Historische Waldzeichen der Dresdner Heide
Bedeutung der Waldzeichen
Dieses Waldzeichen bedeutet, dass das Gebiet naturgeschützt wird. Die bestehende Natur soll nicht verändert werden.
Wenn man diesen Zeichen
folgt, erreicht man
im Nu den:
Sandbrückenweg
oder
den Obervogel-
steig („Auge“).
Folge diesem Zeichen
und du kommst
zum Rennsteig.
Für diesen Fall steht der gelbe bzw. rote Punkt
Historische Entwicklung der Waldzeichen
Die Wanderkarten enthalten Eintragungen von Wegezeichen, die ihren Ursprung wahrscheinlich bereits im 12. und 13. Jahrhundert haben und mit der kolonistischen Erschließung der großen Waldgebiete in der Mark Meißen zusammen-hängen. Auf den Karten kursächsischer Waldgebiete aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts treten solche Wegezeichen, die sich als schwarze und rote Zeichengruppen entwickelten, massiv in Erscheinung. Schwarze Zeichen benutzte man zur Kennzeichnung markanter Punkte, wie Brücken, Borne, Geländekuppen, Bildstöcke, Kreuze, u.a., während rote Zeichen der Wegemarkierung dienten. Die Zeichen wurden in stellenweise entrindete Baumstämme oder eingesetzten Pfähle eingeritzt und schwarz oder rot ausgemalt.
Den Höhepunkt hatte das Wegezeichenwesen während der Regierungszeit des Kurfürsten August von Sachsen (1553 - 1586) erreicht. Johannes Humelius (Tätigkeit: 1557-1562) sowie Georg und Mathias Öder nahmen in Erfüllung ihre Vermessungs- und jagdtechnischen sowie forstordnenden Aufgaben die in den kurfürstlichen und anreihenden herrschaftlichen Wäldern vorhandenen Zeichennetze auf und brachten darüber hinaus spezielle Zeichen und Wege zur Einführung. Die roten Heidezeichen treten in diesem Jahrhundert als fortentwickeltes System mit bereits fragmentierten Zeichenalphabeten der Hauptwege, mit Zahlen auch alte Wege im östlichen und westlichen Heidegebiet sowie vorherrschend mit freien roten Zeichenform in Erscheinung. Die Entwicklung der schwarzen Zeichen bis zum 16.Jahrhundert ist schwer einschätzbar. Man nimmt an, dass die schwarzen Zeichen mit der zunehmenden Nutzung der Wälder als Jagdgebiete entstanden sind. Bis ins späte 18.Jahrhundert bestanden noch in den Wäldern auch die schwarzen Waldzeichen zur Markierung der Forstorte. Die Dresdner Heide besaß ca. 270 markierte Forstorte Mit der Einführung des Forstwirtschaftssystems Heinrich Cottas um 1832. In der Dresdner Heide wurden die schwarzen Waldzeichen aufgelassen, da die rechteckigen Forstabteilungen ihren Orientierungswert überflüssig machten. Damit gerieten auch die meisten ihrer alten Forstortname in Vergessenheit. Danach verloren zunächst die schwarzen, später auch die roten Zeichen immer mehr an Bedeutung. Die rote Zeichengebung wurde noch bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts fortgesetzt, aber die Erhaltungstradition nicht beendet. Man ging lediglich vom Einschneiden zum einfacherem Aufmalen über. Erst während des 2. Weltkrieges scheint die Erneuerung nicht mehr umfassend durchgeführt worden sein. Mehrfach versuchten Heidefreunde, die alte Tradition aufrecht zu erhalten. Doch in den 80-iger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die roten Heidezeichen fast völlig zerstört.
Der Rennsteig
Der Rennsteig, als ein erhaltener Streckenabschnitt einer alten rechtselbischen Straße ist nach Scheiblich von der östlichen Umgebung Mühlbergs bis nach Böhmen noch verfolgbar.
Im 16.Jahrhundert durchzog der Rennsteig in dreifacher Aufspaltung der Heide (Heller – Junge Heide – Heide), dessen Name auf die frühere Nutzung durch “Renner”, d. h. zu Fuß gehende Boten, hinweist.
Das Hauptzeichen des Rennsteiges ist ein Z mit 2 Punkten .
Die Rennsteigführung entsprach der eines Höhenweges, der ganzjährig befahrbar blieb. Zwischen Prießnitzübergang und Bühlau entspricht sie der Linie der Wasserscheide. Problematisch blieb allerdings die unausweichliche Durchquerung
des tiefen Prießnitzgrabens. Im Gegensatz zum Diebessteig, dessen Übergang durch zwei gegenüberliegende Trockenrinnen festgelegt war, unterlag der Rennsteigübergang den Veränderungen. Im 16.Jahrhundert kannte man hier noch nördlich seiner Terrasse den „Alten Rennsteig“, der vom Klotzscher Schänkhübel aus die Prießnitz an der heutigen Todbrücke durchquerte. Zu dieser Zeit wurde aber schon der Obervogelsteig über diesen Prießnitzübergang geführt.
Für den jüngeren Rennsteig südlich der Sandschlucht, dessen Hauptaufstieg am Bergsporn zwischen Schlucht und Prießnitzgraben verfallen ist, sowie für den alten Rennsteig nördlich derselben ist ein Netz möglicher Verzweigungen durch Karten- und Geländeanalyse nachweisbar, die ein allmähliches Nach- Süden- Wandern der alten Verkehrsführung und damit eine Strafung derselben vermuten lässt. Auch das schwarze Zeichen „Am Burgstadel“ scheint diesem Südwärtstrend durch Verlegung vom ältere zum jüngeren Prießnitzübergang gefolgt zu sein. Von der Sandbrücke am Well rechts in eine aufwärtsführende Trockenrinne einbiegend und sich auch oberhalb derselben noch markierend, dürfte sich ein Glied des „Alten Rennsteiges“, zugleich die älteste Trasse des verlegten Obervogelsteigs, abzeichnen.
Nach der Einbindung des Rennsteigsystem in das Hauptwegnetz verlor dieses mit der zunehmenden Verkehrlenkung über Dresden seine Bedeutung. Heute befinden sich durchgängige Wegführungen des Rennsteigs und Diebsteigs mit unterschiedlichem Erhaltungsstand nur noch östlich der Otto-Buchwitz-Straße im Hauptkomplex der Dresdner Heide.
damals (1590) heute (2005) Länge des Rennsteiges ˜ 17km ˜ 10km Grund der Veränderung Damals verlief der Rennsteig von West nach Ost. Die Bevölkerung bemerkte, dass die Adligen, Fürsten,... an Dresden vorbeigeritten oder gelaufen sind. Sie wollten, dass diese Leute die Stadt Dresden durchqueren, wegen Steigerung des Ansehens dieser Stadt. Deshalb änderte Kartographen in den darauffolgenden Jahrhunderten den Verlauf des Rennsteiges. Und deswegen verläuft heute der Rennsteig von West nach Süd. Wenn man heute den Rennsteig von Klotzsche befolgt, dann kommt man in Bühlau raus.
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Erdkunde-Vortrag: Bedeutung einiger Waldzeichen, historische Entwicklung der Waldzeichen, der Rennsteig
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