschung wie ihrer technischen Anwendung nachzudenken.
Es gilt nicht immer, das technische Mögliche zu tun, sondern wir müssen uns verstärkt nach dem Sinn unseres Tuns fragen und auch fragen lassen.
Die Umwelt repräsentiert ein Spektrum von Variablen, wovon uns nur einige bekannt sind. Fehlentscheidungen, das haben uns die Ereignisse in jüngster Zeit gelehrt, verursachen oft irreparable Schäden in unserem Lebensraum.
Nun noch ein spezifischer Versuch zum Beweis der Übertragbarkeit von Genen und deren Wirkung.
Die Gegner der Gentechnologie wollen zeigen, dass der genetisch veränderte Mais schädlich für den Menschen ist. Also gaben sie einer Raupe nur noch diesen Mais zu fressen, einer Fliege dann nur noch diese Raupen. Das Resultat war eine drastische Verkürzung der Lebenserwartung der Fliege.
Meiner Meinung nach kann, muss aber nicht, dies auch durch andere Faktoren zusammenkommen.
Z.B. ist die ganze Zeit Mais für die Raupe ungesund und auch vielleicht ernährt sich die Fliege normalerweise nicht nur von Raupen sondern auch noch andere Sachen.
Bei allen bislang zugelassenen Lebensmitteln aus transgenen Pflanzen wurde die substanzielle Äquivalenz festgestellt. Die Daten der umfangreichen Sicherheitsanalyse ergaben keine Hinweise auf negative Auswirkungen auf die Tiergesundheit. Tierexperimente lassen sich häufig nicht einfach auf den Menschen übertragen. Aber aus unseren langjährigen Erfahrungen mit komplexen Lebensmitteln, gepaart mit den Ergebnissen aus den Untersuchungen zu den gentechnisch modifizierten Erzeugnissen, lässt sich vergleichend ableiten, dass diese neuartigen Lebensmittel keine anderen oder zusätzlichen Gefährdungspotentiale für die menschliche Gesundheit aufweisen, als die vergleichbaren konventionellen Produkte.Die Analyse zur Bewertung der gesundheitlichen Unbedenklichkeit von gentechnisch veränderten Lebensmitteln haben nicht nur in der Europäischen Union sondern weltweit einen hohen Standard erreicht.
Klonen
Obwohl das Klonen genau genommen gar nicht zur Gentechnik gehört möchte ich es kurz in meinem Referat erläutern.
Das Wort „Klon“ stammt aus dem griechischen und bedeutet ursprünglich soviel wie „Zweig“.
In der Wissenschaft versteht man unter Klonierung von Individuen oder Zellen, deren Erbgut identisch ist. Nach der klassischen Methode lassen sich Lebewesen klonen, indem man Zellhaufen in einem frühen Embryonalstadium teilt. Die Zellen besitzen dann noch alle Eigenschaften, um einen kompletten Organismus hervorzubringen. Wenn dies in der Natur vorkommt entstehen beispielsweise eineiige Zwillinge.
Durch die Gentechnik ist es seit längerer Zeit möglich, Gene in eine Zelle einzuschleusen und dort zu vermehren. Die Empfängerzellen, meistens Bakterien oder Hefen, vermehren sich sehr schnell durch asexuelle Klonbildung, sodass man viele Kopien des Gens erhält. Dieses Verfahren bezeichnet man als DNA-Klonierung. Diese Methode ist bei der Herstellung von wichtigen Stoffwechselprodukten, z.B. Insulin, Interferon und Wachstumshormone sehr hilfreich.
In den letzten Jahrzehnten ist es den Wissenschaftlern gelungen, Klone auch
künstlich herzustellen. 1980 wurde es erstmals möglich, durch Klonen künstlich
eineiige Zwillinge von Vieh herzustellen. Bei diesem relativ einfachen Klonen wird
vergleichsweise wenig in die Mechanismen der Natur eingegriffen. Es wird lediglich
ein Embryo in einem sehr frühen Entwicklungsstadium in zwei Teile gespalten. Diese
Embryonen können nun wieder in die Gebärmutter der „Muttertiere“ eingepflanzt
werden, so daß eineiige Zwillinge mit identischem Erbgut entstehen.
1993 führte man erfolgreich vergleichbare Versuche mit menschlichen Embryonen
durch, allerdings wählte man bewußt langfristig nicht lebensfähige Embryonen aus,
auch wurden die Embryonen nicht in Gebärmuttern eingepflanzt.
Das bekannteste Beispiel von Klonierung ist wohl immer noch das schottische Schaf
„Dolly“.
Wilmut, der Schöpfer Dolly`s, freut sich und behauptet, dass es in Zukunft einen
ganzen Zoo voller Tiere die dem Menschen zu gute kommen können, geben wird
und, dass damit auch Gebrechen wie HIV, BSE oder Krebs völlig besiegen lassen
werden.
Nachdem das Schaf Dolly so großes Aufsehen erregt hatte, setzte eine heftige
Diskussion über das Klonen ein. Viele Menschen nehmen eine ablehnende Haltung
gegenüber dem Klonen ein. Sie haben Angst vor dem absehbaren Klonen von
Menschen und glauben, dass man alles tun müsse, um dies zu verhindern. Also
verurteilt man auch das Klonen von Tieren und Pflanzen. Andere wiederum
verwechseln Klonen mit Genmanipulation und sind deshalb gegen das Klonen.
Grüne/Rote/Graue Gentechnik
Grüne Gentechnik: Es hat sich eingebürgert, dass Wissenschaftler, die sich mit der Genetik der Pflanzen beschäftigen, von der Grünen Gentechnik sprechen.
Rote Gentechnik: Forscher, die das Erbmaterial von Tieren oder Menschen untersuchen, bezeichnen ihr Arbeitsgebiet dagegen als Rote Gentechnik.
Graue Gentechnik: die Herstellung von Enzymen oder Feinchemikalien für industrielle Zwecke mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen.
Schlusswort
Ich möchte meinen Vortrag schließen mit einem Zitat des Forschers Wade aus dem Jahr 1977: “Der gesamte Gen-Pool unseres Planeten, das Produkt von drei Milliarden Jahren Evolution, steht zu unserer Verfügung. Der Schlüssel zum Leben ist in unsere Hände gelegt. Es gibt gelegentlich Vorschläge - aus wissenschaftlichen oder moralischen Gründen - den Schlüssel wieder wegzuwerfen.
Aber ein solches Ignorieren von Möglichkeiten liegt nicht in der menschlichen Natur. Das Tor zur Schatzkammer ist bereits offen, und die einzige Frage ist, welchen Nutzen wir von den Reichtümern darin ziehen werden.”
Inhalt
In diesem Referat werden die grundlegenden Dinge der Gentechnik erklärt. Ob Klonen überhaubt zur Gentechnik gehört und in welchen Bereichen die Gentechnik angewendet wird, wird erklärt. Es wird auch noch die Genetik kurz wiederholt, die die Grundlage für Gentechnik ist. Auch die Risiken der Gentechnik werden angesprochen.
1 Einleitende Bemerkungen
2 Was ist Gentechnik?
2.1 Begriffsdefinition
2.2 Gen- und Biotechnik
3 Chronik der Gentechnik
4 Exkurs: Genetik
5 Methoden und Anwendungsbereiche der Gentechnik (Bsp.: Herstellung von Human-Insulin)
6 Risiken der Gentechnik
7 Schlußbemerkungen (1327 Wörter)
1 Einleitende Bemerkungen
2 Was ist Gentechnik?
2.1 Begriffsdefinition
2.2 Gen- und Biotechnik
3 Chronik der Gentechnik
4 Exkurs: Genetik
5 Methoden und Anwendungsbereiche der Gentechnik (Bsp.: Herstellung von Human-Insulin)
6 Risiken der Gentechnik
7 Schlußbemerkungen (1327 Wörter)
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