Facharbeit: Die Wiener Staatsoper
Große Schule Wolfenbüttel
Seminarfach Kunst
Architektur Wiens
Frau XXXX
12. Jahrgang, 2. Semester 2006/2007
Die Wiener Staatsoper
Verfasser:
XXX XXX
XXXXX
XXXXX XXXXXX
Abgabetermin: 24. April 2007
Inhaltsverzeichnis
0 Einleitung 3
1.1 Johann Eduard v. d. Nüll 4
1.2 August Sicard v. Sicardsburg 4
2 Die Architektur des Operngebäudes 5
2.1 Das Operngebäude 5
2.1.1 Der Außenbau 6
2.1.2 Die Innenräume 7
2.1.3 Lage 8
2.1.4 Baukörper 9
2.1.5 Material 9
3 Plastische Ausstattung 9
3.1 Werke und Künstler 10
4 Gustav Mahler und die Wiener Oper 11
4.1 Gustav Mahlers Leben 11
5 Zerstörung der Oper 12
6 Wiederaufbau 12
7 Kritik 13
8 Nachwort 14
Erklärung
Literaturverzeichnis
Anhang
0 Einleitung
Ziel dieser Facharbeit ist es, mehr über die Wiener Staatsoper zu erfahren, insbesondere über die Architektur. Auch das Leben der Architekten soll nicht vernachlässigt werden. Neben der Zerstörung der Wiener Oper steht auch der Wiederaufbau ganz vorne. Durch eine begrenzte Seitenanzahl von 12-15 Seiten werde ich mich nicht bei allen Punkten im vollem Umfang um alle Einzelheiten kümmern können. Ich werde aber versuchen, einen guten, informierenden Überblick zu verschaffen.
Des Weiteren bietet mir das Seminarfach die Möglichkeit, Fächer übergreifend zu schreiben. Aus diesem Grunde werde ich auch über einen wichtigen Direktor der Oper schreiben: Gustav Mahler.
1 Die Architekten
Die Architekten der Wiener Staatsoper gingen aus einem Wettbewerb hervor, der am 10. Juli 1860 als ein „allgemeiner und internationaler Wettbewerb für den Bau des neuen Opernhauses ausgeschrieben wurde“.
Bei diesem Wettbewerb bewarben sich die verschiedensten Architekten aus aller Welt. Es war eine schwierige Aufgabe, da Vorraussetzung für die Teilnehmer war, die Theaterräume neben den Gesellschaftsräumen unterzubringen.
Die Teilnehmer des Wettbewerbes konnten ihre Entwürfe bis zum 10.01.1861 einreichen. Am Ende waren 35 Entwürfe vorhanden, aus denen Johann Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg als Sieger hervorgingen.
Die beiden galten schon als bekanntes Architektenteam und waren auch freundschaftlich miteinander verbunden.
Ihren Entwurf nannten sie „Fait ce que dois, advienne que pourra“.
1.1 Johann Eduard v. d. Nüll
Johann Eduard v. d. Nüll wurde am 9. Januar 1812 in Wien getauft. Er war das vierte Kind seiner Eltern Jacob Friedrich v. d. Nüll und Maria Theresia v. d. Nüll, geborene Schwab.
Sein Vater war Getreidegroßhändler aus Köln und dieser besaß vor der Stadt ein Anwesen, in dem er eine Mineraliensammlung und Kupferstiche unterbringen konnte.
Zu v. d. Nülls Geschwistern zählten Josepha Caroline Jakobina (*12.7.1807), Jacob Fridrich Joseph Franz Xaver (*16.6.1809) und Maria Katharina (*16.1.1811).
Die Eltern ließen sich am 6. Dezember 1815 scheiden.
Im Alter von 12 Jahren besuchte v. d. Nüll die Akademie der vereinigten, bildenden Künste, wo er bis 1828 blieb.
Am 22. August 1832 trat er in die galizische Landesbaudirektion ein und legte dort 1835 seine Dienstprüfung ab.
Anschließend ging er als absolvierter Techniker wieder zur Akademie, in die Architekturschule des Professors Peter Nobile.
Während seines Studiums erhielt v. d. Nüll den Gundel-Preis für seine Architekturzeichnung und Geometrie.
Auf dem Polytechnikum lernte er seinen späteren Mitstreiter Sicardsburg kennen.
Am 5.3.1867 heiratete v.d. Nüll Maria Killer in Mähren. Aus dieser Ehe ging ein Kind hervor: Maria Josepha Paulina.
V.d. Nüll beging am 4. April 1868 in seiner Wohnung Selbstmord.
1.2 August Sicard v. Sicardsburg
August Sicard v. Sicardsburg wurde am 6.12.1813 in Wien geboren. Sein Vater Dominik Sicard von Sicardsburg war Beamter der k.k. privaten österreichischen Nationalbank.
Seine Mutter war Barbara Janschky.
V. Sicardsburg besuchte von 1829 bis 1832 (zeitgleich wie v.d. Nüll) das Gymnasium zu Melk, also das polytechnische Institut zu Wien. Er studierte höhere Mathematik, Physik, praktische Geometrie, Maschinenlehre /-zeichnung, Land /-Wasserbaukunst. Im November 1835 besuchte er Kurse der Architekturschule.
Ab dem 1. Oktober desselben Jahres ist v. Sicardsburg Assistent des Professors Joseph Stummer am Lehrstuhl für Bauwissenschaft.
Am 29.9.1844 findet die Hochzeit mit seiner verwaisten Cousine Aloysia Josepha Theresia Janschky statt. Aus der Ehe gingen eine Tochter (Valentine) hervor und ein Sohn. Dieser verstarb jedoch schon sehr früh.
V. Sicardsburg verstarb 4 Tage nach v.d. Nüll am 11.6.1868 an Tuberkulose in Weidling.
2 Die Architektur des Operngebäudes
Die Wiener Staatsoper wurde durch ihre „außergewöhnlich reiche [kostbare, künstlerische] Ausstattung“ bekannt und spielte eine bedeutende Rolle in der Ringstraße. Es wurde z.B. statt Marmor Bronze und statt Sandstein Marmor verwendet.
Decken- und Wandmalereien waren in mehreren Sälen geplant. Eine bedeutende Person im Bezug auf die künstlerische Ausstattung spielt Carl Rahl, da dieser bei der Gestaltung der Oper viel mitgestaltet hat.
Die Staatsoper wurde im Stil der französischen Frührenaissance erbaut; bzw. im Stil der Neorenaissance.
In den folgenden Punkten werde ich weiter auf die Architektur eingehen.
2.1 Das Operngebäude
Die äußere Erscheinungsform der Wiener Staatsoper ergibt sich durch die „durchgehenden mit kassettierten Pilastern gebildeten Arkaden-reihen von Korb- und Halbkreisbögen, die sich über die Fassade des Erd- und 1. Obergeschosses ziehen“.
Es sind Lünettenbögen vorhanden, in denen Tondi und Rundmedallions eingelassen sind.
In den Gartenanlagen befinden sich Skulpturen von Hans Gasser.
Die Opernpassage ist ein Werk aus den 50er Jahren.
Sicardsburg übernahm den architektonischen Teil mit der Grundrissstruktur und der Verantwortung für die Gesamtanlage.
Van der Nüll beschäftigte sich mit der Ausschmückung und der Innendekoration.
Der Kaiser erteilte am 28.10.1861 die Baugenehmigung, jedoch war die feierliche Grundsteinlegung erst am 20.5.1863.
Insgesamt betrug die Bauzeit 6 Jahre, was unter anderem an organisatorischen Schwierigkeiten lag.
2.1.1 Der Außenbau
Beim Außenbau hat sich Sicardsburg von der italienischen Renaissance inspirieren lassen.
Der Kern sollte ein lang gestreckter Bau sein für die Bühne und den Schauraum. Neben diesem Kern liegen zweigeschossige Seitentrakte und zwei dreigeschossige Quertrakte. Von der Ecke der Ringstraße aus wird die plastische Gestaltung am deutlichsten sichtbar.
Als Vorlage der Oper diente insbesondere die „Basilika Palladiana“ in Vicenza.
Zudem wurde versucht, den Außenbau im ursprünglichen Renaissance-Bogenstil zu erhalten.
Die zwei Reiterstatuen vor der Hauptfassade sind von Ernst Julius Hähnel geschaffen und im Jahre 1876 aufgestellt.
2.1.2 Die Innenräume
Wenn man die Oper betritt, kommt man zuerst in die Loggia. Danach betritt man das Foyer. Im geometrischen Grundriss ist zu erkennen, dass hinter dem Foyer erst der Teesalon und anschließend der Zuschauerraum folgt. Foyer und Teesalon werden vom Pausensaal von zwei Seiten umgeben.
Die wichtigsten Innenräume sind das Auditorium, Loggia, Foyer, Vestibül und die ehemaligen Räume des kaiserlichen Hofes.
Das Auditorium wurde damals als „weltweit schönster und klangreichster Theatersaal bezeichnet“. Es wurde der Stil des italienischen Logentheaters angewandt. Alles war genau vorgegeben. Diese Vorgaben lehnten an die bekannten Theater <<Scala>> <<Fenice>> und << San Carlo>> an. Insgesamt gab es 2500 Sitzplätze im Auditorium.
Die Grundform des Auditoriums war eine U-Form. Über dem Parterre befanden sich 5 Ränge. Das Kernstück bildete ein Eisenskelettbau, welcher es ermöglichte, eine viel breitere Stützenweite der Balkone zu konstruieren.
Die Loggia und das Foyer sind am meisten bekannt durch ihre künstlerische Gestaltung. Moritz von Schwind spielt hierbei eine sehr große Rolle. Dieser war ein Hauptvertreter des Romantischen Historismus und malte u.a. die Hauptszenen der „Zauberflöte“ an die Wände der Loggia. Ebenso befinden sich viele Bilder von ihm in der Loggia.
Die doppelte Loggienfront erinnert an die Arkadenreihen aus der Renaissance und war im 19. Jahrhundert ein beliebtes Motiv für die Verwendung bei Gebäuden, insbesondere Theaterbauten.
Ebenso wichtig in der Gestaltung der Loggia sind die 5 Standbilder von Julius Hähnel.
Das Foyer war früher ein Pausenraum für das Publikum. Im Foyer befinden sich 14 Bilder von Schwind. Die Bogenfelder sind von Blumenmalerei umgeben und unterhalb einiger Gemälde befinden sich Büsten berühmter Komponisten.
Dem Foyer kommt die „dichteste malerische Ausstattung im Gebäude“ zu.
Das Vestibül ist die Treppenhalle. Dort herrscht genau so eine Farbigkeit wie bei der Treppe. Das Vestibül der Wiener Staatsoper liegt quer. Es ist in einem Beigeton gehalten und geschmückt mit vergoldeten Ornamenten. Es gibt ein dreiteiliges Fenster, welches zu dem dahinter liegenden Teesalon gehört.
Früher waren die ehemaligen Räume des kaiserlichen Hofes abgesondert.
Nach dem Feuersturm zur Gänze ist nur noch der Teesalon übergeblieben. Ausgestattet hat diesen Salon der Architekt Josef Storch, wobei dieser alles im Stile van der Nülls bauen ließ.
Es herrscht eine strenge Wandgliederung, mit vielen Gemälden und vielen Verzierungen. Der einheitliche Raumeindruck wird durch die Vergoldung aller Schnitzereien und Architekturteile geschaffen.
Als schönster Raum galt der Raum der Kaiserin.
2.1.3 Lage
Die Wiener Staatsoper liegt direkt auf der Wiener Ringstraße. Diese ist durch ihre zentrale Lage sehr belebt. Die Oper steht genau zwischen gewöhnlichen Wohnhäusern und gewinnt somit ein großes Maß an Ausstrahlung.
Mittels dieser Lage wurde Platz für weitere andere Bauten geschaffen. Durch die geeignete Lage ist die Wiener Staatsoper gut zu erreichen. Allerdings wurde es anfangs nicht von den Menschen geschätzt und konnte zeitweise seine Wirkung nicht richtig entfalten.
Die repräsentative Fernwirkung blieb allerdings aus, da zu viele weitere Straßenzüge entlang der Oper gingen.
2.1.4 Baukörper
Um alles klar zu gliedern in der Architektur des Gebäudes und der Raumaufteilung wurden die Baukörper aufgeteilt. Zu sehen ist dies am besten von den Dächern aus.
„Der Kern bildet ein langgestreckter Baukörper mit vier Ecktürmen; sein Gesims liegt 27 m über dem Niveau der Ringstasse, das Firstgitter 40 m“.
2.1.5 Material
Die gesamte Oper ist aus Werkstein errichtet. Nach von Sicardsburg war das Material auch bedeutend für den Wert des Gebäudes. Zusätzlich sollte das Material die Oper gerecht repräsentieren.
Ursprünglich war die gesamte Oper weiß, wobei dieses Weiß ins Goldgelbe ging. Diese Farbe wurde aus den Münchener Vorbildern übernommen. Die Oper wurde im Laufe der Zeit immer dunkler und brauner. Anfangs wurde es mit der Patina erklärt, allerdings wurde es nach 1945 durch die Reinigung der Fassade nur noch dunkler auf Grund des Schmutzes und färbte sich dann grau bis schwarz. Der Schmutz entsteht u.a. durch Ablagerungen der Großstadtluft.
Die Dächer sind mit Kupfer bedeckt und somit dunkel. „Die Materialzusammenstellung ergab einen Farbakkord, wie er in dieser Reinheit bei kaum einem anderen Bau der Ringstraße wiederkehrte“
3 Plastische Ausstattung
Zur plastischen Gestaltung gehören Büsten, Plastiken, Statuen, Brunnen usw. die in der Wiener Staatsoper stehen. Auf die einzelnen bedeutenden Künstler werde ich in einem späteren Punkt eingehen.
Die Skulpturen sind sehr ausdrucksstark und zeichnen die Oper besonders aus. Schon fast verschwenderisch wurden Statuen, Medallions, Reliefs, Friese und Füllungen benutzt. Von den Architekten wurde etwas komplett Neues gefordert.
3.1 Werke und Künstler
Die Plastiken im Treppenhaus wurden mit dem teuersten Material („Parenzo“ - Stein) hergestellt und dennoch war nicht jedermann zufrieden. Josef Grasser sollte nach Absprache mit den Architekten sieben Figuren vollenden.
Um die Statuen der Hoftreppen kümmerte sich Luigi Ferrari.
Wie bereits in 2.1.1 erläutert wurden auch mehrere Statuen und Skulpturen von Ernst Julius Hähnel erschaffen und schmücken nun die Oper.
Ebenfalls von großer Bedeutung sind die Brunnen; die Statuen und Reliefs der Loggia; die Pegasusgruppen; die Medallions der Nebenfassaden; die Statuen der Hoftreppen und schließlich die Foyer-Büsten.
Die Brunnen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg kaum wieder hergestellt, so dass man nicht mehr viel sehen kann. Die Konstruktion war unkörperlich; es gab einen schlanken Schaft und drei flache breite Beckenschalen. Zusätzlich stehen Figuren an den Brunnen. Der Schaffer dieser Plastiken war Hans Gasser.
Mit den Statuen und Reliefs der Loggia sind die Reiterstandbilder gemeint. Ernst Julius Hähnel schuf fünf Statuen, die auf vierseitigen Postamenten standen.
Die Medallions in den Seitenfassaden waren Puttomedallions.
Die Statuen der Hoftreppen sind überlebensgroß, stehen frei im Raum und wurden im Krieg sehr zerstört.
4 Gustav Mahler und die Wiener Oper
Gustav Mahler, österreichischer Komponist und Dirigent, spielt eine bedeutende Rolle in der Wiener Staatsoper. Von 1897 bis 1907 war er dort Hofoperndirektor.
„Mit Mahler“ zog „der neue Geist ins Haus“.
Seitdem Mahler in der Wiener Staatsoper war, gab es ein neues Ideal der Oper, eine neue Art der Musik. Mahler besaß nicht nur einen Arbeitswillen, sondern auch eine Ausstrahlung, wenn er dirigierte, so dass er vieles im Positiven für die Oper schuf. Er erschuf sozusagen einen neuen „Interpretationsstandart“. Er entwickelte zudem ein Ideal des Theaters, welches sogar heute noch so gilt.
In vielen Büchern wird Mahlers Eintritt in die Oper als „Triumph“ beschrieben, und das durch ihn eine völlig neue Atmosphäre herrschte.
Mahler war nicht nur dramatisch begabt, sondern auch sehr musikalisch.
4.1 Gustav Mahlers Leben
Gustav Mahler wurde am 7.7.1860 in Kalište in einer jüdischen Familie geboren. Kalište liegt in der heutigen Tschechischen Republik. Bereits mit vier Jahren lernte er bereits das Akkordeonspielen. Nach seinen Studium am Wiener Konservatorium begann er seine Dirigentenkarriere 1880. Da seine Eltern schon sehr früh starben und Mahler noch weitere Geschwister hatte, fühlte er sich verpflichtet, sich um diese zu kümmern. Er war viel als Kapellmeister unterwegs und von 1897 bis 1907 war er Direktor der Wiener Staatsoper. Von 1898 bis 1901 war Mahler auch Leiter der Wiener Philharmoniker.
Gustav Mahler starb am 18. Mai 1911 in Wien. Werke von Mahler sind unter Anderem „Das klagende Lied“, „Des Knaben Wunderhorn“, „Kindertotenlieder“, sowie diverse Sinfonien.
5 Zerstörung der Oper
Der erste Angriff auf Wien im Zweiten Weltkrieg fand am 10. 9. 1944 statt.
Bis zum 12. März 1945 „erlebte Wien 52 Bombardierungen, von denen diejenige am 12. März die folgenschwerste war.“
An diesem Tag wurden viele Teile der Wiener Staatsoper völlig zerstört.
Es stellte sich nun die Frage, ob man die Oper wiederaufbaut oder komplett neu baut.
Um den dann geplanten Wiederaufbau gab es erneut einen Wettbewerb, diesen gewann Erich Boltenstern.
Zerstört wurde sehr viel, unter Anderem das Foyer. Dieses zählte zu den am meisten mit Malerei verzierten Räumen. Es war ein sich ruhender und geschlossener Raum, der nur vom Treppenhausumgang betretbar war. Durch die Zerstörung konnte man im Wiederaufbau dieses Raumgefühl nicht mehr übertragen.
Viele Menschen sahen die Zerstörung der Oper als persönlichen Schicksalsschlag an.
Im Anhang wird anhand der Bilder die erhebliche Zerstörung sichtbar.
6 Wiederaufbau
Im Außenbereich der Oper wurde kaum etwas verändert. Sogar das Dach, welches komplett zerstört war, erhielt in einfacherer Form alte Umrisse. Auch der Zuschauerraum teilte sich weiterhin mit der Bühne ein gemeinsames Dach. Anstatt der vorigen Schiefereindeckung wurde nun „eine Kupferblecheindeckung gewählt […] und auf einer dünnen Eisenbetonschale aufgelegt.“
Was beim Wiederaufbau größtenteils gerettet werden konnte und nicht völlig zerstört war, war die reiche plastische Gestaltung, die nur teilweise etwas reduziert wurde.
Probleme des Wiederaufbaus waren unter anderem die Bereitstellung finanzieller Mittel. Nach einer Opernanleihe war genug Geld beisammen und die Oper konnte im Herbst 1955 fertig gestellt werden.
Aus dem zerstörten Foyer wurden nun Pausenräume errichtet, und wie bereits gesagt änderte sich das Raumempfinden. Denn nun wird es fast nur noch als Durchgangsraum genutzt.
Um den Wiederaufbau durchzuführen, gab es natürlich auch Maßnahmen, an die man sich halten sollte. Dazu gehörten u.a. die Wiederherstellung des damaligen herrschenden Bauzustandes, eine Ausgestaltung und Modernisierung, da die Oper ja schon 80 Jahre alt war und zu guter Letzt die Errichtung von „Gebäuden für die Nebenerfordernisse des Opernbetriebs“.
7 Kritik
Die Architektur der Staatsoper, die man heute so bedeutenswert findet, und auf die man stolz ist, wurde zu Zeiten der Erbauung überhaupt nicht geschätzt. Sowohl von der Presse damals, als auch von der Öffentlichkeit wurde viel Kritik geäußert. Die Staatsoper wurde als geschmacks- und stillos beleidigt.
Für die Kritiker gab es mehrere schwerwiegende Gründe:
Zum Einen war man auf Grund der Kriegslage sehr deprimiert und der Bau konnte nicht in einem schnellen Tempo fortgeführt werden. Es wurde übertrieben reagiert und die Architekten erfuhren viel Spott. Während der Bauzeit musste man das Straßenniveau erhöhen und dadurch wirkte der Rohbau abgesackt nach unten. Es fielen Wörter wie: „Königgrätz der Baukunst“, „Mischmasch der Stile“ und „versunkene Kiste“.
Man kann auch sagen, dass die Staatsoper das erste öffentliche, zur Stadterweiterung beitragende Gebäude war, von denen sich viele Menschen mehr erhofft hatten, einen repräsentativen Bau. Für diese Menschen war der Bau dann zu wenig monumental und hebte sich nicht weit genug aus der Stadt heraus.
Es wurde mehr Monumentalität gefordert, und man sollte diese äußerlich gut erkennen können. Problem hierbei war der Platz in Wien, da die Wiener nicht genügend Platz für solch einen Bau zur Verfügung hatten.
Ein weiterer Kritikpunkt war der Vergleich zu der Pariser Oper, diese entstand nämlich fast zeitgleich zu der Wiener Staatsoper.
Auf Grund der kaum vorstellbaren Menge an Kritik musste man fast schon daran denken, die Oper wieder abzureißen.
Als endlich am 25. Mai 1869 das neue Opernhaus mit „Don Giovanni“ von Mozart eröffnet wurde, gab es sogar noch Kritik.
8 Nachwort
Im Laufe meiner Arbeit habe ich vieles über die Staatsoper gelernt.
Besonders der Wiederaufbau und die Kritik am Bau haben mich sehr interessiert.
Die Eröffnung liegt schon mehr als 140 Jahre zurück, dennoch habe ich viele positive Meinungen lesen können.
Die Wiener Staatsoper gilt als ein wichtiger Theaterbau und zusätzlich als „Höhepunkt des Wiener Romantischen Historismus“.
Auch wenn es anfangs viel Kritik gab, so galt die Oper für spätere Bauten oft als Vorbild.
Auch heute noch prägt der Historismus die Wiener Stadt.
vgl. Maria Kramer: Die Wiener Staatsoper (2005) S. 15.
für den kaiserlichen Hof und das Bürgertum
vgl. s.o., S 17.
frz. = „Man tut, was man tun muss, komme was will.“
Hoffmann, Krause, Kitlitschka: „Das Wiener Opernhaus“ , S.5.
polytechnische Bildungsanstalt; Ingenieurschule
k.k.=kaiserlich-königlich
Hoffmann, Krause, Kitlitschka: „Das Wiener Opernhaus“ , S. 112.
* 13. August 1812 ; † 9. Juli 1865; Maler
Maria Kramer „Die Wiener Staatsoper“ , S. 65.
Tondo, Mehrzahl Tondi: kreisrundes Bildwerk
Maria Kramer: „Die Wiener Staatsoper“ , S. 27.
siehe Anhang
der Zuschauerraum
Maria Kramer: „Die Wiener Staatsoper“ , S. 31.
Maria Kramer: „Die Wiener Staatsoper“, S. 37.
hierzu mehr in Punkt 7 Kritik.
Hoffmann, Krause, Kitlitschka: „Das Wiener Opernhaus“ “; S. 137.
bearbeiteter, meistens quaderförmig behauener Naturstein, z. B. für
Mauerwerksverkleidungen oder Treppenstufen
durch (künstliche) Alterung entstandene Oberfläche
Hoffmann, Krause, Kitlitschka: „Das Wiener Opernhaus“ ; S.140 f.
siehe ebenda ; S. 141.
einige Stauen Grasser’s im Anhang
Hoffmann, Krause, Kitlitschka: „Das Wiener Opernhaus“; S. 267.
Putto = kleiner Knabe mit oder ohne Flügel, nackt oder leicht bekleidet
Franz Willnauer: „Gustav Mahler und die Wiener Oper“, S. 35.
Franz Willnauer: „Gustav Mahler und die Wiener Oper“, S. 42
Maria Kramer „Die Wiener Staatsoper“ , S. 57.
siehe Fotos im Anhang
* 21. Juni 1896 in Wien; † 9. Juni 1991 in Wien
Sedimentgestein aus annähernd parallel angeordneten dünnen Schichten
Maria Kramer: „Die Wiener Staatsoper“ , S. 65.
Maria Kramer :„Die Wiener Staatsoper“ , S. 49.
siehe ebenda, S. 20
orig. Name: Opéra National de Paris; am 5. Januar 1875 eröffnet
Maria Kramer:„Die Wiener Staatsoper“ , S. 23.
Inhalt
Diese Datei beinhaltet alle wichtigen Informationen zu der Wiener Staatsoper. Vom Bau des Gebäudes, über die darin spielenden Künster, bis hin zur Zerstörung und Wiederaufbau der Oper.
Wiener Staatsoper, Architekten, Architektur, Außenbau, Innenräume, Lage, Baumaterial, Plastische Ausstattung, Werke und Künstler, Gustav Mahler und die Wiener Oper, Zerstörung der Oper, Wiederaufbau, Kritik (3013 Wörter)
Wiener Staatsoper, Architekten, Architektur, Außenbau, Innenräume, Lage, Baumaterial, Plastische Ausstattung, Werke und Künstler, Gustav Mahler und die Wiener Oper, Zerstörung der Oper, Wiederaufbau, Kritik (3013 Wörter)
Hochgeladen
von unbekannt
Schlagwörter
Optionen
0 weitere Dokumente zum Thema "Gattungen und Regionen"
1 Diskussionen zum Thema im Forum
1 Diskussionen zum Thema im Forum
- Landschaftsmalerei (3 Antworten)
- mehr ...
Wenn du dieses Dokument verwendest, zitiere es bitte als: "Die Wiener Staatsoper", https://e-hausaufgaben.de/Facharbeiten/D5144-Facharbeit-Kunst-Die-Wiener-Staatsoper.php, Abgerufen 21.11.2024 21:39 Uhr
Es handelt sich hier um einen fremden, nutzergenerierten Inhalt für den keine Haftung übernommen wird.
Es handelt sich hier um einen fremden, nutzergenerierten Inhalt für den keine Haftung übernommen wird.
PASSENDE FRAGEN:
- LandschaftsmalereiHallo, ich habe einen Text vor mir liegen, der die Ihnhalte der verschiedenen Gattungen der Landschaftsmalerei zusammenfasst. ..
- mehr ...