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Gustav Stresemann

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Gustav Stresemann



Stresemann, Gustav (1878-1929), deutscher Politiker, der wie kein anderer in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen dem Deutschen Reich zu Stabilität und internationalem Ansehen verhalf.
Stresemann wurde am 10.Mai 1878 in Berlin geboren. Er studierte in Berlin und Leipzig Volkswirtschaftslehre und war ab 1902 Syndikus im Verband sächsischer Industrieller, den er selbst mitbegründet hatte. 1903 schloss er sich der Nationalliberalen Partei an, die er von 1907 bis 1912 und nochmals von 1914 bis 1918 als Abgeordneter im Reichstag vertrat. 1917 wurde er Fraktionsvorsitzender der Partei. Während des 1.Weltkrieges unterstützte er die deutsche Annexionspolitik, sprach sich für einen Siegfrieden als Kriegsziel aus und bejahte den uneingeschränkten U-Boot-Krieg. Zusammen mit Hindenburg und Ludendorff von der Obersten Heeresleitung war er 1917 am Sturz des Reichskanzlers Bethmann Hollweg beteiligt. Nach der deutschen Niederlage und dem Sturz des Kaiserreiches engagierte sich Stresemann zunächst zögernd beim Aufbau der Republik. 1918 gründete er die rechtsliberale Deutsche Volkspartei, deren Vorsitz er übernahm. 1919 war er Mitglied der Weimarer Nationalversammlung und ab 1920 Abgeordneter des Reichstages als Fraktionsvorsitzender seiner Partei. Daneben führte er den Vorsitz im außenpolitischen Ausschuss des Reichstages. Nach anfänglicher Ablehnung des Versailler Vertrags und der Republik entwickelte er sich zum Realpolitiker und Vernunftrepublikaner. Im August 1923 wurde Stresemann Reichskanzler und Außenminister einer großen Koalition, der u.a. die SPD angehörte. Innenpolitisch gelang es ihm, eine relative Stabilität zu bewahren durch die Überwindung des Hitler-Putsches und der Staatsstreichpläne in Bayern sowie durch die Absetzung der sozialdemokratisch-kommunistischen Regierung in Sachsen und durch die Einführung einer neuen Währung, der so genannten Rentenmark. Er beendete den passiven Widerstand gegen die Ruhrbesetzung durch französische und belgische Truppen und schuf damit die Voraussetzungen für Verhandlungen mit den Siegermächten aus dem 1.Weltkrieg. Nachdem seine Regierung durch den Rücktritt der SPD-Minister am 22.November 1923 gestürzt war, diente Stresemann bis zu seinem Tod als Außenminister in verschiedenen Koalitionsregierungen. Dabei bemühte er sich in erster Linie um eine Revision des Versailler Vertrags, die er über eine Verständigung mit Frankreich und Großbritannien durchzusetzen suchte. Mit dem Dawesplan von 1924 erreichte er eine Neuregelung der Reparationsleistungen und die Räumung des Ruhrgebiets. Der Locarno-Vertrag von 1925 begründete ein Sicherheitssystem in Mitteleuropa und bereitete den Weg für die Aufnahme des Deutschen Reiches in den Völkerbund 1926. Für ihren Einsatz für die Verständigung in Europa wurden Stresemann und sein französischer Amtskollege Aristide Briand 1926 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Er unterzeichnete 1928 den Briand-Kellogg-Pakt zur Ächtung des Krieges und nahm 1929 an den Verhandlungen zum Youngplan teil, der in Revision des Dawesplanes die Reparationsleistungen neu verteilte. Stresemann starb am 3.Oktober 1929 in Berlin.

Quelle: "Stresemann, Gustav", Microsoft Encarta 99 Enzyklopädie. 1993-1998 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

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Eine ausführliche Zusammenfassung des Lebens und Wirkens des Politikers Gustav Stresemann. (437 Wörter)
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