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Schilderung - 'Im Wartezimmer des Zahnarztes'

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Schilderung


Thema: "Im Wartezimmer des Zahnarztes"
In der letzten Nacht konnte ich vor Aufregung kaum ein Auge schließen, immer wieder mußte ich an meinen bevorstehenden Zahnarzttermin denken. Zwei Weisheitszähne sollten mir entfernt werden!
Schließlich war es soweit, ich betrat die Praxis. Dabei wurde mir schon etwas flau in der Magengegend. Trotzdem schritt ich mutig zum Tresen, hinter dem eine große, ältere Dame saß. Sie begrüßte mich mit meinem Namen und erklärte mir, dass es noch einige Minuten dauern würde, ich solle mich im Wartezimmer noch einen Moment gedulden.
Das Wartezimmer lag am Ende des Flures, dessen Wände mit schönen Landschaftsfotografien geschmückt waren – sie sollten wohl beruhigend auf die Patienten wirken, aber bei mir wirkten sie nicht!
Vor meinen Augen öffnete sich das Wartezimmer, ein nüchtern und sachlich eingerichteter Raum. Die chromglänzenden, mit Kunstleder bezogenen Stühle wirkten nicht gemütlich. Alle waren besetzt, bis auf einen neben der Garderobe. Als ich mich setzte, beäugten mich die bereits Wartenden neugierig. Ich nahm mir eine der ausgelegten Zeitschriften, durch ihr Lesen versuchte ich mich etwas abzulenken. Plötzlich zeriss die Stille! Herein kam langsam eine alte Dame mit Gehstock, die sich nach einem Sitzplatz umsah. Eine Welle von Höflichkeit überkam mich, und ich bot ihr spontan meinen Stuhl an. Sie nahm ihn mit einem dankbaren Augenschlag an. Nun stand ich am Fenster, allein. Eine dichtgewebte Gardine verbot mir den Blick nach draußen. Die einsame Grünpflanze auf der Fensterbank, die ich als Birkenfeige identifizierte, war ihrem Lebensabend nah. Sie war kein Lebewesen mehr, sondern nur noch Lebensraum für eine kleinen Käfer, der ziellos von einem Blatt zum anderen eilte.
Endlich wurde der nächste Patient aufgerufen, zügig folgte er der Schwester, so dass ich mich wieder setzen konnte.
Die Zeit verging furchtbar langsam, da schreckte ich auf. Aus dem benachbarten Behandlungsraum vernahm ich ein feines, summendes Geräusch. Das konnte nur der von allen gefürchtete Bohrer sein. Mein Herz hämmerte wie ein Presslufthammer in meiner Brust. Das Blut schoss durch die Adern. Ich fühlte Röte in meinem Gesicht emporsteigen. Scheinbar war ich nicht die einzige, die so empfand. Den übrigen Wartenden erging es wohl auch so. Überall in diesem Raum saßen eingeschüchterte Menschen, die bei dem Ertönen eines einzigen Geräusches zu Kleinkindern werden.
Plötzlich verstummte dieses widerliche Geräusch und ein erleichtertes Raunen erfüllte den Raum.
Nach und nach wurden die nächsten Patienten aufgerufen. Manch einer ging mutig, der andere etwas zögernd. Mein Auftritt rückte immer näher! Die 30 Minuten, die ich hier schon wartete, kamen mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Immer wieder musste ich auf meine Uhr schauen, aber die Zeiger wollten nicht wandern. Nicht, dass ich endlich drankommen wollte, aber noch länger hier sitzen, nein, das auch nicht.
Es muss Gedankenübertragung gewesen sein, denn in diesem Moment öffnete sich die Tür und mein Name schallte durch den ganzen Raum.
Endlich wurde ich von dieser Qual erlöst, aber nun begann ja erst der richtige Horror!
Ich erhob mich mutig von meinem Stuhl, noch voller Selbstbewusstsein, folgte der Schwester und ließ dem Schicksal seinen Lauf.
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