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Leibl, Wilhelm - Die drei Frauen in der Kirche: Bildbeschreibung

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Die drei Frauen in der Kirche


Wilhelm Leibl, deutscher Maler
Über den Maler:
Wilhelm Leibl ist ein bedeutender Maler des deutschen Realismus.
Er wird als fünftes Kind einer altbayerischen Familie am 23. Oktober 1844 in Köln geboren und stirbt am 4. Dezember 1900 im Alter von 56 Jahren an einem Herzleiden, das er sich durch maßloses körperliches Training zugezogen hat, in Würzburg.
Obwohl seine Begabung schon nach der Schulzeit erkannt wird, macht Leibl eine Schlosserlehre. Erst 1860 ist sein Vater - ein Domkapellenmeister in Köln - damit einverstanden, dass sein Sohn eine künstlerische Laufbahn einschlägt.
Leibl erhält seine erste Ausbildung bei Hermann Becker in Köln. Danach studiert er an der Akademie der Bildenden Künste München. Weiters schult er sich selbst an alten niederländischen Meistern.
Gemeinsam mit den Malern Theodor Alt, Johann Sperl und Rudolf Hirth du Frênes bezieht Leibl im Jahr 1869 ein Atelier in München, wo sich bis 1873 der sog. "Leibl-Kreis" ausbildet.
Im selben Jahr begegnet er dem französischen Maler Gustave Courbet. Diese Begegnung ist entscheidend für seine künstlerische Entwicklung. Leibl geht über Anregung Courbets zu einem Studienaufenthalt nach Paris und kommt dort mit den neueren französischen Tendenzen, die sich durch eine lockere Malweise und zurückhaltende Stofflichkeit ausdrücken, in Berührung.
Leibl kehrt jedoch wegen des Deutsch-Französischen Krieges wieder nach München zurück, wechselt aber in den nächsten Jahren immer wieder innerhalb Deutschlands seinen Wohnsitz und zieht in ländliche Gegenden.
Der Maler ist nicht nur die Zentralfigur einer der wichtigsten Künstlerkreise Münchens, sondern auch einer der Hauptmeister der gesamten Münchner Schule der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Eines seiner bekanntesten Werke ist das Bild mit dem Titel: "Drei Frauen in der Kirche", welches in den Jahren 1878 bis 1882 entstand.

Bildbeschreibung:
Das Bild "Die drei Frauen in der Kirche" ist ein Ölgemälde mit den Maßen 113 x 77.
Es sind darauf drei Bäuerinnen zu sehen, die nebeneinander auf einer hölzernen Kirchenbank sitzen und beten. Es handelt sich dabei um eine Frau jüngeren und eine Frau mittleren Alters. Die dritte Frau ist schon ziemlich alt.
Die drei Betenden sind in trachtenartige Festtagsgewänder gekleidet. Die jüngste der drei Kirchenbesucherinnen ist auf der rechten Seite des Bildes zu sehen. Sie sitzt am Rand der Kirchenbank. Die Frau trägt ein bodenlanges, kariertes Dirndlkleid in den Farben braun und blau. Die Dirndlschürze ist weiß und musterlos. Die Dirndlbluse ist ebenfalls weiß und wird durch die Dirndlcorsage festgehalten. Das weiße Tuch ist mit einem dezenten Blumenmuster verziert und um ihre Schultern gehüllt. Es ist ebenfalls innerhalb der Corsage befestigt. Auf dem Kopf trägt die junge Frau einen schwarzen Trachtenhut, der mit goldenen Kordeln geschmückt ist.
In ihren Händen hält sie ein Gebetbuch. Sie sitzt leicht nach vorne gebeugt, aber ihre Rückenhaltung ist gerade. Der Blick der jungen Frau ist ernst und andächtig auf das Gebetbuch gerichtet.
Links von der jungen Frau steht am Mittelgang am Boden eine große bauchige Flasche aus glasiertem Ton. Sie ist mit einem Korken verschlossen.
Zu ihrer rechten Seite sitzt die älteste der Frauen in sehr gebückter Haltung. Sie hält ihr Gebetbuch in ihren langen, dünnen Fingern knapp vor ihr faltenreiches, schmales Gesicht. Das Gebetbuch wirkt schon sehr gebraucht und alt.
Die Haare der alten Frau sind hinter einem großen dunklen Tuch versteckt, das sie im Nacken zusammengebunden hat. Das Kleid ist schwarz-grau vertikal gestreift und bodenlang. Es handelt sich ebenfalls um ein Trachtenkleid.
Die dritte der drei Frauen, sie sitzt am Rand der Kirchenbank, trägt ein schwarzes, bodenlanges Kleid. Am Kopf trägt sie ein schwarzes Tuch, das sie nach hinten gebunden hat. Ihre Hände sind ineinander zu einem Gebet verschlungen. Ihr Blick ist nach vorne gerichtet. Ihr Gesicht ist schmal, ihre Nase spitz und ihre Wangenknochen treten hervor.
Während die Gesichter der beiden älteren Frauen eher dunkel sind, hat die jüngere Frau ein Gesicht wie aus Porzellan.
Die hölzerne Kirchenbank wirkt sehr wuchtig, ist am Beginn und Ende der Bank kunstvoll geschwungen und weist relativ grobe Schnitzereien auf.
Der Bildhintergrund ist schlicht. Auf der linken Bildseite ist es fast bis zur Mitte hin weiß; die rechte Bildseite ist schwarz.

Deutung des Bildes:
Das Bild ist typisch für die realistische Malerei. Bilder dieser Kunstrichtung zeigen die Wirklichkeit und den Alltag beeindruckend realistisch, indem jedes einzelne Detail genau wiedergegeben wird.
Leibl ist es mit seinem Bild "Die drei Frauen in der Kirche" sehr gut gelungen, eine für seine Zeit typische Szene in der Kirche darzustellen.
Es könnte sein, dass es sich bei den drei Frauen um Großmutter, Mutter und Tochter handelt, die gemeinsam am Sonntag die Kirche besuchen und ihre Tracht stolz zur Schau tragen.
Der Glaube an Gott steht den drei Frauen - so könnte man sagen - förmlich ins Gesicht geschrieben.
Das Bild wurde zwar in düsteren Farben gemalt. Es wirkt aber trotzdem oder gerade deswegen beruhigend und sehr realistisch.
Inhalt
Bildbeschreibung des Bildes "Die drei Frauen in der Kirche" von Wilhelm Leibl. Zu Beginn erfolgt eine kurze Angabe zum Maler; danach eine Bildbeschreibung und zum Schluss noch ein paar eigene Worte zum Bild. (839 Wörter)
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von unbekannt
Schlagwörter
"Die drei Frauen in der Kirche" | Maler "Wilhelm Leibl" | Bildbeschreibung | zeitliche Zuordnung und Merkmale des Realismus
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