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Referat: Neil Postmans "Wir amüsieren uns zu Tode"

Alles zu Neil Postman  - Wir amüsieren uns zu Tode

Wir amüsieren uns zu Tode


Urteilsbildung im Zeitalter der Unterhaltungsindustrie
von Neil Postman
von Mario Krenn

Zusammenfassung:
Im ersten Kapitel, „Das Medium ist die Metapher“, kritisiert Postman unter anderem, dass jede Art von Technik oder Erfindung einen Hauptzweck und einen Nebenzweck hat, wie zum Beispiel die Uhr. Der Hauptzweck liegt darin, bei sehschwachen Menschen das Sehen zu verbessern. Der Nebenzweck ist die psychologische Vorstellung, den altersbedingten Verfall des menschlichen Körpers nicht hinzunehmen. In diesem Kapitel wird das Medium (jegliche Art von Technik) als Metapher beschrieben, da sie nicht nur den Hauptzweck erfüllt, sondern auch, wie am Beispiel der Brille bemerkbar, einen Nebenzweck.
In zweitem Kapitel, „Das Medium als Epistemologie“, erklärt Postman die Änderung unseres Denkens beim Aufnehmen von Informationen durch Medien. Er zeigt, dass unsere Wahrnehmung stark durch Erfahrungen beeinflusst ist, so wie zum Beispiel Sätze, Geschichten oder Theaterstücke beziehungsweise Darsteller in unserem Gehirn zu Metaphern werden. Ein genanntes Beispiel ist Hamlet als grüblerische Unentschlossenheit. In diesem Kapitel wird auch die Änderung des Werts von Buckdruck im 19. Jahrhundert erörtert. Vor dem Fernsehen war das Buch im Zentrum als Unterhaltungsmöglichkeit, danach wurde es vom Fernsehen verdrängt und ist immer mehr in die Peripetie gerückt.
In „Amerika im Zeitalter des Buchdrucks“ wird erklärt, warum in Amerika einst Bücher einen sehr hohen Stellenwert bei den meisten Bewohnern hatten. Der Grund dafür ist, dass die meisten Amerikaner lesen konnten, was bedeutet, dass sie aus einer besseren Schicht waren und weil beinahe jeder Lesen konnte, konnte auch jeder seine Meinung äußern. Da in Amerika die gleiche Sprache gesprochen wurde wie in England, daher wurde viel von Kunst, Wissenschaft und Literatur aus England importiert. Ende des 18. Jahrhunderts kamen die ersten Amerikanischen Zeitungen auf, wodurch nach und nach ein Kampf um die Pressefreiheit begann. Ein weiterer Beweiß, dass den amerikanischen Bürgern viel an ihrer Bildung lag ist, dass sich im 19. Jahrhundert Vortragssäle (Lyzeen) verbreiteten, und auch großen Ansturm genießen durften.
Im Kapitel „Leserverstand“ kritisiert Postman die Aufmerksamkeit beziehungsweise das Interesse der heutigen Amerikaner bei politischen Reden und verweißt auf die Lincoln-Douglas Debatten im 19. Jahrhundert, die über zehn Stunden dauerten. Auch schreibt er über die Veränderung unserer Erinnerung an berühmte Persönlichkeiten. Früher wurden die Menschen wegen ihrer Reden bekannt, heutzutage erinnern wir uns an Bilder von den Personen.
Im fünften Kapitel, „Die Guckguck Welt“ wird vor allem über die Veränderung unserer Informationsqualität und Quantität nach der Erfindung des Telegraphs geschrieben. Bevor Morse ihn erfunden hat, wurden Informationen so schnell verbreitet, wie sie der Mensch transportieren konnte, das waren zirka 55 Stundenkilometer mit einem Zug. Danach konnten Informationen mit Lichtgeschwindigkeit verbreitet werden, und die Masse der Informationen stieg erheblich. Nun drängten sich anstatt von politisch wertvollen Informationen und wirtschaftlich bedeutende Themen Persönlichkeiten ins Rampenlicht.
Im Kapitel „Das Zeitalter des Showbusiness“ wird vor allem erkennbar, dass das Fernsehen sich rein der Unterhaltung widmet. Und vor allem Nachrichten sind, obwohl sie es nicht sein sollten, als Unterhaltung gedacht. Weitere Beispiele für diese Theorie sind Gerichtsverhandlungen von Schwerverbrechern, die im Fernsehen übertragen werden. In diesem Kapitel kommt auch die wichtigste These zum Ausdruck, die sich durch das ganze Buch zieht: „Problematisch am Fernsehen ist nicht, dass es uns unterhaltsame Themen präsentiert, problematisch ist, dass es jedes Thema as Unterhaltung präsentiert.
Im folgenden Kapitel, „Und jetzt…“, kritisiert Postman vor allem, dass, obgleich wichtig oder nicht, Nachrichtenblöcke immer direkt aufeinander folgen oder durch Werbung unterbrochen werden, sodass der Zuschauer keine Zeit zum Nachdenken hat, und es durch beruhigende Musik oder wegen des Aussehens des Reporters für belanglos hält.
In „Im Wiegeschritt nach Bethlehem“ wird bekannt, dass Fernsehpredigten zwei primäre Ziele haben. Erstens, und vielleicht gar nicht das wichtigste Ziel, den Weg zu Jesus zu finden, und zweitens Geld am Konto der Kirche beziehungsweise der Fernsehprediger zu haben. Diese Predigten sind, wie auch beinahe alle anderen Sendungen, ohne jede Nachsicht als Unterhaltung gedacht. Zwar sind viele Fernsehprediger intelligente Menschen, so schreibt Postman, sind sie sich jedoch nicht im klaren, dass sie Fernsehpredigten anders aufbereiten müssen als in der Kirche. Das Hauptproblem dabei ist, dass sich die Kirche oder die Fernsehprediger mit der „Übersetzung“ ihrer Predigten beziehungsweise Reden in die „Sprache des Fernsehens“ zu wenig oder gar nicht auseinander setzen.
In „Sie haben die freie Wahl“ zeigt Postman auf, wie oft wir vom Fernsehen beeinflusst werden. Beispiele dafür sind etwa Werbungen, die nicht mehr von Aussagen sondern vielmehr von Gefühlen beherrscht werden. Auch Politiker versuchen mit Image-Manager politisch Werbung für sich zu machen. Zwar soll Amerikas „Bill of Rights“ eine Einschränkung der Ideen und Informationen durch den Staat verhindern, doch dachten die Gründerväter natürlich nicht an die Kontrolle der Informationen und Ideen durch das Fernsehen.
In „Unterricht als Unterhaltung“ verweißt Postman auf die Theorie, dass Sendungen wie „Sesam Straße“ Kindern das Lesen beibringen soll, welches durch Spaß am Lernen bewirkt werden soll. Doch ist in der Schule der Spaß das Mittel zum Zweck, im Fernsehen ist jedoch der Spaß der eigentliche Zweck. Er weißt darauf hin, dass das Fernsehen die Macht erlangen kann, die Erziehung zu kontrollieren. Eine weitere Theorie des Fernsehens, Unterricht und Unterhaltung sind untrennbar miteinander verbunden, weißt Postman mit drei Argumenten zurück: Bei so genannten Bildungssendungen wird die Vorstellung hervorgerufen, dass jede Sendung eine geschlossene Einheit ist, und nicht auf einem Fundament aufbaut. Außerdem darf das Fernsehen nicht irritieren, da es der schnellste Weg ist, Zuschauerzahlen zu verlieren, daher darf eine Bildungssendung nichts enthalten, was das Kind dazu veranlasst, sich selbst Gedanken über etwas zu machen. Auch wird im Fernsehen nichts gelehrt, was nicht visuell darstellbar ist, da es sonst einem Radio ähnelt (Argumente, Hypothesen, Gründe, Widerlegungen, …)
Das letzte Kapitel Namens „Huxleys Warnungen“ berichtet über die zukünftigen Gefahren des Fernsehens, wenn nicht ernsthaft etwas geändert wird. Postman vergleicht das Fernsehen mit einem stummen, aber sehr mächtigen Feind. Eine sinnvolle Lösung, wie er schreibt, gibt es nicht. Der einzige Weg zur Rettung unserer Kultur vom Masseneinfluss dieses Mediums ist, sich selbst Gedanken darüber zu machen.
980 Wörter

Interpretation:
In Neil Postmans „Wir amüsieren uns zu Tode“ zieht sich ein Wort wie ein Faden durch das ganze Buch. Das Wort ist „Metapher“. Im ersten Kapitel vergleicht er das Medium als Metapher. Metapher ist ein Ausdruck, der im Zusammenhang in einen anderen Bedeutungskontext übertragen wird. Postman meint damit, dass die meisten Informationssendungen oder Nachrichtensendungen zwar Informationen vermitteln, das aber nur auf der Idee der Unterhaltung basiert, weswegen die Bedeutung des Inhalts völlig geändert wird. Der Beweis für diese These ist sicherlich das gute Aussehen der Nachrichtenleute, was sie zu den am besten aussehenden Mensche in Amerika macht. Man sieht in den Nachrichten nie Menschen, die älter als 50 Jahre sind, die eine Glatze haben, die etwas dicker sind oder deren Augen zu weit auseinander liegen. Der Grund dafür ist, wie Postman schreibt, dass die Glaubwürdigkeit darunter leidet. Dieses Buch ist zwar rein auf die amerikanische Kultur bezogen, doch kann man auch in unserem Fernsehen auf diese Theorien stoßen. Auch hier sind die Moderatoren der Nachrichten gut aussehend, sehr elegant gekleidet und sehen glaubwürdig aus.
Im zweiten Kapitel vergleicht er das Medium, nicht nur das Fernsehen, sondern auch das Druckmedium, mit der Epistemologie. Epistemologie ist die Lehre der Wissenschaft. Er erklärt, dass jede Art von Informationsverbreitung unsere Wahrnehmung beeinflusst, und damit in folge auch unser Leben. Der Unterschied zwischen dem gesprochenen Wort und dem gedruckten ist, dass das gedruckte als Beweis angesehen werden kann, da es nicht veränderbar ist. Das gesprochene Wort kann, und wird auch in vielen Fällen, falsch interpretiert. Ein Wort, so schreibt Postman, verändert seinen Inhalt ab dem Zeitpunkt, wenn es aufgeschrieben wird. Das Ändern des Inhalts hatte im 16. Jahrhundert die Folge, dass viel mehr Prosa geschrieben wurde, und dass Poesie nur mehr eine exotische Schreibform war, was auch noch für heute gilt. Noch gibt es einige, meist naturnahe, Völker, die keine schriftlichen Gesetzte haben, sodass sie vor allem mit mündlich überlieferten Sprichwörtern ihre Urteile fällen. Heutzutage ist es unmöglich, dass ein Richter ernsthaft mit Sprichwörtern arbeitet. Er würde außerdem für verrückt gehalten werden, wenn er sich hunderte oder tausende Sprichwörter merkte.
Im Kapitel „Leserverstand“ schreibt Postman über das Interesse der Amerikaner im 18. und 19. Jahrhundert ihre Allgemeinbildung und vor allem ihr Wissen über Politik zu vergrößern. Zum Beispiel folgen viele Zuhörer den Debatten von Lincoln-Douglas, welche oft mehr als zehn Stunden dauerten. Auch waren Bücher sehr verbreitet und beliebt. Dass die allermeisten Amerikaner lesen konnten kam daher, dass der Grossteil der Immigranten aus Englands besserer gesellschaftlicher Schicht waren. Das kam wahrscheinlich daher, dass ein Schiffsticket, und etwas anders gab es noch nicht, sehr teuer war, und es sich nur reiche Menschen leisten konnten. So wurde meiner Meinung nach die englische Gesellschaft in zwei Klassen geteilt. Die Armen und Normalverdiener, die es sich nicht leisten konnten, ein Ticket zu kaufen, und die Reichen, die meist durch das Auswandern nach Amerika noch reicher wurden.
Ein Unterschied zwischen der Wahrnehmung beim Fernsehen und beim Lesen ist, dass man im Zeitalter des Buchdrucks Persönlichkeiten wegen ihren Reden oder veröffentlichten Schriften kannte jedoch meist nicht wusste, wie diese Menschen aussehen. Heutzutage ist es jedoch genau umgekehrt. Man kennt berühmte Persönlichkeiten vor allem von Bildern oder Fernsehberichte, jedoch selten wegen ihrer Werke.
Die Entwicklung des Telegraphen im 19. Jahrhundert war ein Meilenstein in der Geschichte der Informationsverbreitung. Früher konnte man Informationen nur so schnell verbreiten, wie man sie transportieren konnte, welches bei etwa 55 Stundenkilometern mit dem Zug lag. Heute ist es möglich, und wird natürlich auch gemacht, Informationen in Lichtgeschwindigkeit zu verbreiten. Das führt dazu, dass die Welt zu einem Planeten voller Nachbarn wird, da Informationen über so gut wie jeden Ort vorhanden sind. So wurden auch die wichtigen politischen oder wirtschaftlichen Themen von irgendwelchen Persönlichkeiten verdrängt. Wenn man heute in die Zeitung sieht, wird man nur selten Themen finden, die unser Leben beeinflussen.
Bei den Fernsehnachrichten ist es nicht nur die Informationsqualität, sondern die Aufbereitung. Wichtige oder erschütternde Themen werden ganz neutral von den Nachrichtensprechern vorgetragen und mit beruhigender Musik hinterlegt, egal wie viele Menschen starben oder welche brutalen Morde vorgefallen sind, und nach der Beitragsdauer von etwa 45 Sekunden wird sofort das nächste Thema behandelt. So hat der Zuseher keine Zeit sich ernsthaft Gedanken über das gerade Gesendete machen und er denkt, da es Selbst die Nachrichtensprecher neutral sehen, dass es nichts schlimmes Sein kann. Das ist, obwohl das Buch vor allem die amerikanische Fernsehkultur kritisiert, wohl in allen Ländern gleich.
Am Ende des Buches versuchen Postman die möglichen zukünftigen Probleme zu erörtern. Er schreibt von der Gefahr des Absterbens der Kultur durch die Massenbeeinflussung des Fernsehens. Zwar scheint diese Aussage mehr oder weniger Übertrieben zu sein, jedoch hat er sicherlich recht in der Annahme, dass das Fernsehen ein stummer, aber sehr mächtiger Feind ist. Sein Vorschlag zum Verbessern des derzeitigen Verlaufes, man soll darüber Nachdenken, ist leider nicht sehr effizient, da dieses Buch vor allem an Menschen gerichtet ist, die sich ohnehin für das Problem Fernsehen interessieren.
823 Wörter
Zusammenfassung und Inhaltsangabe von Neil Postmans „Wir amüsieren und zu Tode“
Von Mario Krenn
Inhalt
Eine sehr ausführliche Zusammenfassung und Interpretation über das Werk "Wir amüsieren uns zu Tode" von Beil Postman.
(Zusammenfassung, ) (1815 Wörter)
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